Hauser, Markus - 46. Andachten zum 1. Korintherbrief

Hauser, Markus - 46. Andachten zum 1. Korintherbrief

1. Kor. 1, 30

Christus ist uns von Gott gemacht zur Heiligung.

Wir nehmen unter den Christen eine gesetzliche, drückende und eine natürliche, reale, selige Heiligung wahr. Die gesetzliche ist selbstgemacht, krampfhaft errungen, die selige aber eine beständig aus Jesus quellende Heiligung. Er ist's, der Sein Volk von den Sünden seligmacht. Die selbsterworbene Heiligung stürzt unversehens wie ein Kartenhaus zusammen. Und dann ist der Geist namenlos unglücklich. Verzagtheit kommt über einen solchen Menschen. Die Heiligung aber, die aus unserer Verbindung mit dem Herrn fließt, ist uns keine Qual und kann unmöglich wie ein Nebel entweichen. Ist unser Leben mit Christo in Gott verborgen, sind wir wahre Glieder an Ihm, dem heiligen Haupte, so teilt Er uns fort und fort Sein Leben und Wesen mit. Dann ist Sein Lebensgeist in uns; darum wird nun die Frucht, die wir bringen, als aus Ihm erkannt. Aus dem Herrn und für den Herrn leben die Seelen, die im Glauben Ihm verbunden sind. Kinder Gottes bitten darum, dass Christus in ihnen verherrlicht wird, dass der im Himmel Thronende in ihnen wohnen und wirken kann. Dann können sie auch als solche, in denen Er ist, aus Ihm heraus die Welt überwinden, aus Ihm heraus den Nächsten lieben, aus Ihm heraus, in Seiner Kraft und in Seiner Gegenwart sich bewegend, demütig und sanftmütig, gütig und selbstlos sein. Aus Ihm, der in uns ist, haben wir Frieden, Freude, Ruhe, Trost, Kraft, Hoffnung. Diese wahre und selige Heiligung ist ein Bleiben im Herrn, und ihre Frucht ist Hineingestaltung in das Bild Gottes.

1. Kor. 2,14

Der sinnliche Mensch fasset die Dinge nicht, die des Geistes Gottes sind.

Wen der Heilige Geist nicht hat, der mag Christus zwar im Kopfe haben, gewiss aber nicht im Herzen. Im Heiligen Geiste kann und will Jesus in den Glaubenden wohnen, in ihnen will Er stets gegenwärtig sein. Wie die Luft das Element ist, in dem die Sonne die Erde beleben und erwärmen kann, also vermittelt der Geist die Gegenwart des Herrn, in Ihm ist es möglich, Gott zu erkennen. Darum kann der Mensch, der nicht an den Heiligen Geist glaubt, nichts von Gott wahrnehmen, und darum kann der im Herrn leben, der in der Gemeinschaft des Geistes steht. Wir glauben an die Allgegenwart Gottes; warum aber macht sich Sein Dasein im Leben vieler so wenig geltend? Der Heilige Geist bringt den Glaubenden die bewusste Gegenwart des Vaters und des Sohnes, die Innewohnung und Durchwohnung des lebendigen Gottes. Du verspürst etwas von Gott, wenn du in Gemeinschaft mit geistgetauften Christen stehst. Es ist deshalb ein Unterschied, ob du dich aus Schriften und Büchern geistgesalbter Christen erbaust, oder ob du mit ihnen persönliche Gemeinschaft pflegst. Der Geist im Wort und durch das Wort macht lebendig, das gesprochene Wort muss aber viel stärker wirken als das geschriebene, weil die Lebenswärme und Geisteskraft der Person unmittelbar an dein Herz tritt. Geisterfüllte Christen sind lebendige Organe des Herrn. Gott wohnt in ihnen, darum kann Er durch sie wirken und um sie her Seine Gegenwart kund werden lassen. Komm, wohn' und leb' in mir, Du wahrer, lebendiger Gott!

