Möhrlen, Christoph - Geschichte der Waldenser - Verfolgung der französischen Waldenser oder der Albigenser.

Möhrlen, Christoph - Geschichte der Waldenser - Verfolgung der französischen Waldenser oder der Albigenser.

Die Waldenser hatten sich immer mehr und mehr ausgebreitet; „das Wort Gottes wuchs und mehrte sich.“ Apostg. 12,24. Ja, die treuen Jünger des Herrn wussten auf allerhand Wegen demselben Eingang zu verschaffen. Es gab unter den gewerbsamen Waldensern sogenannte Kolporteurs oder Hausierer, die ihre Waren in den Häusern verkauften, und auf diese Weise Zutritt selbst in Familien höherer Stände bekamen. Bei dieser Gelegenheit boten sie dann jenes kostbare Kleinod, das man ohne Geld kauft, und um welches willen man Alles verlassen kann, den Leuten an. Daher waffnete sich nun auch die römische Kirche zur Ausrottung der Gemeinde des Herrn.

Im Jahr 1200 schon war Toulouse ein Hauptsitz jenes ehrwürdigen Volkes. Achtzehn Städte der Umgegend waren von einer großen Zahl desselben bewohnt. Gott hatte ihm mächtige Beschützer erweckt: Der Graf von Toulouse, der Graf von Foig, der Burggraf von Beziers und andere nahmen sich desselben an, weil sie die Überzeugung hatten, jene Christen leiden Unrecht, und weil sie ihre fleißigsten, treuesten und rechtschaffensten Untertanen waren. Man nannte die dortigen Waldenser Albigenser, vielleicht von der Stadt und der Gegend Alby, wo eine große Menge derselben ihren Wohnsitz hatten. Die Kunde von ihrer schnellen Verbreitung erscholl bis nach Rom, und nun schleuderte der Papst seinen Bann gegen sie, und gab den Erzbischöfen und Bischöfen von Guyenne und Frankreich den gemessensten Befehl, die Waldenser, die Patarener rc. zu bannen, sie aller Rechte, auf die ein Christ Anspruch machen kann, zu berauben, und zwar während ihres Lebens und nach ihrem Tod. Die Priester und alle Geistlichen wurden angewiesen, die Kirchen-Prälaten zu unterstützen. Die Obrigkeit und die Fürsten wurden angehalten, mit Gefängnis und dem Schwert zu Hilfe zu kommen. Nicht zufrieden mit diesen Maßregeln, sandte der Papst Innozenz III. noch zwei Cistercienser als Legaten aus, den Reinerius Saccho und Guido 1198, mit dem besonderen Auftrag, den Klerus anzuspornen, über den Adel zu wachen, und über jeden Vorfall, über jede Maßregel gegen die Ketzer nach Rom zu berichten.

Raymond VI., Schwager des Königs von England, regierte damals zu Toulouse; er besaß ziemlich viel Ländereien, und jene Stadt und jenes Land waren eine der hauptsächlichsten Zufluchtsstätten der Albigenser. Raymond war indessen keineswegs selbst Albigenser; aber er war ein Feind der Verfolgung und ein Gegner der verfolgungssüchtigen Pfaffen, und darum konnten unter seinem Regimente die Waldenser ihrer Überzeugung ungestört leben. Allein sein väterlicher Sinn, den er gegen seine Untertanen an den Tag legte und seine Duldsamkeit konnte in Rom nicht gefallen. Der Papst Innocenz III. dringt in ihn, die Waldenser aus seinem Gebiete zu verjagen. Raymond VI. weigert sich, diesem ungerechten und grausamen Befehle zu gehorchen. Der Papst schleudert eine Bulle gegen ihn, weil er die Ketzerei begünstige, und befiehlt den Prälaten jenes Landes, die Albigenser zu verfolgen. Zugleich schreibt er an den König Philipp von Frankreich und legt ihm als heilige Pflicht auf, die elende Sekte zu vertilgen. Zwölf Äbte des Cistercienser-Ordens begleiteten den päpstlichen Legaten und predigten den Kreuzzug gegen die harmlosen Albigenser, indem sie jedem im Namen des heiligen Vaters zu Rom vollkommenen Ablass versprachen, der das Kreuz nehmen und in dem heiligen Krieg, wie sie jene Expedition nannten, ziehen würde. Bald schlossen sich auch jene beiden genannten, Diego, Bischof von Osma mit dem Subprior seiner Kathedrale Dominicus 1206 an, und predigten gegen die vermeintlichen Ketzer. Wenn Finsternis das Erdreich bedeckt, und der Todesschatten seine Flügel über die Nationen ausbreitet, in einer solchen Zeit wird alles verkehrt und verdreht: Das Heilige muss unheilig, das Göttliche teuflisch, die Wahrheit Lüge heißen, und umgekehrt. So wird namentlich mit dem, was man noch aus dem Wort Gottes weiß, ein arger Missbrauch getrieben. Das ist aber auch so Satans Art zu allen Zeiten gewesen. Schon im Paradiese hat er Gottes Verbot nicht geradezu verworfen, wenn er sagte: „Sollte Gott gesagt haben?“ nein, er hat der Eva dasselbe verdreht, einen anderen Sinn unterschoben. So hat er bei der Versuchung des Heilandes das Wort Gottes falsch angewendet. Auf gleiche Weise verführen die Kreuzprediger; sie wählten ihre Texte aus der Schrift, wenn sie gegen die Schlachtopfer Christi donnerten. Unter anderen war ihr Lieblingstext: „Wer steht bei mir wider die Boshaften? Wer tritt zu mir wider die Übeltäter?“ Psalm 94,16. und ihre Predigt schloss ungefähr immer mit den heuchlerischen Worten: „Ihr seht, geliebte Brüder, wie groß die Bosheit der Ketzer ist, wie viel Übels sie in der Welt anrichten; ihr seht, mit welcher zärtlichen Liebe, mit welchen frommen Bestrebungen die Kirche dieselben zurückzuführen sucht. Aber Alles ist vergebens; sie nehmen ihre Zuflucht zum weltlichen Arme, um sich zu schützen. Darum sieht sich unsere heilige Mutterkirche wider Willen und zu ihrem großen Schmerze gedrungen, die Heere der Christen gegen sie anzurufen. Habt ihr nun noch einigen Eifer für euren Glauben, lodert noch ein Funke von Liebe für die Ehre Gottes in eurem Innern; wollt ihr Teil haben an dem Ablass der Vergebung der Sünden, so erhebt euch, kommt, empfangt das Zeichen des Kreuzes und tretet unter das Panier des Heeres unseres gekreuzigten Heilandes.“

Die Bemühungen des Reinerius und der übrigen Helfershelfer entsprachen den Erwartungen des Papstes keineswegs. Dominicus wird jetzt auf sein Ansuchen zum General-Inquisitor erwählt. Mit Vollmachten vom Papst versehen, erschien jener fanatische Spanier mitten unter einer ungeheuren Menge Volks in der Kirche des heiligen Prullianus. Hier verkündigt er öffentlich, wie er vom Papst beauftragt, mit äußerster Strenge, die Wahrheit des katholischen Glaubens zu verteidigen entschlossen sei, und sollten die geistlichen Waffen nicht genügen, so werde er zum weltlichen Schwert seine Zuflucht nehmen.

