Murray, Andrew - Der Geist Jesu Christi - 29. Der Geist der Liebe.

Murray, Andrew - Der Geist Jesu Christi - 29. Der Geist der Liebe.

Die Frucht des Geistes ist Liebe“ (Gal. 5,22).
Ich ermahne euch durch die Liebe des Geistes“ (Röm. 15,30) „Der uns auch eröffnet hat eure Liebe im Geist“ (Kol. 1,8).

Unsere heutige Betrachtung führt uns in den Mittelpunkt des inneren Heiligtums. Wir sollen an die Liebe des Geistes denken. Wir werden dabei zu lernen haben, dass die Liebe nicht eine unter den vielen Gaben des Geistes, ja nicht einmal dass sie die vornehmste derselben ist, sondern dass der Geist selbst nicht andres ist, als die göttliche Liebe in Person, die herabgekommen ist, um in uns zu wohnen, und dass wir nur so viel Geist besitzen, als wir Liebe haben.

Gott ist ein Geist: Gott ist die Liebe. In diesen beiden Worten finden wir den einzigen Versuch, den die Schrift macht, um uns in menschlicher Sprache auseinanderzusetzen, was Gott ist.1) Als ein Geist hat Er Leben in sich selbst, ist unabhängig von allem, was Ihn umgibt und hat die Macht über alles Lebendige, so dass Er in dasselbe eingehen, es mit seinem eigenen Leben durchdringen und sich selbst ihm mitteilen kann. Durch den Geist ist Gott der Vater Jesu Christi, der Vater der Geister, durch Ihn ist Er der Gott der Schöpfung, der Gott und der Erlöser der Menschen. Alles Leben kommt vom Geiste Gottes, und zwar, weil Gott die Liebe ist. Er ist in sich selbst Liebe, die sich darin zeigt, dass der Vater alles, was Er hat, dem Sohne gibt, und dass der Sohn alles, was Er hat, im Vater sucht. In diesem Leben der Liebe. zwischen dem Vater und dem Sohne bildet der Geist das Band der Gemeinschaft. Der Vater ist der Liebende, die Quelle; der Sohn ist der Geliebte, der große Behälter der Liebe, der sie beständig empfängt und beständig ausströmt; der Geist ist die lebendige Liebe, die sie zu Einem verbindet. Durch Ihn fließt und strömt das göttliche Liebesleben ohne Aufhören. Dieselbe Liebe, womit der Vater den Sohn liebt, ruht auf uns und will auch uns erfüllen und durch den Geist wird. uns diese Liebe Gottes offenbart und mitgeteilt. Der Geist trieb Jesum zu dem Werk der Liebe, wozu Er gesalbt worden war, den Gefangenen eine Erledigung und den Armen das Evangelium zu verkündigen; durch denselben Geist brachte Er sich selbst zum Opfer dar für uns. Der Geist kommt zu uns, beladen mit aller Liebe Gottes und Jesu: Der Geist ist die Liebe Gottes.

Wenn nun dieser Geist in uns eingeht, so ist dies sein erstes Werk: „Die Liebe Gottes wird ausgegossen in unser Herz durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben ist.“ Was Er gibt, ist nicht sowohl der Glaube an die große Liebe Gottes oder die Erfahrung derselben, sondern etwas weit Herrlicheres. Die Liebe Gottes, als ein geistliches Wesen, als lebendige Kraft, zieht ein in unsere Herzen. Es kann auch nicht anders sein, denn die Liebe Gottes besteht im Geist; die Ausgießung des Geistes ist ein Einströmen der Liebe. Diese Liebe nimmt nun Besitz von dem Herzen: Dieselbe Liebe, womit Gott Jesum liebt, womit Er uns und alle seine Kinder liebt, welche auch die ganze Welt umfasst, ist in uns und wird, wenn wir sie erkennen, ihr vertrauen und uns ihr hingeben, die Macht, in der auch wir leben. Der Geist ist das Leben der Liebe Gottes; der in uns lebende Geist ist die Liebe Gottes, die in uns ihre Wohnung aufgeschlagen hat.

