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2. Korinther - Kapitel 11

2. Korinther - Kapitel 11

(Leander van Eß)

Entkräftung feindseliger Verläumdungen gegen den Apostel, durch Darstellung seiner Apostelwürde, seiner Leiden und Verdienste,

1 Möchtet ihr ein wenig mit meiner Thorheit Geduld tragen! Doch ihr habet ja wohl Geduld mit mir.
2 Denn ich eifere um euch mit göttlicher Eifersucht; ich habe euch Einem Manne verlobt, um euch als eine reine Jungfrau Christo zuzuführen.
3 Ich fürchte aber, wie die Schlange Eva durch ihre List verführte, eben so möchten auch eure Herzen verderbt, und von der Einfalt gegen Christus abgezogen werden.
4 Denn wenn Jemand kommt, und einen andern Jesus predigt, den wir nicht geprediget, oder ihr eine andern Geist empfanget, den ihr nicht empfangen, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen; so lasset ihr es ruhig geschehen.
5 Ich denke aber jenen übergroßen Aposteln in nichts nachzustehen.
6 Wenn es mir auch an künstlichem Vortrage fehlet, so fehlt es mir doch nicht an Einsicht; doch ihr kennet mich ja in allen Stücken.
7 Oder habe ich etwa darin gefehlt, daß ich mich selber niederdrückte, damit ihr erhoben würdet? daß ich euch das Evangelium Gottes unentgeltlich verkündigte?
8 Andern Gemeinden habe ich es entzogen, von welchen ich mich besolden ließ, um euch dienen zu können;
9 auch so lange ich bei euch war und Mangel litt, bin ich Niemand lästig gefallen; (denn die Brüder, die aus Macedonien kamen, halfen meinen Bedürfnissen ab,) und auf keine Weise wollte ich euch zur Last seyn, werde es auch künftig nicht seyn.
10 So wahr Christi Wahrheit in mir ist, gewiß dieser mein Ruhm soll in den Gegenden von Achaja nicht geschmälert werden!
11 Warum? Etwa weil ich euch nicht liebe? Das weiß Gott!
12 Aber was ich thue, werde ich auch ferner thun, damit ich denen die Gelegenheit abschneide, die Gelegenheit suchen, es in dem, dessen sie sich rühmen, und gleich zu thun.
13 Denn diese Afterapostel sind schalkhafte Lohnknechte, und geben sich nur den Schein von Aposteln Christi.
14 Und kein Wunder! denn Satan selbst gibt sich den Schein von einem Engel des Lichtes.
15 Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Diener sich den Schein geben von echten Dienern der Gerechtigkeit; aber ihr Ende wird ihren Thaten gemäß seyn.
16 Ich wiederhole es noch einmal: Niemand halte mich für einen Thoren, widrigenfalls werdet ihr mir die Thorheit zu Gute halten, daß auch ich mich ein wenig rühme.
17 Was ich da sage, das sage ich nicht aus Auftrag des Herrn, sondern wie ein Thor in solcher Dreistigkeit des Rühmens hin.
18 Da so Viele nach dem Fleische sich rühmen, so kann auch ich mich rühmen.
19 Kluge Leute, wie ihr, haben ja gerne Geduld mit Thoren!
20 Ihr lasset es euch ja gefallen, wenn man euch zu Sklaven macht, wenn man euch aufzehrt, wenn man euch das Eure nimmt, wenn man sich überhebt, wenn man euch in's Angesicht schlägt.
21 Zur Schande gestehe ich, gleichsam als ob wir dazu zu schwach gewesen! Uebrigens wenn ein Anderer mit etwas prahlen will, (ich rede thöricht,) so kann auch ich prahlen.
22 Sie sind Hebräer? Ich auch; sie sind Israeliten? Ich auch; sie sind Nachkommen Abrahams? ich auch;
23 Sie sind Diener Christi? (ich rede wie ein Thor) vielmehr noch ich; mehr Mühseligkeiten, mehr Mißhandlungen hab' ich erlitten; öfter bin ich im Gefängniß, oft in Todesgefahr gewesen;
24 fünfmal habe ich von den Juden vierzig Streiche weniger einen erhalten;
25 dreimal wurde ich mit Ruten geschlagen; einmal gesteinigt; dreimal habe ich Schiffbruch gelitten; Tag und Nacht wurde ich auf dem Meere herumgetrieben;
26 wie viele sind meiner Reisen gewesen, und der Gefahren auf Flüssen, Gefahren unter Räubern, Gefahren unter Landsleuten, Gefahren unter Heiden, Gefahren in Städten, Gefahren in Wüsten, Gefahren zur See, Gefahren unter falschen Brüdern!
27 Dazu Mühseligkeit und Elend, viele schlaflose Nächte, Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und Blöße.
28 Ohne was noch außerdem ist, der tägliche Ueberlauf, die Sorge für alle Gemeinden.
29 Wen trifft ein Leiden, das ich nicht mitleide? Wer wird geärgert, um den ich nicht den brennendsten Schmerz empfinde?
30 Muß ich mich einmal rühmen, so will ich mich meiner Leiden rühmen.
31 Der Gott und Vater unsers Herrn, Jesu Christi, der ewig Hochgepriesene weiß, daß ich nicht lüge.
32 Zu Damaskus ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damascener bewachen, um mich gefangen zu nehmen;
33 aber durch eine Oeffnung der Stadtmauer wurde ich in einem Korbe heruntergelassen und entkam seinen Händen.

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