Ein Adeliger von Narbonne übergab sein Haus und sein Schloss den Ketzerrichtern zur Verfügung, und hier errichteten sie ihr Inquisitionstribunal, und begannen ihr blutiges Geschäft. Vor allen Dingen boten sie volle Vergebung der Sünden denen, welche gegen die Ketzer ziehen würden. Ganze Haufen, verführt und verblendet durch jene heillosen Versprechungen, traten unter ihre Fahnen, und hofften so auf eine leichte Weise ihre Verbrechen und Sünden zu büßen. Der Generalinquisitor verfertigte Statuten für die Bruderarmee, aus denen wir unseren Lesern einige Artikel als Muster mitteilen:

  1. „Alle diejenigen, welche an dem Kreuzzug Teil nehmen, schwören, alles zu tun, was in ihren Kräften steht, um die Rechtsame der Kirche wieder herzustellen und zu verteidigen, gegen alle diejenigen, welche dieselben antasten.
  2. Sie schwören, sowohl ihre eigene Person, als auch ihr Vermögen daran zu setzen, um die kirchlichen Vorrechte zu verteidigen, und die Waffen zu ergreifen, so oft sie hierzu von dem Kriegs-Prälaten1) aufgefordert werden.
  3. Wer zur heiligen Fahne schwört und verheiratet ist, dessen Gattin schwört, ihren Ehegemahl von dem heiligen Kriege nicht abzuhalten; dafür hat sie das ewige Leben als Belohnung ihres heiligen Eifers zu erwarten.
  4. Um die Kreuzfahrer von anderen Laien auszuzeichnen, soll für sie und ihre Weiber eine besondere Kleidung verfertigt werden von weißer oder schwarzer Farbe, jedoch von verschiedener Form.
  5. Niemand wird zu dem heiligen Krieg angenommen, wer nicht vorher ein strenges Examen bestanden hat in Bezug auf seinen Lebenswandel, seine Sittlichkeit und seinen Glauben. Ein Kreuzfahrer muss seine Schulden bezahlt, seinen Feinden. vergeben, und sein Testament gemacht haben, um so für den Kampf um so mehr vorbereitet zu sein.
  6. Der Kreuzfahrer muss, ehe er in den Krieg zieht, in Gegenwart von Notaren und gültigen Zeugen von seiner Frau Abschied nehmen.
  7. Die Gattinnen derer, die im heiligen Krieg fallen, versprechen, sich nie mehr zu verehelichen rc.“

Dieser Auszug genügt, unseren Lesern einen Begriff von jener gräulichen Scheinheiligkeit und Gleisnerei zu geben, welche die römische Kirche mit ihrem Papst so sehr auszeichnet und charakterisiert. Welch ein heiliger Schein! hinter welchem der Mörder mit grinsendem Gesichte hervorblickt, gleich einem Räuber, der auf seine unschuldige Beute lauscht. Es soll Gottes heilige Sache sein, für welche die Kreuzfahrer kämpfen und zwar mit Darangabe ihres Lebens und ihres Vermögens; allein sie wussten wohl, dass die Aussicht auf Plünderung ihnen hundertfach einbringe, was sie aufs Spiel setzten. Eine große Zahl unwissenden, fanatisierten Pöbels mochte wohl, auch durch die Aussicht auf die Seligkeit angelockt, die ihnen verheißen wurde, die Waffen ergreifen. Indessen ging die Sache dem Papst immer noch zu langsam; aus diesem Grunde wandte er sich jetzt an die Fürsten, und erließ an sie einen Aufruf, sie sollen sich gegen die Albigenser waffnen, und beauftragte seine Helfershelfer, allen und jeden Katholiken, die gleichen Wohltaten zu verheißen, welche denjenigen zuerkannt waren, die die Waffen gegen die Sarazenen ergreifen wollten; wenn sie nur ihre Hände mit dem Blut ihrer Brüder beflecken wollten. Lasst uns einen Augenblick inne halten und einen Blick zurückwerfen auf die furchtbaren Rüstungen von Seiten des Papstes und hinblicken auf die unglücklichen Waldenser, auf die Schlachtschafe Christi, die von dem Rachen des gierigen Wolfes verschlungen werden sollten. Was soll aus ihnen werden? Sie stehen zwischen zwei Feuern: Ein Kreuzzug ists auf der einen Seite, der sie in Masse vertilgen soll; auf der anderen die Inquisition, welche diejenigen, die dem Schwert entrinnen, einzeln aufhängt und dem Scheiterhaufen übergibt. Hier ist Geduld und Glauben der Heiligen nötig; wenn die Ochsen von Basan, und die großen Farren ihren Rachen aufsperren, wie ein brüllender und reißender Löwe, wie weiland auf den, auf den jene Worte geweissagt sind Ps. 22. Wäre Gott ihr Heiland, nicht ihr Trost gewesen, sie hätten müssen vergehen in ihrem Elend. So aber wussten sie, dass sie ein anderes Vaterland hatten, wohin sie nach diesem Leben aufgenommen würden, wo kein Leid, kein Geschrei, kein Feind, kein Papst, keine Inquisition, kein Kreuzzug mehr sie erreichen, noch in ihrer ewigen Freude stören kann. In Bezug auf die Kirche Gottes haben sie eine Verheißung, dass die Pforten der Hölle sie nicht zu überwältigen vermag. Sie hatten in sich das Bewusstsein des Glaubens, dass sie gerechtfertigt seien im Blut Jesu, Kinder Gottes, Erben des Himmels und Miterben Christi; das hielt sie aufrecht. Wir kennen nicht alle Einzelheiten der Geschichte, und mancher Zeuge Christi ist hinübergegangen in die ewige Heimat, ohne dass von ihm berichtet worden wäre; aber der Herr kennt die Seinen, und wenn wir einst selig heimgehen, so dürfen wir wohl auch etwas von dem Sieg der Gerechten aus dem Munde derer erfahren, die um des Namens Jesu willen geopfert worden sind.

Die Papisten indessen wünschten immer noch den Schein für sich zu gewinnen, als ob sie durch Überredung die Waldenser zur Kirche zurückführen wollten, ehe sie das Feuer und Schwert gebrauchten. Die Albigenser hatten nämlich eine Konferenz vorgeschlagen, auf welcher sie wünschten, es sollten die streitigen Punkte durch die heilige Schrift erörtert, und derjenige Teil, der seine Sache mit Gründen der Schrift bewiesen, sollte Recht erhalten. Die Papisten gingen auf diesen billigen Vorschlag ein, und es wurde (1206) Montreal bei Carcassonne als Versammlungsort bezeichnet. Die Schiedsrichter von Seiten der Katholiken waren die Bischöfe von Villeneuve und von Auxerre, von Seiten der Albigenser Robert von Bot und Anton Niviere.

