Arndt, Johann - Erbauliche Psalter-Erklärung - Psalm 10.

Arndt, Johann - Erbauliche Psalter-Erklärung - Psalm 10.

Dieser Psalm ist ein Bet- und Trostpsalm und enthält zwei Stücke: erstlich eine Klage über die Gottlosen, darin durch zehn Kennzeichen und Eigenschaften die Gottlosen und Feinde der Kirche beschrieben werden, und dann ein schönes Gebet, in welchem Gottes Gegenwart bei seinen Gläubigen tröstlich geschildert ist, wie er unser Elend sehe, das Verlangen der Betrübten höre und darauf merke.

V. 1. HErr, warum trittst du so ferne, verbirgst dich zur Zeit der Not? In diesen Worten ist beschrieben die Anfechtung derer, so in Kreuz und Trübsal sind und keine Hilfe nach Errettung spüren. Die sprechen zu Gott: HErr, hast du nicht zugesagt, du wollest bei uns sein in der Not, und doch hast du dich verborgen zur Zeit der Not, dass ich dich nirgends finden kann? Ob uns aber diese Anfechtung gleich plagt, dennoch sollen wir glauben, Gott sei mitten in Trübsal und in den größten Nöten uns so nahe, dass wir auch in unserem Herzen mit ihm reden können und gleichsam in seinen Schoß alle unsere Klagen ausschütten, wie Ps. 19,15 spricht: lass dir wohlgefallen das Gespräch meines Herzens vor dir. Es ist aber seine Gegenwart bei uns gar heimlich, weil Alles im Geist und Glauben geschieht, und doch ist diese Gegenwart im Geist und Glauben eine viel nähere als eine sichtbare; denn so empfindet sie Geist, Herz und Seele des Menschen, eine sichtbare Gegenwart aber empfinden nur die äußern Sinne und die Augen. So ist auch seine Hilfe sehr verborgen und unsere Vernunft unbegreiflich, so dass oft gerade durch das, was wir für das Allerschädlichste halten, Gott uns hilft, und wir hernach selbst erkennen müssen, das Böse sei uns gut gewesen.

V. 2. Weil der Gottlose Übermut treibt, muss der Elende leiden; sie hängen sich aneinander und erdenken böse Tücke. Hier lernen wir, dass von Anfang der Welt Gottlose gewesen sind, die Übermut getrieben haben, und Elende, die leiden mussten. Denn es sind zwei feindliche Reiche in der Welt, des Satans Reich und Gottes Reich. Im Reich des Satans sind Gottlose, die Übermut treiben d. h. nach dem Fleisch und den Lüsten dieser Welt leben; im Reiche Gottes aber sind Elende, die da viel von der Welt leiden müssen; elend sind sie zwar vor der Welt, aber herrlich vor Gott, denn der Geist der Herrlichkeit ruht auf ihnen (1 Petr. 4,14).

Die Gottlosen hängen sich aneinander und erdenken böse Tücke; sie laufen zusammen, der eine denkt dies, der andere das, und meinen, es solle ihnen nicht fehlen. Aber der im Himmel wohnt, lacht ihrer, und der Höchste spottet ihrer. Dagegen die Elenden wissen nirgends hinzulaufen denn zu ihrem lieben Gott, den rufen sie an; sie hängen sich nicht an Menschen, sondern bleiben bei Gott und befehlen dem HErrn ihre Wege und hoffen auf ihn, der wirds wohl machen.

V. 3. Der Gottlose rühmt sich seines Mutwillens, und der Geizige segnet sich und lästert den HErrn. Des Gottlosen Ruhm und Herrlichkeit ist, dass er alle seine fleischlichen Lüste vollbringen kann, Zorn, Gewalt, Feindschaft und Hass, Hoffart und Geiz; und wenn er das Alles vollbracht hat, dann hält er sich für selig, schreibt's wohl noch Gott zu und sagt, Gott habe ihn so gesegnet, dass ihm Alles nach seines Herzens Wunsch gehen müsste. Es ist kein Mensch so böse, er will seine Bosheit mit Gott und Recht beschönigen, und damit lästert er den HErrn.

