Kapitel 3
Der Titusbrief
übersetzt von Carl Weizsäcker
- Erinnere sie, daß sie der obrigkeitlichen Gewalt unterthan seien, gehorchen und bereitwillig seien zu jedem guten Werke,
- niemand lästern, sich ferne von Streit halten, nachgiebig sein, nichts als Milde beweisend gegen jedermann.
- Denn einstmals waren auch wir unverständig, ungehorsam, verirrt, mancherlei Begierden und Lüsten fröhnend, lebend in Bosheit und Neid, des Abscheus Gegenstand, und untereinander uns hassend:
- als aber die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes unseres Heilandes erschien,
- da hat er nicht durch Werke in Gerechtigkeit, welche wir thaten, sondern nach seinem Erbarmen uns gerettet durch ein Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes,
- den er ausgegossen hat auf uns reichlich durch Jesus Christus unsern Heiland,
- damit wir gerechtfertigt durch dessen Gnade Erben würden nach der Hoffnung des ewigen Lebens.
- Bewährt ist das Wort, und darüber wünsche ich sollst du festes Zeugnis geben, damit, die zum Glauben an Gott gekommen, sich befleißigen gute Werke zu treiben; das ist gut und nützlich für die Menschen.
- Thörichte Grübeleien, Geschlechtsregister, Streiterei und Gesetzeszänkereien aber sollst du meiden; sie nützen nichts und führen zu nichts.
- Einen Sektierer meide, wenn du ihn zum zweiten Male gewarnt hast,
- und denke, daß er verdreht ist und sündigt, durch sich selbst gerichtet.
- Wenn ich Artemas oder Tychikus an dich schicke, so eile zu mir nach Nikopolis zu kommen; denn dort habe ich im Sinn den Winter zu bleiben;
- Zenas aber, den Gesetzesgelehrten und Apollos fertige ab, unter Fürsorge, daß es ihnen an nichts fehle.
- Unsere Leute sollen auch lernen tüchtige Arbeit für die Notdruft zu treiben, damit sie nicht ohne Einkommen seien.
- Es grüßen dich alle, die bei mir sind. Grüße die uns lieben im Glauben. Die Gnade mit euch allen.