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Mallet, Friedrich - Andachten

Mallet, Friedrich - Andachten

Matthäusevangelium

Tut Buße, das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!
(Matth. 3,2.)

O lasst uns auf dieses Wort: „Tut Buße,“ achten, lasst es uns bewahren und bewegen in unserem Innern, und es wird damit das ganze Reich Gottes mit seinen Gnaden und mit seinen Gaben eingehen in unser Herz und damit auch in unser Haus. Es wird sich als ein Neues offenbaren, das uns selbst rein macht und das die Wüste und Einöde dieses Erdenlebens mit Himmelsblumen schmückt. Und so werden wir denn auch alle Veränderungen und Stürme und all' das Zittern und Schwanken der Reiche dieser Welt um so leichter ertragen, indem wir uns dessen freuen, dass wir einem Reiche angehören, welches ewiglich währt, das auch im Sturm Friede, im Schmerz Freude ist, und je ärger es in der Welt ist, um so lauter werden wir frohlocken können: Gelobt sei Gott, der uns errettet hat von der Obrigkeit der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich Seines lieben Sohnes! (Fr. Mallet.)

Es ist gewisslich an der Zeit,
Dass Gottes Sohn wird kommen
In Seiner großen Herrlichkeit,
Zu richten Bös und Frommen;
Dann wird das Lachen werden teuer,
Wenn alles wird vergeh'n im Feuer,
Wie Petrus davon schreibet.

Amen.

Und JEsus ging umher im ganzen galiläischen Lande, lehrte in ihren Schulen, predigte das Evangelium von dem Reiche und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk.
(Matth. 4,23.)

Der Heiland verlangt nichts, als dass wir Seiner Liebe vertrauen sollen, dass wir an Seine Macht glauben sollen. So hat Er sich dargestellt allen Menschen gegenüber; so haben Ihn erfahren alle, die sich so an ihn gewandt haben, ohne eine einzige Ausnahme. So war Er und so ist Er auch heute noch. Selig sind die Armen, selig sind die Leidtragenden, selig sind die Hungernden und Dürstenden nach Gerechtigkeit, selig sind die Elenden, selig die Menschen, die unter der Last der Sünde und des Todes weinen; denn für sie ist Er da, ihre Traurigkeit in Freude zu verwandeln. Wo die Menschen reich sind, wo sie keine andere Tränen kennen, als die der Leidenschaft und der weltlichen Traurigkeit, da ist Er nicht und da wird es nicht erfahren, was Er ist und was Er den Menschen sein kann und sein will. Aber wo die Menschen sich arm und elend fühlen, wo sie es erkennen, dass sie einen barmherzigen Heiland, einen allmächtigen Helfer nötig haben, da ist Er und da offenbart Er sich und da muss endlich jede tiefe Klage sich verwandeln in den Freudenruf: „Meine Seele erhebt den HErrn und mein Geist freut sich Gottes meines Heilandes, denn Er hat große Dinge an mir getan!“ Amen. (Fr. Mallet.)

Markusevangelium

Es ist immer so auf dem Wege, den der HErr die Seinen führt, es sind Glaubenswege und Glaubensschulen, wo es immer aus einer Not in die andere geht, wo es immer ist, als müsse man umkommen, als könne man nicht weiter gehen, und wo man auch wirklich keinen Schritt weiter tun kann ohne den Glauben an den HErrn, der allem Elend, allen Nöten und allen Mächten gegenüber sagen kann: fürchte dich nicht, ich bin mit dir, weiche nicht, Ich bin dein Gott, d. h. glaube nur, sieh nur auf Mich, hoffe auf Mich, Ich bin ja für dich, Ich bin an deiner Seite, du sollst nicht umkommen, dir soll geholfen werden! So ist der Weg durchs Leben, durchs Leiden, durchs Sterben wie der Weg Israels durch die Wüste, wo es hieß: wer nicht glaubt, kommt nicht nach Kanaan. Sie sind aus der ägyptischen Knechtschaft gerettet, aber nach der Erlösung geht die Not erst recht an. Da stehen sie vor dem roten Meer und vor den Fluten des Jordan und den Mauern Jerichos und so geht's aus Glauben in Glauben bis ans Ziel, bis die Stunde schlägt, wo alles in Erfüllung geht, was der HErr verheißen hat, wo der Glaube an Sein Wort, an Seine Gnade und Treue, der nie von ihnen gewichen ist, sich verwandelt in das Schauen Seiner Herrlichkeit, wo tausend Stimmen uns zurufen das Wort, welches Elisabeth zu Maria sprach: „Selig bist du, die du geglaubt hast“, und wo man mit unaussprechlicher Freude antworten wird: ja, der HErr ist der Helfer, Er hat herrlich geholfen! Amen. (Fr. Mallet.)

Johannesevangelium

Solches habe Ich mit euch geredet, dass ihr in Mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost. Ich habe die Welt überwunden.
(Joh. 16,33.)

Er ist unser Friede! ruft Paulus aus. Der Friede und die Liebe, die Er ausgießt durch Seinen Heiligen Geist, ist Sein Friede und Seine Liebe. Darum gibt es einen Frieden nicht nur im Himmel, sondern auch auf Erden, welcher der Friede Gottes heißt, von dem geschrieben steht, er sei höher denn alle Vernunft. So ist alles, was in Gott ist. Sein Friede und Seine Liebe kann genossen, erfahren, empfunden, aber nicht begriffen werden. Wie Seine Liebe, so übersteigt auch Sein Friede alle Erkenntnis. Das ist der Friede, der als eine göttliche Macht Herzen und Sinne bewahrt, dass er in all der Unruhe der Welt fortbesteht, dass er durch nichts in der Welt kann gestört, überwunden, genommen werden. Dieser Friede ist das Kleinod, das mit ihm vom Himmel gekommen, das am Kreuz ganz an Ihm offenbar geworden, das mit Seinem Heiligen Geist von ihm gesandt, in die Herzen und Seelen der Menschen kommt, die an ihn glauben. (Fr. Mallet.)

