Mathesius, Johann - Andächtige und christliche gemeine Gebetlein - Auf die Sonntage im Kirchenjahr

Inhaltsverzeichnis

Mathesius, Johann - Andächtige und christliche gemeine Gebetlein - Auf die Sonntage im Kirchenjahr

Gebet auf den ersten Sonntag des Advents.

Matth. 21.

Von des HErrn Christi Zukunft.

Ewiger, wahrhaftiger und barmherziger Gott, wir danken Deiner Gnade, daß Du uns Deinen Sohn nach Deiner gnädigen Verheißung in's Fleisch gesandt, und zu unserm König, Heil und Gerechtigkeit gemacht hast, und mit Ihm in unsre Kirche und Herz durch Dein Wort und Geist kommen bist. Und bitten Deine milde Güte, Du wollest Dir eine heilige Wohnung in unsern Herzen machen, und in dieser letzten und argen Welt bei uns bleiben und uns an Deinem Wort in wahrer Anrufung beständig erhalten, durch JEsum Christum, Deinen eingebornen Sohn, unsern wahren Gott und HErrn.

Auf den andern Sonntag des Advents.

Luc. 21.

Vom Erlösetag am Ende der Welt.

O ewiger Gott, gnädiger Vater, der Du Deinen Sohn zum Richter der Lebendigen und Todten hast verordnet, und willst Deine Christenheit durch Ihn am Ende der Welt aus allem Unglück erlösen. Wir bitten Deine milde Güte, Du wollest diesen Tag unsrer Erlösung und seeliger Hoffnung hereinbrechen lassen und uns aus diesem Jammerthal heimholen in das ewige Reich, das Du uns durch Deinen Sohn von Anbeginn der Welt hast bereitet, durch JEsum Christum, unsern einigen Erlöser, Heiland und HErrn.

Ein andere (Collecte) auf den zweiten Sonntag des Advents.

Von Christi Zukunft zum Gericht.

O JEsu Christe, Du verordneter Richter über die Todten und Lebendigen, und rechter Josua, der Du uns durch das letzte Feuer in das ewige Land Canaan wirst heimführen. Wir bitten Deine milde Güte, Du wollest Dich zum Gericht aufmachen und den seeligen Tag unsrer Erlösung bald angehen lassen, und uns aus dieser elenden Welt erretten, und mit Dir in gleicher Ehren ewig regieren und herrschen lassen, - und komm bald, lieber HErr JEsu, der Du bist unser ewiger König und einiger Heiland von nun an bis in Ewigkeit.

Am dritten Sonntag des Advents.

Mtth. 11.

Von Christi Wort und Predigt.

Wahrhaftiger Gott, gnädiger Vater, wir danken Dir, daß Du uns durch Deinen eingebornen Sohn Deinen Willen und Rath offenbarst, und lässest den Armen und Elenden das Evangelium predigen, und kommst mit Deinem Sohn zu allen, die Dich lieben, und Dein Wort annehmen und bewahren. Und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns in Deiner Wahrheit und dieser himmlischen Lehr gnädiglich erhalten, und uns nicht lassen an Deinem Sohn ärgern und stoßen, oder Deinen Rath und Evangelium verachten, oder Deine Weisheit, unsern einigen Lehrer und HErrn.

Am vierten Sonntag des Advents.

Joh. 1.

Von St. Johannis, des Täufers, Zeugniß.

Ewiger Gott, gnädiger Vater, wir danken Dir, daß Du uns Deinen Sohn in die Welt sendest, und machst Ihn um unsertwillen zum Hohenpriester, Schlachtlämmlein, Gnadenthron, wie uns St. Johannis Zeugniß lehrt. Und bitten Deine milde Güte, du wollest uns um Deines Sohnes Opfer und Fürbitt willen gnädig seyn, und uns mit Seinem Blut besprengen, und aus Seiner Fülle Fried und ewiges Leben nehmen lassen, durch JEsum Christum, den wahren Gott, unsern ewigen Mittler und HErrn.

Am heiligen Christtage.

Luc. 2

Vom Nutz der heiligen Geburt Christi.

O ewiger Vater, barmherziger Gott, wir danken Dir, daß Du Deinen Sohn im jungfräulichen Leibe lässest Mensch werden, und thust unserm Fleische die große Ehre auf, daß Du Dich mit uns befreundest, damit Deine Freundlichkeit und Leutseeligkeit auf Erden erscheine. Und bitten Deine milde Güte, Du wollest unsre unreine und sündige Geburt durch die heilige Geburt Deines Sohnes reinigen, und uns Seiner Menschwerdung und Gehorsams in Deinem Geist freuen lassen, durch JEsum Christum, Gottes und Marien Sohn, unsern Immanuel und HErrn.

Eine andere aus dem XXIII. Capitel Jeremiä.

Von David's gerechtem Gewächse.

O HErr Gott, gnädiger Vater, der Du uns ein Gewächs der Gerechtigkeit aus David's Stamm verheißen, und denselben Deinen Sohn uns zum König und zu unserer Gerechtigkeiit gemacht hast. Wir danken Deiner Wahrheit, daß Du diesen Heiland uns geleistet, und uns durch Seine Geburt von unsern Sünden und teuflischer Gefängniß errettest. Und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns in Erkenntniß dieses unsers Mittlers erhalten und uns über seiner Geburt mit allen Heiligen und Engeln freuen lassen, durch JEsum Christum, des Weibes Saamen, unsern Gott und HErrn.

Eine andere von Christi reicher Armuth.

O JEsu, Du wahrer Sohn Gottes, von Ewigkeit aus Vaters Natur geboren, und Du Sohn Mariä, vom heiligen Geist empfangen, Du wahrer Messia und einiger Seeligmacher der Welt. Wir rühmen Deine Liebe, daß Du unser Elend und Armuth an Dich nimmst, und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns an Deiner geringen und elenden Gestalt nicht ärgern lassen, und uns in unserm Mangel mit Deiner reichen Armuth trösten, der Du sitzest zur Rechten Deines Vaters und regierst und ernährst Alles von nun an bis in Ewigkeit.

Eine andere aus der Engel Gesang.

O HErr, himmlischer Vater, der Du uns die freudenreiche Geburt Deines Sohnes durch Deine lieben Engelein verkündigen lässest. Wir singen Dir Ehr und Preis in Ewigkeit, und danken Deiner Güte, daß Du mit uns in Deinem Sohn versöhnt bist, und richtest mit uns einen ewigen Frieden an, und giebst uns durch Deinen Geist Freud und Wohlgefallen in unsere Herzen. Bewahr uns diese Schätze durch Deinen Sohn, unsern Friedefürsten und HErrn.

Am Sonntage nach dem Christtage

1. Petr. 2.

Von Christo, dem Felsen.

O HErr Gott, der Du einen auserwählten Eckstein in Zion legst, und gründest Deine Kirche auf den lebendigen Stein, damit wir uns an diesem Helfenstein aufziehen, und sicher und gewiß auf Ihm stehen können. Hilf, lieber Vater, daß wir uns an diesem Gnadenfels nicht ärgern oder wider Ihn laufen, und Deines Sohnes Wort und Reich nicht widersprechen, und verachten, und drüber mit der Welt zu Schanden werden, durch Jesum Christum, den einigen Hort und festen Grund, unsern Gott und HErrn.

Eine andere von Simeon und Hanna

Ewiger Vater, der Du Dir einen heiligen Samen unter Herode erhalten, und Deine Diener Simeon und Hanna bei dem rechten Glauben hast bewahrt, da das Land voller Secten, Krieg und Empörung war. Wir bitten Deine Güte, Du wollest uns in dieser argen Welt im Glauben, Fried und gutem Gewissen erhalten, damit wir uns in der Welt Hader nicht mengen, sondern der himmlischen Erlösung in wahrer Anrufung, Geduld und Unterthänigkeit warten, durch Jesum Christum, den ewigen Erlöser und unsern geistlichen Herrn.

Zum neuen Jahr.

Um ein gnädiges und glückseeliges Jahr.

HErr, allmächtiger Schöpfer, von dem alles Gute herfleußt, der Du dies vergangene Jahr mit Deinem Segen hast gekrönt, und uns Dein Wort, Friede, Schutz und tägliche Nothdurft gegeben, und diese Stadt, Schul, Kirche und unser Weib und Kind behütet. Wir danken Dir für Deine reiche Wohlthat, und bitten Deine Güte, Du wollest uns ein seeliges, neues Jahr bescheren, und Dein Wort, Zucht, Fried, unsre Obrigkeit und Bergwerk gnädig erhalten und segnen, und uns im Glauben, Liebe, Geduld und Unterthänigkeit wachsen lassen, und unsern Leib, Weib, Kind, Gut und Ehr in Deinen Schutz nehmen, und das ewige, neue und Jubeljahr bald lassen angehen, durch Jesum Christum, das neugebor'ne Kindlein, unsern Herrscher und HErrn.

Am Tage der Beschneidung.

Luc. 2.

O HErr JEsu, Du wahrer Gottessohn und der Jungfrau Kind und Seligmacher der Welt, der Du Dich willig unter der Erzväter Gesetz giebst, damit durch Deinen Gehorsam Adams Ungehorsam bezahlet und Viele gerecht würden. Wir bitten Deine Güte, Du wollest unsre Herzen beschneiden und reinigen, damit wir neue Creaturen werden, und in Heiligkeit, Zucht und Keuschheit leben, um Deines göttlichen Blutströpfleins willen, das Du für uns in der Beschneidung aus Liebe hast vergossen, der Du bist unser Heil, Erlösung und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.

Am Sonntag nach dem neuen Jahrs Tag.

Von des neugebornen Kindleins Flucht.

