Calvin, Jean - Der Römerbrief - Kapitel 7

Calvin, Jean - Der Römerbrief - Kapitel 7

1 Wisset ihr nicht, liebe Brüder (denn ich rede mit solchen, die das Gesetz wissen), dass das Gesetz herrscht über den Menschen, solange er lebt? 2 Denn ein Weib, das unter dem Manne ist, ist an ihn gebunden durch das Gesetz, solange der Mann lebt; so aber der Mann stirbt, so ist sie los vom Gesetz, das den Mann betrifft. 3 Wo sie nun eines andern Mannes wird, solange der Mann lebt, wird sie eine Ehebrecherin geheißen; so aber der Mann stirbt, ist sie frei vom Gesetz, dass sie nicht eine Ehebrecherin ist, wo sie eines andern Mannes wird. 4 Also seid auch ihr, meine Brüder, getötet dem Gesetz durch den Leib Christi, dass ihr eines andern seid, nämlich des, der von den Toten auferweckt ist, auf dass wir Gott Frucht bringen.

Obgleich die Frage von der Abschaffung des Gesetzes hinreichend, wenn auch kurz, behandelt schien, so greift Paulus dieselbe doch noch einmal ausführlicher an. Denn sie ist an sich schwierig und birgt mancherlei weitere Fragen in sich. Des Weiteren zeigt der Apostel, wie das Gesetz zu unserm Besten abgeschafft ward: denn solange es uns, ohne Christi Gemeinschaft, gebunden hält, kann es nur Verdammnis bringen. Damit nun daraus dem Gesetz selbst kein Vorwurf erwachse, werden die entsprechenden fleischlichen Einwürfe abgewehrt. Bei dieser Gelegenheit empfangen wir eine ausgezeichnete Abhandlung über den rechten Gebrauch des Gesetzes.

V. 1. Wisset ihr nicht usw. Als feststehende Voraussetzung des Beweises gilt, dass das Gesetz lediglich gegeben sei, um das gegenwärtige Leben zu regeln, dass es also auf die Toten kein Anrecht mehr besitze. Darauf gründet sich dann der Untersatz: Wir aber sind durch den Leib Christi dem Gesetze abgestorben. Diesen Beweis hat der Apostel in die Form der Frage gekleidet, um die Zustimmung der Leser desto sicherer zu gewinnen. Kann er doch andeuten, dass, was er sagt, keinem unter ihnen etwas Neues und Unerhörtes, sondern etwas ganz Selbstverständliches ist: ich rede mit solchen, die das Gesetz wissen. Paulus kann voraussetzen, dass Kenner des Gesetzes ihm ohne weiteres Recht geben werden. Dabei könnte man an jegliches Gesetz denken: wirklich gemeint ist aber das Gesetz Gottes, um welches sich ja die ganze Frage dreht. Einige meinen nun, Paulus schreibe den Römern eine Kenntnis des Gesetzes zu, weil ihre Herrschaft und ihr Recht fast den ganzen Erdkreis umspannte. Doch das ist töricht. Denn Paulus redet teils zu Juden und andern Fremden, teils zu niedrig gestellten und unbekannten Leuten. Hier nimmt er nun vornehmlich Rücksicht auf die Juden, mit denen die Frage nach der Abschaffung des Gesetzes natürlich in erster Linie zur Verhandlung kommen musste. Sie sollen nicht durch irgendeine undurchsichtige Beweisführung gefangen, sondern auf den Grund eines, allgemein bekannten und ihnen von Kindheit an, geläufigen Satzes gestellt werden.

V. 2. Denn ein Weib, das unter dem Manne ist usw. Dies Gleichnis soll beweisen, dass wir vom Gesetz so völlig frei sind, dass seine Herrschaft und sein Anrecht uns weiter nicht bindet. Dafür passte das Bild der Ehe vortrefflich. Freilich könnte man sich daran stoßen, dass die einzelnen Glieder des Gleichnisses und seiner Deutung nicht scharf aufeinander passen. Streng genommen hätte es heißen müssen: das Weib wird durch den Tod des Mannes vom Bande der Ehe frei: Nun ist das Gesetz, an welches wir wie an einen Ehegatten gebunden waren, für uns gestorben -, also stehen wir nicht mehr unter seiner Macht. Aber diesen harten Ausdruck, das Gesetz sei gestorben, wollte der Apostel den Juden lieber ersparen. So wendet er in etwas die Redeweise und sagt: wir sind dem Gesetz gestorben. Demgemäß ergibt sich folgende Beweiskette:

Die Frau ist gesetzmäßig an den Mann gebunden, solange derselbe lebt, und darf sich nicht einem andern ergeben. Nach dem Tode des Mannes ist sie von der gesetzlichen Pflicht gegen ihn frei und darf mit einem beliebigen andern Mann eine neue Ehe schließen.

Daraus die Anwendung:

  • Das Gesetz war unser Ehemann, unter dessen Joch wir gehalten wurden, bis es uns endlich starb.
  • Nach dem Tode des Gesetzes hat Christus uns angenommen. Er hat mit uns eine neue Ehe geschlossen, nachdem wir vom Gesetz frei waren.
  • Also müssen wir dem von den Toten erweckten Christus, unserm Ehegemahl, allein anhängen. Und da Christi Leben nach der Auferstehung ein ewiges ist, so gibt es mit dieser Ehe in Zukunft keine Veränderungen mehr. –

Wenn übrigens Paulus von Abschaffung des Gesetzes redet, so denkt er nur an diejenige Seite desselben, welche mit dem Dienste des Mose im eigentlichen Sinne zusammenhängt. Insofern Gott in den 10 Geboten unserm Leben eine Regel gab, kann von Abschaffung des Gesetzes keine Rede sein. Von der Gerechtigkeit, welche das Gesetz lehrt, werden wir unter keinen Umständen frei, sondern nur von der drohenden Forderung und dem darauf folgenden Fluch. Vom Gesetz fällt nur, was der in Christus geschenkten Freiheit zuwider ist.

V. 4. Durch den Leib Christi. Christus hat durch das hocherhobene Siegeszeichen des Kreuzes über die Sünde triumphiert. Dies konnte aber nur so geschehen, dass die Handschrift, die uns verschuldet hielt, zerrissen ward. Diese Handschrift ist das Gesetz, welches, solange seine Herrschaft währt, uns in der Schuldhaft der Sünde festhält. Deshalb heißt es die Kraft der Sünde (1. Kor. 15, 56). Diese Handschrift ist nun vernichtet, und wir sind frei; sie wurde mit Christi Leib ans Kreuz geheftet (Kol. 2, 14). – Doch der Gedanke des Apostels vollzieht noch einen weiteren Fortschritt: Nicht deshalb ward das Band des Gesetzes gelöst, damit wir nun nach unserm eignen Willen leben könnten, wie die Witwe ihre eigne Herrin ist, solange sie ehelos bleibt. Vielmehr sind wir bereits an einen andern Mann gebunden; wir sind von einer Hand in die andere gegangen, vom Gesetz zu Christus gekommen. Auf diese Weise mildert sich die Härte des Gedankens: Frei vom Joch des Gesetzes hat uns Christus doch nur deshalb gemacht, um uns als Glieder in seinen Leib zu pflanzen. Nun hat Christus sich zwar dem Gesetz auf Zeit freiwillig unterworfen, aber das Gesetz konnte nicht in Wirklichkeit sein Herr werden. So teilt er die ihm eigne Freiheit auch seinen Gliedern mit. Es begreift sich leicht, dass er diejenigen dem Joche des Gesetzes entnimmt, welche er durch ein heiliges Band an sich bindet, damit sie mit ihm zusammen ein Leib seien.