Dies ist das Verhältnis zwischen dem Geist und der Liebe Gottes; lasst uns nun das Verhältnis betrachten zwischen unserem Geist und unserer Liebe. Wir müssen hier aufs neue darauf hinweisen, was von dem dreifachen Wesen des Menschen gesagt worden ist, das da als Geist, Seele und Leib in der Schöpfung gebildet und durch den Sündenfall verderbt worden ist. Wir haben bereits gesehen, wie die Seele, der Sitz des Selbstbewusstseins, dem Geist, dem Sitz des Gottesbewusstseins, untergeordnet sein sollte, und wie die Sünde einfach Selbstüberhebung war, da die Seele sich der Herrschaft des Geistes widersetzte, um in der Lust des Leibes ihre Befriedigung zu suchen. Die Frucht jener Sünde war, dass das Ich den Thron der Seele bestieg, um dort, anstatt des Geistes Gottes, zu regieren. Somit wurde die Selbstsucht die herrschende Macht im menschlichen Leben. Das Ich, das Gott sein Recht verweigert hatte, weigerte sich auch sofort der Pflicht gegen den Nebenmenschen, und die schreckliche Geschichte der Sünde in der Welt ist einfach die Geschichte des Ursprungs, des Wachstums, der Macht, der Herrschaft des eigenen Ich. Erst wenn die ursprüngliche Ordnung wieder hergestellt ist, wenn die Seele dem Geist den Vorrang lässt, den Er beansprucht, und das Ich verleugnet wird, um Gott Play zu machen, dann kann die Selbstsucht überwunden werden, und aus der Liebe zu Gott dann auch die Liebe zu unserem Bruder fließen. Mit andern Worten, indem der erneuerte Geist die Wohnung des Geistes Gottes und seiner Liebe wird, und indem der wiedergeborene Mensch sich diesem Geiste hingibt, dass Er allein das Regiment führe, wird jene Liebe wieder unser Leben und unsere Freude werden. Auch hier sagt der Meister wieder zu einem jeden Jünger: Er verleugne sich selbst und folge mir nach.“ Mancher hat vergeblich danach getrachtet, dem Liebesleben Jesu nachzufolgen; er konnte es nicht, weil er das versäumte, was unbedingt dazu gehört: Die Verleugnung seiner selbst. Wenn das eigene Ich Jesu nachfolgen will, so gelingt es ihm nie, weil es nicht lieben kann, wie Jesus liebt.

Sobald wir dies verstehen, so werden wir auf die Forderung Jesu eingehen, die auch die Welt an uns stellt, dass der Beweis unserer Jüngerschaft die Liebe sein soll. Die mit uns vorgegangene Veränderung ist so göttlicher Natur, die Erlösung von der Macht der Selbstsucht und der Sünde so völlig, die Innewohnung des Geistes der Gottesliebe so wahr, und der Vorrat von Lebenskräften, der uns zu Gebote steht, so allgenugsam, dass die Liebe oder das neue Gebot, als die Erfüllung des Gesetzes, der natürliche Ausfluss des neuen Lebens in jedem Gläubigen sein sollte. Dass dem im allgemeinen nicht also ist, beweist nur, wie wenig die Gläubigen ihren Beruf verstehen, im Geist zu wandeln, Geistesmenschen zu sein. Alle die Klagen, die wir selbst oder die uns umgeben, laut werden lassen, über unbesiegte Launen, vorherrschende Selbstsucht, harte Urteile und lieblose Worte über den Mangel an Jesusähnlicher Sanftmut, Geduld und Freundlichkeit darüber, dass von der Mehrzahl der Christen so wenig Selbstaufopferung geübt wird, um den gesellschaftlichen und religiösen Bedürfnissen der um sie her zu Grunde Gehenden entgegenzukommen - alles dies beweist einfach: Man hat es noch nicht verstanden, dass, um ein Christ zu sein, man den Geist Jesu Christi haben, von seiner Liebe erfüllt und durch Ihn selbst zu einer Quelle der Liebe gemacht worden sein müsse, aus der wiederum Ströme lebendigen Wassers fließen. Wir wissen nicht, was der Geist in uns ausrichten soll, weil wir Ihn nicht aufgenommen haben, wie Ihn der Meister uns gab, zur Erfüllung seiner Ziele. Wir sind mehr fleischlich als geistlich.