O JEsu Christe, Du elendes Kindlein und armes Würmlein, der Du vor Herodes Zorn geflohen, und das Elend in Aegypten hast gebaut, wie Deine Väter, damit Du uns elende Kinder Evä aus unsrer Pilgramschaft erlösest. Wir bitten Deine Güte, Du wollest Deine Flucht und Elend unsern Trost und stete Wohnung seyn lassen, und uns arme Pilgram und Waislein, die wir hie keine bleibende Stadt haben, bald aus unserm Aegypten und Diensthaus heimführen in das ewige Paradies und unser erstes Vaterland, der Du bist unser himmlischer Josua, hochgelobt in Ewigkeit. Amen.

Am Tag Epiphaniä

Mtth. 2

Vom Beruf der Heiden.

Ewiger Vater und gnädiger Gott alles Fleisches, wir danken Dir, daß Du den Weisen aus Orient Deinen Sohn offenbarest, und rufest uns arme Japhiten zu Deines Sohnes Erb und Kirche, durch die wahre Sonne und Licht, welches die ganze Welt erleuchtet. Wir bitten Deine Güte, Du wollest uns in diesem Gnadenglanz wandeln, und Dein Wort und Wahrheit bei uns nicht lassen verlöschen, damit wir in dieser Finsterniß und Todesschatten Dich sehen und erkennen, und unsre Füße nach dem Schein Deiner Leuchten zum Frieden richten, durch Jesum Christum, der Heiden gnädiges Licht und Trost, unsern Gott und HErrn.

Eine andere von guten Künsten.

Ewiger Gott und seeliger Brunn aller guten Künste, der Du die Gelehrten aus Morgenland mit einem neuen Stern verehrest, und lässest ihre Kunst und Gaben in Deinem Evangelio rühmen. Wir danken Dir für alle gelehrten und theuern Leute, dadurch Du die ehrlichen Künste, Deine gnädige Schöpfung und heilsame Gabe, erweckst und erhälst, und bitten Deine milde Güte, Du wollest oslche Deine seeligen und nützlichen Schätze ferner bei uns erhalten, und dieselben zu Deines Namens und Wortes Ehre und Erklärung, und zu Erbauung Deiner Kirchen christlich gebrauchen lassen, durch JEsum Christum, die ewige Weisheit, unsern HErrn.

Am ersten Sonntag nach Epiphaniä

Luc. 2.

Von Christi kindlichem Gehorsam.

Gnädiger Gott, Lob sey Dir in der Höhe, daß Du uns Deinem Sohn schenkest und willst, daß wir in dieser Gabe Deine Liebe und gnädigen Willen erkennen, und Seiner Tugend und Gottseeligkeit folgen, hilf, lieber Vater, daß wir in diesem Sohn Dich und Dein Vaterherz sehen, und uns zu Deinem Wort und Kirche halten, und unsre Kindlein in Zucht und Deiner Furcht erziehen, damit wir sie mit Freuden vor Dein Angesicht bringen, durch JEsum Christum, Deinen gehorsamen Sohn, und Marien's unterthänig Kindlein, unsern Mittler und HErrn.

Am zweiten Sonntag nach Epiphaniä

Joh. 2.

Vom heiligen Ehestande.

Gnädiger Gott und Stifter des heiligen Ehestandes und Liebhaber aller Keuschheit, der Du die Hochzeit zu Cana mit Deines Sohnes Gegenwart zierest, und pflanzest und erhältst eheliche Liebe, damit der Mensch einen treuen Freund und Gehülfen habe, und aller Unzucht gesteuert, und die Liebe Deines Sohnes gegen Seine Braut im ehelichen Leben erkannt werde. Wir danken Dir für Deine Ordnung und diesen Schatz, und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns in diesem heiligen Stand in Fried und Freundlichkeit und aller Zucht erhalten, und uns und die Unsern vor Schand und Unehren gnädiglich behüten, durch JEsum Christum, unsern Bräutigam und HErrn.

Am dritten Sonntag nach Epiphaniä

Mtth. 8.

Von treuen Herren und frommen Gesinde.

O himmlischer Gott und unser Aller HErr, der Du Hausväter und Gesinde schaffest, und fromme Herren und Ehehalter bescherest, und nimmst Dich ihrer an, und hilffst den Großen und Kleinen, wie Du an diesem Hauptmann und seinem Diener beweisest. Wir bitten Deine milde Güte, Du wollest und fleißiges und endeliches (d. i. emsiges) Gesinde bescheren, und vor bösen Mäulern behüten, und uns sie mit Treuen, wie unsre Kinder und Miterben der Gnade meinen, und sie ihre willigen Dienste genießen lassen, durch JEsum Christum, Deinen treuen und gerechten knecht, unsern Gott und HErrn.

Am vierten Sonntag nach Epiphaniä.

Mtth. 8.

Vom Schifflein der Christenheit.

Allmächtiger Sohn Gottes, unser einiger Patron und Nothhelfer, Dein kleines Schifflein, die elende Christenheit leidet große Noth; denn der Wind, der braust, das Meer, das saust, die Wellen schlagen zu und herein und wollen uns ersäufen, der Satan tobet, die Welt, die wüthet; lässest Du uns, HErr, so sind wir verloren. Wach' auf und bedräu das Unglück, und laß es still werden; denn unsre Feinde sind alle in Deinen Händen, der Du für uns wachest, und hast Dein Volk im rothen Meer erhalten, und sitzest bei uns im Schifflein, von nun an bis in Ewigkeit. Amen.

Am fünften Sonntag nach Epiphaniä.

Mtth. 13.

Vom Unkraut.

O allmächtiger Gott und ewiger Hausvater, wir klagen Dir, das dein Feind, der leidige Satan, viel Unkraut in Deine Kirche säet, und erwecket viel Ketzerei, und richtet viel Aergerniß und Unglück an, - Und bitten Deine treue Güte, Du wollest in Deiner Kirchen einen heiligen Saamen von Deinem Wort erhalten, und Deine Engelein aussenden, und diese stachlichten Disteln und vergifteten Kräuter ausgäten, und Deine guten Garben in Deine Scheuern sammeln lassen, durch JEsum Christum, den HErrn des Schnitts, unsern Heiland und HErrn.

Anmerkung. Auf den 6ten Sonntag nach Epiph. hat Mathesius keine Collecte.

Am Sonntag Septuagesima.

Mtth. 20.

Vom Weinberge und Arbeitern.

O ewiger und gütiger Hausvater, der Du einen eigenen Weinberg pflanzest, und senkest viel edler Weinreben drein, und sendest Arbeiter aus, daß sie in Demuth und Geduld drinnen arbeiten. Wir bitten Deine milde Güte, Du wollest uns ohne Murren und Neid treulich und auf Gnaden Dir dienen lassen, der Du allen treuen und willigen Dienern aus Gnaden versprichst eine unverwelkliche Kron und ewige Herrlichkeit.

Am Sonntag Sexagesima.

Luc. 8

Von viererlei Acker.

O ewiger Vater, gnädiger Gott, der Du Dein heiliges Wort aussäest und lässest uns aus diesem unvergänglichen Saamen wiedergeboren werden. Wir danken Dir für den Schatz Deines Wortes, und bitten Deine Güte, Du wollest unsre Herzen mit Deinem Gesetze pflügen, und mit Deinem Geist befeuchten, und mit Deiner Gnaden Sonne bescheinen lassen, daß wir ein gut und fruchtbar Land seyen, und in Geduld viel Früchte bringen durch das Blut und Wunden Deines lieben Sohnes, unsers HErrn.

Am Sonntag Estomihi

Luc. 18.

Von Wunderwerken Christi.

Ewiger Gott, gnädiger Vater, der Du Deines eingebornen Sohnes göttliche Natur, und Seine Zukunft in's Fleisch, und Sein knöiglich priesterlich Amt und Seine seeligmachende Lehr mit großen Wunderthaten bestättigest, hilf, lieber Vater, daß wir aus diesen Wunderwerken Deine allmächtige Kraft und gnädigen Willen gegen uns erkennen, und in ungezweifelter Zuversicht geistliche und zeitliche Gaben, wie dieser Blinde, aus Gnaden von Dir bekommen, durch JEsum Christum, Deinen allmächtigen Sohn, unsern einigen Nothhelfer und HErrn.

Am Sonntag Invocavit.

Mtth. 4

Von des Teufels Anfechtung und Christi Sieg.

O allmächtiger Sohn Gottes, der Du der Schlangen ihren Kopf zertrittst, und schlägst den großen Goliath, der Dich und Deine Kirch ausfordert, und in die Fersen sticht, und sie mit Hunger, Ehrgeiz und Herrlichkeit dieser Welt ohne Unterlaß anficht, wir danken Dir, daß Du Dich uns zu Gut hast versuchen lassen, und hast den Satan überwunden, und Seine Werk, Mord und Lügen zerstört, und schenkst uns Deinen Sieg aus Gnaden: rüste uns auch, lieber HErr, wider den mördlichen Geist mit geistlichen Waffen, und lass uns Dein Heil und Gerechtigkeit und den Schild des Glaubens und das Schwert des Geistes, Dein Wort, ergreifen und ritterlich in Deiner Kraft wider Deinen rachgierigen Feind kämpfen und ihm obsiegen, damit wir Dir dienen in Wahrheit und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.

Am Sonntag Reminiscere.

Mtth. 15.

Von dem cananänischen Weiblein und ihrem starken Gebete.