Der von den Toten auferweckt ist. Dass Christus an die Stelle des Gesetzes tritt, haben wir schon gesagt: außerhalb seiner Gemeinschaft darf man keine Freiheit suchen, und den Ehebund mit dem Gesetz darf niemand brechen, der sich selbst noch nicht gestorben ist. Übrigens stellt uns der Apostel durch eine Umschreibung die Ewigkeit des Lebens vor Augen, welches Christus durch die Auferstehung erlangt hat. So sollen die Christen wissen, dass ihr Ehebund in Ewigkeit währt. Ausführlicher handelt Eph. 5, 22 ff. über die geistliche Ehe Christi mit der Gemeinde.

Auf dass wir Gott Frucht bringen. Immer wieder bringt Paulus den Zweck der Erlösung zum Ausdruck, damit niemand die Befreiung von der Knechtschaft des Gesetzes zum Anlass nehme, der Zügellosigkeit des Fleisches und den Begierden nachzugeben. Denn Christus hat uns mit sich dem Vater geopfert, und er schenkt uns deshalb ein neues Leben, damit wir Gott Frucht bringen. Wir kennen die Früchte, welche der himmlische Vater an uns sucht, nämlich die der Heiligkeit und Gerechtigkeit. Dass wir dem Herrn dienen, schmälert unsere Freiheit nicht. Vielmehr, wenn wir den vollen Genuss von Christi Wohltat erleben wollen, muss unser ganzer Sinn auf die Förderung der Ehre Gottes gerichtet sein, um derentwillen Christus uns zu eigen genommen hat. Sonst bleiben wir Knechte, nicht bloß des Gesetzes, sondern der Sünde und des Todes.

5 Denn da wir im Fleisch waren, da waren die sündlichen Lüste, welche durchs Gesetz sich erregten, kräftig in unsern Gliedern, dem Tode Frucht zu bringen. 6 Nun aber sind wir vom Gesetz los und ihm abgestorben, das uns gefangen hielt, also dass wir dienen sollen im neuen Wesen des Geistes und nicht im alten Wesen des Buchstabens.

V. 5. Denn da wir im Fleisch waren. Der Gegensatz zeigt noch deutlicher, wie töricht die fanatischen Ansprüche sind, mit welchen die Gläubigen noch immer unter dem Gesetze sollen festgehalten werden. Denn solange der gesetzliche Buchstabendienst ohne Christi Geist lebt und herrscht, werden die Lüste des Fleisches nicht eingedämmt, sondern brechen immer stärker hervor. Das Königreich der Gerechtigkeit wird erst aufgerichtet, wenn Christus die Sklaverei unter dem Gesetz bricht. Zugleich lässt uns Paulus ersehen, welche Werke denen ziemen, die vom Gesetz frei geworden sind: Gesetzesknechtschaft führt zum Tode, der Dienst der Gerechtigkeit zum Leben. Doch halten wir uns genau an die Worte des Apostels! Wenn er die Zeit beschreiben will, da wir noch unter der Herrschaft des Gesetzes standen, sagt er: Wir waren im Fleische. Daraus wird klar, dass alle, welche unter dem Gesetz sind, nur äußerlich durch den Geist desselben berührt werden; eine innere Frucht und Wirkung wird nicht erzielt. Denn es fehlt der innerliche Anteil am Geist Gottes. Solche Leute bleiben im Innersten sündhaft und verkehrt, bis ein besseres Heilmittel ihre Krankheit vertreibt. Beachtenswert erscheint diese geläufige Redeweise der Schrift, laut welcher alle diejenigen „im Fleische“ sind, welche nur die Gaben der Natur besitzen, aber noch nicht die besondere Gnade, welche Gott seinen Auserwählten schenkt. Wenn der ganze Zustand unseres Lebens in dieser Weise von Sünde durchtränkt ist, so bleibt von Natur kein Teil unserer Seele unberührt, und der freie Wille kann keine andere Fähigkeit besitzen, als in alle Teile unseres inneren Lebens sündige Begierden wie Pfeile zu schießen.

Die sündlichen Lüste, welche durchs Gesetz sich erregten. Das Gesetz steigerte nur die sündlichen Begierden, welche ihren Samen ringsum in die Seele streuten. Alles an uns diente der bösen Lust. Solches schafft das Gesetz, wenn nicht die innere Leitung durch den Geist hinzukommt; es erregt die Begierden des Herzens, so dass sie nur lebhafter aufquillen. Und der Apostel fügt noch einmal hinzu, dass, solange die sündlichen Lüste unter dem Gesetz uns beherrschen, nichts erreicht wird, als dass wir dem Tode Frucht bringen. So wenig vermag das Gesetz für sich allein. Welche Torheit also, sich und andere von neuem unter dieses Joch zu beugen!

V. 6. Nun aber sind wir vom Gesetz los. Vermochte das Gesetz so wenig das Fleisch zu zügeln, dass es sogar die Sünde noch mehr reizte, so mussten wir von ihm befreit werden, wenn anders die Sünde gebrochen werden sollte. Sind wir aber von der Gesetzesknechtschaft befreit, um Gott zu dienen, so ist es falsch, aus der Erlösung eine Freiheit zum Sündigen abzuleiten, und eine verkehrte Rede, wenn man sagt, dass die Gnade den Zügel der bösen Lust locker mache. Wir prägen uns vielmehr ein, dass die Befreiung vom Gesetz lediglich so stattfindet, dass auf der einen Seite das harte Drängen und der Fluch dahin fällt, auf der andern Seite aber Gottes Geist uns zum Wandel in seinen Wegen leitet. Und ihm abgestorben. Diese Wendung beschreibt die Weise unserer Erlösung vom Gesetz: Es kann uns mit seiner Last nicht mehr drücken, weder mit seiner unerbittlichen Strenge, noch mit seinem Fluch.

Im neuen Wesen des Geistes. Der Geist ist das Widerspiel des Buchstabens; denn ehe der Heilige Geist unsern Willen nach Gottes Willen bildete, haben wir am Gesetz lediglich einen äußerlichen Buchstaben, welcher vielleicht den äußerlichen Handlungen einen Zügel anlegen, aber keineswegs die brennende Begierde in Schranken halten kann. Ein „neues“ Wesen wird dem Geiste beigemessen, weil das Geistesleben an die Stelle des alten Menschen tritt. So spricht Paulus auch vom alten Wesen des Buchstabens, weil die Erneuerung des Geistes dasselbe zerstört.

7 Was wollen wir denn nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Das sei ferne! Aber die Sünde erkannte ich nicht, außer durchs Gesetz. Denn ich wusste nichts von der Lust, wo das Gesetz nicht hätte gesagt: „Lass dich nicht gelüsten!“ 8 Da nahm aber die Sünde Ursache am Gebot und erregte in mir allerlei Lust.

