Collenbusch, Samuel - Gedanken über die Aussätzigen, 3. B. Mos. 13.

Collenbusch, Samuel - Gedanken über die Aussätzigen, 3. B. Mos. 13.

Der körperliche Aussatz wird von Gott gebraucht, als ein Bild unseres sündlichen Verderbens.

Wenn der Aussätzige vom Haupt bis auf die Fußsohlen über und über mit Aussatz bedeckt war, also daß gar kein gesundes Fleisch mehr zu sehen war, so wurde er nach z B. 3. Mos. 13, v. 13. für rein erklärt. - Der Apostel Paulus drückt eben diese Sache Röm. 7,13 aus, „daß die Sünde überaus sündig werde, durchs Gebot wann die Sünde überaus sündig geworden ist, durchs Gebot, so ist der Mensch gleichsam mit Aussatz über und über bedecket, und wenn ein Mensch so überaus sündig geworden ist, also daß er an sich selber nichts Gutes, sondern dagegen nichts als Sünde finden kann - alsdann ist er würdig rein erklärt zu werden. So lange aber ein Mensch sich selber noch entschuldiget, sich selbst noch rechtfertiget, an sich selbst noch etwas gutes findet, so ist die Sünde durchs Gebot noch nicht überaus sündig geworden, so lange ist noch etwas falsches in ihm. Ps. 32,2.

Diese Falschheit ist eine innerliche Unreinigkeit, und so lange rechnet der Herr einem solchen Menschen seine Sünde zu, erklärt ihn nicht für rein, sondern für unrein. Wann wir aber uns selbst nicht mehr entschuldigen, wenn wir uns selbst in keinem Stücke rechtfertigen, sondern uns selbst beschuldigen, uns selbst richten, alsdann ist die Sünde überaus sündig geworden, und alsdann werden wir rein erklärt. Nun aber soll der Aussätzige, der rein erklärt geworden war, seine Kleider waschen, alle seine Haare abscheeren, und sich mit Wasser baden so ist er rein. Nach 3. B. Mos. 14. V. 8.

Diese Worte drückt Jesaias Kap. 1, 16.17. also aus: - „Waschet, reiniget euch, thut euer böses Wesen von meinen Augen, lasset ab vom Bösen, lernet Gutes thun, trachtet nach Recht, helfet dem Unterdrückten; schaffet den Waisen recht, und helfet der Wittwen Sache.“

Eine solche gänzliche Sinnesveränderung wird durch die Taufe vorgebildet, wie Paulus schreibet Röm. 6. V. 2. „Wie sollten wir in der Sünde wollen leben, der wir abgestorben sind. - „Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Christo Jesu getauft sind, die sind in seinen Tod getauft, so sind wir je mit ihm begraben - durch die Taufe in den Tod, auf daß gleich wie Christus ist auferwecket von den Todten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln.“

Was Paulus hier gesagt hat, das wurde bei dem Aussätzigen durch die zween Vögel vorgebildet, z B. Mos. 14,4.5.6.7. „Und soll gebieten dem, der zu reinigen ist, daß er zween lebendige Vögel nehme, die da rein sind, und Cedernholz, und rosinfarbe Wolle, und Ysop, und soll gebieten, den einen Vogel zu schlachten in einem irdenen Gefäß am fließenden Wasser. Und soll den lebendigen Vogel nehmen mit dem Cedernholz, Rosinfarber Wolle und Ysop, und in des geschlachteten Vogels Blut tunken am fließenden Wasser, und besprengen den, der vom Aussatz zu reinigen ist, siebenmal, und reinige ihn also, und lasse den lebendigen Vogel ins freie Feld fliegen:“ So wie nun der lebendige Vogel ins freie Feld fliegt, so sollen auch wir - nach dem Absterben der Sünde, nach der Taufe der Buße, in einem neuen Leben wandeln. -

Zum Wandelen in einem neuen Leben wird eine Tüchtigkeit erfordert, zu dieser Tüchtigkeit wird nach 1 Pet. 1,2. erfordert : das Blut Christi und der heilige Geist. Dieses ist vorgebildet worden durch die priesterliche Handlung, 3 B. Mos. 14,14. „Und der Priester soll des Bluts nehmen vom Schuldopfer, und dem Gereinigten auf den Knörpel des rechten Ohres thun, und auf den rechten Daumen, und auf der großen Zehe seines rechten Fußes. Vers 15, „Darnach soll er des Oels aus dem Log nehmen, und in seine (des Priesters) linke Hand gießen. - Vers 16. Und der Priester soll mit seinem rechten Finger in das Oel tunken, das in seiner linken Hand ist, und sprengen mit seinem Finger das Oel siebenmal vor dem Herrn. Vers 17. Das übrige Oel aber in seiner Hand soll er dem Gereinigten auf den Knörpel des rechten Ohres thun, und auf den rechten Daumen, und auf der großen Zehe seines rechten Fußes, oben auf das Blut des Schuldopfers. Vers 18. Das „übrige Oel aber in seiner Hand, soll er auf des Gereinigten Haupt thun, und ihn versöhnen vor dem Herrn.“.

Wann dieses geschehen ist, so ist ein solcher aussätziger Mensch ein Werk Gottes, neu geschaffen in Christo Jesu zu guten Werken, zu welchen Gott ihn zuvor bereitet hat, daß er darin wandelen soll“, nach Eph. 2,10. „Alsdann kann er seinen Leib darstellen zu einem Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefälllig ist,“ nach Röm. 12. -

Ein Ohr zum hören, zum Gehorsam, zum halten des Worts Gottes. Seine Hände und Füße zur Liebe üben. -

„Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch Vorhaut etwas, sondern der Glaube „der durch die Liebe thätig ist.“

Zum Glauben wird das Ohr erfordert, Röm. 10,17. So kommt der Glaube aus der Predigt.

Und zur Thätigkeit der Liebe, die Hände und Füße, nach Röm. 6,19. „Begebet eure Glieder Gott, zu Waffen der Gerechtigkeit! daß sie heilig werden.“

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