Roos, M. Magnus Friedrich - Andachten zum Propheten Maleachi

Roos, M. Magnus Friedrich - Andachten zum Propheten Maleachi

Kap. 3

Des Tages, den der HErr machen will, soll man sehen, was für ein Unterschied sei zwischen dem Gerechten und Gottlosen, und zwischen dem, der Gott dienet, und dem, der Ihm nicht dienet.
Mal. 3,18.

Der Prophet Maleachi sagte zu den Juden: ihr redet hart wider Mich, spricht der HErr. So sprechet ihr: was reden wir wider Dich? Damit daß ihr saget: es ist umsonst, daß man Gott dienet, und was nützt es, daß wir Sein Gebot halten, und hart Leben vor dem HErrn Zebaoth führen? Darum preisen wir die Verächter: denn die Gottlosen nehmen zu, sie versuchen Gott, und gehet ihnen Alles wohl hinaus, Mal. 3,13.14.15. Diese Leute standen also in der Versuchung, in welcher Hiob in seinem Leiden, Assaph bei seinen täglichen Plagen (Ps. 73.), und Jeremias bei dem Jammer, den er sahe und litt (Jer. 12.), gestanden waren. Gleichwie nun Gott diesen drei Männern geantwortet hat, also antwortete Er auch den Juden durch den Propheten Maleachi, der zu ihnen sagen mußte: aber die Gottesfürchtigen trösten sich unter einander also: der HErr merket’s und höret’s, und ist vor Ihm ein Denkzettel geschrieben für die, so den HErrn fürchten, und an Seinen Namen gedenken. Sie sollen, spricht der HErr, des Tages, den Ich machen will, Mein Eigenthum sein, und Ich will ihrer schonen, wie ein Mann seines Sohnes schonet, der ihm dient. Und ihr sollt dagegen wiederum sehen, was für ein Unterschied sei zwischen dem Gerechten und Gottlosen, zwischen dem, der Gott dienet, und zwischen dem, der Ihm nicht dienet, V. 16.17.18. In dem folgenden Kapitel redet hernach der Prophet ausführlicher von dem Tag, den Gott machen, und an welchem der Unterschied zwischen dem Gerechten und Gottlosen deutlich in die Augen fallen werde. Er beschreibt ihn aber als einen Tag, der die Gottlosen anzünden und wie Stroh verzehren werde, und sagt V. 3., daß hernach die Gerechten auf den Gottlosen herumlaufen werden, wenn diese Asche unter ihren Füßen sein werden. Dieser Tag ist also die Zeit, da Jerusalem das zweite Mal zerstört und mit vielen Leichnamen getödteter Einwohner verbrannt worden ist. Die Gerechten flohen vorher nach dem Wort Christi, und die christliche Kirche nahm von da an nach V. 2. innerlich und äußerlich zu, da hingegen das unglaubige Judenthum einen tödtlichen Stoß bekam.

Es gibt noch jetzt tägliche Gelegenheiten, zu bemerken, daß es dem Gerechten wie dem Gottlosen gehe, Pred. Sal. 9,2., daß zuweilen die Gerechten schwerere Plagen leiden, als viele Gottlosen. Der HErr merkt’s und hört’s aber, was die Menschen thun und reden, und es ist vor Ihm ein Denkzettel geschrieben für die, so den HErrn fürchten und an Seinen Namen gedenken. Er kennt die Seinen. Auch im Leiden waltet zwischen den Gerechten und Gottlosen dieser Unterschied vor, daß jene durch Geduld und Trost der Heiligen Schrift Hoffnung haben, diese aber nicht. Auch läßt er jene oft eine besondere gnädige Vorsorge und Verschonung genießen. Niemals aber wird der Unterschied zwischen den Gerechten und Gottlosen deutlicher in’s Licht gesetzt werden, als am Tag Jesu Christi. An diesem Tag werden die Gerechten mit Freude und Herrlichkeit zur Rechten des Richters stehen, und nach Seinem Ausspruch das ewige Reich Gottes erben, die Gottlosen aber mit Schande zur Linken stehen und vom Feuer des göttlichen Zorns ergriffen werden. Es ist also nicht umsonst, wenn man Gott dienet, und es nützet viel, wenn man Seine Gebote hält.(Magnus Friedrich Roos)

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