Hebich, Samuel - 14 Vorträge - Erste Stunde.

Den 22. Jan. 1867. Joh. 4,44-54. Röm. 9,29-32. Jes. 8,9-20. Luk. 20,1-18.

Der natürliche Mensch versteht nichts von dem, was Gott will und was Gott tut und was Gott lehrt; das ist die Decke Mosis. Der natürliche Verstand kann, was in der Bibel steht, nicht fassen. Ich kann auch nichts erwerben, dass ich in's Reich Gottes komme, das ist ein Geschenk.

Das ist das große Geheimnis, dass der HErr JEsus nicht erkannt wird; - wie ist es möglich!! Und so, wie es damals war, ist's noch jetzt. - Alles Vergangene liegt vor der Menschenseele ganz anders, als das Gegenwärtige.

Joh. 4,44. „Er selbst, JEsus zeugte, dass ein Prophet daheim nichts gilt.“ Es ist erstaunlich, wenn man so sieht, wie sich der HErr JEsus durcharbeiten muss. Er hatte das Ansehen nicht, Er musste immer wieder kommen und beweisen, dass Er die Autorität, die Lehre von Gott hat. So geht's auch Seinen Knechten. Das ist die Weissagung von JEsu und von Seinen Jüngern und gerade das ist der enge Weg. Du kannst den engen Weg nie fassen, so lange du JEsum nicht hast.

Röm. 9,29. „Wenn uns nicht der HErr Zebaoth hätte lassen Samen überbleiben, so wären wir wie Sodoma geworden und gleich wie Gomorra.“ Das ist unser Zustand: Sodom und Gomorra; so sind wir in einem Augenblick, so ist eine Seele, die den HErrn JEsum verlässt.

- - - das muss innerlich durchgemacht sein. Namentlich wenn's gut geht, müssen wir aufpassen, denn wir sind nichts - Dreck sind wir und Verwesung. Nur JEsus allein kann uns aus dem Tode herausreißen und wenn eine Seele Ihn geschmeckt hat, so wird der HErr JEsus süß. - Wenn ich den HErrn JEsum noch so lieb habe und lese nicht in der Schrift, so falle ich wieder in Sünde; unser nächster Schritt ist dann zu Sodom und Gomorra. Seid nicht patzig, macht euch nicht mausig! Gott lässt sich nicht spotten. Gehe tief unter's Kreuz und wenn dir's gut geht, dann pass recht auf!

- Du bekommst Schläge - und du weißt nicht woher; aber siehe nur zu: du bist auf gefährlichem Wege und da lässt dich der HErr nicht antappen. Es, ist, viel besser, der HErr schlägt uns.

Röm. 9, 32. „Warum haben sie das Gesetz der Gerechtigkeit nicht überkommen? Darum, dass sie es nicht aus dem Glauben, sondern als aus den Werken des Gesetzes suchen“ rc. Dies ist das Geheimnis; das haben wir bei Paulus gesehen; er war ein Eiferer nach dem Gesetz - Alles fromm.

Viele, Viele sagen vom „lieben Heiland“ und wissen nicht, wer Er ist. „Denn sie haben sich gestoßen an dem Stein des Anlaufens.“ Mit diesem Stein habe ich zu tun, und dies ist das Anlaufen. Sehet doch zu, dass ihr in dieses Geheimnis eingehet!

Jes. 8,9. „Seid böse, ihr Völker, und gebet doch die Flucht. Höret ihr es, Alle, die ihr in fernen Landen seid: Rüstet euch und gebet doch die Flucht. Lieber, rüstet euch, und gebet doch die Flucht.“ Unsere Geschichte hat's mit allen Völkern zu tun.

V. 10. „Beschließet einen Rat und werde nichts daraus. Beredet euch und es bestehe nicht; denn hier ist Immanuel.“ Das ist der ganze Rat in der ganzen Welt, dass JEsus in deiner Seele soll umgebracht werden.

O und wie gelingt es der Welt! - Aber's hilft Alles nichts - Er hält dich fest; aber Prügel kriegst du. – „Und, du hast schon vergessen des Trostes.“ Sehet, Prügel sind, der Trost für Kinder Gottes, Gott lässt Seine Kinder nicht so laufen. - Die Welt kann tun, was sie will: Der, HErr ist und bleibt Immanuel und mit diesem Immanuel müssen wir zu tun haben.

