Anno Dom. XLVI

Dise Figur uns zeyget an
Den außerwelten Gottes Man
Martinum Luther wol bekant
Welchen Got in die Welt gesandt
Allen Teutschen zu heyl und trost
Der uns auch alle hat erlost
Vom Babst dem rechten Antichrist
Und seiner lehr / gewiß es ist
Mit lob niemands aussprechen kan
Was wolthat er uns hat gethan
Er ist der Mose gantz fürwar
Der uns hat außgefüret zwar
Aus der Egyptischen Finsternuß
Der menschen lehr / welchs seer verdruß
Den Babst zu Rom / den Pharao
Und hat uns wider bracht also
Ins globte Landt mit allem fleyß
Und für gelegt die rechte speyß
Das warhafftige Himelbrot
Gottes wort und seine gepot
Er auch der recht Elias ist
Der kummen ist zu diser frist
Der alleding hat bracht zu recht
Das sich nun niemandt förchtet schlecht
Er wirdt auch billich genant
Der Vorlauffer Christi erkant
Dann gleich wie auch Johannes hat
Christum gezeygt mit handt und that
Also hat er mit Leben und Lehr
Christum gezeygt on alle beschwer
Er ist der rechte David zwar
Hat uns gesungen lieblich klar
Gottes wort an allem endt
Im geyst von Johann Hus erkent
Das er solt sein der weisse Schwan
Der lieblich solt singen fortan
Welchen der Babst und seine Rott
Nicht bringen solten in den todt
Er solt mit frid entschlaffen fein
In guter rhu on alle pein
Dann das sind seine letzten wort
Welche vil Herrn und Leut gehort.

O himelischer Vater mein
Ein Got und Vater also rein
Unsers Herrn JEsu Christi zart
Alles trostes ein Got von art
Ich dancke dir auch also schon
Das du mir deinen lieben Son
Jesum Christum hast offenbart
An den ich glaub zu aller fart
Hab jn gepredigt und bekant
Geliebt / gelobt im Teutschen lande
Welchen der laydig Babst fürwar
Und alle Gotlosen schenden gar
Lestern / verfolgen / alle frist
Bitt dich mein Herr Jesu Christ
Laß dir mein seel befolhen sein
O hymelischer Vater mein
Ob ich den leyb muß lassen gar
So waiß ich doch gewiß fürwar
Das ich doch bey dir ewig bleib
Wenn ich auffstee mit seel und leib.

Also hat Got geliebet schon
Die Welt / das er gab seinen Son
Das all die an jn glauben rein
Das ewig leben haben fein
Des heyls wir haben einen Got
Der uns füre mitten auß dem todt
Got vater bfelh dir meinen geist
Ein Got der warheit allermeist
Hiemit so ist der heylige Man
In Got verschieden lobesan
In senffter rhu und stillem frid
Wie Enoch / Abraham / David
Isaac / Mose / und Jacob
Thobias / Elias / und Job
Darumb alhie gestopffet ist
Den Lestern jr maul alle frist
Welche liegen in hals hynein
Er sey in grosser angst und pein
Verschieden / die laß ymmer hin
Liegen / sie habens kein gewin.

Gedruckt durch Hans Guldenmundt
wonhafft bey den Fleyschbencken.

Aus dem Original abgeschrieben.