Arndt, Johann - Erbauliche Psalter-Erklärung - Psalm 1.

Arndt, Johann - Erbauliche Psalter-Erklärung - Psalm 1.

Es ist von Anfang unter allen Völkern die Frage gewesen, was das höchste Gut, die Seligkeit des Menschen wäre; denn es ist natürlich, dass Jeder sich selbst gerne das höchste Gut und das Allerbeste wünscht. Die Weltweisen haben das höchste Gut, die Seligkeit gesucht im Reichtum, Ehre, Herrlichkeit und Wollust dieser Welt und sind schändlich betrogen worden. Denn dies Alles verschwindet am Ende wie Rauch und Schatten, und der Gottlose mit all seiner Ehre und seinem Reichtum ist wie Spreu, die der Wind zerstreut. Andere, da sie das gesehen, haben die Seligkeit nicht in vergänglichen Dingen suchen wollen, sondern in der Tugend, haben aber die rechte Tugend doch nicht verstanden noch aus ihren menschlichen Kräften erlangen können.

Was ist denn nun der Christen höchstes Gut und Seligkeit? Es ist Gott selbst und Gott allein und zwar darum, weil er alles Gute ist, dem nichts mangelt, und in diesem kann unser Herz mit vollem Genüge ruhen. Alle, welche dieses höchste Gut nicht haben, sind nicht selig, sondern unselig und müssen am Ende verzweifeln. Der aber ist recht selig, der dieses höchste Gut hat und mit seinem Herzen allein darauf ruht. Unser Psalm sagt uns nun, wie wir zu solcher Seligkeit kommen können. Zuerst wird uns gezeigt, was wir dabei vermeiden müssen; denn unser Herz ist immer zum Bösen geneigt. Wie man Kindern wegen ihrer angeborenen Unart dreimal verbieten muss, ehe sie zu einem Guten kommen, so verbietet uns hier der heilige Geist dreimal das Böse: nicht wandeln, noch treten noch sitzen.

V. 1. Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzet, da die Spötter sitzen. Willst du das höchste Gut erlangen und ein seliger Mensch werden, so darfst du erstlich nicht wandeln im Rat der Gottlosen. Die Gottlosen sind solche Leute, die in ihrem Glauben und Leben nicht allein Gott und seinem heiligen Worte zuwider sind, sondern auch das gegen ratschlagen, wie sie das Wort dämpfen, unterdrücken, verfolgen und verfälschen wollen. Nicht umsonst gebraucht der heilige Geist das Wort „wandeln“, d. h. Gemeinschaft haben mit den Feinden der Kirche, mit falschen Lehrern, Verächtern und Verfolgern des göttlichen Wortes. Er gebraucht nicht ohne Ursache das Wort „Rat“; denn gewöhnlich haben solche gottlosen Leute ihre besonderen Zusammenkünfte und Ratschläge, da sie heimlich hinschleichen und, wie der 10. Psalm (v. 2) sagt: sich aneinander hängen und böse Tücke erdenken. Der Rat der Gottlosen führt von Gott und seinem heiligen Worte ab, beides im Glauben wie im Leben. Das war z. B. böser Rat, da unsre ersten Eltern wandelten im Rat der Schlange und verließen Gottes Wort. Das war ein böser Rat, da Aaron sich bereden ließ und wandelte im Rat der Abgöttischen und machte ein golden Kalb. Ein böser Rat war es, da der weise Salomo seinen Weibern zu Gefallen den Götzen diente. So wandeln auch jetzt Viele in bösem Rat wider Gott und sein Wort um Gunst, Ehre, Gutes und Reichtums willen. Wer aber ein seliger Mensch sein will, darf das nicht tun.

