O seliges, kräftiges Heilandswort! Für alle Menschen, für alle Zeiten gilt dein unaussprechlicher Trost. Alle Mühseligen, alle Beladenen, alle Traurigen, alle Bedürftigen sind eingeladen. Von „mancherlei Leiden“ gemarterte Seelen, hier ist ein Heilmittel für euch alle. Und dieses Heilmittel will gründlich heilen, gründlich trösten, zu bleibendem Frieden helfen.

Ein Dreifacher Zuruf ist hier, und dieses Dreifache gehört in innigster Weise zusammen: Kommet zu mir! Nehmet mein Joch! Lernet von mir!

1. Zu Jesu kommen, seine gnädige Verheissung einfach, gläubig annehmen, das ist der Weg zur Ruhe, zur Erquickung, zur Vergebung der Sünden, zur Seligkeit. Es ist der Weg des Kindes, das nichts kann und nichts will, als am Mutterherzen geborgen sein.

2. Jesu Joch auf sich nehmen, sich ganz in Gottes Weg und Willen fügen, mit willigem Gehorsam seinen Führungen sich unterordnen, das ist der Weg zu bleibendem Frieden. Es ist der Weg des Nachfolgers, der Jesu Kreuz auf sich nimmt, und sich von ihm nicht trennen lässt.

3. Von Jesu lernen, seinem Vorbild nachstreben, seine sanfte, demütige Art in Herz und Leben aufnehmen, das ist der Weg zum wahren Wohlsein und zum fruchtbaren Dienst. Es ist der Weg des Jüngers, der das Auge auf den herrlichen Meister gerichtet hält und sich nach dem Ziele ausstreckt, umgestaltet zu werden in Jesu Bild. Die ihr mühselig und beladen seid: Kommet und nehmet, lernet! Das ist der Weg des Friedens.

Quelle: Rappard-Gobat, Dora - Durch Leiden zur Herrlichkeit