So stand es bei den Korinthern. Dort sehen wir das bemerkenswerte Bild einer Gemeinde, die da „in allen Stücken reich gemacht war an aller Lehre und in aller Erkenntnis, also dass sie keinen Mangel hatte an irgendeiner Gabe“, „reich im Glauben und im Wort und in der Erkenntnis,“ „und es doch so sehr an der Liebe fehlen ließ. „Sintemal Eifer und Zank und Zwietracht unter euch sind, seid ihr denn nicht fleischlich?“ Dieser traurige Anblick zeigt uns, dass bei den ersten Regungen des Heiligen Geistes die natürlichen Kräfte der Seele: Erkenntnis, Glaube, Mitteilungsgabe sehr tätig werden mögen, ohne dass das eigene Selbstleben ganz preisgegeben wird, und dass daher viele Gaben des Geistes sich zeigen können, während es an der vornehmsten vor allen, an der Liebe jämmerlich fehlt. Wir sollen hieraus lernen, wahrhaftig geistlich zu werden. Es ist nicht genug, dass der Geist sich dieser natürlichen Fähigkeiten der Seele bemächtige und sie dazu bewege, sich in den Dienst Gottes zu stellen. Etwas weiteres ist vonnöten. Der Heilige Geist ist in die Seele eingezogen, dass Er dadurch eine beständige, ungeteilte Herrschaft erlange über die Seele und den Geist, dass das Ich abgesetzt werde, damit Gott regieren könne. Und das Zeichen, dass das Ich wahrhaft abgesetzt ist, und dass Gott regiert, wird die Liebe sein, da nur ein Leben in der Liebe des Geistes für wirkliches Leben gehalten werden kann.

Der Zustand der Galater, an die die Worte: „Die Frucht des Geistes ist Liebe“ gerichtet waren, war ein ähnlicher. Obschon sie nicht, wie die Korinther, darin fehlten, dass sie sich der Gaben und der Erkenntnis rühmten, sondern vielmehr darin, dass sie nach fleischlichen Beobachtungen des Gesetzes und äußerlichen Anordnungen trachteten und darauf sich verließen, war doch bei beiden die Folge dieselbe: - die Herrschaft des Geistes war nicht bis zu dem innersten Leben der Liebe durchgedrungen, deshalb regierte das das Fleisch in ihnen und erzeugte Bitterkeit, Neid und Feindschaft (Gal. 5,15.16.25.26.) Ähnlich geht es auch heute noch häufig in der sogenannten christlichen Kirche zu. Auf der einen Seite finden wir das Vertrauen auf die Gaben und Erkenntnis, auf die Reinheit des Bekenntnisses und den Eifer der Arbeit, auf der andern die Befriedigung in äußeren Formen und Gottesdiensten. Dabei bleibt das Fleisch in seiner vollen Kraft, wird nicht mit Christo gekreuzigt, und deshalb hat der Geist nicht den freien Raum, um wahre Heiligkeit und ein Leben in der Kraft der Liebe Christi zu schaffen. O lasst uns doch diese Lehre zu Herzen nehmen und den HErrn brünstig bitten, sie seinem Volk einzuprägen: Wenn eine Kirche oder ein einzelner Christ glaubt, den Heiligen Geist zu haben, so muss sich das zu allererst zeigen in der Beweisung Jesusähnlicher er Liebe. Sowohl in der Sanftmut, die Unrecht ertragen, als in der Selbstaufopferung, die Unrecht überwinden kann und alle zu retten sucht, die unter der Gewalt der Sünde noch schmachten, muss das Leben Christi sich in allen seinen Gliedern wiederholen. Der Geist ist in der Tat die zu uns herabgekommene Liebe Gottes.