O wahrhaftiger Vater, gnädiger Erhörer der wahren Anrufer, der Du Deine Heiligen wunderbarlich führest, und zu rechter Zeit errettest, ob Du wohl die Hülfe bisweilen aufzeuchst, daß unser Glaub geprüfet und unsre Hoffnung mit Geduld und Erfahrung gemehret und versichert werde: neige Deine gnädigen Ohren zu unserm Gebete, und leite uns in Deinem Geiste, daß wir ohne Zorn und Zweifel im Beten anhalten, und Deiner versprochenen Hülfe, wie Jacob und dies heidnische Weiblein, in Geduld, Langmuth und starker Hoffnung geistlich warten, um des Namens und theuren Eides Deines lieben Söhnleins, unsers ewigen Mittlers und HErrn.

Am Sonntag Oculi.

Luc. 11.

Vom Besessenen, der stumm war.

O ewiger HErr und starker Sohn Gottes, der Du erschienen bist, daß Du der Schlangen ihren Kopf und Reich zertretest und des Teufels Werk zerstörest: wir danken Dir, daß Du durch Deinen mächtigen Finger, welches ist Dein Wort und Taufe, den bösen Geist von uns austreibest und uns zum heiligen Tempel und reiner Wohnung Gottes heiligest, und bitten Deinen gewaltigen Arm und unüberwindliche Macht, Du wollest den Satan Dein Haus und Kirche nicht wieder entweihen und ihm keine Gewalt über uns lassen, damit unsre Herzen nicht entheiligt und das Letzte ärger, denn das Erste mit uns werde, der Du für uns sorgest und streitest von nun an bis in Ewigkeit.

Am Sonntag Lätare.

Joh. 6.

Von Christi reicher und milder Hand.

O reicher Sohn Gottes, Du ewiger Vater und Hausherr Deines heiligen Erbes auf Erden, der Du Dein Volk mit Himmelsbrot vierzig Jahre speisest, und sättigest aus Deiner reichen und milden Hand fünf tausend Menschen mit fünf Broten: hilf, lieber HErr, daß wir durch Deinen Geist glauben, - weil Du uns durch Deinen Tod ein ewiges LEben erarnest, und versorgest die böse Welt und alle unvernünftigen Thierlein, die Dich nicht kennen, - daß Du auch uns, unser Weib und Kind um Deines Worts und Zusag willen ernähren werdest, und lass' uns Brots und Bauchs halben in diesem kurzen Leben nicht wider Dein Evangelium, Ehre und unser Gewissen handeln, damit wir Deine Kinder bleiben hie und in Ewigkeit.

Am Sonntag Judica.

Joh. 8.

Von Christi Gottheit und lebendigem Wort.

O Du eingebornes Wort und einiger Sohn Gottes, unser ewiger Mittler und Heiland aller Welt, der Du mit Adam und Abraham selber geredet, und hast sie mit Deiner Stimme erfreut, und in ihrem elenden Leben und mitten im Tod erhalten, und betheurest mit Deinem Eide, der keiner soll den Tod sehen, die Dein gnädiges Evangelium glauben und bewahren: Dein Wort ist ja Leben und Wahrheit und die seeligmachende Kraft Gottes: nimm solches von unserm Munde nicht, und laß uns in Deinem Licht wandeln, leben und sterben, damit wir in diesem Elende und mitten im Tode Trost und Leben an Deiner Verheißung haben von nun an bis in Ewigkeit.

Am Palmsonntag.

Matth. 21.

Von Christi Reich auf Erden.

O Du ewiger und friedlicher König zu Zion, der Du nach der Schrift zu Jerusalem einreitest, und offenbarst Dein ewig und geistlich Reich, und bringst uns Fried und Sieg, Gerechtigkeit und Seeligkeit: erhalt uns in diesem Reich Gottes auf Erden, und hilf, daß wir uns Deines Schutzes und Beistandes allzeit freuen und trösten, und Deinem Reich mit unserm Gut und Blut dienen, und wider Deine Feinde mit Beten und Lehren in Geduld ritterlich streiten, bis Dir alle Deine Widersacher unter Deine Füße gelegt, und wir mit Dir herrschen und regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Auf die Marterwochen.

Gerechter Gott, barmherziger Vater, der Du aus grundloser Liebe und Güte Deines einigen Sohnes nicht verschonet, und hast Ihn für uns Deine Feinde und große Sünder, dahingegeben, und als ein Schlachtlämmlein aufopfern lassen: wir bitten Deine väterliche Güte, Du wollest Deines Sohnes Blut und Tod an uns nicht lassen verloren seyn, und uns mit Seinem theuren Blute reinigen und schmücken, damit wir aus Gnaden eine wahre Gerechtigkeit bekommen, die da gilt und besteht vor Deinem Angesicht, durch Deines lieben Sohnes bitter Leiden und Sterben.

Eine andre. Von seliger Betrachtung des Leidens Christi.

O lieber HErr JEsu, der Du uns mit Deinem wahren Leib und Blute ein ewig Kirchenmahl stiftest, und willst, daß wir Deiner und Deines Todes allzeit dabei gedenken: gieb uns, HErr, Deinen Geist und Gnade, daß wir Dein Leiden seliglich und fruchtbarlich betrachten, und Deine Person und ängstliche Schmerzen und tröstliches Wort, und die Ursach, Nutz und Kraft Deines Leidens, und wem es zu gut geschehen, christlich erkennen, und uns im Wort durch den Glauben mit Deinem Blut besprengen, und uns Deines Todes, Exempels und Bildes in Geduld trösten, um Deiner Treu und Güte willen.

Eine andere. Von der angst des HErrn Christi.

Barmherziger Gott, gnädiger Vater, der Du aus lauter Liebe Deinen gerechten Zorn auf Deinen Sohn leitest, und lässest Ihn unter der Last unsrer Sünden mit dem Tode ringen und blutigen Schweiß schwitzen, damit Er in Seinem Blut und Zagen all' unsre Sünde auf sich büße und bezahle: hilf, lieber Vater, daß wir Deine väterliche Güte und Deines Sohnes Todeskampf im Glauben fassen und uns Seiner ängstlichen Schweißtröpflein in unserm Zagen und Schrecken allzeit trösten, durch JEsum Christum, der allein für uns arme Sünder zahlt und genug thut, unsern ewigen Mittler und HErrn.

Vom Gefängniß und Banden des HErrn Christi.

O HErr JEsu, Du treuer Sohn Gottes, der Du Dich willig in unser Gefängniß senkest, und lässest Dich um unsrer Sünde willen binden und gefänglich, wie ein Uebelthäter, führen, wir schreien zu Dir in Vertrauen Deiner Liebe, Bande und Schwielen, Du wollest deine Seile unsre Erledigung seyn lassen, und uns aus des Teufels Stricken und Todesbanden und allen ketzerischen Seilen, damit man unser Gewissen bestricken will, gnädiglich erretten, und uns durch Deine Zukunft aus dieser Drängniß in die ewige und himmlische Freiheit versetzen, darin wir mit Dir leben und herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Vom Leiden Christi in Caiphas Hause.

O ewiger Priester und wahrhaftiger Lehrer der Welt, der Du von Deinen eigenen Hohenpriestern und ihren Knechten verhöhnet, geschlagen, beklagt, fälschliich überzeugt, gerichtet und verdammt bist, damit Du unsere Sünde und Schmach an Deinem Leibe zahlest, und uns von allen Anklägern und Gerichten frei und ledig machest: wir danken Dir für Dein schmerzlich Leiden und bitten Deine Güte, laß Deine Schmach unsre Ehre seyn, und hilf, daß wir Dich und Deine Wahrheit auch vor den Menschen mit Freudigkeit bekennen, und in Geduld durch Deines Vaters Geist in dieser argen Welt ausdauern, von nun an bis in Ewigkeit.

Vom Leiden Christi vor Pilato und Herode.

Allmächtiger König aller Könige, und Du einiger Friedensfürst, der Du allein Deinen Vater ehrest und in Deinem geistlichen Reich die Wahrheit lehrest und alle Obrigkeit stiftest, bestättigest und erhältst, und mußt dennoch von Deinem eigenen Volk für den ärgsten Ketzer, Gotteslästerer und Aufrührer gescholten und öffentlich beklagt werden: hilf Du, unschuldiger HErr, daß wir von Herzen glauben, unsre große Schuld und Pein sey in Deiner Unschuld und Marter verschlungen, und Deine Schmach und Hohn erwerbe uns die ewige Kron und Herrlichkeit, deß danken wir Deiner Liebe von nun an bis in Ewigkeit.

Von den Striemen und Urtheil des HErrn Christi.

O ewiger Sohn Gottes, Du elendes und verwundetes Scharlachwürmlein, wir danken Dir, daß Du Dich für uns stäupen und züchtigen lässest, damit wir Friede haben und durch Deine Schwielen geheilet werden. Hilf, Du ewiger Heiland, daß wir zu unsern Wunden und Eiterbeulen keine andere Hilf' und Arzenei suchen, und daß wir uns des Urtheils, das Du für uns mit Unschuld ausgestanden, in allen Nöthen trösten, wenn uns die Welt und Teufel verurtheilt und verdammt, damit wir Dich loben von nun an bis in Ewigkeit.

Von der Ausführung und Kreuzigung des HErrn.

O HErr JEsu, du rechter Isaac, der Du Dein Holz auch selber trägst und lässet Dich grünen Baum stümmeln und ausrotten und wie einen Fluch und eherne Schlange zwischen die Uebelthäter aufhenken: wir danken Dir für Dein bitter Leiden und treue Vermahnung, und bitten Deine Güte, Du wollest Deine Last unsre Lust seyn lassen, und uns unfruchtbaren Bäumen durch Deinen Geist Saft und Kraft geben und Dich mit rechtem Glauben am Kreuz lassen anschauen, damit wir, von der alten Schlangen Biß und Stich erledigt, Dich in Wahrheit anrufen und loben von nun an bis in Ewigkeit.

Vom Priesterthum und Opfer des HErrn Christi.