V. 7. Was wollen wir denn nun sagen? Da wir soeben vernahmen, dass eine Erlösung vom Gesetz stattfinden muss, wenn anders der neue Gottesdienst im Geiste zustande kommen soll, so könnte es scheinen, als wäre das Gesetz an sich fehlerhaft, wenn es uns gewissermaßen zur Sünde treibt. Solcher Gedanke wäre nun über die Maßen abgeschmackt und muss gänzlich abgeschüttelt werden. Die Frage, ob das Gesetz Sünde sei, hat den Sinn: ob es in einer solchen Weise Sünde hervorbringt, dass die Schuld davon auf das Gesetz selbst zurückfalle?

Aber die Sünde erkannte ich nicht usw. Also hat die Sünde ihren Sitz in uns, nicht im Gesetz. Denn sie geht aus der bösen Lust hervor, und diese lernen wir erst durchschauen, wenn uns das Gesetz Gottes Gerechtigkeit klar enthüllt. Natürlich muss man nicht glauben, dass, abgesehen vom Gesetz, die Menschen den Unterschied von Gut und Böse überhaupt nicht kennen. Doch sind wir so schwachsichtig, dass unser verkehrtes Wesen uns nur zu leicht verborgen bleibt, und unsere Selbstbespiegelung lässt uns immer stumpfer werden. Denn ich wusste nichts von der Lust usw. Diese Aussage dient zur Erläuterung des vorigen Satzes: dass der Mensch die Sünde nicht kannte, lag darin, dass er seine böse Lust nicht durchschaute. Bei dieser Wurzel der Sünde verweilt der Gedanke noch etwas, weil hier die Heuchelei und mit ihr Nachlässigkeit und Trägheit am leichtesten Eingang findet. Gegenüber den äußeren Werken begibt man sich ja nicht so schnell des Urteils. Selbst verbrecherische Anschläge und dergleichen Absichten erscheinen den Menschen verdammenswert, und umgekehrt empfängt ein guter Wille sein Lob. Aber der Fehler der bösen Lust sitzt tiefer und verborgener. Darum kommt er den Menschen nicht in den Sinn, solange sie nach ihrem eigenen Maßstabe urteilen. Allerdings will Paulus nicht sagen, dass ihm dieser Fehler überhaupt nicht bewusst gewesen sei, sondern nur, dass seine allzu große Nachsicht gegen sich selbst des im Herzen verborgenen Schadens nicht geachtet habe. Zuzeiten lebte er in der Selbsttäuschung, gerecht zu sein trotz der bösen Lust. Endlich musste er doch seine Sündhaftigkeit erkennen, als er sah, dass das Gesetz die Lust verbietet, von welcher doch niemand frei ist. Augustin sagt, dass Paulus in diesem einen Gebot das ganze Gesetz mit begriffen habe. Das ist richtig, wenn man es recht versteht. Denn das Gebot der Lust, welches die zweite Tafel von den Pflichten gegen den Nächsten abschließt, will ohne Zweifel auf alle zuvor gegebenen Einzelgebote bezogen sein. Freilich liegt auch schon in den Einzelgeboten jedes Mal ein entsprechendes Verbot böser Erwägungen und Absichten in dem bezeichneten Stücke. Aber zwischen einem bewussten Willen und den Lustregungen, die uns durchzittern, ist doch noch ein Unterschied. So fordert denn dieses letzte Gebot ausdrücklich eine solche Vollkommenheit, die – noch ganz abgesehen von der Zustimmung des Willens – jedes Aufsteigen einer verkehrten Lust zum Bösen ausschließt. So erhebt sich Paulus mit diesem letzten Gebot über alle gemeinen Begriffe der Menschen. Mögen bürgerliche Gesetze zuweilen aussprechen, dass sie die Absicht und nicht den Erfolg einer Handlung ins Auge fassen. Mögen Philosophen noch feiner den Sitz des Lasters und der Tugend im Gemüte finden: Gott dringt mit diesem Gebot bis zur letzten Regung der Lust hindurch, welche noch hinter dem Willen steht, und welche deshalb nicht für sündhaft gehalten zu werden pflegt. Auch die Papisten lehren ja, dass der Wiedergeborene sündlos sei, weil sie eben die auch ihm anhaftende böse Lust nicht als Sünde gelten lassen. Paulus dagegen erklärt, dass gerade diese verborgene Krankheit ihn seiner Schuld überführt habe. Darauf folgt, dass, die an dieser Krankheit leiden, unentschuldbar sind, wenn nicht Gott ihre Schuld verzeiht. Immerhin bleibt noch jener Unterschied bestehen zwischen bösen Begierden, welche bis zur Zustimmung des Willens sich auswachsen, und der Lust, welche das Herz durchzieht und berührt, dann aber auf halbem Wege stehen bleibt.

V. 8. Da nahm aber die Sünde Ursache usw. Der wirkliche Ursprung alles Bösen liegt in der Sünde und der Verderbnis des Fleisches. Das Gesetz bietet nur weitere Ursache und Anlass zum Hervorbrechen. Dabei ließe sich möglicherweise an den tatsächlichen Anreiz denken, mit welchem das Gesetz unsere Lust bis zu wahnsinnigem Widerspruch steigert. Besser aber bezieht man den Ausspruch nur auf die Erkenntnis der Sünde: Das Gesetz deckte in mir die Lust auf, welche, solange sie zugedeckt blieb, kaum zu existieren schien. Ich will zwar durchaus nicht leugnen, dass das Fleisch sich durch das Gesetz zu entschiedener widerstrebender Lust angestachelt fühlt. Auch Paulus hat davon eine Erfahrung besessen. Aber was ich bezüglich der klareren Offenbarung für die Erkenntnis gesagt habe, dürfte doch besser in den Zusammenhang passen. Denn nun fährt Paulus fort:

8 Denn ohne Gesetz ist die Sünde tot. 9 Ich aber lebte weiland ohne Gesetz; da aber das Gebot kam, ward die Sünde wieder lebendig, 10 ich aber starb; und es fand sich, dass das Gebot mir zum Tode gereichte, das mir doch zum Leben gegeben war. 11 Denn die Sünde nahm die Ursache am Gebot und betrog mich und tötete mich durch dasselbe Gebot. 12 Das Gesetz ist ja heilig, und das Gebot ist heilig, recht und gut.