Er darf aber auch zum zweiten nicht treten auf den Weg der Sünder. Das heißt vor Allem, er muss dem alten, fleischlichen, gottlosen Wesen und Leben absagen und das neue Leben, das aus Christo ist, nach Christi Beispiel an sich nehmen, sich selbst verleugnen lernen, sein eigen Leben hassen und absagen alle dem, das er hat, sonst kann er Christi Diener nicht sein. Darum heißt es: den Weg der Sünder. Denn welchen Weg alle Welt jetzt geht, das sieht man, nämlich den Weg der Augenlust, der Fleischeslust und des hoffärtigen Lebens. Das ist der breite Weg, der zum Verderben führt, und ihrer sind Viele, die darauf wandeln, sagt unser lieber HErr. Dann aber heißt auf den Weg der Sünden treten: öffentlich Frevel und Gewalt üben und den Rat der Gottlosen ausführen. Derlei Leute beschreibt der 10. Psalm mit den Worten: der Gottlose ist so stolz und zornig, dass er nach Niemanden fragt; in allen seinen Tücken hält er Gott für nichts. Er fährt fort mit seinem Tun immerdar, deine Gerichte sind ferne von ihm; er handelt trotzig mit allen seinen Feinden (V. 4. 5). Davor warnt uns die Weisheit Gottes, wenn sie spricht (Spr. 3,31.32.): eifre nicht einem Frevler nach, und erwähle seiner Wege keinen; denn der HErr hat ein Gräuel an dem Abtrünnigen, und sein Geheimnis ist bei den Frommen.

Wer ein seliger Mensch sein will, darf drittens nicht sitzen, da die Spötter sitzen. Wo man Gottes und seiner Wahrheit spottet, Christum und seine Gläubigen in ihrem Kreuz und ihrer Armut verachtet, verurteilt, verdammt und verspottet, da darf, wer ein seliger Mensch sein will, nicht sitzen, noch Christum und sein Wort verspotten und verfolgen helfen,

V. 2. Sondern hat Lust zum Gesetz des HErrn, fährt unser Psalm fort, und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht. Gottes Wort ist in eines jeden frommen Menschen Herzen, dass es immer herauskommt, dass er damit zu Bette geht und wieder aufsteht. Und was man im Herzen hat, davon redet man stetig; denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. Darum heißt es: und redet von seinem Gesetz Tag und Nacht. Ach was ist es doch für eine große Gnade, wenn durch den heiligen Geist die Gottesfurcht eingepflanzt und ins Herz geschrieben ist! Es ist zwar allen Menschen, auch den Heiden, von Natur das Gesetz Gottes in's Herz geschrieben, in ihr Gewissen, dadurch sie unterscheiden können, was gut und böse ist, und was dein Herzen Freude oder Furcht bringt; aber selig werden sie davon nicht. Ein gläubiges Herz aber, das den heiligen Geist empfangen hat, empfindet das ewige, lebendige Gotteswort in sich, dadurch es bewegt, gestärkt, getröstet, erquickt und erfreut wird. Denn so oft man das Wort Gottes innerlich betrachtet, gibt es neue Freude, neues Licht, neues Leben und neue Kraft.

Nun prüfe dich, ob du auch unter die Zahl der Seligen gehörst, von welchen dieser Psalm redet. Bist du aller gottlosen Lehre und Leben feind, hast du Gottes Wort in deinem Herzen lieb, hast du Lust und Freude daran und ein heiliges Verlangen darnach, so hast du als ein seliger Mensch das höchste Gut in deinem Herzen, welches Gott selbst ist; denn Gott ist im Wort. Gottes Wort aber ist kein totes Wort, sondern lebendig und kräftig; dasselbe wird dich heiligen, stärken, trösten und segnen. Und so du etwa zweifeln wolltest, ob es denn wirklich um Gottes Wort eine so große Sache sei, so merke: gleichwie man des Weines stärkende und erquickende Kraft hauptsächlich in Tagen der Krankheit und leiblichen Schwachheit spürt, so die des göttlichen Wortes in Tagen der Trübsal und des Kreuzes. Da erfährt man, was für eine Lebenskraft das Wort Gottes hat, welch großer Schatz es ist, wie es die Seelen tröstet, erquickt und erfreut. So sagt der 119 Psalm (V. 92): wo dein Gesetz nicht mein Trost gewesen wäre, so wäre ich vergangen in meinem Elend.

