Lobstein, Friedrich - Das Wirken der Gnade an den Seelen - I. Das Kreuz.

Lobstein, Friedrich - Das Wirken der Gnade an den Seelen - I. Das Kreuz.

Offenbarung 7, 13-17.
13. Und es antwortete der Ältesten einer, und sprach zu mir: Wer sind diese mit weißen Kleidern angetan? und woher sind sie gekommen? 14. Und ich sprach zu ihm: Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die gekommen sind aus großer Trübsal, und haben ihre Kleider gewaschen, und haben ihre Kleider hell gemacht im Blut des Lammes. 15. Darum sind sie vor dem Stuhl Gottes, und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel. Und der auf dem Stuhl sitzt, wird über ihnen wohnen. 16. Sie wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf sie fallen die Sonne oder irgend eine Hitze. 17. Denn das Lamm mitten im Stuhl wird sie weiden und leiten zu dem lebendigen Wasserbrunnen, und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen.

Es sieht der heilige Johannes, vom Kaiser Domitian auf die öde Inselklippe Patmos verbannt, in einer Reihenfolge von Gesichten die zukünftigen Schicksale der Kirche Christi. Eines dieser Gesichte wird uns in dem Kapitel beschrieben, das unsern Text enthält. Es öffnet sich vor den Augen des geliebten Jüngers die Welt der Ewigkeit; eine große Schar, welche niemand zählen kann, aus allen Heiden und Völkern und Sprachen, steht vor dem Stuhl Gottes. Alle sind mit weißen Kleidern angetan, was ein Bild der himmlischen Verklärung ist; Alle auch haben Palmen in ihren Händen, was zu verstehen gibt, dass die große Schar ein Heer von Siegern ist. Soeben angekommen an dem Ziel ihrer Kämpfe, stimmen sie einen Lobgesang an, welcher bis zu den Ohren des anbetenden Jüngers widerhallt. Sein Herz möchte wissen, was dieses glückselige Heer ist, und eine himmlische Stimme, welche seinem Wunsch zuvorzukommen scheint, fragt ihn: Wer sind diese mit weißen Kleidern angetan? und woher sind sie gekommen? Und der demütige Diener Gottes antwortet mit niedergeworfenem Angesicht: Herr, du weißt es. Und dieselbe Stimme gibt ihm den Schlüssel zum Geheimnis. Diese sind es, die gekommen sind aus großer Trübsal, und haben ihre Kleider gewaschen, und haben ihre Kleider helle gemacht im Blut des Lammes. Die Zeit, die hinter ihnen liegt, ist ein Streit gewesen; die Zukunft, die vor ihnen sich auftut, ist ewiges Jauchzen. Sonst wanderten sie ferne von ihrem Gott; schmachtend unter der Bürde eines sterblichen Leibes; von nun an sind sie vor dem Stuhl Gottes und dienen ihm Tag und Nacht. Sonst zogen sie dahin in einem wüsten Land, wo sie durstig waren und kein Wasser fanden; von nun an werden sie im Guten wohnen, denn ihr Erlöser wird sie weiden und leiten zu den lebendigen Wasserbrunnen und Gott wird abwaschen alle Tränen von ihren Augen. Ist's ein Traum oder ist's Wirklichkeit? Hat diese Entzückung des Johannes auf der öden Insel irgend einen Wert für uns? Wäre eine solche Zukunft, voller Herrlichkeit, auch unsern Seelen aufbewahrt? Stelle dich vor das Kreuz Jesu Christi: an diesem Kreuz findest du die Erklärung von Allem; die Zukunft, die sich vor den Augen des geliebten Jüngers auftat, ist die Zukunft eines jeden begnadigten Herzens, das da sagen kann: „ich glaube.“ Das Kreuz Christi ist der Mittelpunkt unserer Ruhe, der Mittelpunkt der Weltgeschichte, der Mittelpunkt unserer Ewigkeit. Nimmst du dieses Kreuz hinweg, so weißt du nicht mehr, wo und wohin du gehst; räumst du diesem Kreuz seinen rechten Platz ein, so wird Alles Licht hinter dir, in dir, vor dir. Unser Text zeigt uns, wie man die Erfahrung dieses Kreuzes machen soll. Drei Punkte sollen uns beschäftigen. Die große Trübsal, das Blut, das rein wäscht und die hell gemachten Kleider. In diesen drei Punkten zusammengefasst liegt unsere ewige Erlösung.

