Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 30. Die Freude am Herrn.

Spurgeon, Charles Haddon - Predigt-Entwürfe - 30. Die Freude am Herrn.

Darum sprach er zu ihnen: Geht hin und esst das Fette und trinkt das Süße; und sendet denen auch Teil, die nichts für sich bereitet haben; denn dieser Tag ist heilig unserem Herrn. Darum bekümmert euch nicht; denn die Freude am Herrn ist eure Stärke.“ Neh. 8,10.

Und es wurden desselben Tages große Opfer geopfert, und waren fröhlich; denn Gott hatte ihnen eine große Freude gemacht, dass sich beides, Weiber und Kinder, freuten; und man hörte die Freude Jerusalems ferne.“ Neh. 12, 43.

Das Volk, welches vorher unter dem Bewusstsein der Sünde geweint hatte, wurde nun zur Freude aufgefordert. Heilige Trauer bereitet vor auf heilige Freude. Es war gut, dass das Volk sich so beherrschen und weinen und fröhlich sein konnte, wie ihm geboten wurde. Ihre Freude war beachtenswert, weil sie geistlicher und allgemeiner Natur war, und aus diesen wie aus anderen Gründen ist sie ein Beispiel für uns.

I. Es gibt eine Freude, die göttlichen Ursprungs ist. „Die Freude am Herrn.“

  1. Sie freut sich Gottes selbst, seines Charakters, seiner Taten, seiner Gebote und alles dessen, was seine Ehre ausmacht. Sie freut sich besonders dessen, dass Er selbst unser ist. Phil. 3, 1.
  2. Ihr liegt ein tiefes Bewusstsein von der Versöhnung, der Annahme und der Vereinigung in Christo Jesu zu Grunde. Aus allen diesen Segensbrunnen muss notwendig Freude fließen. Jes. 12, 3.
  3. Sie genießt die Gewissheit der zukünftigen Bewahrung, des Sieges, der Vollendung wegen des vollendeten Werkes Christi und der Unveränderlichkeit und Allmacht der göttlichen Gnade. Hebr. 6, 17. 18.
  4. Sie wird erhöht durch die gegenwärtige persönliche Gemeinschaft mit Gott, aus welcher sie entspringt. Röm. 5, 11.
  5. Sie ist ergeben dem göttlichen Willen in der Vorsehung, in Leiden, Enttäuschungen rc. Röm. 5, 3.
  6. Sie ist voller Hoffnung im Blick auf die Zukunft.

II. Diese Freude ist eine Quelle der Stärke. „Die Freude am Herrn ist eure Stärke.“

  1. Diese ergibt sich aus den Betrachtungen, welche stärken. Dieselben Wahrheiten, welche uns freudig machen, machen uns auch stark.
  2. Sie wird gewährt durch ein Leben, das stark ist, nämlich das Leben Christi in uns, das erhalten wird durch den Heiligen Geist.
  3. Dieselbe stählt gegen Versuchung, Verfolgung oder Leiden, und erweist sich so als eine gegenwärtige Stärke zur Zeit der Not.
  4. Dieselbe rüstet uns aus zu treuem Dienst. Wer selbst freudigen Herzens ist, wird das Beste anderer suchen.
  5. Sie verscheucht jede Furcht, indem sie uns das Bewusstsein gibt, dass wir imstande sind, jedem Feind entgegen zu treten.
  6. Es ist ruhige, beständige, demütige, wirkliche, tiefgehende Stärke.

III. Diese Stärke führt zu praktischen Resultaten.

  1. Lob. „Esra lobte den Herrn“ rc. V. 6.
  2. Opfer der Freude. Große Opfer geopfert, und waren fröhlich.“
  3. Ausdrücke der Freude. Gott hatte ihnen eine große Freude gemacht.“
  4. Familienglück. Dass sich Weiber und Kinder freuten.
  5. Diese Freude zog die Aufmerksamkeit der Nächsten auf sich. „Freude Jerusalems ferne.“

IV. Diese Freude ist erreichbar.

Es war Gottes Gabe, aber sie kam durch: aufmerksames Hören (V. 3); fromme Anbetung (V. 6); reuiges Trauern (V. 9); klares Verständnis (V. 12); ernsten Gehorsam (V. 17).