Wie viel für unser Christenleben darauf ankommt, ob wir zu den frommen seligen Menschen gehören, wie sie bisher beschrieben wurden oder nicht, das zeigen uns die weiteren Verse unsres Psalms:

V. 3. Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und seine Blätter verwelken nicht, und was er macht, das gerät wohl. Ein Palmbaum wächst zwar gerne am Wasser; und wo wachsen gläubige Herzen lieber denn bei den Brünnlein Israels, bei dem Worte Gottes und den heiligen Sakramenten? Denn wie ohne Regen und Wasser kein Baum grünen kann oder, wie Hiob sagt (14,9), ein Baum wächst und grünt vom Geruch des Wassers, so kann kein gottesfürchtiger Mensch geistlich leben und wachsen ohne Gottes Wort und Geist; denn da ist der Geruch des Lebens. Das ist uns auch vorgebildet durch das Gesicht des Propheten Hesekiel (47,1 f.), da er im Geist einen klaren Wasserstrom aus dem Heiligtum fließen sah; denn dieser Wasserstrom ist nichts anderes als Gottes Wort, der heilige Geist und die heilige Taufe, und das Heiligtum ist Christus, unser lieber HErr, mit seinem heiligen Verdienst, Leiden und Sterben. Daraus entspringt das Wasser, das unsere Seelen erhält, erquickt und erfrischt, und darum spricht auch Hesekiel: es stehen daselbst Bäume, deren Blätter nicht verwelken, und deren Früchte nicht verfaulen, denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum.

Ein solcher Baum aber bringt seine Früchte zu seiner Zeit. St. Paulus sagt: die Gottseligkeit sei zu allen Dingen nütze; darum bringt sie auch bei allen Dingen und in allen Ständen ihre Früchte. Im Hausstand z. B. bringt die Gottseligkeit treffliche Früchte als christliche Kindererziehung, Glauben und Vertrauen auf Gott, Liebe, Hoffnung, Friede, Geduld, Demut, Sanftmut u. dgl., und alle diese Früchte kommen zu seiner Zeit. Denn wie die Früchte der Erde ihre gewisse Zeit haben und ihre gewissen Monate, wenn sie reif werden, wie denn der liebe Gott so weislich das ganze Jahr mit seinem Gute gekrönt hat so kommen auch die Früchte der Gottesfurcht zu seiner Zeit. In Zeiten der Verfolgung kommen hervor und reifen die Früchte des Bekenntnisses, der Beständigkeit, der Geduld, des Glaubens; in Krankheit und Armut des Nächsten blüht die edle Blume der Barmherzigkeit und Milde. Der rechte ewig grünende Baum, unser HErr Jesus Christus brachte auch seine Früchte zu seiner Zeit: bei der Menschwerdung große Freude, wie der Engel sagte, Ehre Gottes, Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen; zur Zeit seines Lehramts die herrlichen Früchte seines Evangeliums und seiner Wunderwerke zur Zeit seines Leidens die herrlichen Früchte der Versöhnung mit Gott, der Bezahlung unsrer Sünden und zur Zeit seiner Auferstehung Gerechtigkeit und Sieg über Tod, Teufel und Hölle. So bringt auch jeder Christ seine Früchte zu seiner Zeit.

Von einem solchen am Wasser gepflanzten Baum heißt es weiter: und seine Blätter verwelken nicht. Gleichwie ein Palmbaum auch mitten im Winter seine Blätter grün behält, so werden auch alle gottesfürchtigen Leute im Winter der Trübsal, des Elends und der Verfolgung an christlichen Tugenden nicht leer, sondern grünen und blühen auch unter dem Könige und behalten ihren geistlichen Schmuck, als Glaube, Liebe, Hoffnung, Geduld und Gebet; denn der heilige Geist erhält sie. So sagt auch der 92. Psalm (v. 13-16): der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf Libanon. Die gepflanzt sind im Hause des HErrn, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen, und ob sie gleich alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, dass sie verkündigen, wie der HErr fromm ist, mein Hort, und kein Unrecht an ihm.

Und Alles, was er macht, gerät wohl. Demnach können sich alle gottesfürchtigen Herzen dessen getrösten, dass ihr Amt, Beruf, Geschäft, Handel und Wandel mit glücklichem Fortgang und gutem Gedeihen soll gesegnet werden. So lesen wir auch von Jakob, von Joseph, David und Daniel, dass Gott zu Allem, was sie angefangen, Glück gegeben habe. Und nicht allein alle Geschäfte haben einen glücklichen Ausgang, sondern auch Kreuz und Leiden. Denn wenn auch die Gottesfürchtigen meistens viel Unglück und Trübsal leiden müssen, dennoch müssen ihnen alle Dinge zum Besten dienen, auch die Trübsal; selbst der Tod muss zur Seligkeit gereichen. Recht wohl gedeiht aber Alles nur dann, wenn es zu Gottes Ehre, zur eigenen Seligkeit und dem Nächsten zu Nutz gereichet. Denn alle Arbeit ist vergeblich, die nicht aufs ewige Leben gerichtet ist.