Arnold Hot, ein Pfarrer der Albigenser, welcher zuerst in Montreal eintraf, unternahm es aus der heiligen Schrift den Beweis zu führen, dass die Messe und Brotverwandlungslehre Götzendienst sei, ferner, dass die römische Kirche nicht die Braut Christi genannt werden könne, und endlich, dass ihre Kirchenverfassung unheilig und unlauter sei. Er sandte diese Sätze schriftlich dem Bischof Eusus zu. Derselbe forderte 14 Tage, um auf dieselben antworten zu können. Nach Verfluss jenes Zeitraums erschien Eusus mit einer langen Schrift, welche öffentlich vorgelesen wurde. Arnold antwortete mündlich; er redete vier Tage lang mit einer solchen Klarheit, Bündigkeit und Kraft, dass er einen mächtigen Eindruck auf die Anwesenden machte. Der römisch-katholische Teil fing an, in große Verlegenheit zu geraten, als die päpstlichen Armeen anrückten. Das Schwert sollte entscheiden, wer Recht oder Unrecht habe, da die Feinde sich durch das Wort Gottes überwunden sahen. Überhaupt schienen die Römlinge durch jene Disputation die Albigenser nur hinhalten zu wollen, um Zeit für ihre Kriegsrüstungen zu gewinnen.

Der Papst Innozenz III. hatte seine getreuen Knechte, die Prediger-Mönche in ganz Europa herumgesandt, und eine große Armee zusammengebracht. Im Namen des Papstes wurde den Soldaten Vergebung aller Sünden verheißen, wenn sie nur vierzig Tage lang die Waffen gegen die Albigenser tragen wollten. Ist das nicht der Antichrist, welcher vorgibt, er sei Gott, der da Vergebung der Sünden und das Paradies verheißt, geliebter Leser? Wenn's der nicht ist, so gibt es keinen mehr. Die päpstlichen Truppen hatten den Auftrag, denjenigen keinen Glauben zu halten, welche keinen Glauben gegen Gott bewiesen. „Tut euer Möglichstes,“ ermunterte sie der Papst, „um die gottlose Ketzerei der Albigenser auszurotten, gebraucht noch größere Strenge, als ihr gegen die Sarazenen gebrauchen würdet. Verfolgt die Albigenser mit starker Hand, nehmt ihnen ihre Länder und Besitzungen, vertreibt sie, und setzt Katholiken an ihre Stelle!“

Raymond indessen fuhr fort, die Albigenser zu schützen, trotz dem Bann des Papstes, welcher nicht zufrieden damit, ihn von der Kirche ausgestoßen zu haben, alle seine Untertanen vom Eid der Treue entband und jedermann erlaubte, Hand an ihn zu legen und ihm sein Land zu nehmen. Ein Umstand, der sich um jene Zeit ereignete, gab dem Papst einen Vorwand, solche strenge Maßregeln gegen ihn zu ergreifen. Einer der Inquisitoren, Peter von Castelnau, wurde (1208) von einem Unbekannten ermordet. Die Mönche, welche gegen Raymond aufgebracht waren, schoben hiervon die Schuld auf diesen Fürsten und nun zogen die Kreuzfahrer mehr, als 100.000 Mann stark gegen ihn zu Felde. Innozenz III. ließ durch den Abt Arnold den Kreuzzug predigen. Er schrieb unter andrem an die Bischöfe in Südfrankreich: „Eine wahrhaft gräuliche Nachricht ist uns zu Ohren gekommen. Es hat gegen den heiligen Petrus von Castelnau, heiligen Andenkens, während er auf lobenswerte Weise das ihm anvertraute Amt bekleidete, der Teufel seinen Diener, den Grafen von Toulouse aufgestiftet rc.“ Nun folgt eine weitläufige Erzählung von der Ermordung des Legaten, und Innozenz fährt fort: „Obgleich besagter Graf schon lange mit dem Bannfluch gebrandmarkt ist, so mögt ihr jetzt, weil er nach bestimmten Angaben Urheber des Mordes jenes heiligen Mannes ist, um eben dieser Ursache willen, ihn als einen Gebannten öffentlich bekannt machen. Alle diejenigen, welche besagtem Grafen durch einen Eid als Untertanen oder Bundesgenossen verpflichtet sind, wollt ihr kraft unseres apostolischen Ansehens jenes Eides, entbinden; es soll ferner jedem Katholiken erlaubt sein, nicht nur seine Person zu verfolgen, sondern auch dessen Land in Besitz zu nehmen und zu behalten rc.“

Dem König Philipp von Frankreich schrieb er: „Vernimm die Stimme des Bluts des Gerechten und ergreife gegen den Tyrannen und Feind den Schild des Glaubens zum Schutz der Kirche rc.“ In gleichem Tone schrieb der Papst an den französischen Adel und an das Volk. Und doch war Raymond am Mord des Peter von Castelnau unschuldig, so dass Innozenz III. später selbst gestand, er sei dessen nicht überführt. Raymond VI. ward von Schrecken ergriffen, und suchte Versöhnung, und zum Beweis seiner Aufrichtigkeit überantwortete er den päpstlichen Truppen sieben feste Plätze in der Provence. Damit waren die päpstlichen Legaten nicht zufrieden; er musste als ein Büßender vor der Kirchtüre zu Agde erscheinen. Hier waren mehr als zwanzig Bischöfe und Erzbischöfe, unter ihnen der päpstliche Gesandte Milo versammelt. In ihrer Gegenwart sollte er auf das heilige Sakrament des Abendmahls und auf die Reliquien der Heiligen, welche vor den Türen der Kirche mit großem Pomp aufgestellt waren, der heiligen Kirche Gehorsam und Treue schwören. Raymond schwur. Er ward hierauf in die Kirche geschleppt, öffentlich gegeißelt, und nun empfing er die Lossprechung. Das gleiche Schauspiel wurde wiederholt zu Castres am Grabe des heiligen Peters des Märtyrers, und nun erst wurde er in Rom als ein reumütiger Sohn der Kirche wieder aufgenommen. Also handelte Papst Innozenz III. mit einem Katholiken, der nichts anders verbrochen hatte, als dass er seine getreuen Untertanen, deren Unschuld er kannte, gegen ihre grausamen Feinde in Schutz nahm.

