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Hiob - Kapitel 4

Hiob - Kapitel 4

(Leander van Eß)

Kap. 4. 5. Eliphas, der erste Freund, entgegnet dem Hiob, daß vor Gott Niemand rein sey; wie der Mensch säe, so ernte er; nur der Böse gehe unter im Unglück; und treffen den Frommen Leiden, die wandele Gott in Freuden; Hiob möge dieses beherzigen.

1 Und Eliphas, der Themanite, hob an und sprach:
2 Darf man ein Wort an dich versuchen? wirds dir lästig seyn? Doch hemmen die Rede, wer vermag es?
3 Siehe! Viele hast du belehrt, und schlaffe Hände gestärkt;
4 den Müden richteten auf deine Reden; und sinkende Kniee erstarktest du.
5 Nun aber kommt es an dich, und du erliegest? Es trifft dich, und du verzagest?
6 Ist nicht deine Gottesfurcht dein Vertrauen? Deine Hoffnung sey deiner Wege Unsträflichkeit!
7 Besinne dich doch, wer kam unschuldig um? Und wo wurden Rechtschaffene vertilgt?
8 So wie ich's sah: Die Böses pflügten, und die Mühsal säeten, ernteten es;
9 durch den Hauch Gottes kamen sie um; und vom Schnauben seiner Nase wurden sie verzehrt.
10 Das Gebrüll des Löwen, der Hall des Brüllers, und die Zähne der jungen Löwen sind ausgeschlagen.
11 Der Löwe kam um aus Mangel an Beute; und die Jungen der Löwin zerstreueten sich.
12 Mir stahl sich ein Ausspruch zu; und mein Ohr vernahm das Gelispel davon.
13 Bei den Gedanken nächtlicher Gesichte, wenn tiefer Schlaf auf Menschen fällt,
14 kam Furcht mir an und Zittern, und durchschauerte all mein Gebein.
15 Und ein Geist ging vor mir vorüber; es starrete empor das Haar mir am Leibe.
16 Er stand - doch erkannt' ich nicht seine Gestalt - ein Bild war vor meinen Augen; ein leises Wehen, und eine Stimme hörte ich:
17 „Ist wohl der Mensch gerecht vor Gott? vor seinem Schöpfer rein der Mann?
18 Siehe! seinen Knechten traut er nicht; und seinen Engeln legt er Fehler bei.
19 Um so mehr die Bewohner von Lehmhütten, die, auf Staub gegründet, zerfallen wie Mottenfraß;
20 vom Morgen bis zum Abend, so sind sie zerschlagen; unvermerkt kommen sie auf ewig um.
21 Wird nicht ihr Edelstes unter ihnen weggerafft? Sie sterben - und doch dient es nicht zur Weisheit.“

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