Tersteegen, Gerhard - Der Bund des Friedens

Tersteegen, Gerhard - Der Bund des Friedens

Ich will mit ihnen einen Bund des Friedens machen, das soll ein ewiger Bund sein mit ihnen.
Hes. 37,26

Das Bündnis ist nicht nur ein menschlicher, unkräftiger Gedanke, sondern dies Bündnis wird von dem Heiligen Geist versiegelt in den Herzen und – daß ich so rede – in der himmlischen Kanzlei als ein versiegelter Brief aufbewahrt zu einem ewigen Andenken. Von der Stunde an und solange eine Seele bei diesem Kontrakt festen Fuß hält, erkennt der Herr eine solche für die seinige; sie trägt sein Bild, ein Gepräge an sich. Das Schild ist aufs neue wieder vor die Tür gehängt, so wie ein großer Herr sein Wappen über die Tür seines Hauses aufhängen läßt, damit jedermann wissen möge, was für ein Mann darinnen wohnt. Sobald eine Seele in wahrem Herzensglauben sich dergestalt ihrem Jesus zum Eigentum geschenkt, sobald hängt auch dieses Schild vor der Tür: „Hier wohnt eine Seele, welche sich Christus, ihrem Heiland, zum Eigentum ergeben und ihm also ganz zugehört“, gemäß dem, was Paulus in dem 1. Kapitel an die Epheser sagt: „Welches ist das Pfand unserer Erlösung, daß wir sein Eigentum würden.“ Da ist die Seele ein Eigentum Gottes, ein Eigentum Jesu Christi geworden. Es ist wohl die Wahrheit, daß bei einer solchen Seele das Siegel des Heiligen Geistes noch sehr zart und weich ist; der Siegellack ist noch nicht hart geworden; es kann wohl leicht wieder verletzt werden. Dennoch trägt sie das Bildnis wirklich an sich. Eine solche Seele, sage ich, wird von Christus angesehen als die seine. Sie muß aber auch sich selbst ansehen als eine solche, die Gottes Eigentum geworden ist und Christus zugehört; die nun dem fremden Geiste der Welt und Finsternis entsagt und einem andern Monarchen gehuldigt hat. Dem Heiligen Geist Gottes will sie versiegelt sein, den hat sie in ihr Herz aufgenommen, dem will sie von nun an Vollmacht geben, in ihr zu herrschen, zu leben und zu dulden, das Böse auszurotten, das Gute zu pflanzen und das erste, ursprüngliche Ebenbild je länger, je mehr in ihr wiederherzustellen, welches sie in Adam verloren hatte. O welch ein Glück ist es, wenn ein Mensch diese selige Stunde erlebt hat! Wenn er sie aber nicht erlebt hat, sollte er dann nicht alle Stunden und Augenblicke dazu anwenden, daß er sie erleben möchte?

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