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Richter - Kapitel 18

Richter - Kapitel 18

(Leander van Eß)

Die Daniter nehmen das Bild Micha's fort mit seinem Priester, und errichten einen Gottesdienst in Dan.

1 In jenen Tagen war kein König in Israel, und in jenen Tagen suchte sich der Stamm Dan eine Besitzung zum Wohnen; denn es war ihm bis auf jenen Tag noch keine unter den Stämmen Israels durch das Loos zugefallen.
2 Und die Söhne Dans schickten aus ihrem Geschlechte, von ihrer ganzen Anzahl, fünf Männer , tapfere Männer, von Zora und von Eschthaol aus, um das Land auszukundschaften, und auszuforschen, und sprachen zu ihnen: Gehet, forschet aus das Land! Und sie kamen auf das Gebirge Ephraim zum Hause Micha's, und blieben da die Nacht.
3 Als sie im Hause Micha's waren, erkannten sie die Stimme des jungen Leviten, und gingen daselbst bei Seite, und sprachen zu ihm: Wer hat dich hieher gebracht? und was thust du hier? und was hast du hier?
4 Und er sprach zu ihnen: So und so hat Micha gegen mich gethan, er hat mich gedungen, daß ich ihm Priester seyn sollte.
5 Und sie sprachen zu ihm: Frage doch Gott, daß wir gewahren, ob's uns gelingen werde auf unserm Wege, den wir gehen?
6 Und der Priester sprach zu ihnen: Gehet in Frieden! euer Weg, auf dem ihr gehet, gefällt Jehova.
7 Und es gingen die fünf Männer weiter, und kamen nach Laisch, und sahen, daß das Volk, das darin war, sicher wohnte , nach der Weise der Zidonier, ruhig und sicher; und das Niemand da war, welcher im Lande Unbill verübt, und die Herrschaft sich angemaßt hätte; und daß sie weit entfernt waren von den Zidoniern, und daß sie mit keinem Menschen etwas zu thun hatten.
8 Und als sie zu ihren Brüdern nach Zora und Eschthaol kamen, da sprachen ihre Brüder zu ihnen: Was bringet ihr?
9 Und sie sprachen: Auf! wir wollen wider sie hinaufziehen; denn wir haben das Land gesehen, und siehe! es ist sehr gut. Schweiget, und zögert nicht, zu gehen, um hinzukommen, und das Land in Besitz zu nehemn!
10 Wann ihr dahin kommet, so kommet ihr zu einem sichern Volke; und das Land ist geräumig. Wahrlich! Gott hat es in eure Hand gegeben. Es ist ein Ort, wo kein Mangel ist an Allem, was auf Erden ist.
11 Und es brachen von da auf aus dem Geschlechte der Daniter, von Zora und von Eschthaol sechs hundert Mann, gerüstet mit Kriegsgeräthen.
12 Und sie zogen hinauf, und lagerten sich bei Kirjath-Jearim in Juda. Daher nannte man diesen Ort Mahane-Dan (d. i. das Lager Dans) bis auf diesen Tag, siehe! er ist hinter Kirjath-Jearim.
13 Und sie zogen von da auf das Gebirge Ephraim, und kamen zu dem Hause Micha's.
14 Und die fünf Männer, welche gegangen waren, um das Land Laisch auszukundschaften, huben an, und sprachen zu ihren Brüdern: Wisset ihr, daß in diesen Häusern ein Ephod und Theraphim sind, und ein geschnitztes und gegossenes Bild? Ueberleget daher, was ihr thun sollet!
15 Und sie kehrten seitwärts dorthin, und gingen in das Haus des jungen Leviten, das Haus Micha's, und fragten ihn nach seinem Wohlbefinden.
16 Und die sechs hundert Mann, die gerüstet waren mit ihren Kriegsgeräthen, blieben am Eingange des Thores stehen, welche nämlich von den Söhnen Dans waren.
17 Und es gingen die fünf Männer, welche gegangen waren, um das Land auszukundschaften, hinauf, und kamen hin, und nahmen das Schnitzbild, und das Ephod, und die Theraphim, das gegossene Bild; und der Priester stellte sich an den Eingang des Thores zu den sechshundert Mann, die gerüstet waren mit Kriegsgeräthen.
18 Und jene gingen in das Haus Micha's, nahmen das Schnitzbild, das Ephod, und die Theraphim, und das gegossene Bild. Da sprach zu ihnen der Priester: Was machet ihr?
19 Und sie sprachen: Schweige, lege deine Hand auf deinen Mund, und gehe mit uns, und sey uns Vater und Priester! Ist es wohl besser für dich, ein Priester in dem Hause eines einzigen Mannes zu seyn, oder Priester zu seyn in einem Stamme und Geschlechte in Israel?
20 Da war das Herz des Priesters froh, und er nahm das Ephod, und die Theraphim, und das Schnitzbild, und ging mitten unter das Volk.
21 Und sie wandten sich, und gingen; und sie ließen die Kinder, und die Herden, und die Kostbarkeiten vor sich her gehen.
22 Sie waren schon ferne vom Hause Micha's, als die Mäner, die in dem Häusern waren, welche bei dem Hause Micha's standen, zusammen gerufen wurden, und den Söhnen Dans nachsetzten,
23 und den Söhnen Dans zuriefen. Diese wandten ihr Gesicht um, und sprachen zu Micha: Was ist dir, daß du mit einem gesammelten Haufen kommest?
24 Und er sprach: Meine Götter, die ich gemacht, habet ihr genommen, und den Priester, und seyd fortgegangen. Und was habe ich noch? warum saget ihr da zu mir: Was ist dir?
25 Und es sprachen zu ihm die Söhne Dans: Laß deine Stimme nicht bei uns hören, damit nicht die erbitterten Männer über euch herfallen, und du dein Leben, und das Leben deines Hauses vernichtest!
26 Und es zogen die Söhne Dans ihren Weg; und da Micha sah, daß sie stärker waren als er, so wandte er sich um, und kehrte zurück in sein Haus.
27 Jene aber nahmen, was Micha gemacht hatte, und den Priester, der bei ihm gewesen war, und kamen nach Laisch, zu einem ruhigen und sichern Volke; und sie schlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und verbrannten die Stadt mit Feuer.
28 Und Niemand rettete sie; denn sie war weit entfernt von Zidon, und hatte mit keinem Menschen etwas zu thun; und sie lag in dem Thale, daß bei Bethrehob ist. Und sie baueten die Stadt, und wohnten darin,
29 und nannten den Namen der Stadt Dan, nach dem Namen Dans, ihres Vaters, der in Israel geboren war; jedoch früher war der Name der Stadt Laisch.
30 Und es richteten sich die Söhne Dans das Schnitzbild auf; und Jonathan, der Sohn Gersoms, des Sohnes Manasse's, er und seine Söhne waren Priester in dem Stamme der Daniter, bis auf den Tag, da das Land in die Gefangenschaft geführt wurde.
31 Und sie stellten sich das Schnitzbild Micha's auf, welches er gemacht hatte, die ganze Zeit, während das Haus Gottes zu Silo war.

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