Emmerich, Friedrich Carl Timotheus - Am Palmsonntage.

Emmerich, Friedrich Carl Timotheus - Am Palmsonntage.

Text: Joh. 19, 16-24

So führen sie ihn denn hinaus, belastet mit dem Kreuze, die Ruchlosen den Reinen, die Verworfenen den Sohn der Gottheit; so ist denn dies der Lohn seiner Liebe, dass er gemartert, dies der Lohn seiner holdseligen Weisheit, dass er verspottet wird und gelästert. Christus auf dem Wege nach Golgatha, Christus mit dem Kreuze belastet, welch' eine Tiefe der Wehmut regt er nicht an in jeder nicht ganz erstarrten Brust; aber auch welch' eine Fülle der Betrachtungen und ernsten Gedanken veranlasst er in dem schmerzhaft ergriffenen Geiste! und wohl können wir begreifen, wie dieser Anblick die Jünger des Herrn, denen der Geist Gottes noch nicht die Augen geöffnet, um das Göttliche zu verstehen, irre machen müsste an dem Herrn; wie tausend Zweifel, tausend bange, beklemmende, zernagende Gedanken aufreizen mussten in ihren Herzen, wie sie diesen Kreuzesweg des Heilandes nicht zu reimen vermochten mit ihrem Glauben an Christum, als den Sohn des Allmächtigen. Dass auf Christi Reden und Wunder hin das Volk ihm Beifall geben, und zum Könige ihn erwählen, dass kraft seiner göttlichen Hoheit er seine Feinde besiegen und zernichten, dass sein Lebensweg ein Weg der Freude, des Glückes, des prangenden Glanzes sein würde, dies hatten sie erwartet, dies glaubten sie der Gerechtigkeit seines himmlischen Vaters gemäß, denn der sinnliche Mensch meint immer die Größe des inneren Menschen müsse mit äußerer Hoheit, die Tugend des Herzens müsse geschmückt werden mit den Kränzen der irdischen Freude, dem echten Verdienste müsse zu Teil werden das Herrlichste der Erde! O, er versteht es nicht, dass der wahrhafte Mensch, der das Ebenbild Gottes an sich trägt, größer ist als alle äußere Hoheit, dass der echten Tugend nicht ein irdischer, sondern ein himmlischer Kranz zukomme; ein Kranz, geflochten aus Blumen einer andern, höheren, schöneren, unvergänglicher Welt; er versteht es nicht, wie in ihrer geheimnisvollen, wunderbaren Schöpfung die ewige Liebe ganz andere Wege geht, ganz andere Wege führt, als in unserm beschränkten Verstande wir denken und begreifen können; und wie sie in dieser verborgenen, geheimnisvollen Schickung vom Kreuze zur Auferstehung und Himmelfahrt, durch den Tod zum Leben, durch Leiden zur Seligkeit leitet. Der Kreuzesweg unsers Heilandes, welcher dem Einen ein Ärgernis, dem Andern eine Torheit ist, ist für den Tieferblickenden, für den, welcher die irdischen Dinge von ihrer Himmelsseite zu betrachten pflegt, ein Gegenstand der Anbetung, der Bewunderung, aber auch eine Quelle der Kraft, des Mutes und des Trostes. Und wohl bedürfen wir aus der Betrachtung des Weges, den unser Heiland gegangen ist, Kraft und Mut und Trost zu schöpfen; denn hat er nicht gesagt, dass wer sein echter Jünger sein und ihm nachfolgen wolle, auch müsse sein Kreuz auf sich nehmen? und, schaudert nicht oft unser Gemüte zusammen, wenn wir die Entsagungen, die Beschwerlichkeiten, die Leiden erblicken, welche die Nachfolge Christi uns auferlegt? Ja wohl gibt es viele Seelen, die, wenn sie von Christus und Christus Tugend lesen und hören, von Sehnsucht danach ergriffen werden. Wie tief muss ein Herz versunken sein, wenn es nicht innigst gerührt wird beim Anblicke christlicher Einfalt, christlicher Hoheit, christlichen Friedens, christlicher Liebe! Wohl möchte es dies sich alles zu eigen machen; es fühlt, dass dieses das rechte Leben, die wahre Menschheit, der schönste Schmuck, die echten Güter seien; aber um dies zu erwerben, um zu dieser Auferstehung des inneren, neuen, göttlichen Menschen zu gelangen, muss zuvor der schwere Kreuzesweg betreten werden. Wie Christus entsagt hat der Welt, sollen wir entsagen der Welt, die mit so süßen Reizen das Herz umstrickt; wie Christus auf sich nahm das Kreuz, sollen wir tragen das unserer sinnlichen Natur so beschwerliche Joch des göttlichen Willens; wie Christus am Kreuze starb, sollen wir absterben dem alten Menschen, mit seinen lüsternen Begierden, absterben allem dem, was von Gott uns trennt, und was doch so tiefe Wurzeln in unserm Herzen geschlagen hat.