Solcher Ruhm der Gottlosen kann aber nicht lange bestehen, denn er ist Fleisch und eitel fleischlich Ding, welches wie Heu verwelkt und wie eine Blume abfällt. Ich sah einen Gottlosen, sagt der Psalmist (37,35 f.), der grünte wie ein Lorbeerbaum, aber da man nach seiner Stätte sah, war er dahin. Eines Gläubigen Ruhm aber ist: Gott kennen, ihn also kennen, dass Gott Alles allein ist, und der Mensch nichts. Gott soll unser Ruhm sein, unser Reichtum, Weisheit, Stärke, Leben und Seligkeit.

V. 4. Der Gottlose ist so stolz und zornig, dass er nach Niemand fragt, in allen seinen Tücken hält er Gott für Nichts. In diesen drei Stücken steht die rechte Teufelsart: stolz und zornig sein und Gott nicht achten. Da sehen wir, wie der Teufel den Menschen mit seinem Gift verderbt hat; sein Werk ist in den Kindern des Unglaubens. Wenn ein Mensch nicht erkennen kann, dass der übermäßige Stolz und Zorn des Teufels Werk in ihm sei, so ist das eine große Blindheit, welcher rasch der Untergang folgt.

V. 5. Er fährt fort mit seinem Tun immerdar; deine Gerichte sind ferne von ihm, er handelt trotzig mit allen seinen Feinden. Die Weltkinder können einander wohl fortbringen zu großen Dingen und Ehren; die Gott dienen und nicht von der Welt sind, die will Niemand kennen. Aber was hilft's, hier die Bauchfülle haben und dort ewig darben? Also wird es also denen gehen, die nicht in Gott reich sind.

Weil ihnen nun so große Glückseligkeit in der Welt begegnet, werden sie sicher, sehen nicht auf das Ende, gedenken gar nicht ans Ende und an Gottes Gerichte. Auf diese Sicherheit folgt nun der Trotz, welcher aus Menschengewalt, Stärke und zeitlichem Glück hervorgeht; aber er fällt oft dahin, dass sie stets unruhig sind, und nimmt auch bald ein Ende. Die Gläubigen fürchten sich auch wohl, aber sie haben ihre Stärke und Zuversicht in und zu Gott, da ihr Herz Ruhe und Erquickung findet

V. 6. Er spricht in seinem Herzen: ich will nimmermehr darniederliegen; es wird für und für keine Not haben. Hier zeigt uns der heilige Geist der Gottlosen Herz und Sinn, wie in demselben alle Furcht Gottes erloschen ist, dagegen große Sicherheit herrscht, dass sie meinen, es komme Alles von ihren Kräften her. Darum brauchen sie alle ihre Gaben als ihre eigenen ohne alle Frucht Gottes und sind also ihr eigener Gott. Solche Frechheit aber und solcher Stolz sind ein Raub der Ehre Gottes. Die rechte Klugheit und Weisheit aber ist die Furcht Gottes; denn ein gottesfürchtiges Herz weiß wohl, dass es nichts von sich selbst hat, es seien leibliche oder geistliche Gaben, und dass Gott Alles wieder nehmen kann in einem Augenblick. Darum gebrauchen die Gläubigen alle ihre Gaben in Demut und Gottesfurcht.

V. 7. Sein Mund ist voll Fluchens, Falsches und Truges, seine Zunge richtet Mühe und Arbeit an. Zuvor hat der Psalm das böse, freche Herz des Gottlosen beschrieben, jetzt beschreibt er sein böses Maul. Die diese Worte auf den Widerchrist deuten, sehen auf den Propheten Daniel und die Offenbarung Johannis; da steht, dass das Tier Lästerworte redet wider den Heiligen. So ist's aber bei allen gottlosen Menschen, aber endlich trifft doch der Fluch nur sie selbst. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten: wer da segnet, der wird gesegnet und isst von seiner Frucht; wer einen Mund hat voll Fluchens, Falsches und Truges, der wird auch essen von seinen Lügenfrüchten, welche sind Tod und Verderben. Er wollte den Fluch haben, der wird ihm auch kommen, er wollte des Segens nicht, so wird er auch ferne von ihm bleiben (Ps. 109,17). Der Trost aber der Gläubigen wider solchen Fluch ist der Segen Gottes, der den Fluch in einen Segen verwandelt, wie den Fluch Bileams.