So ernst und durchforschend diese Wahrheit nach der einen Seite hin ist, so tröstlich und ermutigend ist sie nach der andern. Der Geist ist die zu uns herabgekommene Liebe Gottes. Dann ist diese Liebe in unserem Bereich; dann wohnt sie in uns. Von dem Tage an, da wir glaubten und mit dem Heiligen Geist versiegelt wurden, ist die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen. „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den Heiligen Geist, welcher uns gegeben ist.“ Obgleich vielleicht in unserem Leben wenig davon zu sehen gewesen ist, obgleich wir es kaum gefühlt oder gewusst haben, obschon der Segen nicht anerkannt worden ist, so war er doch da; mit dem Heiligen Geist kam auch die Liebe herab in unsere Herzen; die zwei konnten nicht getrennt werden. Möchten wir nun zu der Erfahrung dieses Segens kommen, so müssen wir ganz einfach anfangen, daran zu glauben, was die Schrift sagt. Sie ist vom Geist durchweht, sie ist das göttliche Mittel, wodurch der Heilige Geist es offenbart, was Er ist und was Er tut. Indem wir dies Wort als Wahrheit annehmen, wird es der Heilige Geist in uns zur Wahrheit machen. Lasst uns glauben, dass der Heilige Geist, der alle Liebe Gottes besitzt und sie uns mitteilen will, mit dieser Liebe in unseren Herzen gewohnt hat, seit wir Kinder Gottes wurden. Weil der Vorhang des Fleisches in uns noch nicht zerrissen worden. ist, darum ist die Ausströmung, die Kraft dieser Liebe so schwach gewesen und hat sich unserem Bewusstsein verborgen. Lasst uns glauben, dass der Heilige Geist in uns wohnt, um in unseren Herzen die Liebe Gottes, als den Trieb unsers Lebens, zu offenbaren.

In dem Glauben, dass der Geist, der die Liebe ausgießt, in uns wohnt, lasst uns aufschauen zu unserem Vater und Ihn. ernstlich bitten, dass Er in unserem inneren Menschen mächtig wirken wolle, dass Christus in unseren Herzen wohnen möge, dass wir mögen gewurzelt und gegründet sein in der Liebe, dass unser ganzes Leben seine Kraft und Nahrung aus der Liebe ziehe. Als Antwort darauf wird uns der Geist zuerst die Liebe Gottes kund tun, die Liebe des Vaters zum Sohne, als seine Liebe zu uns; die Liebe Jesu zu uns, als dieselbe, womit der Vater Ihn geliebt hat. Durch denselben Geist wird dann die Liebe zu Gott und Jesu in uns erwachen und hervorquellen. Und weil der Heilige Geist dieselbe Liebe allen Kindern Gottes um uns her offenbart hat, so wird unsere Erfahrung derselben, sei es, dass sie von Gott herab zu uns, oder von uns zu Ihm fließe, immer verbunden sein mit der Liebe zu den Brüdern. Gerade wie das Wasser, das als Regen herabfließt, sich in Quellen und Strömen ergießt, und dann als Nebel wieder zum Himmel steigt, ein und dasselbe ist, so ist auch die Liebe in ihren dreifachen Formen: Gottes Liebe zu uns, unsere Liebe zu Ihm, und die Liebe unter einander als Brüder, eine und dieselbe. Die Liebe Gottes ist in dir durch den Heiligen Geist; glaube es und freue dich dessen; gib dich derselben hin, dass sie als göttliches Feuer das Opfer verzehre und himmelwärts trage: Übe sie im Umgang mit allen, die dir auf Erden begegnen. Dann wirst du es verstehen und erfahren, dass der Geist Gottes die Liebe Gottes ist.

O hochgelobter Herr Jesu! In heiliger Ehrfurcht beuge ich mich vor dir, der fleischgewordenen Liebe. Des Vaters Liebe hat dich uns gegeben. Dein Kommen war eine Tat der Liebe. Dein ganzes Leben war Liebe, dein Tod ihr göttliches Siegel. Das eine Gebot, das du deinen Jüngern gegeben hast, ist das Gebot der Liebe. Deine eine Bitte vor dem Throne ist die, dass deine Jünger eins werden, wie du mit dem Vater eins bist, und dass seine Liebe in ihnen sein möge. Der eine Hauptzug deines Bildes, den du in uns zu sehen verlangst, ist, dass wir lieben, gleichwie du liebst. Der eine Beweis deiner göttlichen Sendung, welchem auch die Welt nicht zu widerstehen vermag, wird die Liebe deiner Jünger unter einander sein. Der Geist, der von dir zu uns herabkommt, ist derselbe Geist selbstaufopfernder Liebe, der deine Heiligen lehren wird, zu leben und zu sterben für andere, wie du es getan hast.