Darum, so wie die Jünger irre wurden im Glauben an Christum, durch den Kreuzesweg, welchen der Helland jetzt betreten hatte, also werden wir auch irre an dem Kreuzesweg, den wir zu gehen haben um Christo nachzufolgen. Es dünkt uns nur zu hart, so ganz unserm eigenen, verkehrten Willen abzusterben, um Gottes Willen uns zu ergeben und ihn zu vollbringen; es dünkt uns zu schwer, die Gebote des Evangeliums zu erfüllen, und weil das Dunkel des Christenweges uns sein herrliches Ziel verhüllt, weil seine äußere, anscheinende Rauheit uns glauben macht, dass wir auf ihm nur Schwermut, Freudelosigkeit, Trübsinn finden werden, wenden wir uns ab von diesem Kreuzeswege, und suchen wieder unser Heil bei der Welt. Ach! wir bedenken es nicht, dass die Welt uns Rosen auf unserm Wege verspricht, während sie in der Tat uns giftige Dornen bietet; statt dass Christus auf dem Kreuzeswege, den er uns gehen heißt, uns zuerst die Dornen zeigt, um uns zu prüfen ob wir's redlich meinen, aber dann diese Dornen umwandelt in unvergängliche Rosen des ewigen Lebens. Ja, meine Brüder, für den, der noch unentschlossen am Scheidewege steht, für den, der noch nicht in seinem Herzen erfahren hat was Christus sei und was er uns gewähre, für den ist der Kreuzesweg, den Christus ging, und auf welchem er uns folgen heißt, ein trauriger, abschreckender, grauenvoller und die Freude verscheuchender Weg; denjenigen aber, der Zutrauen gefasst hat zu seinem Meister und Heilande, den, welcher entschlossen und kühn ihm wirklich gefolgt ist, den erwartet nicht nur am Ziel der unsterbliche Siegeskranz sondern auf dem Kreuzesweg selbst sieht er sich so erquickt, gestärkt, gelabt, gestützt, dass er sein Kreuz nicht vertauschen wollte mit den Herrlichkeiten der Welt. Werft, meine Brüder, die Binde der Sinnlichkeit von euern Augen, öffnet den Blick der höheren, geistigen, ewigen Welt, und der Kreuzesweg des Christen wird uns als Siegesweg erscheinen, auf welchem die Liebe begeistert, die Kraft des Allmächtigen stärkt und die Huld des Unendlichen ihre Vergeltungen ausschüttet.

Auf dem Kreuzeswege begeistert die Liebe. Wie der Herr die Seinen geliebt hatte, sagt der Ev. Joh., so liebt er sie bis in den Tod. Die reinste, göttlichste Liebe zu Gott und zu dem versunkenen Menschengeschlechte bewog den Heiland herabzusteigen aus seinen Himmeln, und seiner Majestät sich zu entäußern, bewog ihn ein bedrängtes, entsagungsvolles, beschwerliches Menschenleben auch zu leben, und einen Weg zu gehen, der mit allen Leiden des Lebens alle Schrecken des grauenvollsten Todes verband. Von jenem Worte freundschaftlicher Fürsorge in Gethsemane: „Sucht ihr mich, so lasst diese meine Jünger gehen,“ bis zu jenem erhabenen Worte auf Golgatha: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun,“ ist es nicht Liebe, die reinste, unermüdetste, göttlichste Liebe, die unsern

