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Sprüche - Kapitel 30

Sprüche - Kapitel 30

(Leander van Eß)

Sprüche Agur's.

1 Worte Agur's, des Sohnes Jake. Ein Spruch, gesprochen von dem Manne zu Ithiel, zu Ithiel und Uchal.
2 Ich bin wohl unwissender als irgend Einer, und menschliches Wissen habe ich nicht;
3 auch habe ich die Weisheit nicht gelernt; doch Kenntniß des Heiligen habe ich.
4 Wer steigt zum Himmel auf, und steigt herab? Wer faßt den Wind in seine hohlen Hände? Wer bindet das Wasser in's Kleid? Wer setzt alle Grenzen der Erde fest? Wie ist sein Name? wie der Name seines Sohnes? Weißt du das?
5 Alle Aussprüche Gottes sind erprobt; Schild ist er denen, die ihm vertrauen.
6 Thue nichts hinzu zu seinen Worten, damit er dich nicht strafe, weil du ein Verfälscher bist.
7 Um zwei Dinge bitte ich dich; verweigere sie mir nicht, ehe ich sterbe:
8 Falschheit und Lügenwort entferne von mir; weder Armuth, noch Reichthum gib mir; laß mich verzehren das mir zureichende Brod!
9 Damit ich nicht übersatt werde, und dich verläugne, und spreche: „Wer ist Jehova?“ oder damit ich nicht arm werde, und stehle; und mich vergreife am Namen meines Gottes.
10 Verläumde nicht den Sklaven bei seinem Herrn; damit er dir nicht fluche; und du es entgelten müßtest.
11 Es gibt ein Geschlecht, das seinem Vater flucht, und seine Mutter nicht segnet.
12 Es gibt ein Geschlecht, das sich rein zu seyn dünkt; und doch von seinem Schmutze nicht gewaschen ist.
13 Es gibt ein Geschlecht, das seine Augen emporhebt, und dessen Augenlieder hoch gerichtet sind.
14 Es gibt ein Geschlecht, Schwerter sind dessen Zähne, und Messer dessen Backenzähne, um aufzufressen die Bedrängten aus dem Lande, und die Armen unter den Menschen.
15 Der Blutsauger hat zwei Töchter: Gib her, gib her. Diese drei Dinge sind unersättlich; ja vier sagen nie: „Es ist genug!“
16 Die Unterwelt, die Verschlossenheit des Muttermundes, die von Wasser ungetränkte Erde, und das Feuer, das nie sagt: „Genug!“
17 Das Auge, das des Vaters spottet, und nicht achtet auf den Gehorsam der Mutter, das werden aushacken die Raben am Bache, und fressen die jungen Adler.
18 Diese drei Dinge sind zu schwer für mich, ja vier, die weiß ich nicht:
19 Den Weg des Adlers himmelwärts; den Weg der Schlange auf dem Felsen; den Weg des Schiffes mitten auf dem Meere, und den Weg des Mannes zu einer Jungfrau.
20 So ist der Weg der Ehebrecherin: sie ißt, und wischt sich den Mund, und spricht: „Ich habe nichts Uebels gethan.“
21 Unter drei Dingen wird das Land erschüttert, ja, das vierte kann es nicht ertragen:
22 Unter einem Sklaven, wenn er König wird; und einem Thoren, wenn er übersatt an Nahrung hat;
23 unter der Verstoßenen, wenn sie wieder verheirathet ist; und der Sklavin, die ihre Gebieterin verdrängt hat.
24 Diese vier sind sehr klein auf Erden, doch sind sie weiser als die Schulweisen:
25 Die Ameisen, ein schwaches Völkchen, doch besorgen sie im Sommer ihre Nahrung.
26 Springhasen, ein ohnmächtiges Völkchen, doch legen sie in Felsen ihre Wohnstätte an.
27 Heuschrecken sind ohne König, doch ziehen sie sämmtlich heerweise aus.
28 Die Eidechse greift mit den Händen, und ist in den Palästen des Königs.
29 Drei haben einen stattlichen Schritt, ja das vierte einen schönen Gang:
30 Der Löwe, der Held unter den Thieren, der vor Keinem umkehrt.
31 Der an den Lenden Gegürtete, oder der Widder; und der König mit seinem Volke bei ihm.
32 Wenn du thöricht gehandelt, indem du dich stolz erhobest, dann, wenn du zur Besinnung kommst, Hand auf den Mund!
33 Denn das Stoßen der Milch gibt Butter, das Stoßen der Nase gibt Blut, das Stoßen an Zorn gibt Streit.

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