Barmherziger Gott, gnädiger Vater, wir danken Dir, daß Du uns armen Sündern deinen lieben Sohn zu einem ewigen Priester mit einem theuern Eide verordnest und lässest Ihn sich selber für unsre Sünde ein mal am Kreuze aufopfern und für unsre Unwissenheit bitten. Hilf, lieber Vater, daß wir dies einige und ewige Opfer mit glaubigem Herzen allein ansehen und erkennen, und uns dieses einigen Mittlers Fürbitte allezeit trösten und genießen, durch JEsum Christum, den wahrhaftigen Hohenpriester, Fürbitter und Versühnopfer, unsern Gott und HErrn.

Von des HErrn Christi Kleidern.

Eph. 4.

O JEsu Christe, Du wahrer Sohn Gottes, die Welt theilt sich in Deine Kleider, und lose Buben werfen das Loos um Deinen ungenähten Rock bis auf den heutigen Tag. Behüt' uns aber in dieser Kirche vor solchen Partirern und Roßlern, die mit Kirchengütern stiefväterisch umgehen und mit Deinen Kirchendiensten und Worte kaufschlagen und handthieren, und die heilige Schrift mit Spitzbüberei und Täuscherei fälschlich auf ihren Genieß und Vortheil deuten, und erhalte uns redliche Leute, die Deine Gemeine mit Treuen meinen, und Deine Geheimnisse in Wahrheit und einfältiger Weise austheilen, der du bist der ewige Kirchenvater und treue Bischof unsrer Seelen von nun an bis in Ewigkeit.

Vom andern Wort des HErrn Christi am Kreuz.

O ewiger Gott und treuer Bischof unsrer Seelen, wir danken Dir, daß Duz dich am Kreuz Deiner Kirche annimmst, und befiehlst sie Deinem treuen Jünger, und sorgst für alle Kirchendiener, die sich Deiner heiligen Gemeine treulich annehmen, - und bitten Deine milde Güte, Du wollest Deine Kirch und ihre Lehrer in Lieb' und Freundschaft gegen einander erhalten, daß eines das andere in einerlei Sinn herzlich und treulich meine, damit wir in dem Band der Liebe Deinen Namen einträchtig preisen, und viel Früchte in Deiner Kirche schaffen, der Du mit uns selber um diesen Schatz und lieblichen Balsam bittest, hie und in Deiner Herrlichkeit.

Vom dritten Wort des HErrn Christi am Kreuz.

O ewiger Gott, gnädiger Vater, wir elenden Kinder Evä und armen Pilgrime danken Dir, daß Du uns eine Freistadt in Deiner Kirche machst, dahin wir fliehen und sicher wohnen können, und daß der rechte Hohepriester am KReuz gestorben ist, der uns den Himmel aufmachen und wieder heimführen soll. Hilf, lieber Vater, daß wir hie in Deinem Worte wallen und zu Christo und dem rechten Schächer bald ins Paradies kommen, durch JEsum Christum, der all unser Elend allein wenden und uns das Paradies aufschließen kann, Deinen Sohn und HErrn.

Eine andere. Vom dritten Wort des HErrn, von wahrer Buße.

O Jesu Christe, Du ewiger König und Priester, der Du allen Sündern das Wort redest, die sich zu Dir bekehren, und lässest Dir die späte und wahre Buße des rechten Schächers in seinem letzten Stündlein gefallen, hilf, HErr JEsu, daß wir großen Sünder in unsrer Missethat und letztem Ende nicht verzagen, sondern und Deiner gnädigen Fürbitte und Freundlichkeit allzeit trösten, und uns in rechter Buße, wie der Schächer, zu Dir bekehren, der Du um der Sünder willen am Kreuze stirbst, hochgelobt in Ewigkeit.

Vom vierten Wort des HErrn Christi am Kreuz.

O HErr JEsu, Du wahrer Sohn Gottes, der Du am Kreuz, eine kleine Zeit von Gott verlassen, und unter der Last unsrer Sünden, Höllenangst hast gekostet: wir danken Dir für Dein herzlich und schmerzlich Leiden, und bitten Dich auf Dein starkes Vertrauen und herzliches Gebet, Du wollest uns in unsrer Angst Deines Schmerzens und Trostes erinnern, und uns Deines Geschrei's und Sieges genießen lassen, der Du als unser Hoherpriester von unsertwegen versucht und Dein Gebet für uns aufgeopfert hast zum kräftigen Lösegled, das vor Gott allein gilt in Ewigkeit.

Vom fünften Wort des Herrn am Kreuze.

O Du wahrer Sohn Gottes, Du Schöpfer aller Creaturen, der Du am Kreuz in Deinem großen Durst von unsertwegen mit bitterm Essig getränkt, und mit giftiger Galle und Kraut bist gespeiset, hilf, daß wir Deinen herben Trank und arge Speis für die Bezahlung unsers übrigen1) Fressens und Saufens erkennen, und das saure Tränklein in de rWelt nach Deinem Exempel auch mit Geduld austrinken, deinem Namen zu Ehren hie und in Ewigkeit.

Vom sechsten Wort des HErrn Christi am Kreuze.

O Du ewiger Sohn Gottes, wir sagen Dir Lob und Dank, daß Du das Werk unserer Erlösung am Kreuze vollbringst und richtest uns zu durch Dein einiges Opfer eine völlige Vergebung aller unsrer Sünden, und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns in Erkenntniß Deines vollkommenen Werkes und Opfers erhalten und dies unsre einige Gerechtigkeit in dieser Gnadenzeit seyn lassen und uns vor allen andern Werken und Lehren behüten, von nun an bis in Ewigkeit.

Vom siebenten Wort des HErrn Christi am Kreuz.

O ewiger Sohn und wesentlich Wort Gottes, unser einiger Trost und Leben, der Du Deinen Geist mit großem Geschrei in Deines Vaters Hand befiehlst, und stirbst seeliglich für unsre und der ganzen Welt Sünde: wir bitten Deine Güte, Du wollest uns Deine Sterbekunst lehren und uns in unserm Beruf mit gutem Gewissen auf Dein Blut und Tod unser armes Seelchen in Deine Hände mit wahrem Glauben und herzlicher Anrufung befehlen und in diesem letzten Seufzer und Deinen tröstlichen Gedanken fröhlich einschlafen lassen: HErr, Du wahrer Gott, Du hast mich wahrhaftig erlöset, der Du auf unsern Geist wartest, hie und in Ewigkeit.

Vom Tode Christi.

O JEsu Christe, du mächtiger Gott und HErr, HErr, der allein vom Tode und aus der Höllen erretten kann, dieweil Du des Todes Gift und der Höllen Plage bist und hast unsern ewigen Tod in Deinem göttlichen Sieg ewiglich verschlungen und das zeitliche Sterben in einen sanften Schlaf verwandelt: hilf, HErr, unser Gott, daßß wir durch Deinen Geist in unsrer Höllenangst und Todesschmerzen uns vor dem erwürgten Tode nicht entsetzen, und auf Deinen Sieg fröhlich einschlafen, und des wehrlosen Todes im Glauben freudig spotten können, durch Deinen zeitlichen Tod, der in diesem Elend unser einiger Trost und LEben ist, bis dieser letzte Feind unter Deine Füße gelegt wird, in Ewigkeit zu Ewigkeit.

Von den Wunderwerken, so sich zugetragen, nachdem der HErr am Kreuz verschieden ist.

Allmächtiger und schrecklicher Gott, der Du Himmel und Erden im Tode Deunes Sohnes bewegst und erregst, und lässest alle Creaturen ein sehnliches Mitleiden mit Ihm tragen, hilf, lieber vater, daß unsre harten Herzen mit Deines Sohnes heiligem Blute zerspringen, und wir durch Dein heilsam Wort und schreckliche Wunderzeichen uns wahrhaftig zu Dir bekehren, und uns Deines Sohnes bittern Todes allzeit von ganzem Herzen trösten, durch JEsum Christum, der uns todte Leute mit Seinem Tode erquickt und lebendig macht, unsern einigen Mittler und HErrn.

Von der eröffneten Seite des HErrn Christi.

Barmherziger, gnädiger Vater, der Du Dein einiges Lämmlein für uns am Kreuze schlachten, und den rechten Fels durch Mose Volk aufspalten und uns einen seeligen Brunnen aus der Seite Christi quellen lässest, daraus Du diesem andern schlafenden Adam eine neue und heilige Braut und ewiges Erbtheil erbauest: bespreng' uns, HErr, in Deinem Wort mit diesem Blute, und tränke uns aus diesem Helfensteine, und wasch und mach uns rein in diesem Gnadenbrunnen; denn es ist doch sonst kein Blut noch Fluth in dieser Welt, darauf wir trauen und vor Dir können gerecht und selig werden, denn das Blut und Wasser Deines eingebornen Sohnes, des einigen Heilands, unsers Gottes und HErrn.

Von dem Blut und Wasser, so aus des HErrn Christi eröffneter Seite geronnen.

O HErr JEsu, der Du Dir Dein Herz hast aufspalten lassen, damit Du uns eine ewige Besprengung und seeligen Brunnen und Bad der Wiedergeburt stiftest und durch Dein eigen Blut und heiliges Wasser eine ewige Lebensarzenei aus lauter Liebe uns bereitest: erhalt' uns bei Deinem Blut und dieser himmlischen Fluth, welches uns allein gerecht und seelig macht, und behüt' uns vor allen Wassern, damit die Welt die Sünde will tilgen und auslöschen, um dieses einigen eröffneten Herzens willen, von nun an bis in Ewigkeit.

Vom Begräbniß des HErrn Christi.