Nach dieser Beschreibung der Gottesfürchtigen und ihres Glückes prophezeit nun der heilige Geist den Gottlosen, wie es ihnen ergeben wird und droht ihnen erstlich einen kläglichen Ausgang:

V. 4. Aber so sind die Gottlosen nicht, sondern wie Spreu, die der Wind verstreut. Das können wir sehen, wie gering vor Gottes Augen die Gottlosen geachtet sind. Ob sie wohl vor der Welt großes Ansehen und hohen Namen haben, so sind sie doch ganz unwert und gering vor Gott: denn vor ihm ist nichts groß, als was ihn fürchtet. Darum darf auch nicht allezeit derjenige für herrlich und glücklich geachtet werden, der vor der Welt hoch ist; denn Gottes Urteile sind viel anders. Gott hat nicht fleischliche Augen, dass er sähe, wie ein Mensch sieht; vor Gott werden alle Menschen nach dem inneren Grund ihres Herzens beurteilt. Ist Gottesfurcht im Herzen, wahre Buße, Glaube, Demut, so ist ein solches Herz vor Gott köstlich und wert geachtet, und wenn es auch von der Welt der allerverachtetste und unwerteste Mensch wäre; dagegen, ist ein Mensch noch so herrlich und glückselig in dieser Welt und hat keine Gottesfurcht, so ist er mit all seiner Herrlichkeit vor Gott doch nur wie Kot und Unflat. Gott schickt es auch also, dass viele Gottlose ein solches Ende nehmen, dass sie werden wie Kot auf der Gasse, wie Jesabel, welche auf der Gasse zertreten wurde. Ja an jenem Tage werden alle Gottlosen allem Fleisch ein Gräuel sein. Und wie ferner der Wind die Spreu verweht, dass man nicht weiß, wo sie hingekommen ist, so ist es auch mit der Gottlosen Glück und Reichtum - sie verwehen, dass du sie nimmer finden kannst. So spricht auch der Psalmist (37,35): ich sah einen Gottlosen, der breitete sich aus und grünte wie ein Lorbeerbaum. Da man vorüberging, da war er dahin; ich fragte nach ihm, da ward er nirgend gefunden.

Von den Gottlosen heißt es aber weiter:

V. 5. Darum bleiben die Gottlosen nicht im Gericht, noch die Sünder in der Gemeine der Gerechten. Sie bleiben nicht in Gottes Gericht, wenn er anfängt, Gericht zu halten und sein Urteil vom Himmel hören zu lassen, wenn er anfängt, Rache und Strafe zu üben, oder sie empfinden lässt die Schrecken des Todes und der Hölle. Denn sie haben keinen Trost. Christum erkennen sie nicht, der mit seinem heiligen Gehorsam Gott versöhnt hat; die Ursachen der Trübsal verstehen sie nicht, dass sie Gott dadurch zur Buße rufen will, sie sehen nur an den zornigen Gott und seine Strafen und können sich nicht trösten, dass Gott durch Christum versöhnt, und die ewige Strafe weggenommen ist. Können die Gottlosen schon nicht bestehen in der Zeit vor Gottes Gericht und Strafen, so dass sie oft verzweifeln wie z. B. Saul und Ahitophel, wie wollen sie bestehen vor dem letzten Gericht Gottes?

Wie aber die Gottlosen nicht im Gericht Gottes bleiben, so auch nicht in der Gemeine der Gerechten. Die heilige Kirche glaubt an Christum und lebt in Christo; wer davon abweicht, der kann nicht bleiben in der Gemeine der Gerechten. Denn die Gottlosen bleiben nicht in Christo, so werden sie als dürre, unnütze Reben vom lebendigen Weinstock abgeschnitten, verdorren und gehören in's Feuer. Und wenn die Gottlosen noch so sehr den Titel und Namen der Kirche führen, wie die Hohenpriester, Schriftgelehrten und Pharisäer in Jerusalem, dennoch können sie nicht bestehen in der Gemeine der Gerechten, sobald ihr Glaube und Leben nach Gottes Wort beurteilt wird. Sie bleiben auch von sich selbst aus nicht in der Gemeine der Gerechten; denn sie sind zu stolz in ihres Herzens Sinn, als dass sie das Urteil und Gericht des Gesetzes über sich hören wollten, achten sich viel zu hoch, zu heilig und gerecht, als dass sie sich sollten richten, strafen und zur Buße leiten lassen. Darum haben sie keinen Teil mit denen, die durch Christum gerecht worden sind und kommt es einmal zur letzten Scheidung, so werden sie auch nicht bestehen können.