1. Kor. 5,7

Wir haben auch ein Osterlamm, Christus,

Jesus ist „das Lamm Gottes“, das wahre, eigentliche Lamm. Als Lamm hatte er unzählige Abschattungen in den vorbildlichen Opferlämmern. Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung, und ohne Opfer kann niemand mit Gott versöhnt werden. Hier ist nun das vollwertige, einzig und völlig gültige Opferlamm. Die Versöhnung ist in Ihm vollkommen, die Tilgung der Schuld gilt jedem, die Sünde der Welt liegt in Wahrheit auf diesem Lamme, Ihm wird sie zugerechnet. Die Schuld ist nicht mehr des Sünders, sie ist jetzt Christi Sache. Von jedem, der Jesus gläubig annimmt, sind also Schuld und Strafe wahrhaft hinweggenommen. An diesem Menschen finde ich keine Schuld mehr, spricht der heilige Gott, das Lamm hat alles gesühnt, getilgt, spurlos ausgelöscht. Wir bedürfen keiner Zutaten, um vor Gott gerecht zu werden. Weder wir noch die Kirche können etwas ergänzen. Es gibt hier nichts zu ergänzen, vollkommen genugsam ist das Opfer, nichts bleibt mehr zu tun übrig. Wer an Jesus glaubt, der ist gerecht vor Gott. Sünder, wenn du diese Lebensbotschaft zu erfassen vermagst, gibt es für dich keine Verdammnis mehr. Wer aber irgend etwas hinzutun will, beraubt sich selbst des Friedens, seine Sünde fällt immer wieder auf seine arme Seele zurück, er kann nicht Ruhe finden. Ach, gib es auf, dein Vertrauen auf Menschenwerk zu setzen! Glaube von ganzem Herzen an das heilige Lamm Gottes, so wirst du frei von Schuld und Strafe, und der Friede Gottes durchströmt dein unruhiges Herz. Der Herr zieht dich in Seine Gemeinschaft und spricht: Ich habe alles für dich vollbracht.

1. Kor. 6,17

Wer an dem Herrn hanget, ist Ein Geist mit Ihm.

Die Sonne ist mir ein Bild des Heiligen Geistes. In erhabener Majestät wirkt sie fort und fort in aller Stille; sie weckt, belebt, macht fruchtbar, sie schenkt sich selbst und bleibt doch immer gleich. Zum Heiligen Geist stehen wir in einem ganz ähnlichen Verhältnisse. Licht, Wärme, Kraft, Leben strahlt und strömt von Ihm aus. Er ist und bleibt in Ewigkeit ein und derselbe unwandelbare Gott. Jesu Jünger können an Ihn glauben, und sie können eintreten in Seine Gemeinschaft. Und je inniger und enger die Verbindung mit Ihm ist, desto mächtiger kann der Heilige Geist sie erfüllen. Es will mir scheinen, die Wirkungen und Einströmungen des Heiligen Geistes hängen genau zusammen mit dem heiligen Bedürfnisse, ganz und gar, in Zeit und Ewigkeit eine Verherrlichung Christi sein zu können. Wir wissen es, Jesus kann nur im Heiligen Geiste in uns wohnen und leben; je enger unsere Verbindung mit dem Geiste ist, desto mehr gewinnt Christus in uns Gestalt. Und weil wir das wissen, darum bitten wir mit allem Ernst: „Komm, Heiliger Geist, kehr bei uns ein!“ Wir glauben an die Gegenwart Gottes und bekennen, dass der Heilige Geist da ist. Warum sind wir denn so sehr in Nacht gehüllt? Warum bleiben die Herzen so kalt? Es müssen Scheidewände durchbrochen und die Hemmnisse entfernt werden! Die unter des Geistes Einfluss stehenden Jünger bedürfen einer Erfüllung, einer Geistestaufe. Und wer einmal so etwas erlebt und erfahren hat, der möchte immer und immer wieder angetan werden mit Kraft aus der Höhe und möchte voll Heiligen Geistes sein.

