Luther, Martin - Von der Wiedertaufe, an zwei Pfarrherrn.

Luther, Martin - Von der Wiedertaufe, an zwei Pfarrherrn.

Martinus Luther den würdigen lieben Herrn N. und N. meinen lieben Freunden in Christo. Gnade und Friede in Christo, unserm Herrn!

Ich weiß leider fast wohl, lieben Herrn, daß der Balthasar Hübmohr mich auch unter andern mit Namen einführet in seinem lästerlichen Büchlein von der Wiedertaufe, als sollte ich auch seines thörichten Sinnes seyn. Aber ich habe mich deß getröstet, daß niemand, weder Feind noch Freund, solcher seiner öffentlichen Lügen glauben würde, weil nicht allein mein Gewissen hierin verwahret, sondern auch mein Gerücht gnugsam entschuldigt ist, durch so viel Predigt, und sonderlich durch die letzten Postillen, von Epiphaniä bis auf Ostern, darin ich ja überflüssig meinen Glauben von der Kindertaufe an den Tag gegeben habe.

Derhalben ichs für unnöthig geachtet, auf solch sein Büchlein zu antworten. Dann wer will allen Leuten, ja allen Teufeln, die Mäuler stopfen? Ich habs bisher wohl erfahren, wo ich dem Teufel ein Maul stopfe, da reißet er zehen Mäuler zur Seiten auf, und wächst je länger je mehr, daß ichs muß (wolle oder wolle nicht) Gott befehlen, der darnach, wenn wir die Wahrheit gesagt haben, ein rechter Richter ist, und die Sachen wohl weiß auszuführen; wie er dann täglich thut, als wirs wohl greifen mögen. Wir hier in unsers Fürsten Landen haben noch nichts von dem Geschmeiß solcher Prediger, Gott sey Lob und Dank in Ewigkeit! auch nichts von den Sacramentsfeinden1); sondern sind fein still, und einträchtig in der Lehre, Glauben und Leben. Gott wollte uns förter gnädiglich also behüten, Amen.

Derhalben ich zwar für mein Theil nicht viel Gedanken wider die Täufler bisher gehabt, weil es hier nicht noth gewesen ist. Aber euch Papisten (ich muß euch so nennen, weil ihr unter eurem Tyrannen seyn müsset,) geschieht wahrlich recht: weil ihr das Evangelium nicht wollet leiden, müsset ihr mit solchen Teufelsrotten zu thun haben, wie Christus spricht Joh. 5, 43.: Ich komme in meines Vaters Namen, und ihr nehmet mich nicht an; ein Andrer wird in seinem Namen kommen, den werdet ihr (das ist, die Euern bei euch,) annehmen. Doch ists nicht recht, und ist mir wahrlich leid, daß man solche elende Leute so jämmerlich ermordet, verbrennet und greulich umbringt; man sollte ja einen Jeglichen lassen glauben, was er wollte. Glaubt er unrecht, so hat er genug Strafen an dem ewigen Feuer in der Höllen. Warum will man sie dann auch noch zeitlich martern, sofern sie allein im Glauben irren, und nicht auch daneben aufrührerisch, oder sonst der Obrigkeit widerstreben? Lieber Gott, wie bald ists geschehen, daß einer irre wird, und dem Teufel in Strick fället? Mit der Schrift und Gottes Wort sollte man ihn wehren und widerstehen; mit Feuer wird man wenig ausrichten.

Ich weiß zwar noch nicht recht, was sie für Ursache und Grund ihres Glaubens haben; so zeigt ihr mirs auch nicht an, und begehret doch Rath, wie man soll sich in solchen Sachen halten. Darum kann ich nichts Gewisses darauf antworten. So seyd ihr zum Theil auch selber Wiedertäufer. Denn viel der Euern taufen wiederum Lateinisch die, so Deutsch getauft sind, so doch euer Pabst selbst solches nicht thut noch lehret. Denn wir wissen ja wohl, daß der Pabst getauft seyn läßt, wo die Weiber taufen in Nöthen, wenn sie gleich Deutsch taufen. Noch taufet ihr wiederum, so wir bei uns Deutsch taufen, als wäre unserer Priester deutsch Taufen nicht so gut, als der Weiber deutsch Taufen; wie denn neulich der grobe Kopf von Leipzig zu Mühlhausen auch gethan hat, so doch nirgend der Pabst gebeut, daß man allein Lateinisch, und nicht in andern Sprachen taufen soll. Darum geschieht euch abermal recht. Wiedertaufen wollt ihr; so kriegt ihr Wiedertäufer genug. Die wollt ihr nicht leiden, und wollts doch selber seyn, wider euern eignen Lehrer und Meister, den Pabst.