O HErr JEsu, unsre Ruh und Leben, wir danken Dir, daß Du unsre Sünde auf Dir in Dein Grab genommen und darein begraben, und uns durch Deinen neuen Sabbath im Grabe eine ewige Ruhe hast erworben: hilf, lieber HErr, daß wir Dein Grab für unsrer sünde Kerker erkennen, und uns vor unserm Grabe nicht fürchten, und in Deiner Erkenntniß gern und willig in unsre Ruhekämmerlein schlafen gehen, der Du mit Deinem heiligen Leibe alle unsre Gräber weihest und heiligest, hochgelobt in Ewigkeit.

Auf den Ostertag, aus dem 111. Psalm.

Vom Nutz der Auferstehung Christi.

Wir danken dem HErrn von ganzem Herzen und in dieser großen Gemeine für seine gewaltigen Wunderthaten, der auf dieses Fest Himmel und Erde und den ersten Menschen erschaffen, und Sein Volk aus Pharaonis Hand erlöset und in das gelobte Land geführet, und Seinen Sohn hat lassen Mensch werden, und für unsre Sünde sterben, und uns zur Gerechtigkeit auferstehen, und bitten Seine ewige Treu und Güte, ER wolle das Werk unsrer Erlösung vollbringen, und uns in dieser Wüsten in reiner Lehr und heiligem Leben unsre Ostern feiern, und den letzten Ostertag erscheinen, und uns Getaufte in das ewige Paradies heimführen lassen, durch Seinen treuen Bund, den ER mit uns gemacht hat, auf JEsum Christum, Seinen Sohn und unsern HErrn.

Eine andere, vom Osterlämmlein

Allmächtiger Gott, gnädiger Vater, wir danken Dir, daß Du uns Deinen Sohn zum Osterlamm schlachtest und führest uns in Seinem Blute aus unserm Gefängniß. Hilf, lieber Vater, daß wir uns in rechtem Glauben mit dieses Lämmleins Blut besprengen, und in unsrer Pilgrimschaft von dieser himmlischen Speise essen, und das Osterfest im Süßteig der Lauterkeit und Wahrheit mit gutem Gewissen halten, und alle falsche Lehr und gottlos Leben ausfegen, durch JEsum Christum, das wahre Osterlamm, unsern einigen Erlöser und HErrn.

Eine andere, vom Nutz der Auferstehung Christi.

O ewiger allmächtiger Gott, himmlicher Vater, wir danken Dir von Herzen, daß Du durch Deinen einigen und lieben Sohn den Tod zerstört, und das Leben, ewige Gerechtigkeit und die fröhliche Auferstehung unsers Fleisches wiederbracht, und uns zu Deinem ewigen Erbe hast erwählet, und bitten Deine milde güte, Du wollest dies angefangene Werk in uns vollbringen, und uns und alle, so unter der Erde schlafen, aus dieser Welt und ihren Gräbern in das ewige Vaterland mit Gnaden heimholen, durch JEsum Christum, unsern rechten Josua und HErrn.

Eine andere, von unsrer endlichen Erlösung.

O HErr Gott, himmlischer Vater, der Du uns zur Unsterblichkeit erschaffen und durch die fröhliche Auferstehung Deines Sohnes zur ewigen Gerechtigkeit erarnest, und durch Deinen Geist zum ewigen Erbe hast geheiligt: wir bitten Deine milde Güte, Du wollest die ewige Ostern angehen lassen und uns durch Tod, Hölle und Grab in das ewige Vaterland heimführen, und unser Erbe vollends einnehmen lassen, durch JEsum Christum, unsern rechten Josua und HErrn.

Eine andre, von den ersten Garben.

Ewiger Gott, barmherziger Vater, der Du Deinen lieben Sohn, die erste und heiligste Garbe aus deinem Gottesacker Dir auf diesen Tag hast aufopfern lassen: wir bitten Deine milde Güte, Du wollest den Schnitt lassen angehen, und uns, Deine Gärblein und Körnlein, durch Deine lieben Engelein aufsammeln und in Deine ewige Scheune und Hütten heimführen lassen, durch Deinen lieben Sohn, JEsum Christum, unsern HErrn.

Am Sonntag Quasimodogeniti.

Joh. 20.

Von Christi geistlichem Reich auf Erden.

Allmächtiger Gott, ewiger Vater, der Du durch Deinen lieben Sohn ein neues Reich in der Welt hast anrichten lassen, darin Du in Kraft Seines Todes und Auferstehung allen betrübten Gewissen Vergebung der Sünden aus Gnaden lässest anbieten und verkündigen: wir bitten Deine vätterliche Güte, Du wollest dies ewige und seelige Reich Deines Sohnes in dieser bösen Welt, und uns in diesem reich erhalten, und uns dies von allen andern Weltreichen scheiden lassen, durch JEsum Christum, unsern einigen König und HErrn.

Am Tag Misericordias Domini.

Joh. 10.

Von Christo, unserm treuen Erzhirten.

O treuer und gnädiger Vater, der Du Deinem kleinen Heerdlein einen ewigen Priester und Hirten verordnet, der uns verpfändete und verirrte Schäflein mit seinem theuern Blute soll lösen und auf seinem Rücken in die ewigen hütten und Hürden tragen: wir bitten Deine väterliche Barmherzigkeit, Du wollest uns bei diesem einigen Erzhirten und treuen bischof unsrer Seelen, und auf Seiner Weide des heiligen Evangelii durch Deinen Geist erhalten, und uns vor Wölfen, Miethlingen und vergifteter Weide und Wassern gnädiglich behüten, und uns bald in den ewigen Schaafstall zu Dir versammeln lassen, durch JEsum Christum, unsern obersten Priester, Seelsorger, wahren Hirten und HErrn.

Am Sonntag Jubilate.

Joh. 16.

Vom heiligen Kreuz.

O gütiger Gott, barmherziger Vater, der Du Dein Gericht an Deinem Hause lässest angehen, und züchtigest mit Deiner väterlichen Hand uns, Deine Kinder, die du lieb hast, daß wir Dein Wort lernen und ernstlicher beten, und unsre Fehler und Gebrechen erkennen, und mit der gottlosen Welt nicht verdammt werden: wir bitten Deine sehnliche Liebe und treues Vaterherz, Du wollest uns in unserm heiligen Kreuz mit Deinem Geiste trösten, daß wir Deine heilsame Ruthe erkennen und in Geduld hoffen und glauben, Du werdest alle unsre Thränen abwischen, und dies Kreuz, Leid und Traurigkeit in eine ewige Freude und Herrlichkeit verwandeln, durch JEsum Christum, Deinen lieben Sohn und unsern HErrn.

Am Sonntag Cantate.

Joh. 16.

Von des heiligen Geistes Amte.

O ewiger und wahrer Sohn Gottes, der Du Dir aus dieser Welt ein ewiges Erbe durch Deinen heiligen Geist sammelst, welcher mit uns durch den Mund der Propheten und Apostel und aller christlichen Kirchendiener redet, und straft durch's Gesetz und tröstet mit dem heiligen Evangelio: wir bitten Deine milde Güte, Du wollest Deinen Geist nicht von uns nehmen, und das heilige Predigtamt bei uns gnädiglich erhalten, und uns seiner Strafe und Zucht nicht widersprechen, sondern uns seines Trostes im Glauben und gutem Gewissen seeliglich brauchen lassen, der Du mit dem heiligen Geist lebest und regierest von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Am Sonntag Vocem Jucunditatis.

Kurze Auslegung des Vaterunsers.

Wahrhaftiger Gott, unser lieber und allmächtiger Vater, der Du uns heißest beten und versprichst, uns im Namen Deines Sohnes gewißlich zu erhören: wir Deine Kinder schreien zu Dir im herzlichen Vertrauen auf's Blut und Tod JEsu Christi, Du wollest uns aus milder güte Dein heiliges Wort und Geist mittheilen und uns seeliglich nach Deinem Willen leben lassen, und Fried und tägliche Nahrung geben, unsre Sünde uns schenken, und böse Lust in uns dämpfen, und Lieb und Freundschaft unter uns pflanzen, und uns vor des Teufels Trug, Mord, Lügen und allem Unglück an Leib und Seele gnädiglich behüten, und ein seeliges Ende bescheeren, durch JEsum Christum, unsern einigen Fürsprecher und Mittler.

An Christi Himmelfahrtstage.

Von Christi Triumph und Reich.

O HErr JEsu Christe, Du ewiger Sohn Gottes, der Du heut zu Tage von allen Teufeln und Pforten der Höllen herrlich triumphirest, und hast Dich zur Rechten Deines Vaters gesetzt, da Du in Ewigkeit über alles im Himmel und Erden herrschest und regierest: wir bitten Deine allmächtige Güte, Du wollest uns Dein Erbe und Kirche hernieden schützen und uns bei Deinem Vater vertreten und verbeten, und mit Deinem Geist beseligen, und unsre Seelen in Deine Hände aufnehmen, der Du bist unser ewiger König und Priester, von nun an bis in Ewigkeit.

Am Sonntag Exaudi.

Joh. 15

Von der Christen Kreuze.

O Herr JEsu, wahrer Sohn Gottes, und unser Erlöser, der Du Deinen Christen zuvor gesagt, man werde ihnen umsonst feind seyn und sie lästern, bannen, verfolgen und tödten: wir schreien in unsrer Noth zu Dir und bitten herzlich, Du wollest Deiner elenden Christenheit ihr Kreuz mit Geduld helfen tragen, und uns mit Deinem Geiste stärken, und Deines Wortes erinnern lassen, daß wir um der argen Welt Haß, Undank und Muthwillen uns nicht ärgern, oder von Deinem Wort abfallen; sondern das heilige Kreuz für eine sondere Gnade und Seeligkeit erkennen, und um Deines Wortes und Gerechtigkeit willen unterm Kreuz mit gutem Gewissen und in fröhlicher Geduld beständig beharren, der Du an Deinem heiligen Leibe alles Kreuz und Leiden hast geweiht und geheiligt.