I.

Man muss durch eine große Trübsal gehen, um die Siegespalme zu gewinnen. Wo ist diese Trübsal? Ich will sie dir an drei Orten nachweisen.

Zuerst rings um dich. Könntest du auch nur einen Tag vom Himmel herab auf die Erde schauen, was würdest du sehen? Eine große Trübsal. Welch ein Drängen und Treiben hienieden, wo du auch hinschaust! Nichts Festes, kein bleibender Zustand, wir fliegen davon, wie die Schrift sagt. Der köstlichste Tag ist nur Mühe und Arbeit (Psalm 90); das Brot, das wir essen, ist ein Tränenbrot; es drückt uns etwas und wir fühlen, dass dieser Zustand der Dinge nicht der rechte ist. Ich meine dich, mich, die ganze Schöpfung. Alle Kreatur sehnt sich und ängstet sich noch immerdar. (Röm. 8.) Es welkt das Blatt, es entfärbt sich das Leben, es herrscht die Vergänglichkeit, und Klagetöne vernimmst du allerseits, welche dir bezeugen, dass du in einer gefallenen Welt lebst und dass, was du Leben nennst, eigentlich nur eine große Trübsal ist.

Aber es verschwindet dieser allgemeine Zustand, sobald du dich selbst ins Auge fasst. Es ist die große Trübsal nicht nur um dich, sie ist auch in dir. Im Herzen deines Lebens ist, du magst es glauben oder nicht, eine Wunde, die keine Hoffnung zulässt. Diese Wunde kommt von einer Verkehrung, welche dein ganzes Wesen verfälscht hat. Was herrschen soll, ist zum Knecht geworden; was dienen soll, ist Herrscher. Sieh auf deinen allgemeinen Zustand; deine Sünden haben dich von Gott getrennt. Das Band des Friedens ist zerrissen; was aber bleibt übrig, wenn der Friede weg ist? Eine große Trübsal. Ein leeres Herz, eine dürre Seele, ein nagendes Gewissen, Lüste, die verführen. Nimmst du die Flügel der Morgenröte, und wohnst du am äußersten Meere, so wirst du auch noch die Wahrheit finden, dass du Sünder bist. Ach! Sünde! dieses Wort ist nicht ein leeres Wort, es ist eine Sache; und diese Sache ist eine Hölle. Diese Hölle mag heute oder morgen auflodern, auflodern wird sie. Mach Friede mit Gott; es ist Zeit, dass du dich selbst richtest. Wenn das ganze Haupt krank ist, das ganze Herz matt, da kann nur Torheit „Friede, Friede“ sagen, da kein Friede ist.