Denn ohne Gesetz ist die Sünde tot. Dieser Satz macht den Sinn der bisherigen Ausführungen vollends klar. Paulus hätte auch schreiben können: ohne das Gesetz liegt die Erkenntnis der Sünde begraben. Wir haben hier einen allgemeinen Grundsatz, welcher alsbald durch das eigene Beispiel des Paulus einen Beleg empfängt. Man darf also durchaus nicht in der Vergangenheitsform übersetzen: „war“ die Sünde tot. Denn offensichtlich ist hier die Rede noch allgemein und geht nun erst zu dem besonderen persönlichen Beispiel über:

V. 9. Ich aber lebte weiland ohne Gesetz. Paulus will zu verstehen geben, dass es eine Zeit gab, zu welcher die Sünde in ihm wie erstorben war. Nicht als ob zu irgendeiner Zeit er tatsächlich über das Gesetz erhaben gewesen wäre -, vielmehr hat das „ich lebte“ einen eigenen Beigeschmack. Dieses „Leben“ ging daraus hervor, dass für ihn das Gesetz nicht vorhanden war. D. h. trotz seines inneren Todes spiegelte ihm das hochmütige Selbstvertrauen auf seine Gerechtigkeit vor dass er lebe. Um deutlicher zu sein, muss der Satz folgendermaßen aufgelöst werden: Als ich einst ohne Gesetz war, da lebte ich. Der Sinn ist: Wenn ich auch, solange ich die Erkenntnis des Gesetzes beiseite schob, in Sünden steckte, so war doch die für nichts geachtete Sünde dermaßen eingeschlafen, dass sie fast tot schien. Ich aber, da ich mich nicht für einen Sünder hielt, hatte Ruhe in mir und meinte Leben zu besitzen. Denn der Tod der Sünde bedeutet Leben für den Menschen, und wiederum bedeutet ein Lebendigwerden der Sünde für den Menschen Tod. – Nun fragt sich aber, welches die Zeit war, während welcher Paulus kraft seiner Unkenntnis oder (wie er selbst sagt) der Abwesenheit des Gesetzes kühnlich glaubte, Leben zu besitzen? Denn er wurde doch ohne Zweifel von Jugend auf im Gesetz unterwiesen. Doch das war nur eine Wissenschaft des Buchstabens, welche ihre Jünger nicht in die Demut leitete. So heißt es ja auch 2. Kor. 3, 14, auf der Juden Augen habe eine Decke gelegen, so dass sie das Licht des Gesetzes nicht sehen konnten. In dieser Weise waren die Augen des Paulus gehalten, solange er Christi Geist noch nicht besaß, so dass er an seiner Maske äußerlicher Gerechtigkeit Gefallen haben konnte. Das Gesetz war ihm fern, obgleich er es vor Augen hatte; denn es traf sein Herz nicht mit einer Empfindung des göttlichen Gerichts. So sind die Augen der Heuchler verbunden, dass sie nicht sehen, was das Gebot will: „Lass dich nicht gelüsten!“

Da aber das Gebot kam usw. D. h. da ich eine wahre Einsicht in seine Bedeutung erlangte. Jetzt erweckte das Gesetz die Sünde gleichsam aus dem Tode. Denn es deckte die Finsternis der verborgenen Winkel seines Herzens auf und tötete damit ihn selbst.

V. 10. Und es fand sich usw. Zweierlei lehrt dieser Satz. Erstens: das Gesetz zeigt uns den Weg des Lebens in Gottes Gerechtigkeit. Es ist gegeben, die, welche es halten, zum ewigen Leben zu leiten; und es würde dies Ziel erreichen, wenn ihm nicht die allgemeine Sündhaftigkeit im Wege stünde. Darum zweitens: weil keiner unter uns dem Gesetz gehorcht, vielmehr wir alle mit Händen und Füßen auf den Weg drängen, von welchem es uns abhalten will, so kann das Gesetz tatsächlich nur den Tod bringen. Es gilt also, wohl zu unterscheiden, was aus der Natur des Gesetzes und was aus unserer Sündhaftigkeit sich ergibt. Daraus folgt, dass es nur eine Nebenwirkung ist, wenn das Gesetz uns die Todeswunde schlägt, so wie etwa eine unheilbare Krankheit durch ein an sich gutes Mittel verschlimmert werden kann. Freilich ist diese Nebenwirkung unlöslich mit dem Gesetz verknüpft, so dass es im Gegensatz zum Evangelium ein „Amt des Todes“ heißen kann (2. Kor. 3, 7). Dies aber bleibt bestehen, dass das Gesetz nicht vermöge seiner Natur uns schadet, sondern weil unsere Verkehrtheit seinen Fluch verdient und herbeizieht.

V. 11. Die Sünde betrog mich. Es ist zwar richtig, dass die Menschen längst betrogen sind und ihr ganzes Leben ein Irrweg ist, weil sie Gottes Willen nicht kennen und ihnen die Erleuchtung der Wahrheit fehlt. Aber dieser Betrug der Sünde wird erst durch das Gesetz deutlich enthüllt, wenn der Herr uns mit vernehmlicher Stimme anruft. Es ist also wiederum nicht an die Sache selbst, sondern nur an die Erkenntnis zu denken. „Betrügen“ könnte man umschreiben: vom Wege aufschrecken und abdrängen. Den einst in Sicherheit dahingehenden Sünder packt ein Ekel vor sich selbst, wenn das Gesetz ihm die Hässlichkeit seines Wesens zeigt. Nun sieht er, dass sein Weg schnurstracks ins Verderben führt. Bei dieser Gelegenheit wiederholt (vgl. V. 8) Paulus den Ausdruck: Die Sünde nahm die Ursache. So wird uns noch einmal eingeprägt: Dass das Gesetz zum tödlichen Gift geworden, liegt nicht in seiner Natur, sondern in Umständen, die von außen hinzukamen.

V. 12. Das Gesetz ist ja heilig usw. Nachdrücklich steht zuerst „das Gesetz“, dann noch einmal „das Gebot“. Das Gesetz selbst und alle seine Vorschriften sind durch und durch heilig, und man muss ihm die tiefste Ehrfurcht entgegenbringen. Es ist recht: also darf man keine Ungerechtigkeit darin finden wollen. Es ist gut: also von jedem Fehler frei und rein. So hält der Apostel jeden Vorwurf vom Gesetz fern: Niemand darf Gottes Gesetz anklagen, wenn ihm selbst Güte, Gerechtigkeit und Heiligkeit mangelt.

13 Ist denn, das da gut ist, mir zum Tod geworden? Das sei ferne! Aber die Sünde, auf dass sie erscheine, wie sie Sünde ist, hat sie mir durch das Gute den Tod gewirkt, auf dass die Sünde würde überaus sündig durchs Gebot.

V. 13. Ist denn, das das gut ist usw. Die bisherige Verteidigung des Gesetzes ließ den einen Punkt noch im Unklaren, ob dasselbe nicht doch die Ursache des Todes sei. Gegen diesen Einwand wendet sich der Apostel jetzt und zeigt, dass das Gesetz den Tod nicht hervorbringt, sondern der Sünde nur den Anlass bietet, uns in den Tod zu stürzen. Indessen scheint diese Auskunft in Widerspruch mit der früheren Aussage zu stehen (V. 10): „Es fand sich, dass das Gebot mir zum Tode gereichte, das mir doch zum Leben gegeben war.“ Doch es scheint nur so. Denn damals meinte der Apostel, dass unsere Verkehrtheit uns das Gesetz gegen seine eigene Natur zum Verderben gebrauchen lässt. Und hier bestreitet er, dass es in einer solchen Weise die Grundlage des Todes sei, dass die Schuld im strengen Sinne ihm zufalle. Allerdings nennt Paulus 2. Kor. 3, 7 das Gesetz ungescheut eine Veranstaltung zum Tode. Aber er nennt es so, wie dies der Verlauf eines Disputs leicht mit sich bringt, nicht in Anbetracht seiner eignen Natur, sondern in Rücksicht auf die falsche Meinung des Gegners.