V. 8. 9. Er ist und lauert in den Höfen, er erwürgt die Unschuldigen heimlich, seine Augen halten auf die Armen. Er lauert im Verborgenen wie ein Löwe in der Höhle, er lauert, dass er den Elenden erhasche, und er erhaschet ihn, wenn er ihn in sein Netz zeucht. Dies ist eine Beschreibung großer und unerhörter List und Geschwindigkeit, und sind die Gleichnisse genommen von den Räubern, von den Schützen, die nach dem Ziel zielen, von den Vogelstellern, so die Vögel mit dem Netz berücken. Im gemeinen Leben gehet solche große List bei Hohen und Niederen im Schwang. Wie lauerten die Obersten in Persien auf Daniel, die Pharisäer auf Christum, und je näher das Ende der Welt, je größere List und Betrug wird der Teufel durch seine Werkzeuge üben. Deswegen soll ein jeder Christ erinnert sein, in welcher großen Gefahr er lebt, auf dass er sich mit dem Gebet wohl verwahre. Denn wer kann alle Stricke der Gottlosen sehen? wer kann sich vor der grausamen List des Satans hüten? Gott muss uns bewahren, dass wir nicht in solchen Stricken gefangen werden.

V. 10. Er zerschlägt und drückt nieder und stößt zu Boden den Armen mit Gewalt. Will die List nicht helfen, so greifen sie zur Gewalt. Es hat aber Gott die Gewalt gegeben, die Armen damit zu schützen, nicht aber zu unterdrücken. Wenn nun die Gewaltigen ihre Gewalt missbrauchen, schaden sie Niemand mehr, denn sich selbst und nehmen allezeit ein schreckliches Ende. Die Gewaltigen werden gewaltig gestraft werden (Weish. 6,7). Es ist aber wider solche Gewalt der Tyrannen nichts anderes der Christen Wehr und Waffen denn die Geduld und das Gebet, wie der ganze Psalter bezeugt. Welche Gewalt übte Ahab wider Elias und Naboth! Aber Gott schickte einen Stärkeren über ihn, den Jehu, der rottete sein ganzes Geschlecht aus. Darum fürchtet euch nicht also, sondern heiligt den HErrn Zebaoth; den lasst eure Furcht und Schrecken sein, so wird er eure Heiligung sein.

V. 11. Er spricht in seinem Herzen: Gott hats vergessen, er hat sein Antlitz verborgen, er wird's nimmermehr sehen. Diese Gedanken der Gottlosen sind die größte Torheit, die wider alle Vernunft läuft; dennoch verblendet der Gott dieser Welt ihre ungläubigen Sinne also. Ps. 94 (7-11) sagt: sie sagen, der HErr sieht's nicht, der Gott Jakobs achtet's nicht. Merkt doch, ihr Narren unter dem Volk und ihr Toren, wann wollt ihr klug werden? Der das Ohr gepflanzt hat, sollte der nicht hören? der das Auge gemacht hat, sollte der nicht sehen? der die Heiden züchtigt, sollte der nicht strafen? der die Menschen lehret, was sie wissen. Wenn nun die Gottlosen wider alle Vernunft handeln, wider alle Sinne, so schlägt sie Gott mit rasendem Herzen, als wenn sie trunken und voll wären. Das ist dann Zorn Gottes, und dann gehen sie zu Grunde.