HErr, unsere Schuld ist groß und schwer,
Muss unsere Herzen brechen,
Doch Deiner Gnade ist viel mehr,
Als ein Mensch kann aussprechen;
Die suchen und begehren wir,
In Hoffnung, dass Du dort und hier
Die Sünd' nicht wollest rächen.

Amen.

Apostelgeschichte

Und zwar ist Er nicht ferne von einem jeglichen unter uns.
(Apostelgesch. 17,27.)

Gott ist uns nicht fern, Er ist uns nahe, ja Er ist der Allernächste, Er ist uns so nahe, wie unser eigenes Leben ist, und wir würden Ihn nicht verloren haben, wenn wir uns nicht selbst verloren hätten an den Trug der Lüge, in die Nacht der Sünde, in den Dienst des Fleisches und der Eitelkeit. Das ist der furchtbare, schreckliche Zwiespalt in uns, der entweder muss gehoben werden, oder der endlich zu einem nagenden Wurm wird, der nicht stirbt, zum brennenden Feuer, das nicht erlöscht. Ja Gott ist uns nahe, nach Seinem innersten, unveränderlichen Wesen, das lauter herablassende, mitteilende Liebe ist. Er ist nicht der unendlich Ferne, den wir nicht erreichen, zu dem wir uns nicht erheben können, sondern Er ist der nahe, Sich unaufhörlich mitteilende Gott. Er hat nur Seine Wege mit dem Menschen geändert, als sie Ihn verließen, aber nicht Sein Herz gegen sie, und ist mit ihnen vereinigt geblieben als ihr Lebenselement, und wer Ihn gesucht hat, der hat Ihn auch gefunden, der hat es erfahren, dass Er ein Helfer und Vergelter ist aller derer, die Ihn suchen, eben indem Er Sich von ihnen finden lässt als der Gott der Hilfe und des Heils, des Friedens und der Freude, des Lichts und des Lebens, in dessen Gemeinschaft der Mensch sagen kann: sei nur zufrieden, meine Seele! (Fr. Mallet.)

Er kommt, Er kommt mit Willen,
Ist voller Lieb' und Lust,
All Angst und Not zu stillen,
Die Ihm an uns bewusst.

Amen.

Philipperbrief

Sorgt nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitte im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden!
(Philipper 4,6.)

Dasselbe, was hier Paulus sagt, dass man seine Sorgen in Bitten verwandeln soll, und dass man sie als Bitten vor Gott soll kund werden lassen, spricht Petrus in den Worten aus: alle eure Sorgen werft auf den HErrn, denn Er sorgt für euch! Indem er sagt: werft sie auf den HErrn, spricht Er es aus, dass die Sorgen etwas schwerer sind, schwerer als ein Stein, weswegen man auch redet von einem Sorgenstein. Es gehört eine Kraft dazu, einen Stein über sich hinauf in die Luft zu werfen und eine Anstrengung unseres Armes; aber wie hoch man ihn in die Luft wirft, er fällt immer wieder herunter. Den Sorgenstein soll man aber so in die Höhe werfen, dass er nicht wieder herunter fällt auf unser Haupt und auf unser Herz, sondern dass er bis in den Himmel getragen wird, ja dass er bis auf das Herz unseres HErrn und unseres Gottes fällt und von da, als lauter Gottesgnade, Gottestrost und -Segen wieder zu uns herabkommt. Die Kraft aber, die das vermag, ist das Gebet des Glaubens. Das Gebet des Glaubens trägt alles in den Himmel hinein. So werden wir unsere Sorgen los. Beten kann retten aus jeglichen Nöten, Und aus dem Tode selbst JEsu hilf beten! Amen. (Fr. Mallet.)

Offenbarung

Und der auf dem Stuhl saß, sprach: Siehe, Ich mache alles neu.
(Offenb. 21,5.)

Mit diesem Werk ist Er auf dem Thron fort und fort beschäftigt. Es ist das Ziel aller Wege Gottes, die Erfüllung aller Worte Gottes, die Vollendung des ganzen Rates Gottes, den Gott gefasst hat vor der Welt zu unserer Herrlichkeit. Darum spricht Er dies Wort: „Ich mache alles neu,“ aus Seiner Höhe herab in die Tiefen des menschlichen Elends hinein, es ist Sein Königswort an die Welt, Sein königliches Manifest an das sündige Menschengeschlecht. Wie das Licht der Sonne nicht in Ein Haus oder Eine Kammer hineinscheint, sondern die Welt erleuchtet, so soll dies Wort als ein Lichtstrahl aus dem himmlischen Heiligtum seinen Schein über die ganze alte Welt der Sünde und des Todes verbreiten, es soll in alle Häuser hineingetragen und allen Herzen nahe gebracht werden. Es soll die Menschen bewegen, in ihrer Leidensnot, Sündennot und Todesnot das nasse Auge zu dem zu erheben, der ihr Heiland, ihr Haupt, ihr König und ihr Gott ist, der da spricht: „Wendet euch zu Mir, aller Welt Ende, so werdet ihr selig!“ Ja, es soll dies Sein königliches Wort, in dem alle Worte des ewigen Lebens zusammengefasst sind, der Anfang der neuen Schöpfung in den Herzen der Menschen werden (Fr. Mallet.)

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