Aber es ist die große Trübsal auch noch anderswo; sie ist auch am Kreuz Christi. Leiden wir um unserer Sünde willen, so gilt es nur die unsrigen, aber das große Opfer der Schädelstätte ist ein Fluch geworden für uns Alle. (Gal. 3.) Er trug unsere Krankheit und lud auf sich unsere Schmerzen. (Jes. 53). Zähle, wenn du kannst, die Millionen Sünden der Nachkommenschaft Adams; wenn aber schon eine einzige Sünde, im rechten Licht gesehen, ein Fluch ist, welch ein Gewicht mag es sein, wenn die ganze Last auf den Vertreter der Sünder niedersinkt! Und diesen Kelch hat er nicht von sich gewiesen. Denn er hat die Versöhnung sein wollen für unsere Sünde und nicht nur für die unsrige, sondern auch für die der ganzen Welt. (1 Joh. 2.) Ach! könnten wir einen Einblick tun in jene Nacht zu Gethsemane, in jenen Todeskampf, da alle Welt im Schlaf lag, er aber wachte und rang; könnten wir das Verständnis bekommen von jenem Geschrei und Tränen, von jenem Gebet und Flehen bis auf den letzten Schrei: mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen! so würden wir eine Trübsal sehen, welche keine Sprache zu schildern vermag. Gott allein hat hierin bis auf den Grund gesehen; Alles was wir wissen, ist, dass der Mittler unserer Seelen aus dem Land der Lebendigen weggerissen ward, da er um unserer Missetat willen geplagt war (Jes. 53); dass der unsichtbare Ankläger nichts, nicht einen Tüttel unserer Schuld vergessen und die ganze Einzahlung von unserem Bürgen begehrt haben wird. Sagt nicht Jesus Christus selbst, in seinen Todeskampf, „Alles ist vollbracht?“ Unser ganzes Heil ist die Frucht einer großen Trübsal. Folge dem Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt (Joh. 1.) und du wirst es inne werden; du wirst den Preis des Blutes schätzen lernen, in welchem die große Schar ihre Kleider gewaschen. Davon wollen wir in unserem zweiten Punkte sprechen.

II.

Es sagt die Schrift ausdrücklich: In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, nämlich die Vergebung der Sünden. (Ephes. 1.) Ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung. (Hebr. 9.) Das Blut Jesu Christi macht rein von aller Sünde (1 Joh. 1.); nicht seine Lehre, nicht sein Vorbild. Der Heiland selbst sagt in dem Augenblick der Einsetzung des heiligen Abendmahls: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut, das für euch vergossen ist. Die Versöhnung ist in diesem vergossenen Blute, nirgends anders. Im Blut ist der Sitz des natürlichen Lebens, und im Herzen des natürlichen Lebens ist eben die Sünde. Sollte die Genugtuung, welche das Gewissen erheischt, eine wahrhafte sein, so musste die Sünde in ihrem innersten Wesen getroffen werden. Sollte die ursprüngliche Harmonie zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf wieder hergestellt werden, so musste dieses Blut, dieses gottfeindliche Leben nämlich, freiwillig auf dem Altar vergossen werden. Aber es konnte dieses Leben, das sich opfern sollte, nicht ein stellvertretendes werden, so lange es ein gewöhnlich Menschenleben war: Gott allein konnte die Welt mit sich selbst versöhnen; Gott, nämlich dadurch dass er Mensch wurde, der Gottmensch, der einzige Mittler zwischen zwei Welten. Als solcher stellt er sich uns am Kreuze dar. Denn mit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet, die geheiligt werden. (Hebr. 10). Was der Wilde nur dunkel gefühlt, was das alte Testament nur im Schattenbild uns vorstellt, die Ahnung aller Völker ist in Jesu erfüllt. Der Grund unseres Friedens ist das gottselige Geheimnis, dass Gott in Christo war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünde nicht zurechnete und hat unter uns aufgerichtet das Wort der Versöhnung. (2 Kor. 5.) Das Evangelium ist die Botschaft der Vergebung; es richtet deinen Blick auf den, welchen du durchstochen hast; denn wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, der hat das ewige Leben (Joh. 6.) Gehe zu diesem offenen Brunnen wider die Sünde und Unreinigkeit (Zach. 13.) und wenn deine Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden. (Jes. 1.) Er selbst sagt es zu jeder mühseligen und beladenen Seele, Er, der nicht lügt: Ich vertilge deine Missetat wie eine Wolke, und deine Sünde wie den Nebel; kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich. (Jes. 44.) Dann ruft man mit dem Propheten aus: Wo ist ein solcher Gott wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Missetat den Übrigen seines Erbteils, der seinen Zorn nicht ewiglich behält? Denn er ist barmherzig. Er wird sich unserer wieder erbarmen, unsere Missetat dämpfen, und alle unsere Sünden in die Tiefe des Meeres werfen. (Micha 7.)