1. Kor. 9, 26

Ich kämpfe also, dass ich nicht Streiche in die Luft führe.

Den herrlichsten Siegen gehen die ernstesten Kämpfe voran. An drei Beispielen möchte ich das zeigen. Zuerst steht Jesus in Gethsemane vor mir. Matth. 26, 36-46. Gab es wohl je einen heftigeren Kampf? Nie. Der Sieg war aber auch so groß, weitgehend und herrlich, dass wir heute noch davon leben. Es handelte sich hier um einen Sieg für alle Menschen. Jak. 5, 17 sehen wir in einen anderen Kampf hinein: Bis sich ein Wölkchen zeigte, wenn auch nur einer Hand breit groß, mußte Elias siebenmal niederfallen und ernstlich flehen! Das heißt beten. Wer einen solchen Kampf wagt, wird gewaltige Siege erringen. Feige Naturen beben zurück; wer ausharrt, wird tief in Gott eingewurzelt und ist der Welt außerordentlich nützlich. Das dritte Beispiel finden wir 2. Mose 17, 8-16. Hier wird uns vom Sieg über Amalek erzählt. Solange Moses die Hände emporhielt, hatte Israel die Oberhand; ließ er sie aber sinken, siegte Amalek. Nun unterstützten Aaron und Hur die Hände Moses, bis Israel den Sieg davontrug. Es hilft uns nichts, über Gebetssiege zu philosophieren; die Tatsachen stehen fest, und sie reden eine unmissverständliche Sprache. Geistesmächte wie auch Kriegsscharen von Fleisch und Blut können durch anhaltendes Gebet besiegt werden. Was wir heute nicht verstehen, bleibt dennoch wahr; nur Geduld, auf Gottes Wegen kommt Licht in unverstandene Dinge. Sieghaftes Beten erfordert Zuversicht, kindliches Vertrauen, Hingabe, Ausdauer. Feinde umringen uns. Auf den Knien, auf dem Angesichte vor Gott liegend, können wir sie besiegen.

1. Kor. 12.4

Es sind aber mancherlei Gaben, doch nur Ein Geist.

Ein Christ kann den Heiligen Geist in reicher Fülle haben, ohne eine spezielle Gabe des Geistes zu besitzen. Der Geist teilt einem jeden zu, wie Er will. Und Er gibt Seine Gaben zum gemeinsamen Nutzen. Die Gemeinde Christi soll dadurch erbaut werden. Wenn ein Wiedergeborener nicht Wunder tun, nicht Kranke gesundmachen, nicht weissagen kann, so ist das nicht ein Zeichen des mangelnden Geistes. Wem der Heilige Geist keine besondere Gabe mitteilen will, der soll sich nicht verkürzt fühlen. Wer besondere Aufgaben im Namen Jesu zu lösen hat, dem teilt der Heilige Geist eine diesbezügliche Gabe mit. Wer aber gegen den Geist treu ist, der kann auch ohne besondere Gabe im Reiche Gottes Herrliches wirken. Alle Geistgetauften können und müssen zur Ehre Gottes tätig sein; aber es gibt noch neben den treuen Arbeitern eine kleine Schar auserwählter Rüstzeuge, die als Herolde des Herrn mächtig wirken in der Kraft des Heiligen Geistes. „Ihr seid das Licht der Welt“, sagt Jesus zu Seinen Jüngern. Aber nicht alle sind Apostel oder Wundertäter oder des etwas. In allen, die der Heilige Geist erfüllt, ist eine für Jesum zeugende und für Jesum wirkende Kraft, aber sie haben nicht alle dieselbe Aufgabe. Kalte, tote Herzen werden angefasst und entzündet, wo sie mit Geisterfüllten in Berührung kommen. Wo sich aber noch dazu besondere Gaben des Heiligen Geistes finden, da ist eine Befähigung und eine göttliche Bestimmung, für das große Ganze des Reiches Gottes zu wirken. Es ist wichtig, dass die Gemeinde des Herrn nicht ohne diese Gaben sei.