Herrn begeistert, seine Worte beseelt, seine Schritte lenkt, aus seinen Blicken spricht, die ihn die Schwachheit der Jünger mit Treue, die Gottlosigkeit der Verfolger mit Vergebung überwinden lehrt. Aber diese Liebe, die ihn begeisterte, war es auch die den Kampf ihm verherrlichte, das Kreuz erleichterte, den Tod versüßte. Denn wenn schon die irdische Liebe zu einer Sache uns den rauesten Weg ebnet, sobald er nur zum Besitz dieser Sache führt; wenn schon die natürliche Neigung, welche Menschen an Menschen, eine Mutter an ihr Kind kettet, so vieles Schmerzliche erdulden, so vieles Mühselige ertragen, so vielem entsagen lehrt, das sonst unser Herz gefesselt hätte? wie viel vermag erst die reine begeisterte Liebe, welche Christum, welche seine echten Nachfolger beseelt. Die reine, begeisterte Christusliebe überwindet alles, denn sie ist ein Abglanz jener Liebe des Allmächtigen, welche die Schöpfung ins Dasein rief. Sie erträgt Alles, denn sie sucht nicht sich, sondern den Gegenstand ihrer Liebe, Gott und die Brüder, sie findet in allem eine Erleichterung, eine Erquickung einen festen sichern Halt, denn sie ist gewiss, dass das Wirken, das Dulden, das Entbehren und die Beharrlichkeit eines rein liebenden, und von Liebe begeisterten Herzens in unsers Gottes Welt nie vergebens, nie ohne Segen bleiben könne, wenn gleich dieser Segen für jetzt sich unsern Augen entzieht. Hätte Christus diese Liebe nicht gehabt, hätte er sich selbst gesucht und seine Lust, er würde den Kelch in Gethsemane nicht ergriffen, das Kreuz nicht auf sich genommen, den Weg nach Golgatha nicht betreten haben. Aber jene nämliche Liebe die ihn zur größten Tat begeisterte, welche auf Erden geschah, war es auch die in dieser Tat ihn hielt, erquickte, ihn sie so herrlich vollenden und vollbringen ließ. Ja, das ist es eben, warum wir so zurückschaudern vor dem Kreuzeswege, das ist es, warum wir uns nicht entschließen können, der Welt zu entsagen, warum uns die Nachfolge Christi so traurig, beengend, so düster und freudenleer vorkommt, weil uns seine Liebe nicht begeistert, weil Gott uns ein leerer Begriff, ein unbekanntes Wesen, und die Brüder fremd sind unserm Herzen. Wie willst du deinem Gotte das Liebste zum Opfer bringen, wann er es fordert, wenn du ihn nicht über alles liebst, Wie willst du auf dem Wege der Heiligung ausharren, wenn du Dich suchst und deinen Genuss? Wie willst du ohne Lohn, und vielleicht unbekannt, ja verkannt und gelästert für die Brüder leben, wirken, dulden, entsagen, wenn du nicht in Gott sie liebst? Ach! wenn einige Funken nur von der Liebesglut, die den Heiland begeisterte, in unsere Brust fielen, wie würde unser Leben so anders und segensreich, wie würden die Entsagungen uns so leicht, die Leiden so versüßt, das Wirken so rein, so kraftvoll werden, wie würde der Kreuzesweg sich unsern Herzen umwandeln in einen Weg des Heiles, des Sieges und des Friedens. Dass diese reine, begeisternde Liebe, welche uns lehrt entschlossen und freudevoll das Kreuz auf uns zu nehmen, in unsere Herzen einkehre, darum, darum wollen wir den Gott der Liebe nicht aufhören anzuflehen in unserm Gebete; damit sie Wurzel fassen könne in unserer Seele, und in uns aufblühe zu einer unvergänglichen Himmelskrone, wollen wir unsern Geist nähren, unsere Seele durchdringen mit der stets erneuerten Betrachtung des göttlichen Wortes, mit dem immer beständigeren, immer herzlicheren Hinblicken auf unsern Gott und unsern Heiland; damit sie unser Eigentum, unsere zweite, bessere, höhere Natur werde, wollen wir entschlossen sein bei jeder Gelegenheit und in den kleinsten Angelegenheiten des Lebens diese Liebe zu üben und getreu in ihr zu verharren. Dann wird auch auf unserm Kreuzeswege, sie uns begeistern, und mit der Kraft des Allmächtigen verbunden uns halten und stärken. Denn auf dem Kreuzeswege, den Liebe und betreten heißt, ist, wie bei Christus, auch 2) die Kraft des Allmächtigen unsere Stütze und unser Hort.