Allein das Kreuzheer, das man gegen die Albigenser versammelt hatte, zog dessen ungeachtet, einem verheerenden Strome gleich, vorwärts. An der Spitze desselben stand der wütende Arnold. Überall gingen sie auf die Waldenser los, sengten und brannten. Zuerst marschierten sie gegen die Besitzungen des Burggrafen Raymond Roger; dieser war Neffe des Raymond VI. und besaß sieben Baronien, welche von Toulouse abhängig waren. Dieser edle Fürst war zwar der römisch-katholischen Religion zugetan; allein er hielt es ebenfalls für seine Pflicht, wie Raymond, seine ruhigen und friedlichen Untertanen gegen die meuchelmörderischen Kreuzfahrer zu schützen. Er residierte in Beziers. Die Misshandlung, die seinem Oheim Raymond widerfahren, war die Zumutung, die man demselben machte, den Kreuzzug gegen Beziers anzuführen, um die Albigenser samt ihrem Fürsten zu vernichten, erfüllte den Roger mit einem gerechten Unwillen. Er schloss sich mit seinen getreuen Untertanen in seiner Residenz ein, und war entschlossen, sich zu verteidigen. Indessen rückte jenes Heer von 100.000 Kreuzfahrern an, und umzingelte die Stadt. Roger hatte nicht Mut genug, den Kampf mit seiner Handvoll Leute zu wagen; es ergriff ihn ein panischer Schrecken; er verlässt die Stadt, eilt zum päpstlichen Legaten, wirft sich demselben zu Füßen, bittet ihn flehentlich der Stadt, in welcher doch so viele Katholiken wohnen, zu schonen; allein vergeblich. Der Legat verlangt vor Allem, die Albigenser sollten ihren Glauben abschwören, und das Versprechen ablegen, dass sie sich der römischen Kirche unbedingt unterwerfen wollen. Der Graf begibt sich wiederum in die Burg zurück, versammelt sein Volk und legt ihnen den Entschluss des Legaten vor. Die Katholiken bitten die Albigenser, sie möchten doch die Bedingungen eingehen, sonst sei ja die Stadt verloren. Hierauf erwidern die Albigenser: Nie werden sie ihren Glauben verleugnen, um ein elendes Leben zu fristen; Gott könne sie schützen, wenn er wolle; liege es aber in seinem Willen, dass sie ihn durch ihren Tod preisen sollen, so halten sie es für eine Ehre, für die Wahrheit zu sterben. Sie wollen lieber dem Papst missfallen, der nur den Leib vernichten könne, als sich Gottes Ungnade zuziehen, der Leib und Seele verderben könne in die Hölle. Nie werden sie sich ihres Heilandes und seiner Gerechtigkeit schämen; nie werden sie ihn verleugnen; sie würden ja sonst dem ewigen Tod anheimfallen; nie werden sie sich zu einer Religion bekennen, die Christi Verdienst vernichte, und seine Gerechtigkeit.

Noch blieb ein Mittel zu ihrer Rettung übrig, welches die katholischen Einwohner versuchten. Der römisch-katholische Bischof begibt sich zum Legaten Arnold, und versucht, seinen Sinn umzustimmen und ihn zu erweichen; allein er blieb unerbittlich, taub jeder Vorstellung; er droht fürchterlich, er schwört, alle Einwohner sollen sterben, wofern sie nicht ihr Verbrechen erkennen. In der Tat, der Grausame hielt Wort. Cäsarius erzählt, Arnold sei von den Kreuzfahrern gefragt worden: „Was sollen wir tun, Herr? Wir können ja die Guten von den Bösen, d. i. die Ketzer von den Katholiken nicht unterscheiden.“ Der Legat antwortete: „Bringt alle um, die euch in die Hände kommen, der Herr kennt die Seinen.“ Der fanatische Pfaffe meinte, Gott werde schon die Katholiken schützen. Jetzt begann der Sturm gegen die Stadt; die Mauern werden überstiegen, die Feinde dringen ein, und Alles wird niedergemacht. Zwanzigtausend, nach Andern sechzigtausend Personen, Männer, Weiber, Kinder, Greise, Katholiken und Waldenser verloren in diesem Blutbad das Leben. Der fürchterliche Arnold von Citeaux erzählt in seinem Siegesbericht an den Papst, Innozenz III. triumphierend: „Die Unsrigen schonten weder Stand, noch Geschlecht, noch Alter, und, nachdem der Feind überwunden worden war, töteten sie ungefähr zwanzigtausend mit der Schärfe des Schwertes. Der Feind erlitt eine furchtbare Niederlage; die ganze Stadt wurde der Plünderung und den Flammen preisgegeben. Wunderbar war das Wüten der göttlichen Rache gegen dieselbe.“

Der Graf, welcher den Untergang seiner Hauptstadt voraussah, hatte sich nach Carcassonne geflüchtet, eine Stadt, die fester, als Beziers, und somit leichter zu verteidigen war. Es wohnten daselbst eine Menge Albigenser und andere suchten hier eine Zufluchtsstätte. Der päpstliche Legat hatte einen neuen Zuschuss von Truppen, die man in Italien, Frankreich und Deutschland zusammengerafft hatte, erhalten, so dass die Zahl derselben bis auf dreimal hunderttausend anwuchs. Carcassonne wurde eng eingeschlossen, mehrere Stürme wurden versucht und von den Belagerten mit Mut abgeschlagen; allein die Menge der Feinde war zu groß. Der Burggraf, welcher anfangs mit kräftigem Mut den Feind abgewehrt hatte, verlor zuerst die untere Stadt, wo die Kreuzfahrer Alles, sowohl Katholiken als Albigenser, was ihnen in die Hände fiel, niedermachten.

Die Carcassoner zogen sich jetzt in den oberen Teil der Stadt zurück, und Arnold befahl den Sturm; allein seine Soldaten stürzten zu Hunderten und Tausenden zusammen und die Gräben der Stadt waren von den Leichnamen derselben angefüllt. Als der Legat sah, dass er nichts ausrichtete, so nahm er zur List seine Zuflucht. Lügen und Meineide sind die gewöhnlichen Mittel, deren die römischen Kirchenfürsten sich bedienen, wenn sie unschuldige, harmlose Gemüter berücken und in ihr Netz ziehen wollen. Der Zweck heiligt ja die Mittel, und einem Ketzer braucht man nicht Treue und Glauben zu halten, das wäre ja eine Todsünde. Arnold bemächtigte sich durch Versprechungen und Heuchelei der Person des edlen Roger, der in seiner Einfalt dem Fuchs Glauben schenkte. Er wurde in einen Kerker geworfen, und in demselben erdrosselt oder mit Gift aus dem Wege geräumt. Als die Belagerten die Nachricht von der Gefangennehmung ihres Oberhauptes erfuhren, gaben sie die Verteidigung ihrer Heimat auf, und verließen im Dunkel der Nacht die Stadt, indem sie durch einen verborgenen, nur ihnen bekannten Durchgang in der Stille abzogen und nichts mit sich nahmen, als Nahrungsmittel für einige Tage. Perrin sagt von diesem Abzug: „Es war ein trauriges Schauspiel, die Bewegung des Volkes, dieser Abzug unter Tränen und Seufzen, als sie ihre möblierten und mit Gütern aller Art angefüllten Häuser verließen, um ins Ungewisse hinauszuziehen, und vor dem Feind zu entfliehen; wie sie ihre Kinder, ihre gebrechlichen Greise und Matronen mit sich schleppten mitten unter dem Gewimmer der Frauen.“

Der Feind merkte ihre Flucht nicht; Gott hatte ihm die Augen gehalten, und so kamen die Flüchtigen des anderen Tages beim Schloss Caberet, 3 Stunden von Carcassonne an, von wo aus sie sich, die einen nach Aragon, die anderen nach Catalogne, wieder andere nach Toulouse und nach anderen Städten hin zerstreuten.

