Hebich, Samuel - 14 Vorträge - Vierzehnte Stunde.

Dienstag, den 23. April 1867. Joh. 6,29-48.

Lied Nr. 641. Es ist noch eine Ruh vorhanden; rc.

Sowie JEsus von Nazareth aufmarschiert, so werden die Herzen aller Menschen offenbar; auch dein Herz wird offenbar; und wenn du es noch so sehr versteckst.

V. 29. „JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an Den glaubet, den Er gesandt hat.“ Das ganze Leben hindurch an JEsum glauben: das ist Gottes Werk. Wenn du an JEsum glaubst, so tust du auch Gottes Werke. Wenn du stiehlst, so glaubst nicht an JEsum; wenn du lügst, hurst, wirst zornig, so glaubst nicht an JEsum. Gott fängt Sein Werk in mir an, und wenn ich glaube an JEsum, dann bin ich heilig bei Tag und bei Nacht und tue keine toten Werke mehr; denn JEsus Christus ist in die Welt gekommen, auf dass Er sich Gott opferte durch den ewigen Geist, und Sein heiliges Opferblut, das Blut des unbefleckten Lammes Gottes, reiniget mein Gewissen von den, toten Werken.

V. 30. „Da sprachen sie zu Ihm: Was tust du für ein Zeichen, auf dass wir sehen und glauben dir? Was wirkest du?“ Das ist der Streit, der Disput einer jeden Seele mit Christus: Wer bist Du? Du bist nicht Der, der mir helfen kann. Was tust Du?

V. 31-34. „Unsere Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben stehet: Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen. Da sprach JEsus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, Moses hat euch nicht Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das rechte Brot vom Himmel. Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt, und gibt der Welt das Leben. Da sprachen sie zu Ihm: HErr, gib uns allewege solches Brot.“ Das Brot für ihren Bauch verstehen sie; aber das Himmelsbrot verstehen sie nicht.

V. 35. „JEsus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu Mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an Mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“ Dieser Vers muss in dir wahr sein, wenn es recht in dir sein soll, wenn du den rechten Glauben hast, die rechte Gnade hast, den rechten JEsus hast.

V. 37. „Alles, was Mir Mein Vater gibt, das kommt zu Mir; und wer zu Mir kommt, den werde Ich nicht hinausstoßen.“ Dieses Wort „Alles“ bezieht sich auf jede Seele, in welchem Kittel, in welchem Rock, in welchem Elend, in welcher Sünde sie drin steckt. Da könnt ihr sehen, wer selig wird. Das ist die große Sache: „Warum kommst du zu Mir? Hat dich Mein Vater gesendet?“ Der HErr JEsus will Niemand haben, außer wen Ihm der Vater gibt. Merket diesen 37. Vers recht! - Sowie du einen Zug hast zu JEsus und es steigt in deinem Herzen auf: „Ach HErr JEsus! nur Du kannst mir helfen:“ - das ist vom Vater. So lange du dir selbst helfen willst, kannst du nicht zu JEsus kommen.

V. 38. „Denn Ich bin vom Himmel gekommen, nicht, dass Ich Meinen Willen tue, sondern Dessen, der Mich gesandt hat.“ Dieser JEsus ist vom Himmel gekommen, um des Vaters Willen zu tun und nur solche, die auch den Willen Gottes tun, sind in Gemeinschaft, in Verwandtschaft mit Ihm: „Ein solcher ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter.“ Er räumt Seiner Mutter gar nichts Göttliches ein, sondern Er hat's nur mit dem Vater zu tun, - Seinen Willen zu tun. Er ist durch die Jungfrau nur in's Fleisch gekommen und hat den Samen Abrahams an sich genommen; aber Er ist Gott von Ewigkeit und auch als Mensch ist Er immer in dem, was Seines Vaters ist. Er spricht zu Seinen Jüngern: „Meine Speise ist die, dass Ich tue den Willen Dessen, der Mich gesandt hat und vollende Sein Werk.“ Das ist Seine Seligkeit. Daher ist in der Liebe des Vaters auch unsere ganze Seligkeit.