Wohl muss demjenigen, der das Göttliche noch nicht in seinem Herzen erfahren hat, der, noch in den Ansichten der Welt befangen, nichts kennt, als die irdische, sinnliche, verderbte Natur des Menschen, demjenigen endlich, der da meint, was der Mensch tue, das tue er alles bloß aus menschlicher Kraft: wohl muss einem solchen die Größe, die Standhaftigkeit, die Erhebung über alle Lust und allen Schmerz der Erde, die er bei Christus auf seinem Kreuzeswege bemerkt, etwas befremdendes, unerklärliches sein. Und weil der sinnlich verständige Mensch sich doch nichts unerklärt lassen will, so glaubt er alles begreiflich gemacht zu haben, wenn er jene Erhebung über Erdenschmerz und Erdenfreude, jenen standhaften, freudigen Mut auf dem Kreuzeswege, bei Christus, bei seinen Aposteln, bei so manchem andern echten Nachfolger des Herrn; als eine Frucht der Schwärmerei ausgibt. Aber wie, du verständiger Mensch, der du alle Tiefen des Menschengeistes durchforscht und erklärt zu haben meinst, ist denn die Schwärmerei, diese Tochter einer erhitzten, ungeregelten, aus ihren Fugen gerissenen Einbildungskraft, ist sie denn vereinbar mit der Klarheit, der Besonnenheit, der Stetigkeit und der Ruhe, die aus Christus im ganzen Leben, so wie auf dem Kreuzeswege hervorblickt? Nein, eine solche ruhige Klarheit mitten im verworrenen Gefühle der menschlichen Leidenschaften, ein so sicherer Mut unter den zerreißendsten Leiden, ein so fester Gang im grauenvollsten Dunkel, eine solche ausharrende Gewalt und Kraft der Liebe unter dem bittersten Hasse und der kränkendsten Schmähung, alles dieses, was wir an Christus auf seinem Kreuzeswege bemerken, alles dieses, zu dessen Aneignung wir aufgefordert sind; es fließt nicht aus einer ungeregelten, erhitzten Einbildungskraft her; es kann sich nur da finden, wo Gotteskraft im Menschengeiste gegenwärtig und wirksam ist! Gott ist dem Menschen, der ihn sucht, nicht so ferne, als wir in unserm Übermut oder in unserer Trostlosigkeit oft meinen; er sendet seine Engel aus, um zu erquicken und zu stärken, wenn er den Kelch der Leiden bieten will; er hält, und trägt und stützt, wenn er das Kreuz hat auferlegt; er tröstet, lindert, kräftigt, wenn jetzt der Körper und der Geist erliegen und versinken will. Darum, mein Bruder, der du entschlossen bist, Christo nachzufolgen, und allem zu entsagen, alles zu übernehmen, alles zu dulden, was als Christen dir zu entsagen, zu übernehmen, zu dulden gebührt; schaudere nicht zurück vor den Schwierigkeiten des Weges, vor dem Dunkel das auf ihm lastet, den Entbehrungen, die er von dir fordert, den Mühseligkeiten und Leiden die er dir zuführt; schaue getrost und freudig zu dem Gott hin, dessen allmächtige Kraft unsern Heiland auf seinem Kreuzeswege stärkte, ermutigte und standhaft erhielt. Was dir unmöglich scheint auszuhalten, das wird er dir unvermerkt erlangen helfen, was dir unüberwindbar dünkt, das wird er mit dir besiegen; und wenn deine Kraft ermattet, dein Mut zu sinken, dein Schritt zu wanken droht, mit seiner Kraft in deiner Schwachheit sich stark erweisen. Was auf deinem Kreuzeswege, du schwacher Mensch, nicht allein tun, nicht tragen könntest, das wirst du durch Gottes Kraft, wenn du nur dich an ihn hältst, und nicht von ihm lässt, tun, tragen und überwinden.