Am heiligen Pfingsttage.

Joh. 14.

Vom heiligen Geiste.

O ewiger Gott, gnädiger Vater, der Du uns durch Deinen Sohn Deinen heiligen Geist und neu Gesetz zu geben verheißen: wir bitten Deine milde Güte, Du wollest uns, Deine armen Kinder, mit Deinem Gnadengeist beseeligen, und unsre Herzen trösten und erhalten/ damit wir bei Deinem Wort in Freudigkeit beharren und Dir in Geduld mit wahrer Anrufung allzeit dienen, durch JEsum Christum, unsern HErrn.

Am Pfingstmontag.

Joh. 3.

Von der Liebe Gottes.

Barmherziger Gott, gnädiger, lieber Vater, der Du Deine unaussprechliche Liebe uns Deinen Feinden preisest und beweisest, und schenkst uns Deinen eingebornen Sohn, auf daß alle, die auf Ihn von Herzen trauen, nicht verloren (werden), sondern gewißlich das ewige Leben haben. Wir bitten den Abgrund Deines sehnlichen Vaterherzens, Du wollest uns arme und große Sünder diesen theuren Schatz erkennen und annehmen lassen und durch Deinen Geist in unser Herz einen wahren glauben pflanzen und in herzlicher Zuversicht zu Dir und Deinem lieben Sohn gnädiglich erhalten, durch JEsum Christum, Deinen lieben Sohn, unsern HErrn.

Eine andre, von der grundlosen herzlichen Liebe und Barmherzigkeit Gottes.

Barmherziger Vater, der Du die Liebe selber bist, und Deine Barmherzigkeit ist über alle Deine Werke, und so groß, als Du selber: wir danken Dir, daß Du Deine Liebe uns preisest und beweisest in Deinem Sohn, den Du für uns in den Tod senkest, und versiegelst uns mit Deinem Geiste, und lässest Deine Engelein, Propheten und Apostel neben Deinem Wort und Sacramenten von Deiner Treue zeugen, - und bitten Deine Gnade, Du wollest uns Dich für den höchsten Schatz im Himmel und Erden halten, und uns aller Lieb und Freundschaft zu Dir versehen lassen, durch JEsum Christum, Deinen Sohn, unsern ewigen Mittler und HErrn.

Am Pfingstdienstag.

Joh. 10.

Von rechtschaffenen und treuen Kirchendienern.

O JEsu Christe, Du ewiger Erzhirt und einiger Bischof Deiner Christenheit, der Du allen treuen Dienern Deinen Gnadengeist und große Gaben zusagst, und willst sie vor Dir aus- und eingehen lassen, und gnädiglich hie und dort erhalten, und uns Verstand, Muth und Herz mittheilen, daß wir in Deinem Hause als weise Baumeister und fleißige Haushalter allzeit treu erfunden werden, und den verheissenen Ehrenkranz und unverwelkliche Krone mit Geduld und gutem Gewissen von Deiner Hand erwarten, der Du durch Deinen Geist Deine Kirch selber bestellst, und treue Dienste mit Gnaden erkennst, - (gelobt seyst du) von nun an bis in Ewigkeit.

Eine andre, vom Schafstalle des HErrn Christi.

Joh. 10.

Himmlischer Vater, gnädiger Gott, wir danken Dir, daß du uns elenden und verirrten Schäflein einen Schafstall hast bauen (lassen), und Deinen Sohn uns zum Hirten, und Deinen Geist zum Thürhüter und Deine Engelein zu Wächtern verordnet, und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns in Deiner Hürde und auf Deinen lustigen Angern und bei dem frischen Wasser erhalten, und vor Miethlingen, Wölfen, Dieben und Mördern gnädiglich behüten, durch JEsum Christum, den rechten Erzhirten und treuen Bischof der Seelen, unsern lieben Pastor und HErrn.

Am Sonntag Trinitatis.

Mtth. 3.

Von der heiligen Dreifaltigkeit.

O einiger, ewiger, wahrer Gott, Du heilige Dreifatigkeit, der Du ein einiges, ewiges, göttliches Wesen bist, dreifach in Personen, Gott Vater, Sohn und heiliger Geist, wie Du Dich am Jordan und in Deinem Wort hast offenbaret: wir bitten Dich ewigen Vater im Namen Deines eingebornen Sohns, den Du von Ewigkeit aus Deinem Wesen gezeuget, und in Kraft Deines Geistes, der von Dir und Deinem Sohn von Ewigkeit ausgeht und gesandt wird, Du wollest uns in dieser heil. Erkenntniß und bei Deinem lieben Wort und wahrer Anrufung gnädiglich erhalten, der Du mit Deinem Sohn und heiligen Geiste in gleicher Majestät und ewiger Ehre Alles schaffest und erhältst, - von nun an bis in Ewigkeit.

Am ersten Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 16.

Von dem gläubigen, armen Lazaro und gottlosen reichen Mann.

Allmächtiger, ewiger Gott, der Du Lust und Gefallen hast an den Armen und Elenden, die auf Deinen Sohn trauen und in Geduld auf ein ander Leben warten, und verdammst alle Gottlosen, welche Dein heiliges Wort und Kirche verlachen und verachten: wir bitten Deine milde Güte, Du wollest Deine elende und verlassene Christenheit in dieser Welt an der Propheten und Apostel Wort durch Deinen Geist erhalten und uns aus diesem Jammer durch Deine Engelein zu unsrer Ruh und ewigem Trost in einem seeligen Stündlein führen lassen, durch JEsum Christum, unsern HErrn.

Am andern Sonntag nach Trinitatis.

Vom großen Kirchenmahl.

Allmächtiger Gott, lieber Vater, der Du aus Gnaden ien groß Kirchenmahl zurichtest, und lässest uns arme Heiden durch Dein Wort auch dazu laden, daß wir im Glauben essen und satt werden: wir bitten Deine reiche Güte, Du wollest uns, Deine Gäste, bei diesem Abendmahl in Fried und Freude erhalten und durch diese niedliche und geistliche Speise Deines Wortes ewig seelig machen, durch JEsum Christum, Deinen Sohn, unsern HErrn.

Am dritten Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 15.

Vom verlornen Schäflein.-

O JEsu Christi, Du treuer Hirt unsrer Seelen, der Du Dich freuest mit Deinem Vater, Kirch und lieben Engelein über einen Sünder, der Buße thut, und mit ganzem Herzen sich zu Dir bekehrt: wir bitten Deine milde Güte, Du wollest uns verlorne und verirrte Schäflein suchen und auf Deinem Rücken in Deinen Schafstall bringen, und uns eine wahre Reu und Erkenntniß unsrer Sünden und rechten Glauben und Besserung unsers Lebens durch Deinen Geist mittheilen, der Du kommen bist in die Welt um der armen Sünder willen, und suchst und seelig machst, was da ist verloren.

Eine andre auf den dritten Sonntag.

Vom verlornen Sohn.

O barmherziger Gott, gnädiger Vater, der Du nicht Lust hast an der Gottlosen Verderben, sondern willst, daß sie Buße thun und leben, und nimmst alle die mit Freuden auf, die sich zu Dir bekehren, und kleidest sie mit Deines Sohnes Gerechtigkeit und versicherst sie mit dem Ring und Pfand Deines Geistes, und richtest ihre Füße auf solche Wege, daß sie Dir im Geist und Wahrheit dienen können: wir bitten Deine väterliche Güte, Du wollest uns verlorne Kinder, die wir die Erbgerechtigkeit durchgebracht, und mit großen Sünden sind befleckt, mit Gnaden wieder aufnehmen und Deine Diener seyn lassen, so wollen wir Dich ewig loben und preisen und Deine gnädige Wohlthat bei aller Welt rühmen und predigen, - durch JEsum Christum, unsern HErrn.

Am vierten Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 6.

Von guten Werken.

Gerechter Gott und barmherziger Vater, der Du billig alle Untugend strafst und zahlest reichlich alles Gute, und lässest Deine gestrenge Gerechtigkeit gegen Deine Kinder fahren und vergiebst ihnen aus Gnaden ihre Sünden, wir bitten Deine milde Güte, Du wollest unsre kalten Herzen durch Deinen Geist erwärmen, daß wir auch Jedermann dienen, helfen, rathen und verzeihen, und niemand richten, schänden, lästern und verdammen, damit wir als gute B#ume rechtschaffene Früchte der Buße bringen, - durch Jesum Christum, Deinen Sohn und unsern HErrn.

Am fünften Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 5.

Von der Arbeit.

Allmächtiger Gott, gnädiger Vater, der Du uns elenden Kindern Evä befohlen hast, im Nasen-schweiß (Schweiß des Angesichts) zu arbeiten, wir erfahren und bekennen, daß all' unsre Mühe und Arbeit ohne Deinen Seegen und Hülfe umsonst und vergebens ist, - und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns in Geduld unsern Beruf und eigne Arbeit treulich verrichten lassen und Deinen reichen Seegen dazu aus Gnaden sprechen, damit das Werk uns'rer Hände seeliglich gefördert und Deinem Reich und vielen Leuten damit gedient werde, - - durch JEsum Christum, Deinen lieben Sohn und unsern HErrn.

Ein andre auf den fünften Sonntag nach Trinitatis.

Von S. Peter's Fischzug.