Aber die Sünde usw. Bevor das Gesetz die Sünde aufdeckt, erfährt diese gewissermaßen noch eine Rechtfertigung. Wenn aber das Gesetz sie unverhüllt zeigt, erscheint sie wahrhaft als Sünde. Und sie erscheint umso abscheulicher und, dass ich das Wort gebrauche, sündiger, weil sie die Güte des Gesetzes in ihr Gegenteil verkehrt und zu unserm Verderben wendet. Denn ein Gegenstand, der ein an sich heilsames Ding in Gift verwandelt, muss schon stark gifthaltig sein. Der Sinn ist: es musste durch das Gesetz die Scheußlichkeit der Sünde enthüllt werden; denn wenn die Sünde nicht völlig zur Reife getrieben wird, erkennt man sie nicht als Sünde. Hier verwandelt nun gar das Übermaß der Sünde Leben in Tod. Damit fällt jede Entschuldigung.

14 Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich bin aber fleischlich, unter die Sünde verkauft. 15 Denn ich weiß nicht, was ich tue. Denn ich tue nicht, was ich will; sondern, was ich hasse, das tue ich. 16 So ich aber das tue, was ich nicht will, so gebe ich zu, dass das Gesetz gut sei. 17 So tue nun ich dasselbe nicht, sondern die Sünde, die in mir wohnt.

V. 14. Denn wir wissen, dass das Gesetz usw. Damit stellt der Apostel das Gesetz und die menschliche Natur noch schärfer einander gegenüber, um noch deutlicher zu machen, woher der verhasste Tod stammt. Dann stellt er uns das Beispiel eines sogar bereits wiedergeborenen Menschen vor Augen: in demselben streiten die Reste des Fleisches noch immer wider Gottes Gesetz, wenn auch der Geist demselben gern gehorcht. Doch zunächst handelt es sich lediglich um den Kontrast unserer Natur und des Gesetzes. Nichts in der Welt kann härter miteinander streiten als Geist und Fleisch. Nun ist aber das Gesetz geistlich, der Mensch fleischlich. Beides ist ebenso widereinander wie Licht und Finsternis. „Geistlich“ heißt nun das Gesetz nicht bloß darum, weil es außer Händen und Füßen und äußerlichen Werken die Regungen des Geistes und Herzens beherrschen und eine innerlich aufrichtige Furcht Gottes einprägen will. Vielmehr will der Apostel einen viel durchgreifenderen Gegensatz von Geist und Fleisch bilden. Der Zusammenhang und frühere Stellen zeigen, dass unter „Fleisch“ die gesamte Natur verstanden werden soll, die wir von Mutterleibe her an uns tragen. So, wie die Menschen geboren werden und ihren Geist und Sinn behalten, so sind sie „Fleisch“. Denn dieser Sinn des Fleisches ist nur auf grobsinnliche, irdische Dinge gerichtet. „Geist“ ist dagegen die Erneuerung der verderbten Natur, welche Gott nach seinem Bilde gestaltet. Dieser Sprachgebrauch schreibt sich daher, weil Gottes Geist die Erneuerung bewirkt. So steht die göttliche Vollkommenheit der Lehre des Gesetzes der Natur des Menschen gegenüber. Und der Sinn ist: das Gesetz fordert eine überirdische, himmlische Gerechtigkeit ohne Makel und Flecken; ich aber als fleischlicher Mensch vermag nichts, als mich damit in Widerspruch zu setzen!

Unter die Sünde verkauft. Dieser Ausdruck zeigt, was das Fleisch in sich selbst vermag. Von Natur ist der Mensch ganz ebenso ein Knecht der Sünde, wie erkaufte Sklaven ihrem Herrn gehören und von demselben genau wie Ochsen und Esel nach Belieben missbraucht werden. So hängen wir ganz vom Willen der Sünde ab: der ganze Sinn, das ganze Herz, alle einzelnen Handlungen stehen unter ihrer Herrschaft. Nur von Zwang und Widerwilligkeit ist bei dieser angebornen Knechtschaft keine Rede: denn wir sündigen aus freien Stücken, die eigne Beteiligung des Willens gehört zum Begriff der Sünde. Aber wir sind derartig in der Sünde verfangen, dass unser freier Wille gar nicht anders kann als sündigen: dahin treibt uns die böse Verkehrtheit, welche in uns die Herrschaft führt.