1. Kor. 13,13

Die Liebe ist die größte unter ihnen.

Gott ist in uns, wenn wir Ihn lieben. Die Liebe ist das Element, die wunderbare Atmosphäre, in der Er sich offenbaren kann. Überall ist ja der Allgegenwärtige, aber nur da kann Er sich recht bemerkbar machen, nur da kann Sein Innewohnen kräftig verspürt werden, wo die Liebe zu Ihm völlig ist. Wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm. Das ist wahre Seligkeit! - Wir haben Frieden und Freude, wenn wir Ihn lieben. Jesus ist unser Friede. Diesen Frieden und diese Freude kann niemand von uns nehmen. Die Freude am Herrn ist unsere Stärke. - Wir können in dieser Liebe alle Menschen, ohne Ausnahme, lieben. Die Liebe ist von Gott, Er hat die ihm feindlich gegenüberstehende Welt geliebt; darum können auch wir das tun, wenn Seine Liebe in uns ist. Diese Tatsache ist des Missionseifers tiefe Wurzel. Die Liebe kann tragen, leiden, dulden, hoffen, wirken. - Sie macht entschieden für den Herrn. Das halbe, geteilte, der Welt sich anbequemende Wesen verschwindet gänzlich. Wo die Liebe wohnt, verliert Satan den Boden, der Sünde Ketten zerbrechen, die Weltliebe erstirbt, die Sinnlichkeit wird besiegt, das Herz wird rein, es hängt nur noch am Herrn. - Die Liebe ist eine Siegesmacht. Die ganze Welt liegt im argen, aber der Gott der Liebe ist mit uns, in Ihm und in Seiner Liebe überwinden wir weit. Und erquickende Wonne ist jedesmal des Siegers Teil. - Die Liebe ist eine gewinnende Macht. Durch Seine Liebe hat uns der Heiland überwunden; in Seiner Liebe stehend, zünden auch wir in manchem Herzen ein Liebesfeuer an. Liebe, o Seele, den Herrn, und du bist selig in Ihm!

1. Kor. 15,22

Denn gleich wie sie in Adam alle starben, also werden sie in Christo alle lebendig gemacht werden.

In der Mitte der Weltgeschichte steht das Kreuz unseres Herrn. Rückwärts und vorwärts alle Adamskinder umspannend, wirkt die Kraft des Gekreuzigten. Die Stellung der Verlorenen zum verheißenen Opfer und ihre nunmehrige Stellung zum dargebrachten Opfer Christi bleibt und ist dieselbe. Die einen mussten vorwärts, die anderen dürfen rückwärts blicken. Aller Vergebung ruht in dem Einen Opfer. Bis aber Gott der Welt Seinen Sohn als „das Lamm“ gab, mussten vorbildliche Opfer, auf das Eine Lamm hinweisend, dargebracht werden. Sünde und Opfer bedingen sich gegenseitig. Jede Sünde fordert Sühne; Gott und unser Gewissen sagen uns das. Ohne Opfer wird die Sünde zur furchtbaren Macht, zum Funken, der das ganze Herz in Brand setzt, zum Gifte, das Seele und Leib zerstört, ohne Opfer stehen sich Gottheit und Menschheit feindlich gegenüber. Das dargebrachte Opfer hat sühnende Kraft und übt deshalb auf den Sünder eine besänftigende, stillende, hemmende, das Böse niederhaltende, das Gewissen reinigende Macht aus. Durch eine Vergebung ohne Opfer könnte weder Gott noch der Sünder befriedigt sein. Es gibt nur Ein Opfer für der Welt Sünden, und dieses eine Opfer ist Jesus Christus. Die Bedeutung des Opfers ist: Gerechtigkeit, Sühne, Tilgung der Schuld, Vergebung, Möglichkeit der Gemeinschaft mit Gott. Die Heilige Schrift, das Gewissen und die Erfahrung lehren uns das. Nur durch ein alle Sünden aufwiegendes Opfer können wir Menschen mit Gott versöhnt und mit Ihm vereinigt werden. Wohl dem, der es dankbar annimmt.