Lasst uns trachten nach der Freude in Gott durch unseren Herrn Jesum Christum, durch welchen wir die Verheißung empfangen haben, denn es ist eine wahre, sichere, heiligende Freude. Sie ist eine Zierde, die dem gründlich Gläubigen auf Erden wohl ansteht und ihn darauf vorbereitet, sich mit den Hallelujas des Himmels zu verbinden.

Es gibt auch freudlose Herzen. Gott helfe uns, dass wir keine persönliche Erfahrung davon haben.

Es gibt auch tödliche Freuden. Lasst uns von diesen hinweg und zu den lebendigen Freuden der Gnade fliehen.

Funken.

Es ist ein schlechter Herd, der alle Hitze in den Schornstein entsendet; wahres Christentum verbreitet die Freude ringsum. Doch das Feuer wärmt zuerst den Herd, auf dem es brennt, und die Gnade tröstet das Herz, in welchem sie wohnt. Niemand wird von einem kalten Herd erwärmt werden.

Glaube ist der Schlüssel zur Glückseligkeit; gebrauche ihn an den Toren des Hauses des Herrn, und die Gemächer der Freude werden sich dir öffnen. Wenn deine Religion dich nur in Kerker und Höhlen führt, muss sie sehr unvollständig sein. Christus kommt aus elfenbeinernen Palästen und führt seine Erwählten in Freudensäle.

Das die christliche Religion die menschliche Glückseligkeit begünstigt, ist selbst die geheime Überzeugung vieler, die sie nicht öffentlich bekennen; deshalb ist es nichts Ungewöhnliches, selbst offenbar gottlose Menschen sagen zu hören: „Ich glaube, dass der wahre Christ der glücklichste Mensch in der Welt ist.“ Ich erinnere, dass ein gewisser Skeptiker in der Stunde der Trübsal mir gegenüber die Bemerkung machte: „O ja, ihr Christen habt den Vorzug vor uns.“ D. Baker.

Moody sagt: „Ich wüsste nicht einen Fall, wo Gott einen mutlosen Menschen gebraucht hätte, etwas Großes für Ihn auszuführen. Lasst einen Prediger in mutlosem Gemütszustand auf die Kanzel gehen und er wirkt ansteckend; die Entmutigung dringt in die Bänke und die ganze Gemeinde wird entmutigt. So ist es auch mit einem Sonntagsschullehrer; ich habe nie einen mutlosen Arbeiter gekannt, der im Werk des Herrn große Erfolge gehabt hätte. Es scheint, als ob Gott von solchen Leuten keinen großen Gebrauch machen kann.“

Wenn wir durch Betrübnis geschwächt sind, können wir nicht anziehend sprechen. Unsren Aufstellungen fehlt Gewissheit und Energie. Wir sind geneigt, über Kleinigkeiten zu hadern, durch Entmutigungen zur Seite geschoben zu werden und im allgemeinen unser Werk schlecht zu verrichten. Soldaten marschieren am besten nach der Musik und Matrosen arbeiten am fröhlichsten, wenn sie singen können, und uns geht es ebenso.

Fröhliche Christen machen den Sündern den Mund wässerig nach den Süßigkeiten der wahren Religion. Als der verlorene Sohn zurückkehrte, wurde er bekleidet und geschmückt, aber wir lesen nicht, dass die Diener ihm die Speise in den Mund schieben mussten. Dennoch hatten sie ihn zu speisen, und sie taten es, indem sie sich selbst an der festlichen Tafel erquickten: „Lasst uns essen und fröhlich sein.“ Dies war der sicherste Weg, den armen hungrigen Sohn zum Essen zu veranlassen. Wenn die Gläubigen glücklicher wären, würden Sünder viel mehr bereit sein, zu glauben.

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