Die tiefe Totenstille, welche in der Oberstadt Carcassonne herrschte, verursachte unter den Kreuzfahrern kein geringes Erstaunen. Anfangs hielten sie's für Kriegslist, als wollten die Albigenser sie in eine Schlinge locken, und sie dann plötzlich überfallen. Einige unter ihnen erstiegen die Mauern und drangen in die Stadt. Jetzt erscholl das Geschrei: „Die Albigenser sind fort!“ Der Legat befahl, die Beute sollte in der Hauptkirche zu Carcassonne niedergelegt, verkauft, und der Erlös unter die Kreuzfahrer nach Verdienst ausgeteilt werden. Bis dahin war der Kreuzzug durch Arnold, Abt von Citeaux, den Legaten des Papstes angeführt worden. Derselbe hatte sich jedoch über den Zeitraum von vierzig Tagen, in welchem man die Vergebung der Sünden verdienen sollte, hinaus erstreckt, und man fand, die Vertilgung der Ketzer sei keine so gar leichte Sache, wie man anfangs geglaubt hatte; daher wurde die Leitung des Kriegs dem Grafen Simon von Montfort übergeben. Dieser allein unter den adeligen Kreuzfahrern war bereitwillig, den Raub der geplünderten Güter von dem Legaten anzunehmen; die übrigen Edlen wiesen ihn zurück. Simon hatte allerdings einige militärische Talente, allein er war ein fanatischer Päpstler, voll Ehrgeiz, und ohne alles menschliche Gefühl. Überall, wohin er zog, erfüllte er alles mit Grausen und Flammen. Er belagerte unter anderm Minerbe, ein Schloss an der spanischen Grenze. „Der verfluchteste Ort unter allen,“ sagte Simon, „denn seit dreißig Jahren hat man daselbst keine Messe gesungen.“ Ein Beweis, wie das Wort Gottes daselbst kräftig geworden war. Die Waldenser mussten sich aus Mangel an Wasser ergeben, und die Unglücklichen, welche von den Katholiken gefangen wurden, mussten eines grausamen Todes sterben. Die Kreuzfahrer warfen den Grafen von Termes, Raymond, in ein enges Gefängnis, nachdem sie vergebens ihn in die römische Kirche zurückzubringen gesucht hatten, und ihre Grausamkeit machte seinem Leben bald ein Ende. Sie zündeten ein großes Feuer an, und warfen zuerst seine Gattin, seine Schwester, seine Tochter und andere Frauen vom Stande in dasselbe. Weder Schmeicheleien, noch Drohungen vermochten sie von ihrem Glauben abwendig zu machen. Der Abt zu Vaux hatte sich die Mühe gegeben, die Getreuen des Herrn von Minerbe in den Schoß der päpstlichen Kirche zurückzuführen. „Wir verleugnen unsere Religion nicht,“ riefen sie ihm entgegen, wie mit einer Stimme, „ihr gebet euch vergebliche Mühe; weder Tod, noch Leben vermag uns zu bestimmen den Glauben, den wir bekennen, zu verlassen.“ Hierauf ließen der Legat und der Graf Simon hundertundachtzig Personen, Männer und Weiber in die Flammen werfen. Diese Zeugen der Wahrheit gingen dem Tod mit Freudigkeit entgegen, und priesen Gott, der sie gewürdigt hatte, um seines Namens willen zu leiden und zu sterben. Sie kündigten zugleich dem Simon an, es werde ein Tag kommen, an dem er der Strafe für seine Grausamkeit nicht entgehen werde, jener Tag, wo die Bücher aufgetan würden und jeder empfangen werde, was seine Taten wert seien.

Nachdem Montfort einmal sich des Schlosses von Minerbe oder Minerva bemächtigt hatte, so zog er weiter und belagerte Preissan oder Termes, im Distrikt von Narbonne. Wegen Wassermangel musste hier abermals die Besatzung den Ort verlassen; sie zogen mitten in der Nacht ab, und wurden von den Feinden nicht bemerkt. Hierauf nahm er das Schloss La Baur mit Sturm nach einer sechsmonatlichen Belagerung, und alle Belagerten wurden mit dem Schwert getötet, ausgenommen achtzig Edelleute, die der grausame Montfort aufhängen ließ. Vierhundert Albigensern wurde die Wahl gelassen, ob sie ihrem Glauben entsagen oder sterben wollten; sie besannen sich nicht lange, sondern liefen mit triumphierender Freude dem lodernden Scheiterhaufen zu, stürzten sich in die Flammen, und übergaben ihren Geist in die Hände ihres himmlischen Vaters.

Raymund VI. war indessen von den Päpstlern nicht vergessen, sondern nur aufgespart worden. Man stellte an ihn überspannte Forderungen, die er nicht eingehen konnte. Nicht nur wurde er misshandelt; nein, sondern auch verspottet durch die. Bedingungen, die man ihm auf der Kirchenversammlung zu Arelate 1211 vorgelegt hatte. Unter denselben sind folgende: Dritte Bedingung: Niemand dürfe im Bereich seiner Herrschaft von mehr als zwei Sorten Fleisch essen. Sechste Bedingung. Niemand unter seiner Herrschaft solle kostbare Kleider tragen; nur schwarze Kappen von schlechtem Tuch. Siebente Bedingung: Alle Schlösser und Burgen seiner Herrschaft müsse er dem Boden gleich machen, und gänzlich schleifen. Achte Bedingung: Niemand von den Seinigen, nicht einmal die Edlen dürfen in einer Stadt oder Burg wohnen, sondern außerhalb derselben auf dem Lande, wie Bauern. Zehnte Bedingung: Jedes Familienhaupt müsse dem Legaten alljährlich 4 Tolosaner Denarien oder Groschen bezahlen. Zwölfte Bedingung: Wenn der Graf von Montfort durch die Länder. des Grafen reitet, so darf weder. er, noch einer aus seinem Gefolge, etwas bezahlen. Dreizehnte Bedingung: Hat Graf Raymund alle diese Bedingungen erfüllt, so muss er übers Meer fahren und unter den Johanniter-Rittern gegen die Türken fechten, und darf von da nicht zurückkommen, bis er von dem Legaten hierzu die Erlaubnis bekommt. Vierzehnte Bedingung: Hat er obigen Bedingungen durchaus Genüge geleistet, so werden ihm alle seine Besitzungen vom Legaten (Arnold) und vom Grafen von Montfort zurückgegeben werden, wenn es ihnen belieben wird. Es leuchtet von selbst ein, dass der Graf solche Bedingungen nicht unterschreiben konnte; das wussten seine Feinde zum Voraus, und sie suchten nur einen Vorwand, um ihn zu bannen und aufs neue zu bekriegen (1211). Der grausame Abt Arnold von Citeaux war inzwischen Erzbischof von Narbonne geworden, und nahm zugleich von dem Herzogtum Narbonne Besitz.

