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Müthel, Alwill – Andachten

Müthel, Alwill – Andachten

Psalter

Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehren einziehe!
(Ps. 24,7.)

Dein König kommt zu dir, dein König! Der König, dessen Thron wohl jetzt noch vor unsern Augen verborgen ist, dessen Reich aber ewig währt, unter dem ein seliges Wohnen und Leben ist und dessen wahre Untertanen die glücklichsten aller Menschen sind. Und dieser König kommt zu dir sanftmütig, nicht als ein Schreckenskönig, sondern als ein Friedefürst, nicht um zu richten, sondern um zu begnadigen!

Mit Ernst, o Menschenkinder,
Das Herz in euch bestellt,
Damit das Heil der Sünder,
Der große Wunderheld;
Den Gott aus Gnad allein
Der Welt zum Licht und Leben
Gesendet und gegeben,
Bei allen kehre ein!

Ach, mache Du mich Armen
In dieser Gnadenzeit
Aus Güte und Erbarmen,
Herr JEsu, selbst bereit!
Zieh in mein Herz hinein
Vom Kreuz und von der Krippen,
So werden Herz und Lippen
Dir ewig dankbar sein.

Amen.

Matthäusevangelium

Das Himmelreich ist gleich einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte.
(Matth. 22,2.)

Mit diesen Gleichnisworten ist das tiefinnerste Wesen des Christentums und des Reiches Gottes geschildert. Es bedarf kaum der Bemerkung, dass dieser König Gott selbst ist, der Vater im Himmel, der Seinem eingeborenen Sohn JEsus Christus die Braut sucht. Die Braut des HErrn aber ist die gläubige Gemeinde und in der Gemeinschaft mit dieser auch jede gläubige, erlöste und begnadigte Menschenseele, die Jesum als ihren himmlischen Bräutigam mit inniger Liebe umfasst. Diese innige und völlige Vereinigung der Gemeinde der Gläubigen und der einzelnen gläubigen Christenseele mit JEsu, als ihrem Heilande und Erlöser, wird in unserem Text unter dem Bild der Hochzeit dargestellt. Ohne eine solche, völlig liebende Hingebung an Jesum, den himmlischen Bräutigam, gibt es für uns kein Himmelreich. Nur in dieser völligen Hingabe und Liebe zu Ihm, der uns erlöst hat, haben wir teil am Reiche Gottes.

Zion hört die Wächter singen,
Das Herz will ihr vor Freude springen;
Sie wachet und steht eilend auf.
Ihr König kommt vom Himmel prächtig,
In Gnaden stark, in Wahrheit mächtig,
Ihr Licht wird hell, ihr Stern geht auf.
Nun komm', Du werte Kron',
HErr JEsu, Gottes Sohn!
Hosianna! Wir folgen all',
Zum Freudensaal,
Und halten mit das Abendmahl.

Amen.

Da ging der König hinein, die Gäste zu besuchen und sah allda einen Menschen, der hatte kein hochzeitliches Kleid an.
(Matth. 22,11.)

O Christen! Gelüstet euch nach der himmlischen ewigen Berufung in Christo JEsu und nach dem Erbe des ewigen Lebens, so trachtet mit Ernst, mit Furcht und Zittern nach dem hochzeitlichen Gewand der Gerechtigkeit Christi, damit ihr hier und dereinst völligen Anteil haben mögt an dem Hochzeitsmahl des himmlischen Bräutigams! Wenn wir einst bloß erfunden würden, ohne das hochzeitliche Kleid, wie wollten wir bestehen vor dem Angesicht des Heiligen Gottes? wie es ertragen in der Nähe der Engel Gottes? wie das Auge aufschlagen in der Gemeinde der Heiligen? wie uns darstellen vor dem Menschensohn, der unser Richter ist? Ach, HErr JEsu, kleide uns selbst mit reiner, weißer Seide und schmücke uns wohl, damit wir vor Dir bestehen und bleiben mögen in Deinem ewigen Hochzeitssaal!

Christi Blut und Gerechtigkeit
Das ist mein Schmuck und Ehrenkleid!
Damit will ich vor Gott besteh'n,
Wenn ich in Himmel werd' eingeh'n.

Ich glaub' an JEsum, welcher spricht:
Wer glaubt, der kommt nicht in's Gericht.
Gottlob, dass ich es glauben kann;
Auch meine Schuld ist abgetan.

So lang ich nun hienieden bin,
So ist und bleibet stets mein Sinn:
Ich will die Gnad' in JEsu Blut
Bezeugen mit getrostem Mut.

Amen.

Johannesevangelium

Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit.
(Joh. 6,50.)

Lieber HErr und Heiland, unsere einige Hilfe und unser einiger Trost! Wir wissen keinen anderen, an den wir in dem Mangel und in der Not unserer Seelen uns wenden könnten; darum demütigen wir uns vor Dir und beten: „HErr, hilf unserer Not und Schwachheit auf!“ Wir wissen es wohl, wie viel uns noch fehlt an der Vollkommenheit lebendiger Christen und wahrer Kinder Gottes, kennen unsere Sünde und unsere Gebrechen und die mannigfachen Befleckungen unserer Seelen durch sündliche Triebe und Leidenschaften. Ach, lieber HErr! Bereite Du uns selbst zu Deinem Reiche, lasse uns wachsen in allen Stücken an Dir, unserem Haupt, erneure unsere Herzen durch das Wort der Wahrheit, entkleide uns von all' unserer Schwachheit und Sünde und bekleide uns mit Deiner Gerechtigkeit, die allein vor Gott gilt! Bilde uns ganz um und mache uns so, wie Du uns haben willst, auf dass wir Dir gefallen und wir nicht verwerflich erfunden werden am Tage Deiner Zukunft! Lass auch heute Dein heiliges Wort und Lebensbrot zu unserer Erbauung und Heiligung dienen und uns durch Dein Wort und seine Gnadenkraft immer mehr und völliger verklärt werden in Dein himmlisches Bild, zur Ehre Deinem heiligen Namen! Erhöre uns, HErr JEsu! um Deiner ewigen Liebe und Güte willen!

JEsu, wahres Brot des Lebens,
Hilf, dass ich doch nicht vergebens,
Oder mir vielleicht zum Schaden
Sei zu Deinem Tisch geladen!

Lass mich durch dies Seelenessen,
Deine Liebe recht ermessen,
Dass ich auch, wie jetzt auf Erden,
Mög' Dein Gast im Himmel werden!

Amen.

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