Wer aber ist tüchtig genug, dieses Heil sich anzueignen? Du bist in Gegenwart des Blutes der Besprengung, das da besser redet denn Abels (Hebr. 12.), aber hast du darin deine Kleider gewaschen und helle gemacht? Wir wollen noch diesen letzten Punkt, von Allen der wichtigste untersuchen.

III.

Vor allem musst du dich fragen: Was sind für mich bis jetzt meine Sünden gewesen? Nur einen armen Sünder kann das Blut Jesu Christi rein waschen. Hab ich meine eigene Gerechtigkeit daran gegeben? Den ganzen Leib bedecken die Kleider, so auch ist deine ganze Person, dein in dir vorherrschendes Wesen gemeint. Die Selbstsucht hat dein Leben verkehrt; soll Jesus Christus dich retten, so musst du zu Ihm dich bekehren. Ziehe den Herrn Jesum Christum an, indem du Ihm alle Macht über dich einräumst; Er ist der Herzog der ewigen Seligkeit, aber nur für die, welche Ihm gehorsam sind. Bist du Christi? ich will dir sagen, woran du es erkennen kannst; wenn du ein zerbrochenes Herz hast; ist etwas derartiges in dir vorgegangen? Der Eine denkt nicht an seine Sünden; der Schlendrian, die Sorge. für das Irdische verschlingt sein Leben; was Anderes kennt er nicht. Ein Anderer erteilt sich selbst Vergebung und wascht sich mit eigenen Vorspiegelungen rein; für ihn ist das Blut des Lammes verloren. Ein Dritter ist ein rechtschaffener, vom allgemeinen Ansehen gehobener Mensch; da hilft kein Angriff, er ist unantastbar unter seinem Panzer. Noch ein Anderer ist zwar gewarnt worden, und fühlt wohl, dass es nicht recht mit ihm steht, aber die Zerstreuung der Welt macht alle diese Regungen zunichte. Endlich ist da ein Letzter, auf dem die Hand Gottes seit lange liegt; du erwartest dir viel von seinen Prüfungen, aber das Herz stumpft im Unglück wie im gewöhnlichen Treiben der Welt ab. Gehe von Haus zu Haus, nimm, wie jener griechische Philosoph, eine Leuchte, und du wirst kaum einen armen Sünder finden. Nicht als ob für alle diese Menschen, oder alle diese Familien Jesus Christus ein Unbekannter wäre; aber den Christus, der rein wäscht, will man nicht; was am meisten zurückschreckt, ist die Verpflichtung, umzukehren. Und doch hat Christus gesagt: „Wasche ich dich nicht, so hast du keinen Teil an mir!“ Er will was Anderes als eine zur Schau getragene Rechtgläubigkeit; er will eine neue Kreatur. Der wahre Christus, darum dass seine Seele gearbeitet hat, will seine Lust sehen und die Fülle haben. Er begehrt Liebe um Liebe, Kreuzigung um Kreuzigung. Ach, wie Alles anders wird, wenn diese Stimmen laut zu werden beginnen. Es entsteht ein inneres Leben und Streben, das vom Kreuz ausgeht. Die schlechten Grundlagen werden umgestürzt, der widerspenstige Wille fügt sich, das Herz empfindet die Macht einer neuen Liebe. Es werden dies nicht mehr vorübergehende Regungen sein, sondern eine Erneuerung des Geistes, ein geistliches Leben anstatt des natürlichen Lebens, und dieser Zustand wird wachsen und sich vollenden in der Heiligung. Wenn ich werde von der Erde erhöht worden sein, sagt Jesus, so werde ich sie Alle zu mir ziehen. (Joh. 12.) Diese Anziehungskraft des Kreuzes ist überaus mächtig. Gott hat mancherlei Kräfte, aber seine Hauptkraft ist der Gekreuzigte. Woher zieht Paulus seine Stärke? Was hält ihn aufrecht in Schwachheiten, in Schmachen, in Nöten, in Verfolgungen, in Ängsten (2 Kor. 12), denn er will nichts wissen ohne allein Jesum Christum, den Gekreuzigten. (1 Kor. 2.) Auf diesem Kreuz wird die Sünde in den Tod gegeben, der Zaun ist abgebrochen; wir haben die Freudigkeit zum Eingang in das Heilige, durch das Blut Jesu, welchen er uns zubereitet hat zum neuen und lebendigen Wege. (Hebr. 10.) Alle die aus großer Trübsal gekommen und die ihre Kleider im Blute des Lammes gewaschen haben, sind Sieger. Die Freude über ihr Heil ist ihre Kraft; nicht mehr sie leben, sondern ihr Sieger lebt in ihnen; und das Kreuz ist euch das Banner, welches Völker und Zeiten verbindet. Es gibt vielerlei Menschen, aber dieses Blut, das uns Alle reinigt, ist auch eine Macht, die uns Alle einigt. Ihr, die ihr weiland ferne gewesen seid, nun nahe geworden durch das Blut Jesu Christi. (Eph. 2.) Hebe deine Augen auf, und sieh umher; diese Alle versammelt kommen zu dir. Wer sind die, welche fliegen wie die Wolken, und wie die Tauben zu ihren Fenstern? (Jes. 60.) Es sind arme Sünder, welche daher kamen vom Morgen und Abend, von Mitternacht und von Mittag. Sie haben den Ruf verstanden: Wendet euch zu mir, so werdet ihr selig, aller Welt Ende. (Jes. 45.)