Während nun die Katholiken also verfuhren, und weder Albigenser, noch Fürsten schonten, so wurde sogar der König Philipp August von Frankreich bedenklich und schrieb an den Papst. Peter II., König von Aragonien, ein Verwandter des Hauses von Toulouse, wendete sich nach Rom mit Bitten und Klagen. „Ketzer und Katholiken“, sagte er, seien beraubt und gemordet worden; es sei die Ketzerei der Ritter und Herren, die man vertrieben habe, keineswegs erwiesen; und gesetzt auch, Raymund VI. wäre ein Ketzer, so gehöre doch die Grafschaft wenigstens seinem Sohn. Zugleich versprach Peter II., er wolle darüber wachen, dass die Ketzerei ganz ausgetilgt werde in jenem Land. Die Verwendung dieses Fürsten hatte keinen Erfolg; im Gegenteil, nachdem Innozenz III. eine Zeitlang den Schafspelz herausgehängt hatte, zeigte er bald die Wolfszähne, und gab ihm deutlich zu verstehen, er solle die Ketzer nicht beschützen; denn ein Ketzerbeschützer sei noch schlimmer, als ein Ketzer selbst. Er drohte ihm mit dem ganzen Zorn der Kirche. Peter ließ sich nicht abschrecken, er trat gegen die Kreuzfahrer auf; allein er fiel in der Schlacht bei Muret (1213) und Montfort trug den Sieg davon. Hier muss ich eine Bemerkung meinen Lesern mitteilen, die sehr wichtig bei der Betrachtung der Wege und Führungen Gottes in der Geschichte ist. Der oberflächliche Beobachter, und der, welcher Gottes Vorsehung nicht kennt, urteilt nicht selten nach dem äußeren Schein, und sieht die Wahrheit da, wo der äußere Sieg ist; allein wie verkehrt ein solches Urteil ist, zeigt die ganze heilige Schrift und die Völkergeschichte. Oft muss der Unschuldige leiden, und der Gottlose triumphiert. Die Wahrheit trägt ihren Sieg in sich selbst und der Jünger Jesu wird nie überwunden. Auf dem Scheiterhaufen und im Gefängnis ist er Sieger auf dem Plan, und auch hier gilt das Sprichwort: „Wer zuletzt lacht, der lacht am besten“; nur müssen wir das Wörtlein zuletzt bis über das Grab hinüber ausdehnen.

Nach dem Fall Peters II. von Aragonien waren die beiden Grafen Raymond Vater und Sohn verlassen; sie flohen aus dem Lande ihrer Väter, und Simon von Montfort nahm ihr Gebiet selbst in Besitz. Eine Synode zu Montpellier (1215) bestätigte ihm diesen Besitz; denn die heilige Kirche wollte ihren getreuen Sohn reichlich belohnen; Simon ward nun Graf von Toulouse, und damit nicht zufrieden, nahm er seinem ehemaligen Mitgenossen bei der Blutarbeit gegen die Albigenser, dem Arnold das Herzogtum Narbonne ab. Die Lateran-Synode zu Rom (1215) bestätigte den Beschluss jener Synode. Vergeblich verwendeten sich die beiden Raymond und der König von England für sie, um diesen Spruch abzuwenden. Simon setzte sich unter namenlosen Gräueln in seiner Herrschaft zu Toulouse fest; die Edlen waren zum Teil gefallen, teils mussten sie flüchtig werden; ein großer Teil der Einwohner, besonders die Albigenser, war vernichtet oder entflohen, und der große Haufe durch die Szenen, die vor seinen Augen vorgingen, eingeschüchtert.

Raymond hatte indessen sein Land noch nicht aufgegeben; kannte er ja die Treue seiner Untertanen und ihre Liebe und Anhänglichkeit an ihn und an sein Haus. Er erschien im Jahr 1217 wieder in der Grafschaft Toulouse, und das ganze Land fiel ihm wieder zu. Simon erntete endlich, was seine Taten wert waren; er fand vor den Mauern der Stadt Toulouse 1218, von einem Stein getroffen, seinen Tod, und Raymond zog wieder in seine Residenz ein. Amalarich, Sohn des Simon, wollte sich in Besitz des Landes setzen und die Kirche ließ das Kreuz für ihn predigen; allein er sah sich genötigt, dasselbe mit dem Rücken anzusehen.

Raymond VI. starb 1222 eines natürlichen Todes im Besitz seines Landes; sein Verfolger Innozenz III. war 1216 schon gestorben, und der berüchtigte Dominicus starb im Jahr 1220. Raymund VII., Sohn des Grafen von Toulouse eroberte sein ganzes väterliches Erbe wieder, und vermochte sogar Amalarich, den Sohn des Montfort, zur Abtretung desselben; allein Papst Honorius III. (1216-1227) hatte den Hass seines Vorgängers gegen das Haus von Toulouse geerbt. Er reizte Ludwig VIII., König von Frankreich, mit einem neuen Kreuzheer Toulouse für sich zu erobern. Der Papst forderte den König mit folgenden Worten zu diesem Unternehmen auf: „Dies ist das Gebot Gottes: Wenn du hörst, dass jemand in einer deiner Städte, die der Herr, dein Gott dir zur Wohnung angewiesen hat, sagt: „Kommt, lasst uns anderen Göttern dienen, die wir nicht gekannt haben,“ so sollst du die Einwohner jener Stadt mit der Schärfe des Schwerts töten.“ Eine große Menge Prälaten (erzählt Matthias von Paris 1226) und Laien nahmen das Zeichen des Kreuzes, mehr aus Furcht vor dem König von Frankreich und dem Legaten zu Gefallen, als mit dem Eifer um der Gerechtigkeit der Sache willen; denn vielen missfiel es sehr, dass sie den Grafen von Toulouse, der gut katholisch war, feindlich angreifen sollten, besonders, da es bekannt war, derselbe sei neulich bei einer Kirchenversammlung den Legaten mit vielen Bitten angegangen, er möchte kommen und in allen seinen Staaten jeden Einzelnen über seinen Glauben verhören, und, wenn er jemand finde, der einen Glauben bekenne, welcher im Widerspruch mit dem katholischen sei, so möge er selbst nach dem Urteil der heiligen Kirche Gerechtigkeit handhaben. Was seine Person betreffe, so wolle er, wenn er in irgend einem Punkte gefehlt habe, Gott und der heiligen Kirche, wie es einem getreuen Christen gezieme, Genüge tun; und wenn es der Legat wünsche, sich einer Glaubens-Prüfung unterziehen. Dies alles verwarf der Legat und der katholische Graf konnte keine Gnade finden, „wofern er nicht, auf sein Erbe für sich und seine Nachkommen verzichtend, abschwöre.“