V. 15. Denn ich weiß nicht, was ich tue. Jetzt wendet sich der Apostel zu dem besonders eindrücklichen Beispiel des bereits wiedergeborenen Menschen, welches uns zwei Stücke ganz anschaulich vor Augen stellt: wie groß der Gegensatz zwischen dem Gesetz Gottes und der Natur des Menschen ist, und dass das Gesetz keineswegs die Schuld am Tode trägt. Wenn den natürlichen Menschen die böse Lust unter voller freudiger Beteiligung seines Willen zur Sünde treibt, so entsteht der Anschein, er sündige mit einem derartig freien Willen, dass er es auch in der Macht habe, sich zurückzuhalten. So ist ja auch ganz allgemein die verderbliche Ansicht aufgekommen, dass der Mensch ohne Hilfe der göttlichen Gnade vermöge seiner natürlichen Veranlagung zwischen Gut und Böse wählen könne. Dagegen, wenn der Wille des gläubigen Menschen durch den Geist Gottes zum Guten getrieben wird, so drängt sich die Verderbtheit unserer Natur der Erkenntnis förmlich auf: denn diese Natur widerstrebt noch immer und sucht den Menschen nach der andern Seite zu ziehen. So enthüllt der Blick auf den wiedergeborenen Menschen den Widerstreit zwischen unserer Natur und der vom Gesetz geforderten Gerechtigkeit am schärfsten. Auch für das zweite Stück liegt hier ein deutlicherer Beweis, als wenn wir nur die Natur des Menschen an sich ins Auge fassen wollten. Denn weil bei dem noch ganz fleischlichen Menschen das Gesetz nur Tod hervorbringt, so fällt von hier aus auf dasselbe leicht ein falscher Schein: der letzte Ursprung des Schadens lässt sich nicht ohne weiteres unterscheiden. Im wiedergeborenen Menschen aber zeitigt das Gesetz heilsame Früchte: so wird klar, dass nur das Fleisch seine Leben bringende Wirkung hemmte, und dass es aus sich selbst durchaus nicht den Tod hervorbringt. Um aber die ganze zur Verhandlung stehende Frage in gesundem und richtigem Sinne aufzufassen, müssen wir feststellen, dass jener innere Kampf, von welchem der Apostel redet, nicht eher im Menschen anhebt, als bis der Geist Gottes ihn geheiligt hat. Denn der seiner Natur überlassene Mensch wird ohne inneren Widerstreit durch seine Lüste umgetrieben. Immerhin fühlen auch die Gottlosen den Stachel des Gewissens und können sich in ihren Fehlern nicht derartig schmeicheln, dass ihnen jeder bittere Nachgeschmack erspart bliebe. Aber daraus lässt sich doch nicht schließen, dass sie das Böse wirklich hassen und das Gute wirklich lieben. Gott sendet ihnen solche Qual nur, um sie ihre Verdammnis einigermaßen fühlen zu lassen, nicht um in ihnen Liebe zur Gerechtigkeit oder Hass gegen die Sünde zu erwecken. Zwischen ihnen und den Frommen besteht also folgender Unterschied: die Gottlosen sind niemals so blind und verhärtet in ihrem Sinn, dass ihr eignes Gewissen nicht zustimmen müsste, wenn man ihnen ihre Untaten vorhält. Es ist ja nicht jede Einsicht in den Unterschied von Gut und Böse erloschen. Zuweilen packt sie sogar ob des Gefühls ihrer Bosheit ein Schauder, und sie empfangen schon in diesem Leben einen Vorgeschmack der Verdammnis. Trotzdem haben sie ein ungebrochenes Wohlgefallen an der Sünde, und sie hegen dieselbe ohne wirklichen Widerstreit ihres Gefühls. Ihre Gewissensbisse entspringen mehr dem Widerspruch gegen das Gericht als aus einer innerlich widerstrebenden Willensrichtung. Die Frommen dagegen, in welchen die Erneuerung aus Gottes Kraft begonnen hat, sind innerlich in der Weise geteilt, dass die eigentliche Sehnsucht ihres Herzens zu Gott aufstrebt, die himmlische Gerechtigkeit sucht und sich hasserfüllt wider die Sünde kehrt; aber die Reste ihres fleischlichen Wesens ziehen sie wieder zur Erde zurück. In diesem inneren Kampfe tun sie deshalb ihrer Natur Gewalt an und erleiden umgekehrt Gewalt von ihr. Denn, dass sie die Sünde verwerflich finden, entspringt nicht bloß dem Urteil ihrer Vernunft, sondern kommt daher, dass sie dieselbe von ganzem Herzen hassen und sich in derselben missfallen. Das ist der Kampf des Christen, welchen Paulus Gal. 5, 17 beschreibt, der Kampf zwischen Geist und Fleisch. Demgemäß ist es recht geredet, dass der natürliche Mensch mit voller Zustimmung und Einwilligung des Gemüts sich in die Sünde stürzt, und dass der innere Zwiespalt erst anhebt, wenn die Berufung Gottes und die Heiligung durch seinen Geist einsetzt. Denn die Erneuerung geschieht in diesem Leben nur anfangs weise: ein Überrest des Fleisches bleibt, folgt immer seinen Begierden und erregt dadurch den Kampf wider den Geist. Unerfahrene Leute freilich, welche nicht beachten, welche Frage der Apostel erörtert und welche Ordnung sein Gedankengang einhält, lassen ihn hier die Natur des Menschen beschreiben. Nun findet sich ja eine derartige Beschreibung des menschlichen Geistesvermögens bei den Philosophen. Aber die Schrift hegt viel tiefere Gedanken; sie weiß, dass im Herzen des Menschen nur verkehrtes Wesen blieb, seit Adam das Ebenbild Gottes verlor. Die römischen Kirchenlehrer berufen sich auf unsere Stelle, wenn sie den freien Willen erläutern und die Kraft unserer Natur klarmachen wollen. Aber Paulus redet gar nicht von der bloßen Natur des Menschen, sondern beschreibt an dem Beispiel seiner eigenen Person Art und Umfang der Schwachheit der Gläubigen. Ich lege ein starkes Gewicht darauf, diese Tatsache festzustellen.

Ich weiß nicht. Dieser Ausdruck will besagen, dass Paulus die Taten, welche ihm die Schwachheit seines Fleisches aufdrängt, nicht als die seinen anerkennt; denn er hasst sie. Man könnte fast übersetzen: Ich billige nicht, was ich tue. Wir sehen also, dass die Lehre des Gesetzes in einem solchen Grade bei einem gesunden Urteil Zustimmung findet, dass die Gläubigen eine Übertretung des Gesetzes als etwas ganz Unerhörtes empfinden. Dabei versteht Paulus unter Gesetzesübertretung jeden Fehler der Frommen, neben welchem doch die Furcht Gottes und die allgemeine Absicht, gut zu handeln, noch bestehen bleibt. Er sagt: Ich tue nicht, was das Gesetz und was eigentlich auch ich selbst will -, weil er nicht alles vollkommen erfüllt, sondern mitten auf gutem Wege oft müde wird.

Denn ich tue nicht, was ich will. Das will nicht so verstanden sein, dass Paulus zu keiner Zeit habe irgendetwas Gutes ausrichten können. Vielmehr klagt er nur darüber, dass er nicht ausführen kann, was er sich vorsetzt, d. h. dass ihm die ersehnte Leichtigkeit fehlt, Gutes zu tun, weil er sich sozusagen gebunden sieht; und auf der andern Seite, dass er einen Fall tut, wo er nicht will, weil er vermöge der Schwachheit des Fleisches nur hinken kann. Eine fromme Seele tut das Gute nicht, das sie will, weil ihr die gehörige Festigkeit fehlt; sie tut das Böse, das sie nicht will, weil sie gern stehen möchte und doch zum Fallen oder wenigstens ins Wanken kommt. Also dieses „Wollen“ und „Nichtwollen“ schreibt Paulus dem Geiste zu, der in den Gläubigen die Führung hat. Freilich besitzt auch das Fleisch seinen „Willen“. Aber als Willen im eigentlichsten Sinne bezeichnet der Apostel nur das, worein er die entscheidende Zustimmung des Herzens legte. Was damit streitet, davon sagt er, dass er es nicht wolle. Aus alledem wird noch einmal deutlich, was wir schon ausführten, dass dem Paulus hier die Gläubigen vorschweben, in welchen die Gnadenwirkung des Geistes in irgendeinem Grade lebendig ist und das Zusammenstimmen eines gesunden Sinnes mit der Gerechtigkeit des Gesetzes zur Geltung bringt. Denn im Fleische schlägt solcher Hass gegen die Sünde keine Wurzel.

V. 16. So ich aber das tue usw. Wenn in der beschriebenen Weise mein Herz nach dem Gesetz sich ausstreckt und an seiner Gerechtigkeit Wohlgefallen hat (was doch entschieden der Fall ist, wenn ihm die Übertretung hassenswert erscheint), so muss es ja fühlen und zugestehen, dass das Gesetz gut ist. So wird erfahrungsmäßig festgestellt, dass man dem Gesetz nichts Böses zuschreiben darf, ja dass dasselbe sogar den Menschen heilsam sein würde, wenn sie es nur mit rechtem und reinem Herzen aufnehmen wollten.