O HErr JEsu, Du ewiger Bischof der Kirchen, der Du Simon Petrum zu einem Menschenfischer berufen, daß er durch das Netz des Evangelii Dir aus dem großen Meer in der Welt viele Seelen fangen solle: wir bitten Deine milde Güte, Du wollest uns, Deine geistlichen Fischer, in Deiner Kirchen und S. Peter's Schifflein erhalten, und zu unserm Fischzug Deinen Seegen sprechen, damit wir Dir aus menschlichem Geschlechte eine ewige Kirche sammeln helfen, der Du Schiff, Netze und Fischer durch Deinen heiligen Geist erhältst ovn nun an bis in Ewigkeit.

Am sechsten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 5.

Vom angefangenen Gehorsam und fünftem Gebot.

O HErr Gott, Du ewige Weisheit und Gerechtigkeit, wir danken Dir, daß Du unsern Leib und Leben mit Deinem Gebote verwahrest, und lehrest uns, daß wir nicht tödten, zürnen, scheel sehen, schelten, lästern, und wollest, daß wir uns mit Jedermann vertragen und gerne vergeben: wir beichten und bekennen Dir, daß wir der keines gehalten, und in Dein gestreng Gericht sind gefallen, und bitten Dich in tröstlicher Zuversicht, Du wollest unsre sündigen Herzen mit der Erkenntniß Deines Sohnes und Seinem Geiste heiligen, damit wir uns Deiner Güte trösten und einen neuen Gehorsam anfangen durch JEsum Christum, der das Gesetz mit Seinem vollkommenen Gehorsam und unschuldigen Leiden erfüllet, und uns Seine Gerechtigkeit schenkt und aus Gnaden zurechnet.

Am siebenten Sonntag nach Trinitatis.

Marci 8.

Von Christi väterlicher Fürsorge.

O Jesu Christe, allmächtiger Gott, gnädiger und getreuer Hausvater, der Du uns Deine allmächtige Kraft und getreues Herz in deinem Wort und Wunderwerke offenbarest, da Du mit sieben Broten vier Tausende Deiner Zuhörer sättigest, wir danken Dir für Deine väterliche Vorsorg und alle Deine Güte, daß Du uns Brot aus der Erden und Erz in den Gängen wachsen lässest, und bitten Dein gütig Herz und milde Hand, Du wollest uns Deine Seegen und Gaben geheihen und dieselben christlich gebrauchen und zu Rath halten lassen, damit wir unsern Kindern und armen Leuten mit Deinen Schätzen dienen und Dich in wahrem Glauben und gutem Gewissen loben und preisen können von nun an bis in Ewigkeit.

Am achten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 7.

Von falschen Propheten.

O HErr JEsu, Du ewiger Erzhirt und getreuer Bischof unsrer Seelen, wir danken Dir von Herzen, daß Du uns vor den falschen Propheten und Lügenpredigern so treulich warnst, und malst sie uns für in einem Wolfsherzen und mit einer Schafshaut überzogen - und in spitzigen Dornen und stachlichtem Distelkopf; wir bitten Dich, Du starker Leu vom Geschlecht Juda, Du wollest alle schweren Wölfe erschrecken und von Deiner Heerde wegscheuen, und diese Kirche und unsre Nachkommen vor des Teufels Lügen, Ketzerei, bösen Geschwätzen, vergifteten Büchern und seinem Mord, Schwaden und Blutdurst behüten, und die Schäflein Deiner Waide auf den lustigen Auen Deines Worts in einfältigem Geist und einträchtigem Herzen gnädiglich erhalten von nun an bis in Ewigkeit.

Am neunten Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 16.

Vom unteuern Haushalter.

O wahrer Sohn Gottes, Du treuer Lehrer, wir danken Dir, daß du uns vor Sicherheit warnest und lehrst uns, daß wir in unserm und vertrauten Gut getreu seyn und den Armen damit helfen und dienen, und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns unser Ende bedenken und in unserm befohlenen Amte treu und fleißig seyn lassen, damit wir unser Gewissen nicht beschweren, und an wahrer Anrufung nicht verhindern werden, der Du mit Deinem Vater und h. Geiste lebest und regierest in Ewigkeit.

Am zehnten Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 19.

Von Christi Thränen.

O lieber und freundlicher Lehrer JEsu Christe, wir danken Dir von Herzen, daß Du Deine Kirche heut zu Tage reinigest und rufest uns mit Deinem Wort zur Buße, wie Du Deinem Volk und Tempel gethan hast, und bitten Dich um Deiner heißen Thränen willen, damit Du Deine Lieb und Leutseligkeit gegen uns preisest, Du wollest uns durch Deinen Geist zu Dir bekehren, und unsre Nachkommen vor Kirchenräubern und Seelenmördern bewahren, und uns in reiner Lehre und wahrer Anrufung und Bekenntniß Deines Namens erhalten, und die wohlverdiente Strafe gnädiglich lindern, und uns und unsre Kinder aus künftigem Unglück erretten um Deiner Treu und Güte willen.

Am elften Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 18.

Von der Gerechtfertigung.

Barmherziger Gott, gnädigster Vater, der Du den Vermessenen und die auf sich selber trauen widerstrebest und richtest uns großen Sündern eine Gerechtigkeit zu durch Deines Sohnes Blut und Sterben: wir bitten Deine unaussprechliche Güte, Du wollest uns vor Stolz und falschem Vertrauen behüten, und Deines Sohnes Gehorsam Blut und Wunden uns im Glauben zur Gerechtigkeit zurechnen, damit wir auf sein Verdienst in Deinem Gericht eine Freudigkeit haben, und nicht zu Schanden werden, - durch JEsum Christum, unser einiges Sündopfer und wahre Gerechtigkeit.

Am zwölften Sonntag nach Trinitatis.

Marci 7.

Wie Christus des Teufels Werk zerstört.

Allmächtiger Gott, gnädiger Vater, wir danken Dir von Herzen, daß Du uns armen Gefangenen und Gebundenen Deinen Sohn offenbarest, daß Er des Teufels Werk und bild in uns zerstöre, uns seine höllischen Bande und Gefängniß auflöse, - und bitten Deine Güte, Du wollest unsre Herzen und Ohren öffnen und uns unsre Zungen lösen, damit wir Dein Wort hören und annehmen, und Dich hie und in Ewigkeit rühmen und predigen können, - durch JEsum Christum, den rechten Schlangentreter, unsern lieben HErrn.

Am dreizehnten Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 10.

Vom Samariter.

O HErr JEsu Christe, Du Hirt und Pfleger Deiner Kirche und rechte Jacobsleiter, wir armen Sünder klagen Dir kläglich, daß uns der Teufel hat beraubt und verwundet, und fühlen noch täglich der Schlangen Biß und mördliche Stiche, und glauben und bekennen, daß Du allein unsre Wunden kannst heilen, und was wir in Adam verloren, durch Dich wieder erlangen, - und danken Deiner milden Güte, daß Du uns in Deiner Kirchen ein Spital und seelige Arznei durch Deinen Geist, Wort und Sacrament verordnest, und sendest uns treue Prediger, die sich unser herzlich annehmen, und bitten Deine Barmherzigkeit, Du wollest uns in Deiner Kirche, bei Deinem Wort durch Deinen Geist erhalten und das angefangene Werk in uns vollbringen, damit wir, an Leib und Seele geheilt, Dich in wahrer Gerechtigkeit loben und preisen von nun an bis in Ewigkeit.

Am vierzehnten Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 17.

Von zehen Aussätzigen.

Allmächtiger Gott, gnädiger Vater, wir danken Dir für Deine große Güte, daß Du uns von gräulicher Lehr erlöset und Dein heiliges Evangelion geben, und uns in der Taufe von unserm geistlichen Aussatz hast gereiniget, und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns diese Deine Schätze erhalten, damit wir Deine Wohlthat rühmen und beständig bei Dir bis ans Ende beharren, durch JEsum Christum, unsern HErrn.

Am fünfzehnten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 6.

Wider das Mißtrauen und bauchsorge.

Allmächtiger Gott, unser lieber und himmlischer Vater, der Du die Vögelein speisest und alle Blümlein kleidest und sorgst für uns, wie ein Vater für seine Kinder, wir bitten Deine milde Güte, Du wollest uns vor Mißtrauen und eitler und vergebener Sorgfältigkeit behüten, und uns durch Deinen Geist nach Deines Namens Heiligung und Deinem Reich und Willen leben lassen, daß wir all unsre Sorg' und anliegen in starkem Glauben auf Dich werfen und Dir befehlen können, - durch JEsum Christum, unsern HErrn.

Am sechszehnten Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 7.

Wider des Todes Furcht und um ein seeligs Stündlein.

O HErr JEsu, der Du bist das Leben und die Auferstehung, und hast durch Deinen Tod unsern Tod verschlungen, und durch Deine Auferstehung uns das Leben wiederbracht, wir armen Würmlein, die wir noch mitten im Leben mit dem Tod und Elend umfangen sind, bitten Deine sieghafte Güte, Du wollest uns des Todes Furcht, Stachel und Macht in Deiner Kraft überwinden helfen und in Deinem Wort und gutem Gewissen seeliglich einschlafen und zu unsrer Ruhe kommen lassen, der Du ein HErr des Todes und Herzog des Lebens bist, von nun an bis in Ewigkeit.

Am siebenzehnten Sonntag nach Trinitatis.

Luc. 14.

Wider Stolz und Hochmuth.

Allmächtiger Gott und ewiger Vater, der Du den Hoffärthigen widerstrebst, und giebst den Demüthigen Gnade, wir bitten Deine milde Güte, Du wollest uns vor Stolz, Hochmuth und geistlicher Hoffarth behüten, und in Demuth und niedrigem Herzen zu Deinen Ehren allzeit erhalten, durch JEsum Christum, unsern demüthigen HErrn.

Eine andere vom Sabbath.

