Murray, Andrew - Wachset in der Gnade - 31. Aus seiner Fülle Gnade um Gnade.

Joh. 1,14.16.17.
Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen Seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Von Seiner Fülle haben wir genommen Gnade um Gnade. Denn das Gesetz ist durch Moses gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden.

Wir haben Seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit, als des eingeborenen Sohnes vom Vater. Und was machte seine Herrlichkeit aus? Dies: Wir sahen ihn voller Gnade und Wahrheit.

Gleichwie die Gnade die höchste Herrlichkeit Gottes ist, so ist sie auch die höchste Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes. Je mehr wir Seine Herrlichkeit durch die Erleuchtung des heiligen Geistes zu sehen bekommen, desto mehr erkennen wir auch, dass er voller Gnade ist. Es ist nichts als Gnade in Ihm.

Welch ein Gedanke! Denk einmal über denselben nach! Du weißt, dass Gnade etwas ist, was uns angeht. Alles was Gnade ist, ist für uns da, für uns bereit und für uns gegeben. Und wenn wir erst die Herrlichkeit Jesu sehen, so sehen wir dieselbe voller Gnade: alle Herrlichkeit Gottes, die unendliche Vollkommenheit Gottes dazu dienend, uns die Gnade anzutragen und nahe zu bringen. Welch' eine Verbindung! Die ewige Gnade von der ewigen Herrlichkeit getragen, uns in dem Sohn voller Gnade geoffenbart. Die Allmacht, Weisheit, Herrlichkeit und Liebe, dazu das Leben des Sohnes alles voll, durchdrungen und ganz in Besitz genommen von der Gnade.

Und das alles in einer lebenden Person. Das Wort, welches Gott war, ist Fleisch geworden. Der Eingeborene vom Vater hat unsere Natur angenommen und sich mit uns vereinigt als der Erstgeborene vieler Brüder. Damit die Gnade uns recht anschaulich, ganz nahe und gänzlich in unserem Bereich sein sollte, ist Er Fleisch geworden. Und ebenso, wie Er auf dieser Erde gelebt, lebt Er noch in dem Himmel, weiter nichts als der liebende und freudige Gnadenspender zu sein. Die Gnade ist nur in Ihm. Er ist nichts als Gnade.

Das ist uns denn auch bei unserm Sinnen nicht entgangen. Hörten wir von der Herrlichkeit der Gnade, dem Reichtum der Gnade, der Überschwänglichkeit der Gnade, der Vermehrung der Gnade und von großer Gnade immer war es in Verbindung mit dem gesegneten Sohn Gottes. Eph. 1,6; 2.7; Röm. 5,15.17.20.21; 1. Tim. 1,14; 2. Petr. 1,2.3; Apostelgesch. 4,33. Gedachten wir des Thrones der Gnade, des Wortes der Gnade, des Geistes der Gnade, der Kraft der Gnade, des Lebens der Gnade, der Herrschaft der Gnade - stets war Jesus der Mittelpunkt. In Ihm war und aus Ihm kam sie. Hebr. 4,16; Apostelgesch. 20,24; Sach. 12,10; 2. Kor. 12,9; Röm. 5 17.21. Ob es nun erwählende, seligmachende, rechtfertigende, lebendig oder heilig machende Gnade war, stets sehen wir: „Christus ist alles.“ „Es ist des Vaters Wohlgefallen, dass in Ihm alle Fülle wohnen sollte. Eph. 1,4.7; Tit. 2,11-14; Röm. 3,24; Eph. 2,5.6; Röm. 1,13.14. Ob es sich darum handelte, aus Gnaden selig zu werden, in der Gnade zu stehen, unter der Gnade zu leben oder in Kraft der Gnade zu arbeiten (Eph. 2,8; Röm. 5,1.2;6,14; 1. Kor. 15,10), alles erinnert uns daran: „Es gibt Niemanden, als Ihn, in dem wir dies Alles finden, Er ist der Eingeborene vom Vater, wir haben Seine Herrlichkeit voller Gnade gesehen.