Der Grund aber von alle dem ist:

V. 6. Denn der HErr kennet den Weg der Gerechten, aber der Gottlosen Weg vergehet. Das Wörtlein „kennen“ heißt hier für das Seine erkennen, erhalten, regieren, lieben und schützen, und unter „Weg“ haben wir des Menschen Beruf, Handel und Wandel und ganzes Leben zu verstehen. So ist nun das ein herrlicher Trost für alle Gottesfürchtigen, dass Gott an ihnen ein gnädiges Wohlgefallen hat, ihr Gebet erhört, sie mit seinem heiligen Geist regiert, leitet und führt, dass Gott sie erhält und tröstet im Kreuz und mitten im Tode, und ihnen ein seliges Ende und Abscheiden aus diesem Jammertal beschert.

Aber solchen Trost haben die Gottlosen nicht, weder im Leben noch im Tode, denn der Gottlosen Weg vergeht. Sie können nicht sagen, dass Gott ein Gefallen an ihnen habe, dass er ihr Gebet erhöre, dass er sie mit seinem heiligen Geist regiere. Sie haben keinen Trost im Kreuz und nehmen einen unseligen Tod; ihr ganzes Leben mit all seinen vermeintlichen Schätzen ist verschwunden, ihr Gedächtnis wird ausgerottet aus dem Lande der Lebendigen, ihr Name ist nicht angeschrieben im Himmel, im Buche des Lebens.

So ist denn nur der selig, der Gottes Wort lieb hat. Denn der irdische Trost vergeht mit dem Zeitlichen, aber Gottes Trost ist ewig, und derselbe ist in Gottes Wort. Die unsterbliche Seele will unsterblichen Trost haben. Darum preist der heilige Geist die Leute selig, welche Gottes Wort von Herzen lieb haben. Gott gebe, dass wir Alle solch selige Leute seien und werden mögen! Amen.

Gebet.

Allmächtiger, ewiger Gott, Vater unsres HErrn JEsu Christi, wir bitten dich herzlich, dass du in uns durch deinem heiligen Geist Lust und Liebe zu deinem heiligen Wort, zum Gebet und deiner Anrufung allezeit entzünden und erhalten wollest. Denn wir sind des gewiss, das außer deinem Wort kein Trost, Glaube, Leben noch Seligkeit ist, sondern lauter Sünderwege und Spöttersitz, das wie Spreu vom Winde verweht wird. Lass uns ja, lieber HErr Gott, bei deinem Wort bleiben, Leben und sterben. Heilige uns in deiner Wahrheit, dein Wort ist die Wahrheit. Lass uns haben und behalten den rechten Glauben und allezeit ein gutes ruhiges Gewissen, auf dass wir grünen und ewiglich fruchtbar bleiben wie ein Palmbaum am Wasser, und dass unsre Blätter weder in diesem noch im ewigen Leben verwelken. HErr Gott, erhöre uns und lass uns ja dein sein und bleiben durch JEsum Christum, deinen lieben Sohn, unsern HErrn und Heiland. Amen.

Cookies helfen bei der Bereitstellung von Inhalten. Diese Website verwendet Cookies. Mit der Nutzung der Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies auf Ihrem Computer gespeichert werden. Außerdem bestätigen Sie, dass Sie unsere Datenschutzerklärung gelesen und verstanden haben. Wenn Sie nicht einverstanden sind, verlassen Sie die Website.Weitere Information
autoren/a/arnd/arnd-psalter/arnd_psalter_1.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
Public Domain Falls nicht anders bezeichnet, ist der Inhalt dieses Wikis unter der folgenden Lizenz veröffentlicht: Public Domain