Unter der Kreuzesfahne verwischen sich die Nationalitäten und die Jahrhunderte reichen sich die Hände. Da ist nicht Grieche, Jude, Beschneidung, Vorhaut, Ungrieche, Skythe, Knecht, Freier, sondern Alles und in Allen Christus. (Kol. 3.) Vielleicht ist noch eine Seele zu gewinnen, diese Seele mag die Deinige sein. Du brauchst Vergebung, Friede, ein Glück, das volle Genüge gewähre und das, wie Gott selbst, ewig währe. Wohlan! du kannst es haben, kannst es umsonst haben. Lass dir deine große Trübsal aufdecken, fühle, wie peinlich sie ist und wie Alles in dir befleckt ist. Dein natürlich Kleid ist die tiefe Ursache deines Elends. Behalt es nicht, wenn du ein Anderes dafür haben kannst. Es gibt einen alten Adam, aber auch einen neuen. Ziehe den ersten aus, und den zweiten an. Dein Leben spinnt sich ab und bald wird deine letzte Stunde kommen. Eine Wolke Zeugen wird sich um dein Sterbebette sammeln; ihre Stimmen werden fragen: Wer ist, der aus großer Trübsal gekommen? Möchte Gott dir die Antwort geben: Es ist einer von denen, die ihre Kleider gewaschen und ihre Kleider helle gemacht im Blute des Lammes. Ihn wird nicht mehr hungern noch dürsten; es wird auch nicht auf ihn fallen die Sonne oder irgend eine Hitze. Denn das Lamm mitten im Stuhle wird ihn weiden und Gott wird abwischen alle Tränen von seinen Augen. Es schwindelt dem Geiste, wenn er auf diese zukünftige Herrlichkeit hinblickt. Als ein Schuldiger sich darstellen und als ein Kind aufgenommen zu werden! Nur Flecken mitzubringen und gewaschen, helle gemacht zu werden zum Ebenbild des Sohnes Gottes! Hinter dir eine Trübsal, täglich, augenblicklich sich erneuernd, vor dir Palmen und eine ewige Freude! Ist solches wahr? Ist es wirklich? Ach, wenn du zweifelst, so wirf deinen Blick auf das Kreuz, die Pforten der Hölle werden es nicht überwältigen. Deinen gegenwärtigen und zukünftigen Zweifeln sehe die Gewissheit entgegen: Er hat mich je und je geliebt; merkt auf, ihr Himmel, und höre, du Erde! das Wunder der Wunder ist ein begnadigter Sünder, das bin ich.

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autoren/l/lobstein-das_wirken_der_gnade/lobstein-wirken_der_gnade_-_i.txt · Zuletzt geändert: von aj
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