Heiliger Herr Jesu! Blicke deine Kirche, blicke unsere Herzen an. Und wo du siehst, dass keine Liebe da ist, der deinen gleich, o da eile und erlöse deine Heiligen von allem, was noch selbstsüchtig und lieblos an ihnen ist! Lehre sie das eigene Ich, das nicht lieben kann, dem Fluch des Kreuzes zu übergeben, dass es dort sein verdientes Urteil empfange. Lehre uns glauben, dass wir lieben können, weil dein Heiliger Geist uns gegeben ist. Lehre uns gleich anfangen, zu lieben, zu dienen, uns selbst daran zu geben und für andere zu leben, damit die Liebe ihre Kraft durch die Tat kennen lerne und gemehrt und vollendet werde. Lehre uns glauben, dass, weil du in uns wohnest, auch deine Liebe in uns ist, und wir lieben können, wie du liebst. Herr Jesu, du Liebe Gottes! Dein Geist ist in uns; o lass Ihn alles durchbrechen und unser ganzes Leben mit Liebe erfüllen. Amen.

1. Der Heilige Geist bewirkt die Gnadengaben in den Gläubigen dadurch, dass Er sie anregt, denselben gemäß zu handeln. Der Geist Gottes wirkt nicht Liebe und gibt uns nicht Kraft, zu lieben, bis wir sie üben; alle deine inneren Gaben kommen durch die Tat zum Vorschein, wie der Same im Erdreich durch das Aufkeimen. Wir können die Liebe zu Gott oder den Menschen in unseren Herzen weder sehen noch fühlen, bis wir sie ausüben. Wir kennen unsere geistliche Kraft nicht, es sei denn, dass wir sie gebrauchen.

2. „Die Liebe Gottes,“ die Quelle, woraus die Liebe zu den Menschen fließt, „ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.“ Die Liebe ist da, aber wir können es nicht wissen, bis wir im Glauben, dass wir die Kraft dazu haben, dem Befehl gehorchen, und Gott und Menschen von ganzem Herzen lieben. Glaube und Gehorsam gehen stets dem bewussten Genuss und der Erfahrung der Kraft des Geistes voran. Wie Gott dir gegenüber Liebe ist, so sei auch du Liebe gegen alle um dich her. „Ich ermahne euch durch die Liebe des Geistes.“

3. Lasst uns suchen, die beiden Teile dieser Wahrheit in Übereinstimmung zu bringen. Auf der einen Seite warte in Gottes heiliger Gegenwart auf die Belebung deines Glaubens und des Bewusstseins, dass der die Liebe ausgießende Heilige Geist in dir wohnt und dich erfüllt. Auf der andern Seite gib dich, ganz abgesehen von dem, was du fühlst, in herzlichem Gehorsam dem Gebot der Liebe hin, und beweise in deinem Leben die Sanftmut und Geduld, die Freundlichkeit und Bereitwilligkeit, zu helfen, die Selbstvergessenheit und Wohltätigkeit Jesu Christi. Lebe in der Liebe Jesu, so wirst du ein Bote seiner Liebe sein an jeden Jünger, dem du begegnest, und an jeden, der Ihn noch nicht kennt. Je inniger deine Gemeinschaft mit Jesu und mit dem Leben des Himmels wird durch den Heiligen Geist, desto genauer wirst du jenes Leben in deinen täglichen Umgang übertragen.

4. „Niemand hat Gott jemals gesehen! So wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns!“ Die Entschädigung dafür, dass wir Gott nicht sehen, liegt darin, dass wir einander lieben können. Wenn wir dies tun, so bleibt Gott in uns! Wir haben nicht zu fragen, ob unser Bruder unserer Liebe, würdig ist; Gottes Liebe zu uns und zu ihm ist Liebe zu den Unwürdigen. Mit dieser göttlichen Liebe erfüllt uns der Heilige Geist und lehrt uns damit die Brüder lieben.

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Der dritte Ausdruck ähnlicher Art: „Gott ist ein Licht“ ist ein bildlicher.
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