V. 17. So tue nun ich dasselbe nicht. Das soll keine Entschuldigung sein, wie viele Schwätzer allerdings ihre Untaten gedeckt glauben, wenn sie dieselben auf das Fleisch abwälzen. Vielmehr will Paulus bezeugen, wie weit sich sein geistlich gerichteter Wille von der Bahn des Fleisches entfernt. Denn die Gläubigen haben einen brennenden Eifer, Gott zu gehorchen: deshalb verleugnen sie ihr Fleisch. Dieser Ausspruch beweist von neuem, dass Paulus nur von bereits wiedergeborenen Frommen redet. Denn solange der Mensch sich selbst gleich bleibt, mag er so groß werden wie er will, er bleibt doch durch und durch mit Sünde erfüllt. Paulus behauptet aber hier, dass ihn die Sünde nicht gänzlich ausfülle, ja er will sich über ihren Dienst erheben. Nur in einem Winkel des Herzens hat die Sünde noch ihren Sitz, der Mensch selbst streckt sich mit ernster, herzlicher Begier der Gerechtigkeit Gottes entgegen und beweist tatsächlich, dass er Gottes Gesetz im Herzen trägt.

18 Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleische, wohnt nichts Gutes. Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht. 19 Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. 20 So ich aber tue, was ich nicht will, so tue ich dasselbe nicht, sondern die Sünde die in mir wohnt.

V. 18. Denn ich weiß usw. Der Apostel sagt, dass in ihm, wenn man seine Natur ansieht, nichts Gutes wohnt. Er hätte auch sagen können: Aus mir selbst habe ich nichts Gutes. Dieser erste Ausdruck, dass „in mir“ nichts Gutes wohnt, spricht ein unbegrenztes Verdammungsurteil. Dann aber lässt Paulus eine Art von Berichtigung folgen, um nicht undankbar gegen die Gnade Gottes zu erscheinen, welche doch auch in ihm wohnte, nur nicht in seinem Fleische. Dergleichen kann wiederum nicht von jedem beliebigen Menschen, sondern nur von einem Gläubigen gesagt werden, der wegen der Reste des Fleisches und der Gnadenwirkung des göttlichen Geistes in sich selbst geteilt erscheint. Denn was sollte jene Verbesserung, wenn nicht irgendein Teil vorschwebte, der von der Sünde frei und nicht Fleisch ist? Unter „Fleisch“ versteht der Apostel stets die gesamte Naturanlage des Menschen, den gesamten Inhalt seines Wesens -, abgesehen von der durch Gottes Geist gewirkten Heiligung. Dementsprechend ist der „Geist“, welcher nach sonst geläufigem Sprachgebrauch das Widerspiel des Fleisches bildet, ein Teil der Seele, welchen Gottes Geist vom Bösen gereinigt und so neu gebildet hat, dass in demselben Gottes Bild wieder aufleuchtet. Sowohl das „Fleisch“ als der „Geist“ greift also in die Seele hinein, der letztere, sofern sie wiedergeboren ist, das erstere, sofern sie noch ihre natürliche Art behalten hat.

Wollen habe ich wohl. Das soll nicht heißen, dass der Fromme lediglich eine ganz unwirksame Sehnsucht nach dem Guten hegt, sondern nur: die Ausführung der Tat bleibt immer hinter dem Wollen zurück; denn das Fleisch hemmt uns und hängt unserm Tun allerhand Unvollkommenheiten an. So will auch der alsbald folgende Satz (V. 19) verstanden sein: Das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Denn das Fleisch verzögert den Lauf der Gläubigen nicht nur, sondern drängt ihn auch durch mancherlei Hindernisse in eine falsche Bahn. Wir können kein vollkommen schuldfreies Werk tun. Paulus redet nicht von einzelnen zufälligen Fehlern der Frommen, sondern allgemein von ihrer ganzen Lebensführung. Daraus müssen wir schließen, dass auch unsere besten Werke mit einem sündigen Beisatz befleckt sind und keinen Lohn zu erwarten haben, wenn sie Gott nicht mit seiner Verzeihung deckt.

21 So finde ich mir nun ein Gesetz, der ich will das Gute tun, dass mir das Böse anhangt. 22 Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz nach dem inwendigen Menschen. 23 Ich sehe aber ein ander Gesetz in meinen Gliedern, das da widerstreitet dem Gesetz in meinem Gemüte und nimmt mich gefangen in der Sünde Gesetz, welches ist in meinen Gliedern.

Hier ist in vierfachem Sinne vom „Gesetz“ die Rede. Im eigentlichen Sinne gebührt dieser Titel nur dem Gesetz Gottes als der allein wahren Regel der Gerechtigkeit, nach welcher unser Leben sich gestalten soll. Damit verknüpft der Apostel das Gesetz im Gemüte, d. h. die Hinneigung der gläubigen Seele zum Gehorsam gegen das göttliche Gesetz, die eine gewisse Anpassung unseres Wesens an das Gesetz Gottes bedeutet. Auf der andern Seite steht ein Gesetz der Ungerechtigkeit, welches aus der Herrschaft des verkehrten Wesens sowohl im unwiedergeborenen Menschen als auch im Fleische des wiedergeborenen entspringt. Heißen doch auch die Rechtsordnungen der Tyrannen, so ungerecht sie sein mögen, missbräuchlicher weise „Gesetze“. Diesem Gesetz der Sünde entspricht das Gesetz in den Gliedern d. h. die böse Lust, die an unsern Gliedern ihre beste Anknüpfung findet.

V. 22. Denn ich habe Lust an Gottes Gesetz. Hier tritt uns die innerliche Zerteilung im Gläubigen deutlich vor Augen, aus welcher jener Kampf zwischen Geist und Fleisch hervorgeht, welchen Augustinus einmal sehr schön „das Ringen der Christenseele“ nennt. Gottes Gesetz ruft den Menschen zu wahrer Frömmigkeit, seine verkehrte Art aber, die wie ein tyrannisches Gesetz Satans ihn regiert, treibt zu nichtswürdigen Taten. Der Geist zieht zum Gehorsam gegen das göttliche Gesetz, das Fleisch zieht nach der entgegen gesetzten Seite. So wird der Mensch zwiespältig, zwischen verschiedenen Strömungen des Willens umgetrieben. Aber weil der Geist das Übergewicht behalten soll, so betrachtet sich Paulus nach diesem vorzüglichsten Teile seines Wesens: er fühlt sich von seinem Fleische gefangen, weil er die noch immer wirksamen bösen Lüste im Hinblick auf den ganz anders gerichteten Geistestrieb als einen fremdartigen Zwang empfindet. – Als inwendigen Menschen bezeichnet der Apostel nicht etwa einfach die Seele, sondern den von Gott geistlich erneuerten Teil des Menschenwesens. Für den übrig bleibenden Teil sagt er dann: Glieder (V. 23). Denn wie die Seele der vorzüglichere Teil des Menschen ist, der Leib der mehr untergeordnete, so ist der „Geist“ mehr als das „Fleisch“. Unter diesem Gesichtspunkte, dass der Geist die Stelle einnimmt, welche die Seele im Menschen hat, das Fleisch aber d. h. die verderbte und sündig-verkehrte Seele, die Stelle des Leibes; unter diesem Gesichtspunkte heißt der erstere „der inwendige Mensch“, der letztere „die Glieder“. In einem ganz andern Sinne ist 2. Kor. 4, 16 vom äußerlichen Menschen die Rede. Hier aber führt der Zusammenhang notwendig auf unsere Auslegung. Der Geist ist der inwendige Mensch, weil in seinem Besitze sich das Herz und die tiefsten Willensregungen befinden, während die Neigungen des Fleisches keine bleibende Wurzel schlagen können und mehr an der Außenseite des Menschen hängen. Hier ist ein Unterschied wie zwischen Himmel und Erde. „Glieder“ sagt der Apostel etwas verächtlich zur Beziehung alles dessen am Menschen, was äußerlich sichtbar ist. Im Gegensatz dazu entgeht die verborgene Erneuerung unsern Sinnen und übersteigt alle unsere Begriffe; man muss sie im Glauben fassen. Wenn nun unter dem „Gesetz im Gemüte“ eine gute Ausrichtung unserer Willensregungen verstanden wird, so merken wir von neuem an, dass dergleichen im noch unwiedergeborenen Menschen keinen Raum findet; dieser hat nach der Lehre des Paulus die rechte Gesinnung verloren, weil seine Seele die Bahn der Vernunft verließ.

