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Tauler, Johannes - Vom Leiden

Tauler, Johannes - Vom Leiden

Das kleinste und das größte Leiden, das Gott je auf dich fallen läßt, kommt aus dem Grunde seiner unaussprechlichen Liebe, wie die höchste und beste Gabe, die er dir geben könnte und je gab; könntest du sie nur wahrnehmen, so wäre es dir ebenso nütze, überhaupt alles Leiden. Vomm allergeringsten Haar, das von deinem Haupte fiel und dessen du nicht achtetest, sprach unser Herr: „Kein Haar soll ungezählt bleiben.“ Ja, es kann kein noch so geringes Leiden auf dich fallen, Gott habe es denn angesehen und in Liebe bezweckt, und so fällt es auf dich. Es tue dir also dein Finger weh oder dein Haupt, dich friere an deinen Füßen, dich hungere oder dürste, man betrübe dich mit Worten oder Werken, oder was dir immer für Nöte zuteil werden mögen, das bereitet dich alles um edlen, wonnigen Wesen. Es ist alles von Gott so geordnet, daß es dir so zuteil werden soll; es ist gemessen, gewogen und gezählt und kann weder weniger noch anders sein. Mit dem Verlust an Freunden oder an Gut oder an Ehre oder an Trost, oder was es nun sei, das Gott dir schickt, ist es ebenso: dies bereitet dich alles und dient dir zu wahrem Frieden, wenn du es nehmen kannst. Kümmere dich nicht darum, vielliebes Kind, es sei verdient oder unverdient, wenn nur das Leiden von Gott ist, so danke Gott und leide!

Quelle: Gärtner - Eine Wochenschrift für Gemeinde und Haus 1925

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