Aber wie unrecht die Euern thun, daß sie wiedertaufen, laß ich jetzt fahren. Denn es ist eure Schande desto größer, daß ihr gleich euerm Abgott, dem Pabst, selbst widerstrebt mit euerm Wiedertaufen; und stimmen also Lehrer und Schüler nicht mit einander. Darum will ich davon jetzt nicht weiter handeln, sondern will euch zu Dienst wieder ein Papist werden und dem Pabst getrost heucheln. Denn meine lieben Schwärmer werden mirs doch nicht anders deuten (wie sie bereits thun), denn daß ich dem Pabst hiemit heuchle und Gnade suche; sintemal, wer nicht ihrem tollen Schwärmen folget, der muß ein neuer Papist heißen.

Aufs Erste, höre und sehe ich, daß solches Wiedertaufen von Etlichen vorgenommen wird aus dem Grunde, dem Pabst Verdruß zu thun. als die nichts wollen vom Endechrist haben; gleichwie die Sacramentsfeinde auch darum an eitel Brod und Wein glauben wollen, dem Pabst zum Verdruß, und meinen, sie wollen damit das Pabstthum recht stürzen. Fürwahr, das ist ein loser Grund, darauf sie nichts Gutes bauen werden. Mit der Weise müßten sie auch leugnen die ganze heilige Schrift und das Predigtamt. Denn solches haben wir freilich alles vom Pabst, und müßten auch eine, neue heilige Schrift machen. Also müßten wir auch das alte Testament fahren lassen, auf daß wir ja nichts von den ungläubigen Juden hätten. Warum nehmen sie denn täglich Geld und Gut an, so doch böse Leute, Pabst und die Türken oder Ketzer haben gehabt? Solches sollten sie auch lassen, wenn sie nichts Gutes wollten von bösen Leuten haben.

Narrenwelk ist das alles. Christus fand auch im jüdischen Volk der Pharisäer und Schriftgelehrten Mißbrauch; aber er verwarft darum nicht alles, was sie hatten und lehreten, Matth. 23, 3. Wir bekennen aber, daß unter dem Pabstthum viel christliches Gutes, ja alles christlich Gut sey, und auch daselbst herkommen sey an uns: nämlich, wir bekennen, daß im Pabstthum die rechte heilige Schrift sey, rechte Taufe, recht Sacrament des Altars, rechte Schlüssel zur Vergebung der Sünde, recht Predigtamt, rechter Katechismus, als Zehen Gebote, die Artikel des Glaubens, das Vater Unser. Gleichwie er auch wiederum bekennet, daß bei uns (wiewohl er uns verdammt als Ketzer) und bei allen Ketzern sey die heilige Schrift, Taufe, Schlüssel, Katechismus rc. O wie heuchlest du hie? Wie heuchele ich denn? Ich sage, was der Pabst mit uns gemein hat. So heuchelt er uns und den Ketzern wiederum ja so sehr, und saget, was wir mit ihm gemein haben. Ich will wohl mehr heucheln, und soll mich dennoch nichts helfen. Ich sage, daß unter dem Pabst die rechte Christenheit ist, ja der rechte Ausbund der Christenheit, und viel frommer großer Heiligen. Soll ich aufhören zu heucheln?

Höre du selber, was St. Paulus sagt, 2 Thess. 2,4.: Der Endechrist wird im Tempel Gottes sitzen. Ist nun der Pabst (wie ich nicht anders gläube) der rechte Endechrist, so soll er nicht sitzen oder regieren in des Teufels Stall, sondern in Gottes Tempel. Nein, er wird nicht sitzen da eitel Teufel und Ungläubige, oder da kein Christus oder Christenheit ist; denn er soll ein Widerchrist seyn, darum muß er unter den Christen seyn. Und weil er daselbst sitzen und regieren soll, so muß er Christen unter sich haben. Es heißt ja Gottes Tempel nicht Steinhaufe, sondern die heiligt Christenheit, 1 Cor. 3,14., darinnen er regieren soll. Ist denn nun unter dem Pabst die Christenheit, so muß sie wahrlich Christi Leib und Glied seyn. Ist sie sein Leib, so hat sie rechten Geist, Evangelium, Glauben, Taufe, Sacrament, Gebet, heilige Schrift, und alles, was die Christenheit haben soll. Sind wir doch auch noch alle unter dem Pabstthum, und haben solche Christengüter davon. Denn er verfolget uns, verfluchet und verbannet uns, verjaget uns, verbrennet uns, erwürget uns, und gehet mit uns armen Christen um, wie ein rechter Endechrist mit der Christenheit umgehen soll. Nun müssen fürwahr solche Christen recht getauft, und rechtschaffene Glieder Christi seyn, sie könnten sonst solchen Sieg wider den Endechrist durch den Tod nicht erhalten.