V. 12. „Ihr sollt nicht sagen: Bund. Dies Volk redet von nichts, denn vom Bund.“ Ihr sollt nicht sagen Bund. Jetzt sagen die Leute: „Kirche! Kirche!“ Das, sind alle die, mit dem äußeren Zustande zufriedenen Menschen, denen ist die Kirche Alles. Ach, dass sich Gott erbarm! Ich spreche nicht gegen die Kirche, ich bin auch ein Kirchenmann; (ihr müsst mich recht verstehen) aber das, Gebäude und die äußere Form ist's doch nicht, was die Kirche ausmacht. Das sind die rechten Kirchleute, die, es also machen, wie Gott befiehlt: „Fürchtet ihr euch nicht also, wie die tun, die immer von Bund und von Kirche sagen, und lasst euch nicht grauen;

V. 13. „Sondern heiliget den HErrn Zebaoth. Den lasst eure Furcht und Schrecken sein.“ Mit einer Person habt ihr es zu tun, nicht mit der Kirche. Diese Person ist der HErr JEsus, Der ist der HErr Zebaoth. Wisst ihr, was „heiligen“ ist? Ich muss mich Ihm hingeben, ich gehöre Sein; fertig! Punktum! Die Welt, Fleisch und Blut und mein eigenes Herz hat mir nichts mehr zu sagen. Sowie ich sage: Ich will den HErrn Zebaoth heiligen - so muss ich Ihm dienen. Der HErr JEsus soll meine Furcht und Schrecken sein: - lieber Alles verlieren, nur Ihm nicht missfallen!!!

V. 14. „So wird Er eine Heiligung sein; aber ein Stein des Anstoßens, und ein Fels der Ärgernis den zweien Häusern Israels, zum Strick und Fall den Bürgern zu Jerusalem.“ In dieser Heiligung ist der Stein des Anstoßens. Der HErr JEsus ist mir von Gott gemacht zu meiner Heiligung und sowie ich den HErrn JEsum habe, so stoße ich an; - so ist's mitten in der Christenheit.

V. 15. „Dass ihrer Viele sich daran stoßen, fallen, zerbrechen, verstrickt und gefangen werden.“ Daher sagt JEsus: „Ich komme nicht, Frieden zu senden, sondern das Schwert.“ Es geht Alles drunter und drüber sich, wo der HErr JEsus hinkommt.

V. 16. „Binde das Zeugnis, versiegle das Gesetz meinen Jüngern.“ Das sind die Versiegelten, die in den Himmel kommen.

V. 17. „Denn Ich hoffe auf den HErrn, der Sein Antlitz verborgen hat vor dem Hause Jakobs; Ich aber harre Seiner.“ Das Haus Jakobs hat den HErrn JEsum umgebracht. Das sagt der HErr JEsus und noch weiter: V. 18. „Siehe, hier bin Ich und die Kinder, die mir der HErr gegeben hat, zum Zeichen und Wunder in Israel vom HErrn Zebaoth, der auf dem Berge Zion wohnet.“ Er verliert Keines. - Es ist ein großer Jammer für den HErrn, dass Jakob ihn nicht verstehen will. Ich und du, die wir recht sind, sind ein Zeichen und Wunder in Israel.

V. 19.20. Warum wollt ihr die Philosophen fragen? Ihr habt ja hier das Buch - nach dem Gesetz und Zeugnis soll ein Volk seinen Gott fragen. „Wer das nicht sagt, wird die Morgenröte nicht haben.“

Jetzt sagt Alles: „Kirche,“ - „Tempel,“ - „Bund,“ aber so sollen wir nicht sagen. Wir sollen die Schrift haben - nach dem, was Gott sagt, fragen.

Luk. 19,47. „JEsus lehrete täglich im Tempel, Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Vornehmsten im Volk trachteten Ihm nach, dass sie Ihn umbrächten.“ Die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Vornehmen - diese sind ganz besonders gegen JEsum gewesen und so ist's jetzt noch.

