Kapitel 5
Der Galaterbrief
übersetzt von Carl Weizsäcker
- Für die Freiheit hat uns Christus befreit. So stehet nun fest, und lasset euch nicht wieder ins Joch der Knechtschaft bannen.
- Siehe, ich Paulus sage euch: wenn ihr euch beschneiden lasset, so wird euch Christus nichts helfen.
- Wiederum bezeuge ich jedem Menschen, der sich beschneiden läßt: daß er schuldig ist, das ganze Gesetz zu thun.
- Wenn ihr euch durch das Gesetz rechtfertigen lassen wollet, seid ihr ausgethan von Christus, seid ihr aus der Gnade gefallen.
- Denn wir warten im Geiste durch den Glauben auf die Hoffnung der Gerechtigkeit.
- In Christus Jesus vermag weder die Beschneidung, noch das Gegenteil etwas, sondern der Glaube der durch Liebe sich auswirkt.
- Ihr waret im schönen Lauf: wer hat euch gehemmt, daß ihr der Wahrheit nicht folget?
- Die Lockstimme kommt nicht von dem, der euch beruft.
- Ein wenig Sauerteig säuert den ganzen Teig.
- Ich vertraue zu euch im Herrn, daß ihr keinen andern Sinn annehmen werdet; euer Verstörer aber wird die Strafe tragen, wer es auch sei.
- Ich aber, Brüder, wenn ich noch die Beschneidung verkündigte, warum würde ich dann noch verfolgt? dann ist es ja vorbei mit dem Aergernisse des Kreuzes.
- Verstümmeln sollen sie sich lieber, die euch aufwiegeln.
- Ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder, doch ja nicht Freiheit zum offenen Thor des Fleisches; vielmehr dienet einander in der Liebe.
- Denn das ganze Gesetz geht in Ein Wort zusammen, nämlich: du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
- Wenn ihr aber einander beißet und auffresset - gebet acht, daß ihr nicht von einander verzehrt werdet.
- Ich sage aber: wandelt im Geiste, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen.
- Denn das Fleisch gelüstet wider den Geist, den Geist aber wider das Fleisch. Sie sind wider einander, auf daß ihr nicht das thut, was ihr wollt.
- Wenn ihr aber vom Geist getrieben werdet, so seid ihr nicht unter dem Gesetz.
- Offenbar sind die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ueppigkeit,
- Götzendienst, Zauberei, Feinschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Ränke, Spaltung, Absonderung,
- Neid, Trunkenheit, Fressen und dergleichen, davon ich euch voraussage, wie ich es schon zuvor gesagt habe, daß die solches thun, werden Gottes Reich nicht erben.
- Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Milde, Edelmut, Treue,
- Sanftmut, Enthaltsamkeit; wider dergleichen ist kein Gesetz.
- Die aber dem Christus Jesus gehören, haben das Fleisch samt Leidenschaften und Lüsten gekreuzigt.
- Wenn wir durch den Geist leben, lasset uns auch im Geist wandeln.
- Lasset uns nicht eitel werden, nicht herausfordernd, nicht neidisch unter einander.