Und noch mehr, du wirst es auch 3) erfahren, dass auf jenem Wege die Huld des Allmächtigen ihre Vergeltungen ausschüttet; denn nicht nur gibt sie schöner zurück, was sie eine Zeitlang dir entreißt und versagt, sondern sie fügt auch aus der Fülle ihrer Seligkeiten Neues und Herrliches hinzu in überströmendem Maße. Mit dem Austritte aus Gethsemane schieden von Christus die letzten, frohen Erdenstunden, welche er gelebt: aber schon winken, schon rufen ihm die Freuden der Vollendung, der Auferstehung, der himmlischen Heimat; an seinem Kreuze zerrissen die sichtbaren Bande der Zärtlichkeit, der Liebe, der Freundschaft, die an seine Mutter, an seine Jünger ihn fesselten, aber nur um desto himmlischer, um unvergänglich zu werden, um in der Ewigkeit noch inniger, noch herrlicher den Heiligen zu verbinden mit seinen Geliebten. Auf Golgatha endet das eigentliche sichtbare Wirken des Herrn auf Erden, aber nur auf dass er jetzt unsichtbar, vom Throne des Vaters herab, ohne Leiden, in Macht und Majestät seinen Jüngern beistehe, den Geist ihnen sende, seine Kirche gründe und schütze, und die Menschheit immer mehr zu einer Herde, zu einer Verehrung Gottes im Geist und in der Wahrheit leite. Der Weg zum Kreuz war für Christus der Weg zur Vergeltung, deren Palmen schon von weitem ihre Kühlung, ihren Frieden ihm zuwehten, und ihn erquickten. Der Weg des Kreuzes, den du mein Bruder gehen sollst, um Christo nachzufolgen, wird auch dir ein Weg unerwarteter überschwänglicher Vergeltung sein, wenn du ihn betrittst, von Liebe begeistert: wenn du dich nicht abschrecken lässt durch das Dunkel, das seinen Eingang umlagert. Freilich, du wirst entsagen müssen mancher Freude, manchem Genusse, manchem Gute, das sonst dein Herz erfreute, aber harre nur aus in der Entbehrung, und bald wirst du sehen, dass gerade diese Entsagung in deinem gereinigten Herzen eine Stätte bereitet hat der höheren himmlischen Freude, dem Frieden und der Ruhe der Seele, dem Genuss der unvergänglichen Schätze des heiligen Geistes. Freilich, du wirst schweren Kampf auf dem Kreuzeswege zu bestehen, manchen herzzerreißenden Schmerz zu erdulden haben, aber harre nur aus in Kampf und in Schmerz, und bald wirst du sehen, wie dieser Schmerz deine Seele geheiligt, gottesähnlicher und gottesseliger gemacht, wie jener Kampf deine Kraft gestählt, und deinen Geist erhoben und verherrlicht hat. Freilich! es trennt auch dein Kreuz dich oft von denen, die deine Seele liebt, aber harre nur aus in der Trennung, und siehe, wenn sie dir wieder zugeführt werden, sei es hier unten oder dort oben: so wirst du finden, dass eben diese Trennung deine Liebe reiner, geistiger, himmlischer, und eben deswegen unauflöslicher und beseligender gemacht hat. Darum meine Brüder, nur getrost ihn betreten den Weg des Kreuzes, dem Heilande nach zu unserm Gotte hin. Die Liebe wird uns begeistern, die Kraft des Allmächtigen uns stärken, und die Huld des Unendlichen auf uns, wenn wir treu sind bis an den Tod, überschütten mit ihren Vergeltungen.

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autoren/e/emmerich/emmerich_palmsonntag.txt · Zuletzt geändert: von aj
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