Ludwig VIII. also versammelte eine ganze Armee von Kreuzfahrern, und zog an der Spitze derselben vor die Stadt Avignon, welche vom Grafen von Toulouse abhängig war. Der Papst befürchtete, der König von England, welcher mit Toulouse in Verbindung war, möchte Raymond VII. zu Hilfe kommen; daher schrieb er an denselben: „Bekriegt den König von Frankreich nicht, weder in eigener Person, noch durch euren Bruder, noch durch sonst jemanden, so lange er mit Glaubensangelegenheiten im Dienste Christi beschäftigt ist, damit der König von Frankreich, seine Prälaten und Baronen nicht genötigt seien, ihre Waffen zur Verteidigung ihrer eigenen Person zu gebrauchen, deren sie sich gegenwärtig zur Ausrottung der Ketzerei bedienen; denn wir müssten ein solches Betragen, als ein Zeichen von großer Gottlosigkeit missbilligen, und euch unser väterliches Wohlwollen entziehen, dessen ihr in jedem anderen Fall versichert sein dürft rc.“ Der Graf Raymond VII. verteidigte Avignon mit großer Tapferkeit. Die Kreuzfahrer stürzten in Masse zusammen; die Ruhr raffte noch weit mehr dahin, als das Schwert. Der Legat verzweifelt an der Einnahme der Stadt und nahm zur List seine Zuflucht. Er verlangte, man solle die Stadt seinen Prälaten öffnen, unter dem Vorwand, als wollten sie den Glauben der Einwohner prüfen; er schwur, einzig das Heil ihrer Seelen sei die Ursache, warum man die Stadt belagert habe. Das Geschrei von ihrem Unglauben sei bis zu den Ohren des Papstes gekommen; er wünsche nur zu erfahren, ob jenes Gerücht wahr oder falsch sei. Die Avignoner, auf die Heiligkeit des Eides sich stützend, öffneten arglos die Tore; allein statt der Prälaten, stürzten Kreuzfahrer hinein, mordeten die Einwohner, schmiedeten andere in Ketten, plünderten, schleiften die Türme und die Mauern. Von Avignon zog die Räuberhorde nach Toulouse; auch diese Stadt fiel nach langer Belagerung und Raymond musste sich unter den empörendsten Bedingungen unterwerfen 1229. Zum Glück für ihn war Ludwig VIII. schon 1226 gestorben, sonst würden die Bedingungen noch drückender für ihn geworden sein. Ein Teil seines Gebietes kam an Frankreich, und die Vereinigung des anderen Teils mit diesem Reich wurde vorbereitet; denn unter den Friedensbedingungen stand: nach seinem Ableben solle die Grafschaft Toulouse Frankreich einverleibt werden. Im Jahr 1249 war das Grafenhaus ausgestorben, und nun fassten die Kapetinger festen Fuß in Frankreich. Von nun an nahm die Zahl der Albigenser immer mehr in Frankreich ab. Niemand wollte sich mehr Roms Feindschaft, das nur Rache und die bitterste, grausamste kennt, zuziehen, und die Waldenser schützen. Diejenigen, welche dem Schwert entronnen waren, zogen in die einsamen Täler von Piemont und in andere Länder, um ruhig und ungestört ihrem Glauben und ihrer Überzeugung leben zu können.

Mehr als zwanzig Jahre lang war die blutgierige, babylonische Hure, die römische Kirche, beschäftigt, die Schafe des Herrn eigentlich zu schlachten. Es ist unmöglich, alle die einzelnen Gräuel, die begangen wurden, zu beschreiben, unmöglich aber auch die kräftigen Zeugnisse und den standhaften Glauben der Einzelnen, die unter dem Henkerbeil gefallen sind, darzulegen. Ähnliches kam nie in der Geschichte vor, selbst nicht unter der heidnisch-römischen Regierung. Damals missbrauchte man wenigstens den Namen des dreieinigen Gottes nicht, weil man ihn nicht kannte, um alle die Gräuel zu beschönigen, die man an den Christen beging. Nie wird Roms Kirche jenen Schand- und Gräuelfleck tilgen können, womit sie sich befleckt hat; immer wird die Geschichte mit Abscheu jener furchtbaren Gräuel gedenken, und sie den Nachkommen erzählen als ein Zeugnis vor Gott gegen die Kirche, die seine Heiligen geopfert hat. Fürsten und Könige zittern vor ihr; Andere treiben Hurerei mit ihr, d. i. sie gehen ein in ihre Plane, helfen ihr ausrotten und vertilgen die Kinder Gottes. Aber noch waltet der Herr der Gemeinde in seiner Kirche, das Gold des Glaubens soll siebenfach durchs Feuer bewährt werden. Unreine Glieder fallen ab, wirkliche Ketzer ziehen sich zurück, und so stand die Gemeinde Gottes nach jener Trübsal zwar in die Wüste getrieben, aber reiner und lauterer da, als vor dem Sturm, gleich wie die Luft nach einem Gewitter reiner und frischer dem Menschen und der Natur Kraft und Lebensfrische verleiht. Das Blut der Märtyrer bedüngte das Erdreich der Kirche, und neue Zeugen traten auf, obgleich Rom glaubte, ein- für allemal die Ketzerei ausgerottet zu haben.

Nichts, nichts vermag der Frevler Brut!
Es wächset durch der Zeugen Blut
Ein kräftiges Geschlecht empor,
Es tritt mit neuer Kraft hervor.

Jehovah ist sein Hort und Schutz,
Drum bietet es dem Feinde Trutz.
Er ist bei ihm wohl auf dem Plan
Drum scheuet es nicht Fluch und Bann.

Es singt, wenn Blitz und Flammen sprüh'n,
Es fürchtet nicht des Zornes Glühn,
Es singt ein Lied von Gottes Gnad',
Von Zions Recht, von Zions Rat.

Die Inquisition fuhr fort zu verfolgen, und die einzelnen Gläubigen zu greifen. Von 1206 bis 1228 war jenes Bluttribunal neben den Kreuzzügen in voller Tätigkeit, und verbreitete Furcht und Schrecken unter dem Volke. Wir können uns einen Begriff von der Menge der Eingezogenen und Gefangenen machen, wenn wir lesen, was 1228 die Erzbischöfe von Aix, Arles und Narbonne den Dominikaner-Mönchen schrieben: „Es ist uns zu Ohren gekommen, ihr habt eine bedeutende Anzahl Waldenser gefangen genommen; allein wir können weder die Kosten für die Nahrungsmittel so vieler Menschen aufbringen, noch die nötigen Steine und Materialien zum Bau von Gefängnissen anschaffen; daher raten wir euch, ein wenig langsam zu tun mit der Gefangennehmung jener Leute, bis der Papst über die große Anzahl der Gefangenen unterrichtet ist, und bis er eine Verordnung in Bezug auf dieselben gegeben hat.“

Die Verordnung, welche nach Beendigung dieses mörderischen Kreuzzuges, das Konzil zu Toulouse, welches 1229 gehalten worden war, gegen die Ketzer gab, enthielt folgende Bestimmungen oder Bestätigungen der 1215 in Rom beschlossenen Maßregeln: 1) „Die Bischöfe sollen geschworene Männer in allen Gegenden, ihres Sprengels anstellen; diese müssen die Ketzer in allen Winkeln aufspüren, und sogleich dem Tribunal überliefern. 2) Jeder Fürst, Gutsherr, Bischof oder Richter, der einen Ketzer verschont, soll Land, Gut oder Amt verlieren. 3) Jedes Haus, in welchem man einen Ketzer antrifft, soll dem Boden gleich gemacht werden. 4) Alle zwei Jahre sollen die männlichen Personen im vierzehnten Jahre, die weiblichen im zwölften, eidliche Treue gegen die römische Kirche und Verfolgung der Ketzer nach allen Kräften geloben. Wer nicht erscheint, und wer an Ostern, Pfingsten, Weihnachten nicht Kommuniziert, ist der Ketzerei verdächtig. 5) Wer ein Ketzer oder der Ketzerei verdächtig ist, den darf in der gefährlichsten Krankheit kein Arzt, kein Freund besuchen. 6) Wer der Ketzerei aufrichtig abgeschworen hat, und zur römischen Kirche zurückgekehrt ist, soll seine Heimat verlassen, besondere Kleidung tragen, aller öffentlichen Rechte verlustig sein, bis der Papst ihn losspricht.“ In diesem Sinn waren die übrigen Artikel auch abgefasst.