1. Kor. 15,27

Alles hat Er Seinen Füßen unterworfen,

Zwei geschichtliche Ereignisse zeigen uns die Tragweite des kostbaren Sieges Jesu. Das erste ist Christi Hadesfahrt und das zweite die Auferstehung der Heiligen des Alten Bundes. Der Herr ging durch die Unterwelt hindurch. Als Erlöser der Gebundenen und der Gefangenen predigte Er den Geistern in den Gefängnissen des Totenreiches. Sie konnten den Heiland erfassen. Sie konnten ihrem neuen König huldigen. Und weil der Herr den Schacher mit sich nahm ins Paradies, in das Wonneland der Glaubenden, so schließe ich daraus, Er werde auch jene armen Geister, die verlangend nach Ihm die Hände ausstreckten und Seine frohe Botschaft freudig annahmen, mit sich genommen haben in das Paradies, in das Er den gläubiggewordenen Schacher führte. Viele Gläubige des Alten Bundes aber, die Jahrhunderte lang im Totenreiche verweilt hatten, durften auferstehen, sie wurden die ersten Erstlinge aus den Menschen, für sie öffneten sich nun die Himmel. Welch ein Sieg, welch ein Triumph des Herrn! Wir stehen vor den großartigsten Veränderungen, welche die Geschichte seit dem Verlust des Paradieses in Eden aufzuweisen hat. Jetzt ist Jesus der allmächtige König über die weiten Gefilde des Totenreiches. Wer Sein Eigentum ist, über wen Er verfügen darf und verfügen kann, der kommt nie aus Christi Gebiet heraus. Er kann noch ein Anfänger, noch sehr schwach sein, aber sollte er sterben ohne tiefere Einwurzelung im Lebensgrunde Gottes, so bleibt er doch in der Hand seines treuen Herrn. O, wie froh hat midi diese Tatsache gemacht!

1. Kor. 15,44

Es wird gesäet ein sinnlicher Leib und wird auferweckt ein geistiger Leib.

Nicht nur unser Geist und unsere Seele, auch unser Leib soll rein, unbefleckt und unsträflich sein auf den Tag Jesu Christi. Das ist möglich, weil der Herr auch unsern Leib erlöst hat. Als zur Unsterblichkeit Berufener bewohnst du jetzt diese deine sterbliche Hütte, durch sie stehst du mit der irdischen Welt in Verbindung. Dein Leib ist dein Werkzeug, mit dem du das tust, was du zu tun willens bist. Von unserer Gesinnung und von unserem Charakter hängt es ab, wie dies Werkzeug angewandt wird; unsere Werke aber folgen uns dann nach in die Ewigkeit. Dieser Leib ist deines zukünftigen Leibes Saatkorn. Wie die Saat, so die Ernte. Wird ein missbrauchter Leib in die Erde gelegt, so steht ein Leib des Abscheus auf; wird aber ein Leib dem Schöße der Erde übergeben, der ein heiliger Tempel Gottes war, so steht ein Leib der Herrlichkeit auf. Eine bei kräftigem Sonnenschein und bei guter Witterung aufgewachsene und wohl reif gewordene Pflanze liefert einen Samen für eine kräftige und gesunde Pflanze; was aber bei wenig Sonne und sehr ungünstiger Witterung gewachsen ist, das kann auch keinen guten Samen für eine neue Pflanze abgeben. Ähnlich verhält es sich mit unserem Leibe; hat er Wiedergeburtsleben in sich aufgenommen, ist er jahrelang unter dem kräftigen Sonnenschein des Wortes Gottes gestanden, hat das Lebenswasser von oben, der Heilige Geist, ihn durchtränken können, hat eine gläubige Seele ihn bewohnt, so ist er ein edles Samenkorn für einen neuen geistlichen Leib, es wird etwas Rechtes daraus. Die Pflanze entspricht ihrem Samen, der Auferstehungsleib hängt mit dem jetzigen geheimnisvoll zusammen.

