20. Melanchthon's Bedenken wegen vorstehender Confutation des Bekenntnisses und anderer Anschläge des Gegentheils.

20. Melanchthon's Bedenken wegen vorstehender Confutation des Bekenntnisses und anderer Anschläge des Gegentheils.

1) Man wird uns die Confutation lesen, nicht im Namen der Theologen, sondern des Kaisers.

2) Und ist derohalben gelindert, durch des Kaisers Leute.

3) Es siehet mich auch an, als werde auf die Vorlesung folgen, daß man fragen wird, ob wir K. M. zum Richter leiden mögen?

4) Doch ward also davon geredet, daß sich Kaiserl. Majestät erbieten würde, Mißbräuche zu ändern, sofern, daß die Kirchensatzungen bleiben.

5) Es wird gerathen, daß wir anhalten sollen des Concilii halben.

6) Der Papst hat hart angehalten, daß der Kaiser keine Handlung soll vornehmen, sondern stracks seine Armee in Deutschland führen und die Sache mit Gewalt unterdrücken.

7) Und mögen die Päpstischen nicht hören vom Concilio reden.

8) Die Spanier haben gerathen, man sollte beide Gestalt zulassen, denen, so sie verlangen; aber der Legat will nicht.

9) Jetzund habe ich eine Schrift von Strasburg gehabt, daß der Franzos und Lothringen in großer Rüstung sei, und der Kaiser habe geboten im Elsaß, daß man die Franzosen soll annehmen, und sie auf ihren Pfennig zehren lassen, bis auf weitem Bescheid. Man redet davon, der Kaiser wolle sie gebrauchen wider die Schweitzer und Städte.

10) Das ist gewiß, daß Eck und Faber sehr treiben, man solle mit Gewalt dazu thun und Nichts nachgeben, und gefällt den Hispaniem nicht, daß unsere Leute also zu Krieg rathen, haben sich auch nicht versehen, daß so viel Fürsten sollten uns entgegen sein.

11) Der Großkanzler Mercurinus hat zu Bononia mit dem Kaiser geredet des Concilii halben; und als der Kaiser gesagt, der Papst wolle nicht, hat der Großkanzler wieder geantwortet, und den Kaiser vermahnet, er solle nicht davon lassen, und bedenken, daß er Herr sei.

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