Als Gregor IX. (1227-1241) sah, dass die Bischöfe seinen Befehl nicht kräftig und nicht eilig genug vollzogen, so stiftete er 1232 zu Toulouse, Carcassonne und an anderen Orten die obengenannten Inquisitionstribunale, welche alle Verdächtigen einzogen; man schritt zur Folter, und wendete alle Marter an, um die unglücklichen Angeklagten zu einem Geständnis zu bringen. Widerriefen sie, so wartete ihrer nicht selten lebenslängliche Gefangenschaft. Der Reuige ward mit Kindern und Kindeskindern für ehrlos erachtet, gegeißelt; das Kleid, das sie trugen, war mit Teufelslarven bemalt. Wer entflohen war, wurde im Bildnis verbrannt. Wurde jemand vierzig Jahre nach seinem Tod als Ketzer erkannt, so wurden seine Nachkommen aller Ämter für verlustig erklärt. Die, welche standhaft ihren Glauben bekannten wurden dem weltlichen Arme übergeben, und verbrannt. Jener Dominikaner, Conrad von Marburg, der 1233 von deutschen Edelleuten erschlagen wurde, hatte den fürchterlichen Grundsatz, lieber viele Unschuldige zu opfern, als nur eines Schuldigen zu schonen.

Man berechnet, dass im Verlauf dieser Verfolgung ungefähr eine Million Albigenser von der römischen Kirche hingeopfert worden ist. Die Inquisition bediente sich verschiedener Straf- und Vertilgungsmittel; die Albigenser wurden verjagt, aufgehenkt, verbrannt, oft in großer Menge; man ersäufte sie, man zwickte sie mit eisernen Zangen; sie wurden reißenden Tieren vorgeworfen, erdrosselt; man ließ sie zu Tode hungern; sie wurden zersägt, zermalmt, in Stücke zerschnitten, mit abgezogener Haut auf dem Rost gebraten usw.

Manchen unserer Leser ist vielleicht das Betragen der Albigenser aufgefallen, und sie fanden dasselbe mit dem Geist des Evangeliums unvereinbar, dass dieselben die Waffen ergriffen, während die ersten Christen sich keineswegs mit den Waffen in der Hand würden verteidigt haben. Die Sache ist einfach diese: Die ersten Christen wurden von ihren rechtmäßigen, politischen Oberherren, den römischen Kaisern verfolgt, und somit hielten sie mit Recht nach dem Beispiel ihres Meisters, eine gewaltsame Gegenwehr für eine Empörung. Die Albigenser standen nicht unter dem Papst, sondern unter ihren eigenen unabhängigen Fürsten, denen sie Tribut bezahlten, von welchen sie geschützt und verteidigt wurden; diesen gehorchten sie. Gegen ihre Fürsten hätten sie sich's nie einfallen lassen, die Waffen zu ergreifen, im Fall sie von ihnen verfolgt worden wären. Der Papst war ein fremder Tyrann, der kein göttliches und kein menschliches Recht hatte, sie in ihrer politischen und religiösen Freiheit zu kränken. Als daher derselbe mit seinem Kreuzheer die Provinzen angriff, in denen sie wohnten, und ihre rechtmäßigen, politischen Oberhäupter sie zu den Waffen riefen: so hatten sie letzteren zu gehorchen, um eine fremde Gewalt und Tyrannei abzuwehren. Wollten aber die Papisten in dem Sieg des Papstes einen Beweis ihrer gerechten Sache sehen, so kommen sie hiermit mit der Schrift und der Geschichte in Widerspruch; nach welcher nicht selten die Unschuld unterdrückt wird und das Laster triumphiert. Es kommt ein Tag, der alles ausgleicht, der Tag des Gerichts, und wenn auch die Weltgeschichte das Weltgericht genannt werden kann, so gehört eben das Schlussgericht auch noch zur Weltgeschichte, und der jüngste Tag bildet den Schlussstein der Geschichte der ganzen Menschheit.

Jones indessen erklärt uns eine Tatsache, welche uns einen Beweis liefert, dass die Albigenser nicht immer, auch wo sie das Recht dazu gehabt hätten, die Waffen ergriffen haben: „Die römisch-katholischen Geschichtsschreiber (Rainerius der Ketzermeister) erzählen: „Im Jahr 1213 bestand die Armee der Papisten bei Toulouse aus 800 Mann Reiterei und 1000 Mann Fußgänger, und war in drei Haufen geteilt zur Ehre der heiligen Dreieinigkeit. Der erste Haufe stand unter dem Befehl des Grafen Simon von Montfort, der zweite unter dem Bischof von Toulouse, und der dritte unter dem Bischof von Cominges. Sie griffen die Armee der Ketzer, welche 100.000 Streiter zählte, an, und überwanden dieselbe. Die Katholiken verloren ungefähr 100 Mann (?), von den Albigensern wurden ungefähr 32.000 Mann getötet oder in der Garonne ersäuft.“ Dies nennen die Papisten die Schlacht bei Muret. Sie fügen hinzu: „Mehrere Ketzer kamen mit dem Leben davon, und flohen in die Täler von Piemont, wo ihre Nachkommen wohnten, bis 200 Jahre nachher Johann Hus, und 100 Jahre nach diesem Luther in Deutschland die nämliche Ketzerei auf die Bahn brachte.“ ~ „Wie lässt sich nun jenes vergebliche Wunder des Siegs erklären?“ fügt Jones hinzu; „die Sache ist ganz einfach diese: die Städte und Flecken, welche von den Kreuzfahrern angegriffen wurden, waren von Handwerkern, Manufakturisten und Ackerleuten bewohnt, lauter arbeitsame und rechtschaffene Christen. Diese schwuren niemals, widersetzten sich jeder Art von Krieg, und wollten kein Blut vergießen, nicht einmal für ihre persönliche Verteidigung, und daher war es leicht, sie zu besiegen. Der Graf von Toulouse, seine Baronen und Vasallen handelten freilich nach ganz anderen Grundsätzen; hätten sie die Albigenser nachgeahmt, so würden sie das ganze Lehenwesen vernichtet haben; aber sie billigten das Betragen ihrer Leute, welche sich der römischen Kirche widersetzten; sie bewunderten die Einfalt ihrer Lehre und ihres Gottesdienstes; sie beschützten dieselben aus allen Kräften gegen die Wut ihrer fanatischen und grausamen Verfolger.“

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Ein hoher Posten, damals von Dominicus bekleidet und in der Folge von den Dominikaner-Generalen.
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