1. Kor. 16,13

Wachet, stehet im Glauben.

In der Gemeinschaft Gottes wird der Erlöste tüchtig, Glaubenstaten zu tun. Der Heilige Geist treibt ihn hierzu an, und die Kräfte Gottes werden mehr und mehr flüssig und wirksam, sie werden entbunden durch das Gebet des Glaubens. Darum muss uns die Stärkung des Glaubens am Herzen liegen, denn nur durch den Glauben öffnen wir uns Gott, so dass Er Sein Heil und Leben uns mitteilen kann. Durch den Glauben sind wir auch Erben Gottes und Erben aller Seiner Verheißungen. So muss uns des Apostels Mahnung am Herzen liegen, weil Satan unsern Glauben beständig anficht und auf mancherlei Weise zu schwächen sucht. Kann er uns nicht von Christus wegreißen, so ist er bemüht, uns wenigstens zu schwächen und aufzuhalten. Die Stärkung unseres Glaubens muss uns wichtig sein, weil wir durch den Glauben Gott verherrlichen und dem Namen Christi Ehre machen. Die im Glauben verharren, sind Sein Ruhm und Sein Lob! - Alle Kinder Gottes sind dazu berufen, immerfort zu wachsen und zuzunehmen in Christus; wir sollen stark sein und ein vollkommener Mann werden in Ihm. Diese frohe Lebensentfaltung kann aber nur durch den Glauben geschehen, weil an Jesu Nachfolger immer wieder neue und sehr oft wieder größere Aufgaben herantreten. Der Herr kann uns aber nicht immer tiefer in Seine Sache und in Seine Arbeit hineinziehen, wenn wir nicht wachsen im Glauben. Gott kann uns also nur erziehen, wenn wir im Glauben stehen. Unser Ausreifen für Ihn und Sein Reich geschieht durch den Glauben. Wer im Glauben wandelt, der wird Gott schauen!

1. Kor. 15,23

Der Erstling Christus, darauf die. so Christus sind, bei Seiner Zukunft,

Die Auferstehung der Erstlinge ist ein ganz gewaltiger Sieg Jesu Christi. Er hat den Tod überwunden, Er steht schon da als Fürst des Lebens. Nun führt Er die Seinen heraus aus dem Tode, sie stellen Seine Braut, Seine Gemeinde dar. Sie werden Ihn auch in alle Ewigkeit umgeben. Durch sie, in denen Er mächtig sein konnte, überwindet Er stufenweise den Tod. Sie sind ja Überwinder geworden durch ihre Verbindung mit Ihm, darum kann der Herr mit ihnen und durch sie ein so großes Werk tun. Wer wollte sich Ihm entziehen wollen? Sei nicht träge! Erkenne dein ewiges Glück, verbinde dich noch viel enger mit deinem auferstandenen Erlöser. Er will so kräftig in Seinen Gliedern leben, dass auch ihr Leib der Verherrlichung entgegengeführt werden kann. Wie du den Herrn als deine Gerechtigkeit zu ergreifen vermochtest und wie Er deine Heiligung wurde, also will Er auch deine Auferstehung sein. Ergreife Ihn heute als dein Leben. Du hast im Heiland auch die ganze, volle Freude. Nicht mehr der Tod, das Leben, der Himmel steht vor dir. Glieder des auferstandenen Hauptes blicken mit Wonne ihrer baldigen Auferstehung, ihrer Verherrlichung entgegen. Jesus ist nicht ein Geist, Er ist eine vollkommene, vollendete Persönlichkeit mit Leib, Seele und Geist. Und Er will und kann alle Seine lebendigen Glieder in diese Herrlichkeit erheben.

Quelle: Hauser, Markus - Hoffnungsblicke

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