MacDuff, John - Nach Jesu Sinn - 28ster Tag. Unsere Wege Gott befohlen.
Ein Jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war.
Er stellte es aber dem heim, der da recht richtet.
1 Petr. 2,23.
Mit welch' vollkommenem Vertrauen befiehlt Sich Jesus der Führung Seines himmlischen Vaters! Es war Seine Freude, Ihn Mein Vater! zu nennen. Jener Name besaß für Ihn einen seligen Wohlklang, und verlieh Ihm die Kraft, der schwersten Stunde entgegenzutreten, den bittersten Kelch zu leeren. Als Er am Kreuze hing, erhob sich der schmähende Spott, Er hat Gott vertraut, der erlöse Ihn nun!. Sein festes Zutrauen wurde aber nicht einen Augenblick erschüttert, selbst als die äußeren Zeichen der Gegenwart Gottes Ihm entzogen waren; die gewisse Überzeugung der bleibenden Liebe Gottes hielt Ihn dennoch aufrecht; Mein Gott, mein Gott!
Wie manche Verlegenheit würden wir uns ersparen, wenn wir uns also unbedingt dem anheimstellten, wie Er es tat; wenn wir in dunklen und trüben Tagen, wo unser Pfad von Dornen umringt scheint, allezeit den vertrauenden Glaubensblick zu Ihm erheben könnten, mit der Bitte: Herr, ich leide Not, lindere es mir.
Wie selig ist die Gewissheit, dass Alles was uns widerfährt, von Ihm bestimmt ist; dass kein Zufall Seine Pläne vereiteln kann; dass der Weg, auf welchem Er uns führt, nicht allein ein rechter Weg, sondern trotz allen seinen Dornen und Stacheln, seinen Tränen und Schmerzen, der richtige Weg ist!
Die Folge eines solchen Sich Verlassens auf den Herrn, ist ein tiefer, bleibender Frieden; irgend eine Störung wird nur die Oberfläche desselben berühren, weiter kann sie nicht eindringen. Die Oberfläche des Meeres allein wird vom Sturm bewegt; in der Tiefe herrscht die vollkommenste Windstille. Also du erhältst stets Frieden nach gewisser Zusage, dem der sich verlässt auf dich!
Der Herr ist mein Hirte, mir wird Nichts mangeln. Ich will gleich zufrieden sein, ob Er nimmt oder gibt. Ich kann jener Liebe nicht durch einen Schatten des Zweifels Unrecht tun! Er Selbst hat mir das Pfand Seiner unveränderlichen Treue gegeben, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen! Oft gibt es irdische Leiden, die schwer zu tragen sind, die lieblose Anklage, wo sie am Wenigsten verdient oder erwartet war, die Entfremdung vertrauter Freunde, das Misslingen lang gehegter Hoffnungen, das Scheitern geliebter Pläne, die Zerstörung geplanter Segenswirkungen, der Kürbis, vom Wurm zerfressen und verdorrend. Befehl deine Sache und deine Wege dem Herrn! Wir ahnen nicht die Liebe, die sich hinter dem rauen Sturmwind verbirgt; welche Notwendigkeiten die Flügel des Unwetters verhüllen! Alles ist gut, weil Alles von Ihm kommt. Ereignisse sind Gottes, sagt jemand; lasst Ihn, der Alles leitet, am Steuerruder sitzen!
Christ! blicke zurück auf deinen Lebensweg. Wie wunderbar bist du geführt worden, deine Befürchtungen vereitelt, deine Hoffnungen erfüllt. Glaubst du in der nebelumhüllten Zukunft ein dich erwartendes Unheil zu erkennen? Erschwere nicht, die Leiden des heutigen Tages, indem du die des morgenden vorempfindest. Überlasse Ihm die Zukunft, Der verheißen hat, wenn ihr Alle eure Sorge werft auf Ihn, für euch zu sorgen. Keine Prüfung wird größer sein, als du zu tragen vermagst. Aus der dunkelsten Wolke wird Seine Stimme ertönen: Seid stille und erkennt, dass Ich Gott bin!
Mein Vater! Mit diesem Worte kannst du die Schulter jedem Joche darbieten; wie vor Alters dem Volke Israel wird Er dir die Wogen, die dir jetzt so drohend erscheinen, zu einer Mauer zur Rechten und zur Linken machen! Sei stille dem Herrn und warte auf Ihn. Gedenke an Ihn in allen deinen Wegen, so wird Er dich recht führen!