O JEsu Christe, unser einiger Bischof und Lehrer, wir danken Dir, daß Du uns erklärest, wie wir den Sabbath heiligen sollen, und daß Du uns warnest vor Völlerei und Hoffarth, und bitten Dich, Du wollest dem leidigen Fraßteufel und allen stolzen Geistern und allen falschen und vergifteten Herzen und Lauerern wehren, und Deine Kirche in Zucht, Mäßigkeit, Demuth und Nüchtrigkeit erhalten, und im Glauben und Liebe Dir und Deinem Reich allzeit im Geist und Wahrheit rechtschaffen dienen lassen, von nun an bis in Ewigkeit.

Am achtzehnten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 22.

Von Christi Priesterthum.

O HErr JEsu, Du wahrer Messia, unser ewiger König und Priester, der Du uns vertrittst und verbittest, und opferst Dich selber auf für unsre Sünde, und salbest uns mit Deinem Geiste, und lehrest uns, daß im Mose und Propheten nicht allein Gebote sind von der Liebe Gottes und des Nächsten, sondern daß sie auch von Deinem Wesen und Amte schreiben, und daß Du durchs Wort ein ewiges Erbe sammlest, und daß wir durch Dein ERkenntniß vor Gott aus Gnaden seelig und gerecht werden: wir danken Dir für dieses Lich von Herzen und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns auf der Propheten und Apostel Grund und Schrift erhalten, und dieselbige recht theilen und unterscheiden lassen und vor falschen Auslegern gnädiglich behüten, der Du bist Davids HErr und Sohn, hochgelobt in Ewigkeit.

Am neunzehnten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 9

Von der heiliigen Absolution.

O barmherziger Gott und gnädiger Vater, der Du uns eine ewige Vergebung der Sünden zurichtest durch das einige Opfer deines lieben Sohnes und lässest solchen Gnadenschatz den Gläubigen im Wort verkündigen durch die heilige Absolution, wir danken Dir für Deine milde Güte und bitten Dich, Du wollest uns bei diesem Artikel erhalten und uns vor aller andern Lehr und Abwege gnädiglich behüten, durch JEsum Christum, unsern einigen Gnadenstuhl und HErrn.

Eine andre, daß man die Absolution mit rechtem Glauben empfangen möge und vom Nutz derselbigen.
O Jesu Christe, Du ewiger Sohn Gottes, und unser einiger Mittler und Gnadenstuhl, wir danken Dir von Herzen, daß Du uns armen Sündern am Kreuz durch ein einiges und vollkommnes Opfer Vergebung der Sünden erworben, und lässest uns in Kraft der Kirchenschlüssel solche Schätze im Wort und Absolution austheilen, - und bitten Dich, Du wollest uns die heilige Absolution mit gläubigem Herzen ergreifen und festhalten lassen, damit wir Fried und Freud im Herzen aus Gnaden bekommen, und Dich in gutem Gewissen anrufen und preisen können, von nun an bis in Ewigkeit.

Am zwanzigsten Sonntag nach Trinitatis.

Marc. 12.

Von der himmlischen Hochzeit.

O ewiger Vater, Du himmlischer König, wir danken Dir, daß Du Deinem Sohn eine Braut aus menschlichem Geschlecht erwählest, und vertrauest uns Ihm im Glauben in der heiligen Taufe, und vermalschatzest uns mit Deinem Geiste, und kleidest uns mit Seinem Blut und Gerechtigkeit, und lassest uns durchs Wort dieser geistlichen Hingelöbniß erinnern und zu dieser himmlischen Hochzeit und Freude laden, - und bitten Deine milde Güte, Du wollest uns in diesem Gelöbniß in Einfältigkeit des rechten Glaubens und gutem Gewissen beständig erhalten, und uns Deinem lieben Sohn mit Freuden aus diesem Elende zur ewigen Hochzeit bald heimführen lassen, durch Christum, unsern einigen herzlieben Bräutigam und HErrn.

Am einundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis.

Joh. 4.

Vom schwachen Glauben.

O sanftmüthiger und freundlicher HErr JEsu Christe, der Du das glimmende Töchtlein und winzige Gläublein nicht willst auslöschen, - wir klagen dir von Herzen, daß wir einen kleinen und schwachen Glauben fühlen, und halten uns kränklich an Dein Wort und starke Hand, und seufzen zu Dir: hilf unserer Schwachheit und Unglauben, und mehre und stärke unsern geringen Glauben, und gängele und leite uns mit Deinem Geiste, der Du leise und säuberlich mit Schwachgläubigen umgehest; - von Anfang bis in Ewigkeit.

Am zweiundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 18.

Von gnädiger Vergebung der Sünden.

O ewiger König, gerechter Gott, wir bekennen, daß wir Dir eine große Summe schuldig sind, und wissen und können nimmermehr bezahlen; wir glauben aber, das Deine Barmherzigkeit größer und überschwänglicher ist, denn der ganzen Welt Sünde, und danken Dir, daß Du unsere Schuld mit Deines Sohnes Blut und Tod hast zahlen und unsere Handschrift durchstechen und an1's Kreuz heften, und uns eine ewige und völlige Vergebung aller unserer Sünden in Deiner Absolution hast vorstellen hassen; und bitten Deine große Güte, Du wollest uns gnädig seyn und unsere Sünde uns nicht zurechnen, und die heilige Absolution in rechter Buße, Zuversicht, gutem Vorsatz, brüderlicher Liebe und Dankbarkeit fassen lassen, durch JEsum Christum, unser einig Lösegeld, Versöhnung, Gnadenthron, und unsern HErrn.

Ein anderes von zweierlei Vergebung der Sünden.

O ewiger Vater und Gott alles Friedens und Einigkeit, der Du umsonst und aus lauter Gnaden und Güte all unsere große Sünden und Missethat schenkest, und wirfest all unsere Sünde hinter dich, und forderst von uns, daß wir unsern Brüdern und Nebenchristenmenschen von Herzen ihre Fehle wieder verzeihen, damit wir unsern Glauben und Dankbarkeit vor jedermann beweisen und Dich preisen: wir bitten Deine milde Güte, Du wollest allen Groll und Widerwillen in unsern Herzen tödten und uns in Freudigkeit mit jedermann versöhnen lassen, durch JEsum Christ, der uns mit Dir durch sein Blut versöhnet hat in Ewigkeit.

Am dreiundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 22.

Von christlicher Unterthänigkeit.

Allmächtiger Gott, Du König aller Könige, der Du die höchste Gewalt hast über der Menschen Königreiche, und gibst sie, wem Du willst, und versetzest die Regimente Deines Gefallens, und befiehlst uns christlichen Unterthanen durch Deinen lieben Sohn, daß wir unsern Oberherren, Deinen Dienern, gehorsamen, und ihnen ihre Ehre, Schoß und Zins geben, und herzlich für sie beten: wir danken Dir für Deine gnädige Ordnung und gegenwärtige Regimente, darin wir Dein theures Wort im Schutz und Frieden haben; und bitten Deine milde Güte, Du wollest dies Reich und Stadt bewahren, und deine Kirch und Wort darin erhalten, damit wir ein geruhig und stilles Leben führen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit, durch JEsum Christum, unsern ewigen König und Herrn aller Herren.

Am vierundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 9.

Von der Christen Schlaf und Auferstehung.

O HErr JEsu, Du Herzog des Lebens, der Du unsern ewigen Tod in Deinem Sieg verschlingest, und verwandelst diesen zeitlicihen Tod in einen sanften und lieblichen Schlaf, daraus Du uns durch Deine Stimme, wie dies gestorbene Mägdlein, zur ewigen Herrlichkeit erwecken willst, - behüt uns, HErr, daß wir mit der Welt diesen Artikel nicht verlachen, und erhalt uns bei diesem seligen Trost und gewisser Hoffnung, damit wir ohne Todesfurcht im Frieden aufgelöset werden und schlafen gehen, und in unsern Ruhebettlein die fröhliche Auferstehung dieses Fleisches erwarten, und mit Dir nach Deinem Bilde in ewiger Wonne und Gerechtigkeit leben von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Am fünfundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 24.

Von dem wüsten Gräuel und Antichrist.

Allmächtiger Gott, gnädiger Vater, der du uns durch Deinen Sohn vor den Gräueln in der letzten Welt treulich warnest, die sich mit Mord und Lügen in Deines Sohnes Tempel setzen und alles verwüsten und zum Gräuel machen werden, - erhalt uns, HErr, bei Deiner Wahrheit, und mache ein Ende mit des Türken Tyrannei und des Pabst's eigener Lehr und Heuchelei, und bring sie um mit dem Geist Deines Mundes, damit wir durch ihr Glück, Sieg und lügenhaftige Zeichen nicht verführet in kräftige Irrthümer gerathen, und mit ihnen in den feurigen Pfuhl geworfen werden, - durch JEsum Christum, das einige Haupt der Christenheit, unsern Gott und HErrn.

Am sechsundzwanzigsten Sonntag nach Trinitatis.

Mtth. 25.

Vom jüngsten Gerichte.

O schrecklicher und gerechter Gott, der Du mit großer Geduld die Gefäße des Zorns verträgest, und verordnest deinen Sohn am Ende der Welt zu einem Richter alles Fleisches, und willst allda einem jeden vergelten nach seinen Werken, und die Gläubigen aus ihren Nöthen erretten, und die Verächter Deines Wortes mit ewigem Freuer strafen, hilf, gnädiger Vater, daß wir würdig seyen vor Deines Sohnes Gerichtstuhl zu erscheinen, und ein gut und fröhlich Urtheil zu seiner Rechten zu hören, durch JEsum Christum, der hie von unsertwegen gerichtet ist, und nun wiederkommen wird, zu richten die Lebendigen und die Todten, hochgelobet in Ewigkeit. Amen-

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d. i. überflüssigen
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