V. 12. 13. Stehe auf, HErr, erhebe deine Hand, vergiss der Elenden nicht; warum soll der Gottlose Gott lästern und sagen, du fragst nicht danach? Wenn wir im Kreuz lange keine Hilfe sehen, so deucht uns, Gott sitze gar stille und müßig als einer, der die Hände lässt sinken und vergisst, was seines Amtes ist, und was er tun soll. Dann sprechen wir: ach HErr stehe auf, lass deine Hände nicht müde werden, vergiss unser nicht. Nun tut aber unser HErr Gott nichts davon; er wird nicht müde, er vergisst uns nicht. Die Ursache seines Verzuges ist: unsere Natur ist so bös und verdorben, dass Gott der HErr lange Zeit daran demütigen muss, ehe sie fähig wird seines Trostes und seiner Hilfe. Über solchen langen Verzug, den die Welt nicht versteht, spottet sie der Gläubigen, ihres Gebetes und Glaubens, und so lästert sie Gott damit, dass sie sagt, der Christen Gott sei ein ohnmächtiger, nichtiger Gott, der nichts nach ihnen frage. An solchem Spotten und Lästern musst du dich aber nicht ärgern oder gar verzagen; siehe an die Beispiele aller Heiligen: so ging es dem Hiob, dem Jeremias, dem Tobias; so ging es dem HErrn Christo, da er verspottet wurde am Kreuze und wurde ihm vorgeworfen, er habe Gott vertraut, der solle ihn nun erlösen. Ob dich nun die Welt gleich mit deinem Glauben und Gottesdienst verachtet, sollst du doch wissen, dass Gott dein Gebet darum nicht verachtet, sondern desto eher und gnädiger erhört, wie Hiob spricht (12,4): wer verlacht wird von seinem Nächsten, der wird den Allmächtigen anrufen und wird erhört werden.

V. 14. Du siehst ja, denn du schaust das Elend und Jammer, es steht in deinen Händen; die Armen befehlens dir, du bist der Waisen Helfer. Damit lehrt uns der Psalm, dass Gott auf alle Mühe und Arbeit der Gläubigen ein scharfes Auge hat, dass er's auch wohl betrachte und erwäge und gleichsam zähle. Siehst du nun das Elend der Menschen, sagt der Gläubige, so schaue doch unser Elend. In deinen Händen stehen alle Dinge, darum kannst du uns bald helfen; du bist der Waisen Helfer, wir sind die rechten Waisen, die keinen irdischen Vater haben; darum so hilf uns auch. Solch sehnliche Wehklage und Angst des Herzens sieht und hört Gott, weil er auch in unsern Herzen wohnt. Und weil sonst der Elende in dieser Welt keine Hilfe hat, so ist er freilich Gott gleichsam vor die Füße gelegt, weil er ein Gott ist, der die Elenden ansieht.

Unser lieber Gott weiß wohl, was und wie viel von zeitlichen Dingen uns nütz und gut ist zu unserer Seligkeit; wir sind über alle Maßen schwach und krank und wissen selbst nicht, was uns dient, wie die Kranken. Darum ist Gottes Sohn unser Arzt worden, und wir sollen den Vater in seinem Namen bitten. Denn gleichwie ein Arzt dem Kranken vorschreibt, wie viel er nehmen soll von der Arznei, auf dass er die Krankheit nicht ärger mache, so müssen wir es Gott im Gebet heimstellen, wie viel er uns geben will, damit wir uns an unserer geistlichen Gesundheit nicht hindern. Das heißt: die Elenden befehlens dir, sie stellens in deinen Willen und trösten sich dessen, dass du heißt der Waisen Helfer. Die Weltkinder haben die Welt, von der sie Hilfe erwarten; aber der Gläubige und Elende hat seine Hilfe nicht auf Erden, sondern im Himmel.

V. 15. 16. Zerbrich den Arm des Gottlosen und suche das Böse; so wird man sein gottloses Wesen nimmer finden. Der HErr ist König immer und ewig; die Heiden müssen aus seinem Lande umkommen. Der Gottlosen Arm, d. i. ihre Gewalt, kann durch Gottes Gewalt leicht zerbrochen werden. Wider die Gewalt der Gottlosen soll man beten und ein gläubiges Gebet ist stärker denn alle Gewalt der Gottlosen. Wie zerbrach Moses die Macht der Amalekiter durch seine aufgehobenen Hände! Josaphat zerbrach die große Macht der Moabiter durch einen Lobgesang. Wie oft zerbrach David mit seinen Psalmen die Gewalt des Königs Saul und andrer Feinde!