Gelobt sei der Name des Herrn! Wir haben die Gnade nicht nur gesehen, sondern auch aus ihrer Fülle Gnade um Gnade empfangen. Immer wieder, so oft wir sie gesehen haben, haben wir auch aus ihrer unerschöpflichen Fülle empfangen. Wir haben erkennen lernen, dass dies das Geheimnis des Herrn und Seiner Gnade ist: Wer von sich selbst absieht, zu Jesu aber und Seiner Gnade emporblickt, der empfängt. Gleichwie das Licht der Sonne uns von allen Seiten mit seiner sanften Gewalt umstrahlt und sobald unser Auge sich öffnet, uns entgegen flutet, wartet auch die Gnade auf den Augenblick, in welchem unser Herz nach ihr ausschaut, um dann in dasselbe einzuziehen. Das Aufblicken zu Jesu hat eine göttliche Wunderkraft. Es ist Gottes Weg, uns mit Gnade zu füllen. 2. Kor. 3,18.

O, lieber Christ, schaue auf Jesum hin! Betrachte dies als deine Hauptaufgabe in deinem ganzen Gottesdienst! Fange keinen Tag an, stehe von keinem Gebet auf, sei mit keinem Lesen und Hören des Wortes zufrieden, unternimm keine Arbeit, ja lebe keine einzige Stunde, ohne dass du sagen kannst: Wir sahen Seine Herrlichkeit voller Gnade.“ Wenn du das tust, wirst du auch immer wieder hinzufügen können: „Und wir haben aus Seiner Fülle genommen Gnade um Gnade.“

Betrachte das Aufblicken zu Jesu nicht als eine schwere Arbeit, welche mit deinem Wandel und deiner Tätigkeit in dieser an Mühen so reichen Welt unvereinbar wäre. Das Licht der Sonne umstrahlt dich ja auch in jeder Stunde, auch wenn du nicht daran denkst. Es strahlt sein Licht auf alle deine Arbeiten aus, und du kannst deine Arbeiten nicht sehen, ohne das Licht zu sehen. Wenn du darum, lieber Christ, an jedem Morgen und auch sonst noch oft, dich mit Jesu verbindest, zu Ihm aufblickst und Ihn als dein Leben betrachtest, dann wird Er, auch wenn du gar nicht an Ihn denken kannst, sein Angesicht über dir und deiner Arbeit leuchten lassen. Und am Ende des arbeitsreichsten Tages wirst du sagen können: „Wir sahen Seine Herrlichkeit voller Gnade, und aus Seiner Fülle haben wir genommen Gnade um Gnade.

Lieber Christ! Nicht wahr, nu fängst du zu verstehen an, dass es möglich ist, in überschwänglicher Gnade zu leben? O, glaube doch an die Fülle der Gnade, von der wir in diesem Büchlein so viel gelesen haben! Diese Fülle liegt in dem lebendiger, mächtigen und freundlichen Jesus, welcher lebt, um sie mitzuteilen. Alles, was er von dir fordert, ist dies, dass du zu ihm aufblickst und auf ihn dein Vertrauen setzt.

O, komm und sprich mit mir dein Vertrauen in dem Bekenntnis aus: „Gesegneter Jesus! Die Fülle deiner Gnade mit ihrem unerforschlichen Reichtum ist für mich da, ist für mich alles. Das glaube ich von ganzen Herzen. Du lebst, um als mein himmlischer Schatzmeister mir in jedem Augenblick zukommen zu lassen, was ich an Gnade nötig habe. Und wenn ich im Gefühl meiner Schwachheit auf dich und deine Fülle sehe, empfange ich aus dieser Fülle Gnade um Gnade. Amen.“

„Gott kann machen, dass allerlei Gnade unter euch reichlich sei, dass ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken.“

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autoren/m/murray/murray-widg/murray-wachset_in_der_gnade_-_31.txt · Zuletzt geändert: von aj
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