V. 48. „Und fanden nicht, wie sie Ihm tun sollten; denn alles Volk hing Ihm an und hörte Ihn.“ Das Volk war nicht so feindselig; aber es wurde nach und nach ganz von ihnen bearbeitet.

Luk. 20,1-8. Sie haben lauter Mordgedanken.

V. 9-15. „Er fing aber an zu sagen dem Volk dieses Gleichnis: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und tat ihn den Weingärtnern aus und zog über Land eine gute Zeit. Und zu seiner Zeit sandte er einen Knecht zu den Weingärtnern, dass sie ihm gäben von der Frucht des Weinbergs. Aber die Weingärtner stäupten ihn und ließen ihn leer von sich. Und über das sandte er noch einen andern Knecht; sie aber stäupten denselben auch, und höhnten ihn und ließen ihn leer von sich. Und über das sandte er den Dritten; sie aber verwundeten den auch und stießen ihn hinaus. Da sprach der HErr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden, vielleicht wenn sie den sehen, werden sie sich scheuen. Da aber die Weingärtner den Sohn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das ist der Erbe, kommt lasst uns ihn töten, dass das Erbe unser sei. Und sie stießen ihn hinaus vor den Weinberg und töteten ihn.“ Da lässt jetzt der HErr JEsus diese großen Herren stehen und wendet sich an das Volk. - Es ist dieses der Unterschied in einem Menschen, ob er sich selbst dient oder dem HErrn. Diese arbeiteten sich so in die Höhe. Sie wollten nichts mehr von Gott haben; sie wollten den Weinberg für sich selbst nehmen.

V. 15-18. „Was wird nun der Herr des Weinbergs denselben tun? Er wird kommen und diese Weingärtner umbringen und seinen Weinberg andern austun. Da sie das hörten, sprachen sie: das sei ferne. Er aber sahe sie an und sprach: Was ist denn das, das geschrieben stehet: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden; welcher auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen, auf welchen aber er fällt, den wird er zermalmen?“ Dies ist das große Geheimnis, der HErr JEsus erklärt es jetzt selbst. Dies ist das Allerschrecklichste. - Unser ganzes Leben handelt sich um JEsus, das ist der große Punkt. Sehet, dass ihr JEsum recht kennen lernet - und schämet euch ja nicht Seines heiligen Namens und Seiner verachteten Jünger! Sehet doch, dass ihr recht niedrig seid! Ihr seid ja Seine Kleinen.

Joh. 4, 47. 48. „Und es war ein Königischer, des Sohn lag krank zu Kapernaum“ rc. Dieser Mann bekam zuerst eine Predigt; das hat ihm nicht gefallen, er war so eilig. Auch wir sind nicht geneigt, eine Predigt zu hören, wenn wir Hilfe haben wollen.

V. 49. 50. „HErr, komm hinab, ehe denn mein Kind stirbt.“ Er will, der HErr JEsus soll mit ihm gehen. Die Leute wollen immer so was äußerliches haben. Dass etwas im Geheimen geschehen könne ohne Aufsehen durch die Kraft des Wortes, - davon wollen sie nichts wissen. - JEsus spricht zu ihm: „Gehe hin, dein Sohn lebt. Der Mensch glaubte dem Wort, das JEsus zu ihm sagte und ging hin.“ Es ist erstaunlich, wie der heilige Geist uns diese Geschichte vorführt. Es ist etwas für dich und für mich; wir sollen ganz einfältig unser Anliegen dem HErrn sagen, glauben und gehorsam sein.

V. 52. „Er forschte von ihnen die Stunde, in welcher es besser mit ihm geworden war“ - das ist der innere Forschungsgeist.

V. 53. „Er glaubte mit seinem ganzen Hause.“ Das Innere und das Äußere wurde recht und klappte Alles zusammen bei diesem Menschen. Sowie JEsus ein Wörtlein spricht, so geschiehts. So ist's auch, wenn du das Wort liest: Der HErr gibt's dir, es zu glauben. - Du kannst Jahr aus Jahr ein laufen von Stunde zu Stunde, aber du bleibst beim Teufel - warum? du glaubst nicht und so kann dir der HErr auch nicht helfen. Er kann auch unter uns nichts tun, wenn wir nicht glauben.

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