Es sagt uns aber hier der Psalm, wie unser lieber Gott den Arm der Gottlosen zerbreche, nämlich wenn er das Böse, das sie getan haben, suchet d. i. rächet und ans Licht bringt. Denn der HErr ist König immer und ewig, die Heiden müssen aus seinem Land umkommen. Denn der Gottlosen Gewalt lehnt sich wider den HErrn auf, den ewigen König, darum muss ihre Gewalt zerbrochen werden. Alle Lande aber, der ganze Erdkreis, sind des HErrn, sonderlich aber ist das sein Land, das sein Wort und Kirche hat, und aus diesem Lande rottet er der Gottlosen Gewalt aus, denn Christus, unser König, streitet ja für sein Volk. Die Kirche steht noch fest auf dem ewigen Felsen JEsu Christo, aber viele Tyrannen sind untergegangen.

V. 17. 18. Das Verlangen der Elenden höret du, HErr; ihr Herz ist gewiss, dass dein Ohr darauf merkt, dass du Recht schaffst dem Waisen und Armen, dass der Mensch nicht mehr trotze auf Erden. Dies ist ein überaus herrliches Zeugnis von der Erhörung unseres Gebets, welches uns nicht allein aufwecken soll zum Gebet, dass wir mit aller Zuversicht freudig beten, sondern es soll uns auch in unserem Gebet ein wahrhaftiger Trost sein, dass Gott unser Gebet, wenn es aus betrübtem Herzen geht, nicht verschmähe. Darum spricht hier der Psalm: ihr Herz ist gewiss, dass dein Ohr darauf merkt. Woher aber können die Gläubigen des gewiss sein? Durch den heiligen Geist, der das Gebet in uns wirkt und das heilige Verlangen in uns entzündet als ein Geist der Gnaden und des Gebets, und dadurch gibt er Zeugnis unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind, ja er seufzt in unseren Herzen; und daher sind wir gewiss in unseren Herzen versichert, dass Gott unser Gebet erhöre. Denn wie sollte Gott das Seufzen seines heiligen Geistes in unseren Herzen nicht hören? Der heilige Geist macht das Herz nicht zweifelhaft sondern gewiss, denn er ist ein gewisser Geist, er ist Gottes Siegel, damit uns Gott versichert.

Dieser Spruch ist weiter ein herrlicher Trost wider die Schwachheit des Glaubens, dass Gott auch das Verlangen des Herzens gnädig ansehe. Solches Verlangen ist eine Frucht des heiligen Geistes und ist das Sehnen derer nach Gott, die des Geistes Erstlinge empfangen haben. Auch das Sehnen und Verlangen nach dem Glauben ist ein Glauben; denn Gott wirkt in uns beides, das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen.

Und die Frucht eines solchen heiligen Verlangens und einer solchen gewissen Zuversicht zu Gott ist: dass du Recht schaffst den Waisen und Armen, dass der Mensch nicht mehr trotze auf Erden. Hier werden die Gottlosen mit ihrer Macht spöttisch Menschen genannt, und wird gegen einander gehalten ihre menschliche Schwachheit und Nichtigkeit und ihr großer Trotz. Lächerlich ist es, dass eine Hand voll Erde so trotzet; denn was ist ein Mensch? Er ist Fleisch, und alles Fleisch ist wie Heu, das verdorrt. Darum spricht Ps. 56,5: Ich will auf Gott hoffen und mich nicht fürchten; was kann mir Fleisch tun! Amen.

Gebet.

1. Erhalt' uns, HErr bei deinem Wort
Und steure deiner Feinde Mord,
Die treiben großen Übermut,
Vergießen viel unschuldigs Blut.

2. HErr JEsu Christ, beweis dein Macht,
Der Feind dich und dein Wort nicht acht't;
Die Armen dir befehlens ganz,
Du bist des Vaters Wort und Glanz.

3. O heiliger Geist, steh' du uns bei,
Und allzeit unser Tröster sei;
Die Ehr ist dein. Stärk unser Herz,
Wend' ab von uns der Seelen Schmerz.

4. Wo du nicht hilfst, ach lieber Gott,
Da stecken wir in aller Not,
Und können uns erretten nicht;
Der Feind tobt, wütet, würgt und richt't.

5. Er trotzt auf Erden doch daher;
Sieh drein, du großer König und HErr!
Du wirst's recht machen, das ist wahr;
Die Sach' ist dein doch ganz und gar.

Amen.

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