V. 39. „Das ist aber der Wille des Vaters, der Mich gesandt hat, dass Ich nichts verliere von Allem, das Er Mir gegeben hat, sondern dass Ich es auferwecke am jüngsten Tage.“ Es ist so wichtig, zu wissen: Hat mich der Vater Seinem Sohn gegeben? Bin ich wiedergeboren? Steht mein Name im Buch des Lebens? - Er verliert dich nicht. Daran musst du dich festhalten und wenn du jetzt auch noch in allerlei Elend drin steckst: schrei nur recht! Er wird dich durchbringen. Aber ein Kind Gottes musst du sein, das musst wissen. - Durch alle Zeiten hindurch, bis Alles vollendet ist, hält dich Gott fest.

V. 40. „Das ist aber der Wille Dessen, der Mich gesandt hat, dass wer den Sohn siehet, und glaubet an Ihn, habe das ewige Leben; und Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage.“ Sowie ich zu diesem Blick komme, dass JEsus mein Gott ist, hab ich das ewige Leben. Das wirkt und schafft Er in mir. - Sowie ich glaube, dass JEsus der Christ ist, dann habe ich Gott den Vater und den heiligen Geist. Dann krieg ich diese Erkenntnis von drei Personen; das ist wie ein Blitz. Das ist das große Geheimnis.

V. 41. „Da murreten die Juden darüber, dass Er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist.“ Das können sie jetzt nicht ertragen, sowie der HErr JEsus ihnen an den Hals geht. Das sind die „guten Leute“, die Ihm nachlaufen und hatten den Anschein, als wollten sie JEsum haben; aber es ist Alles verlogen.

V. 42. „Und sprachen: Ist dieser nicht JEsus, Josef's Sohn, des Vater und Mutter wir kennen? Wie spricht Er denn: Ich bin vom Himmel gekommen?“ Ein Prediger ist immer in Gefahr, verkauft zu werden und da ist die große Weisheit des Predigers, dass er sich nicht verkaufen lässt. Denn wenn er sich verkaufen lässt, muss er sprechen gerade so, wie die es haben, wollen, - - -

V. 43.44. „JEsus antwortete und sprach zu ihnen: Murret nicht unter einander. Es kann Niemand zu Mir kommen, es sei denn, dass ihn ziehe der Vater, der Mich gesandt hat; und Ich werde ihn auferwecken am jüngsten Tage.“ Es kann Niemand zu JEsu kommen, außer der Vater ziehe ihn. - Wenn Niemand zu JEsus kommen kann, außer der Vater ziehe ihn, so muss auch ganz klar werden, ob unter den Heiden auch solche Leute sind, die der Vater zu Seinem Sohn ziehen kann. - Das ist ein großes Geheimnis: Niemand kann zum Sohn kommen, außer der Vater ziehe ihn, und das muss ich wissen, - Dieses Seligwerden ist in der Hand Gottes. - Wenn du jetzt zu JEsu kommst, dann hast du die Gewissheit dass der Vater dich Seinem Sohne gegeben hat. Die ganze Seligkeit von Anfang bis zu Ende in mir und in dir ist von Gott dem Vater bestellt. Er hat mir Seinen Sohn gegeben und Der musste für mich leiden und sterben. - Meine ganze Seligkeit ist mein HErr JEsus: Der führt mich in den Himmel hinein. Ihm musst du angehören, das musst du gewiss wissen.

V. 45. „Es steht geschrieben in den Propheten: Sie werden Alle von Gott gelehret sein. Wer es nun höret vom Vater, und lernet es, der kommt zu Mir.“ Dahin geht dieses Wort: des Vaters Willen tun. - - - - - - aber der HErr JEsus bezieht es schon jetzt in Seine Zeit hinein.

V. 46.47. „Nicht, dass Jemand den Vater habe gesehen, ohne der vom Vater ist, Der hat den Vater gesehen. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Wer an Mich glaubt, der hat das ewige Leben.“ Wie es dem HErrn so ernst ist und Er es immer wieder sagt: „Wer an Mich glaubet, der hat das ewige Leben!“

V. 48. „Ich bin das Brot des Lebens.“ Jetzt nimmt der HErr JEsus gerade wieder das auf, was sie ärgerte. Dieses hatte sie so geärgert, dass Er sagte: „Ich bin das Brot des Lebens,“ und gerade jetzt sagt Er's wieder.

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