24 Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von diesem Leib des Todes? 25 Ich danke Gott durch Jesum Christum, unsern Herrn. So diene ich nun mit dem Gemüte dem Gesetz Gottes, aber mit dem Fleische dem Gesetz der Sünde.

V. 24. Ich elender Mensch! Ein leidenschaftlicher Ausruf schließt diese ganze Erörterung: wir sollen eben nicht bloß mit unserm Fleische ringen, sondern mit stetem Seufzen bei uns und vor Gott unser Unglück beklagen. Natürlich will der Apostel nicht im Ernst fragen, wer uns erlösen soll, wie die Ungläubigen, welche den einigen Erlöser nicht kennen, sondern wir hören hier die Stimme eines keuchenden und fast schon zusammenbrechenden Mannes, welcher keine hinreichende Hilfe in der Nähe sieht. Deshalb lautet auch das Wort, welches wir mit „erlösen“ wiedergeben, besonders kräftig. Es heißt eigentlich: „Wer wird mich herausreißen?“ Zu solcher Erlösung gehört eine ganz besondere Gotteskraft. Leib dieses Todes nennt der Apostel die sündige Masse oder den Stoff, aus welchem der ganze Mensch zusammengesetzt ist, welcher uns in seinen Banden hält. Manche Ausleger übersetzen nicht wie wir: „Dieser Leib des Todes“, sondern „der Leib dieses Todes“. Das muss als zulässig gelten, ändert aber wenig am Sinn. In jedem Falle will Paulus zeigen, dass die Kinder Gottes offene Augen haben, um die Verderbnis ihrer Natur und den daraus entspringenden Tod deutlich als einen Widerspruch gegen das Gesetz Gottes zu erkennen. „Leib“ steht hier in demselben Sinne, wie zuvor (V. 23) die Glieder oder der äußere Mensch. Denn Paulus sieht den Ursprung der Sünde darin, dass der Mensch von dem ihm schöpfungsmäßig eingeprägten Gesetz abfiel und dadurch fleischlich und irdisch wurde. Mag er noch immer besser sein als die unvernünftigen Tiere, so ist sein eigentlicher Vorzug doch dahin, und was davon blieb, ist voll von zahllosen Mängeln, und man mag wohl sagen, dass seine Seele, sofern sie sich selbst untreu wurde, ganz Leib geworden ist. So spricht Gott (1. Mo. 6, 3): „Mein Geist soll nicht weiter mit den Menschen streiten, denn sie sind Fleisch.“ Der Mensch hat die Erhabenheit seines Geistes verloren und ist dem Vieh gleich geworden. –

Dieser bedeutsame Ausspruch des Apostels schlägt allen Ruhm des Fleisches nieder. Denn er lehrt uns, dass auch die Vollkommensten, solange sie in diesem Fleische wohnen, dem Elend und dem Tode unterworfen sind. Wenn sie sich durch und durch erforschen, werden sie in ihrer Natur nichts als Elend finden. Der gequälte Seufzer des Paulus soll uns nun eine Mahnung sein, nicht unserer Stumpfheit nachzugeben, und ein Antrieb, uns, solange wir auf Erden wallen, dem Tode entgegen zu sehnen, dem einzigen Heilmittel unseres Schadens. Hier wird aber der allein rechte Grund bezeichnet, der unsere Hoffnung auf den Tod richten soll. Auch Weltmenschen treibt ja oft die Verzweiflung, dass sie den Tod herbeisehnen: der Grund dafür ist aber mehr Lebensüberdruss als Ekel vor ihrer Sündhaftigkeit. Weiter werden gläubige Menschen, wie sehr sie auch ihrem Ziele entgegen eilen, sich doch nicht mit ungezügelter Heftigkeit den Tod wünschen; sie unterwerfen sich dem Willen des Gottes, dem wir leben und sterben sollen. Darum hört man aus ihrem Munde auch kein unwilliges Murren wider Gott, vielmehr schütten sie ihre Ängste betend in seinen Schoß aus. Der Gedanke an ihr Elend hält sie nicht so gefangen, dass sie darüber der empfangenen Gnade vergäßen; Freude mildert ihren Schmerz, wie es ja nun heißt:

V. 25. Ich danke Gott usw. Mit solchem Danke bricht der Apostel seine Klage ab, um nicht den Anschein zu erwecken, er wolle trotzig wider Gott reden. Wissen wir doch, wie nahe auch dem gerechten Schmerze der Absturz ins Murren und in die Ungeduld liegt! Paulus beklagt sein Schicksal und sehnt mit Seufzen dessen Ende herbei. Aber zugleich bekennt er sich zur Gnade Gottes, auf welcher seine Seele ausruht. Es ziemt den Heiligen nicht, wenn sie ihre Mängel prüfend betrachten, die bereits von Gott empfangene Gnade zu übersehen. Um die Ungeduld zu zügeln und den Frieden zu mehren, ist es ein treffliches Mittel, dass wir bedenken: Wir sind aufgenommen in Gottes Hut und können nie mehr verloren gehen, wir haben die Erstlinge des Geistes empfangen und dürfen darauf die gewisse Hoffnung unseres ewigen Erbes gründen. Genießen wir noch nicht die verheißene Herrlichkeit des Himmelreichs, so können wir uns doch mit der schon erreichten Stufe für jetzt zufrieden geben; denn es fehlt uns nie der Grund zur Freude.

So diene ich nun usw. Dies zusammenfassende Schlusswort lehrt, dass die Gläubigen, solange sie in ihrem Fleische wohnen, das Ziel der Gerechtigkeit niemals völlig erreichen. Sie sind in der Pilgerschaft, bis sie den Leib ausziehen. Unter dem Gemüte versteht der Apostel wiederum nicht einen Teil des menschlichen Geisteswesens, wie es von Natur ist, sondern den Geist des Menschen, wie er von Gott erleuchtet ward, um das Rechte zu empfinden und zu wollen. Paulus weiß sich als Gottes Eigentum und ihm ergeben -, ausgenommen die zahlreichen Flecken der Sünde, die ihn verunreinigen, da er noch auf der Erde kriechen muss. Eine bemerkenswerte Aussage, welche die auch heute wieder auftauchende verderbliche Irrlehre widerlegt, als ob der Mensch schon hier auf Erden sündlos werden könne!

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