Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 24. Die Lektion von Usa.

Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 24. Die Lektion von Usa.

„David aber und das ganze Israel spielten vor Gott her“ rc. 1 Chr. 13,8.

„Und David fürchtete sich vor Gott des Tages und“ rc. 1 Chr. 13,12.

„Also gingen hin David und die Ältesten in Israel“ . 1 Chr. 15,25.

David liebte seinen Gott und verehrte das Symbol seiner Gegenwart. Er wünschte den vom Herrn angeordneten Gottesdienst wieder herzustellen und die Lade dahin zu bringen, wo sie als das heiligste Zentrum der Gottesverehrung sein sollte. Allein, die rechten Dinge müssen auch in der rechten Weise getan werden, sonst misslingen sie. In diesem Falle war der Fehler betrübend und bezeichnend, denn Usa starb, und die Lade kam in das Haus Obed-Edoms.

I. Der Fehler.

Erster Text. 1 Chr. 13,8.

Hier waren Scharen: „David und das ganze Israel“, und doch misslang das Unternehmen. Ein großer Haufe kann den Segen nicht sichern.

Hier war Pracht und Pomp: Gesang, Harfen, Trompeten rc., und doch endete es in Trauer. Großartige Aufzüge und Zeremonien sind keine Bürgschaft für die Gnade.

Hier war Energie: „Sie spielten vor Gott aus ganzer Macht.“ Dies war kein schläfriger und schleppender Gottesdienst, alles war lebendig und anregend, und dennoch kein Gelingen.

Aber da war kein Gedanke daran, Gottes Sinn zu erfragen. David bekannte nachher: „Wir suchten Ihn nicht, wie sich's gebührt.“ Kap. 15,13.

Da war wenig geistliche Empfindung. Mehr Musik als Gnade. Die Priester waren nicht an ihrem Platz, noch die Leviten, die Lade zu tragen; Ochsen vertraten die Stelle williger Männer. Der ganze Dienst war nicht genügend geistlich und demütig.

Da war kein Opfer. Dies war ein fataler Fehler, denn wie können wir dem Herrn ohne Opfer dienen?

Da war wenig Ehrerbietung. Wir hören wenig von Gebeten, aber um so mehr von Ochsen, von Wagen und von der nur zu traulichen Hand Usas.

Selbst ein David musste seinen Platz kennen, und des Herrn Gebot durfte nicht durch selbsterwählten Gottesdienst umgangen werden. Darum tat der Herr einen Riss an Usa, und David fürchtete sich.

Müssen wir nicht ähnliche Niederlagen erwarten, wenn wir nicht sorgsam darauf bedacht sind, gehorsam zu handeln und dem Herrn mit heiliger Ehrfurcht zu dienen? Sind alle Gebräuche und Beobachtungen und Zeremonien unserer Kirchen schriftgemäß? Sind nicht etliche davon selbsterwählte Gottesdienste?

II. Die Furcht.

Zweiter Text. 1 Chr. 13,12.

Der schreckliche Tod Usas verursachte große Furcht. So tötete der Herr Nadab und Abihu, weil sie fremdes Feuer brachten, und die Männer von Beth-Semes, weil sie in die Lade blickten. Der Herr hat gesagt: „Ich werde geheiligt werden an denen,“ rc. 3 Mose 10,3.

Das Gefühl von seinem Unrecht verursachte in David diese Furcht. Das Bewusstsein von seiner Unwürdigkeit zu solch einem heiligen Werke ließ ihn ausrufen: „Wie soll ich die Lade Gottes zu mir bringen?“ Das Gefühl, dass er nicht getan, was der Herr von seinen Knechten erwartete, erzeugte eine heilige Furcht. „Heiligt euch und eure Brüder, dass ihr die Lade des Herrn“ rc. 1 Chr. 15,12.

Er meinte es gut, aber er hatte geirrt, und so kam er zum Stillstand, aber nicht lange. Die Lade Gottes blieb drei Monate bei Obed. Edom, aber nicht länger. V. 14.

Manche gebrauchen die Heiligkeit Gottes und die Strenge seiner Gesetze zu einer Entschuldigung ihrer gottlosen Nachlässigkeit.

Andere werden von heiliger Furcht überwältigt und halten deshalb inne, bis sie auf den heiligen Dienst besser vorbereitet sind.

III. Die Freude.

Dritter Text. 1 Chr. 15,25.

  1. Gott segnete Obed-Edom. So können demütige Seelen bei Gott wohnen, ohne zu sterben. Solche Häuser, die die Lade Gottes aufnehmen, werden wohl belohnt werden.
  2. Als sie sich zum zweiten Mal aufmachten um der Bundeslade willen, war von David und seinem Volk Vorbereitung getroffen und darüber nachgedacht worden.
  3. Der Wille des Herrn wurde erwogen. „Und die Kinder Levis trugen“ rc. V. 15.
  4. Die Priester waren an ihrem Platze. V. 14. Die Männer und die Methoden müssen von Gott bestimmt sein.
  5. Opfer wurden dargebracht. V. 26. Das große und vollkommene Opfer muss immer im Vordergrund stehen.
  6. Nun kam die überschwängliche Freude. V. 28.

Nahen wir uns zu Gott bei allen heiligen Übungen nach dieser sorgfältigen, geistlichen, ehrerbietigen Weise? Wenn dem so ist, können wir gern unsere Freude kund tun, und unsere Herzen können vor dem Herrn hüpfen, wie König David es tat.

Zum Nachdruck.

Wenn Vorschriften nach langem Missbrauch wieder belebt werden, ist es selbst für weise Männer nur zu gewöhnlich, Missgriffe zu machen. Wer konnte denken, dass David solchen Fehler machen und die Lade auf einem Wagen befördern würde? Weil die Philister es so gemacht hatten, und eine besondere Vorsehung den Wagen getrieben hatte, dachte er, dass sie es auch so machen könnten. Aber wir müssen nach der Vorschrift, nicht nach dem Beispiel handeln, wenn dieses von der Vorschrift abweicht, auch nicht einmal nach den Beispielen, die die göttliche Vorsehung anerkannt hat. Matthew Henry.

Die Pflicht und die rechte Weise, sie zu erfüllen, sind in dem Befehl Gottes miteinander verbunden. Er will, dass sein Dienst Ihm wirklich und richtig geleistet werde. Wir müssen Gott mit einem vollkommenen Herzen und willigem Gemüt dienen, denn der Herr erforscht alle Herzen und kennt das Trachten unserer Gedanken. Zeitliche Herren beanspruchen das Recht, ihre Knechte zu verpflichten, nicht nur ihren Dienst zu verrichten, sondern auch, wie sie ihn verrichten sollen, und obgleich sie das Werk selbst tun, so ist es doch nicht angenehm, wenn es nicht in der geforderten Weise geschieht.

Die Erfüllung einer Pflicht in einer verkehrten Weise ändert die Natur derselben und macht sie zu einer Sünde. Deshalb wird das Gebet als ein Heulen auf ihren Lagern (Hos. 7,14) bezeichnet. Unwürdiger Abendmahlsgenuss wird nicht als ein Halten des Abendmahls des Herrn erachtet (1 Kor. 11,20). Wenn ein Haus auch von starkem Holz und guten Steinen erbaut ist, und es hat keinen festen Grund und ist nicht richtig nach der Zeichnung erbaut, so mag der Einwohner doch den Tag verfluchen, an welchem er hineingezogen ist.

Pflichten, welche nicht nach der rechten Anweisung erfüllt sind, sind nur die Hälfte des Dienstes, den wir Gott schulden, und noch dazu die schlechteste Hälfte. Thomas Boston.

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