Mathesius, Johannes - Auff den dritten Sontag des Aduents

Mathesius, Johannes - Auff den dritten Sontag des Aduents

Das Messias gewißlich kommen ist/ ein bericht/ Matth. 11. Rom. 1. Dani. 9.

Ich glaube an Jesum Christum/ geborn auß Maria der Junckfrawen.

DA aber Johannes im gefengknus die werck Christi höret/ sendet er seiner Jünger zwen/ vnd ließ jm sagen: Bist du der da kommen sol/ oder sollen wir eines andern warten? Jesus antwort/ vnd sprach zu jhnen: Gehet hin/ vnd sagt Johanni wider/ was jr sehet/ vnd höret: Die blinden sehen/ vnd die lamen gehen/ die außsetzigen werden rein/ vnd die tauben hören/ die todten stehen auff/ vnnd den armen wirdt das Euangelion gepredigt. Vnd selig ist der sich nicht an mir ergert.

Da sie hingiengen/ fieng Jesus an zu reden zu dem volck von Johanne: Was seydt jr hinauß gegangen inn die Wüsten zusehen? wolt jr ein rhor sehen/ das der wind hin vnd her wehet? Oder/ was seyd jr hinauß gegangen zusehen? woltet jr einen menschen in weychen kleidern sehen? Sihe/ die da weyche kleider tragen/ sind in der Könige heuser. Oder/ was seidt jr hinauß gegangen zusehen? woltet jhr einen Propheten sehen? Ja ich sag euch/ der auch mer ist/ dann ein Prophet/ dann diser ists/ von dem geschriben stehet: Sihe/ ich sende meinen Engel vor dir her/ der deinen weg vor dir bereyten sol.

Was stehet in disem Euangelio?

DA Sanct Johannes den Herren Christum fragen lest/ ob er der rechte Messias sey/ oder ob man auff einen andern warten solle/ weyset er sie auff die gegenwertigen wunderwerck/ vnd auff die predigt des Euangelii/ vnd Sanct Johannis des Teuffers bestendige zeugnus/ vnd warnet jederman/ das man sich an seiner elenden vnd geringen gestalt nicht ergern/ oder stossen wölle.

Was sollen wir hierauß lernen?

Das der ewige Son Gottes/ gebenedeyte samen/ vnd leibes frucht des Weibes/ der ware Messias/ welcher Adam/ Abraham vnd Dauid verheissen war/ auß Dauids stamm vnd geblüte geboren/ vnd in dise welt kommen ist/ von anbegin der Welt 3962. jar. Darumb darff man auff keinen andern Messias warten/ wie die Juden thun.

Sage mir gewisse zeugnus vnd gründe auß der Schrifft?

Denn der Scepter vnnd Regiment/ ist vor 1500. iaren von den Juden weggenommen/ wie Jacob geweissaget/ Genesis 49.

Vnd Jerusalem vnnd Bethlehem sampt ihrem Tempel vnnd Religion/ ligt nun so lang in der aschen/ Micheas am 5.

Vnnd die Juden sind vnter die Heyden außgestrewet/ vnd haben keinen gewisen ort oder Propheten mehr/ vnnd kennen jhr geschlecht nimmer.

Vnd Johannes der vorlauffer des Messie/ hat mit fingern auff Christum gezeiget/ Malach. 3.

Vnd vnser Messias hat seine gegenwertigkeyt mit grossen vnd vnzelichen wunderthaten beweyset/ Esai. 35. vnd hat das Euangelion vnter die Heiden gesendet/ biß an der welt ende/ Psalm. 19. Vnnd Danielis 70. wochen sind lengst erfüllet.

Berichte mich von den 70. Wochen?

Im außgang der 70. iar der Babilonischen gefengnus/ welches ist/ das erste jar Cyri vnnd Darii Cyaxaris/ höret Daniel vom Engel Gabriel/ das nach 70. wochen Christus der Fürst solle gecreutziget werden. Es sollen aber die 70. wochen angehen/ wenn der beuelch wirt außgehen/ das Jerusalem wider solle gebawet werden/ welches solle geschehen sein nach 79. iaren/ im 7. iare Artaxerxis des mit der langen hande.

Denn dieser König liese Esram mit vil volckes vnd offentlichen mandaten ruhlich wider gen Jerusalem ziehen/ 1. Esre. 7. Von diser zeyt sind 490. Jar (denn so vil machen 70. iar wochen) biß auff Christi aufferstehung.

Derhalben beweysen diese rechnung hell vnd klar/ das Messias lengst kommen/ vnnd von seinem eigen volck gecreutziget vnd getödtet ist/ Dani. 9.

Warzu dienen vns dise zeugnus vnd rechnung?

Das wir vnser religion hie mit bekrefftigen/ vnd vnser gewissen befriden können/ wider der Juden faule teydung vnd lose einrede.

Vnd das wir gewiß sein/ das wir arme Heyden auch Abrahams glaubige kinder sind/ die wir mit allen Ertzuetern/ Königen vnd Propheten/ dem ewigen waren Sone Gottes/ geborn von der Junckfrawen Maria/ dienen/ ehren vnd anruffen/ vnd durch ihn gesegnet/ vnd von sünde vnnd tode zum ewigen leben errettet werden/ durch seine andere erscheinung am jüngsten tage.

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