Wir schwärmen nicht also, wie die Rottengeister, daß wir alles verwerfen, was der Pabst unter sich hat; denn so würden wir auch die Christenheit, den Tempel Gottes verwerfen, mit allem, das sie von Christo hat. Sondern das fechten wir an und verwerfen, daß der Pabst nicht bleiben lassen will bei solchen Gütern der Christenheit, die er von den Aposteln geerbet hat, sondern thut seinen Teufels-Zusatz dabei und drüber, und braucht solcher Güter nicht zur Besserung des Tempels Gottes, sondern zu Verstörung, daß man seine Gebote und Ordnung höher hält, denn Christi Ordnung. Wiewohl in solcher Zerstörung Christus dennoch seine Christenheit erhält, gleichwie er Loth zu Sodom erhielt, als auch St. Petrus davon verkündiget, 2 Ep. 2, 6. 7., daß also beides bleibe, der Endechrist sitze im Tempel Gottes durch Teufels Wirkung, 2 Thess. 2, 4. 9., und doch gleichwohl der Tempel Gottes sey und bleibe Gottes Tempel durch Christi Erhaltung. Kann der Pabst dieß mein Heucheln leiden und annehmen, so bin ich freilich ein unterthäniger Sohn und frommer Papist, und wills auch wahrlich mit Herzensfreuden seyn und gern alles widerrufen, was ich ihm sonst zu Leide gethan habe.

Darum ist solcher Wiedertäufer und Schwärmer Rede nichts, wenn sie sagen: was der Pabst hat, ist unrecht; oder, weil im Pabstthum dieß oder das geschieht, so wollen wirs anders haben. Gerade als wollten sie damit sich beweisen große Feinde des Endechrists; sehen aber nicht, daß sie damit ihn am höhesten stärken, die Christenheit am höhesten schwächen, und sich selbst betrügen. Den Mißbrauch und Zusatz sollten sie uns helfen verwerfen; aber da hätten sie nicht große Ehre von, weil sie sehen, daß sie daran nicht die ersten sein können. Darum greifen sie an, das niemand angegriffen hat, auf daß sie auch etwa die ersten seyn, und Ehre einlegen mögen. Aber die Ehre muß zu Schanden werden, denn sie greifen den Tempel Gottes an, und fehlen des Endechrists, der drinnen sitzt, wie die Blinden, die nach dem Wasser tappen, und greifen ins Feuer.

Ja, sie thun eben wie ein Bruder dem andern thät im Thüringer Walde; die gingen mit einander durch den Wald, und ein Bär kommt sie an, der wirft den einen unter sich; da will der andere seinem Bruder helfen, sticht nach dem Bären, fehlet aber sein, und ersticht den Bruder unter dem Bären jämmerlich. Eben so thun diese Schwärmer auch. Sie sollten der armen Christenheit helfen, die der Endechrist unter sich hat und martert, und stellen sich greulich wider den Pabst; fehlen aber sein, und morden die Christenheit unter dem Pabst viel jämmerlicher. Denn wo sie die Taufe und Sacrament recht ließen, möchten die Christen mit der Seelen noch entrinnen unter dem Pabst, und selig werden, wie bisher geschehen ist. Aber nun ihnen die Sacramente genommen werden, müssen sie wohl verloren werden, weil auch Christus selbst dadurch weggenommen wird. Lieber, es ist nicht also auf den Pabst zu platzen, weil Christi Heiligen unter ihm liegen. Es gehört ein fürsichtiger, bescheidener Geist dazu, der unter ihm lasse bleiben, was Gottes Tempel ist, und wehre seinem Zusatz, damit er den Tempel Gottes zerstöret.

Aufs andere sagt man, wie sie sich drauf gründen, daß sie nichts von ihrer Taufe wissen, und sagen: Wie weißt du, daß du getauft bist? Da gläubst Menschen, die dir sagen, du seyst getauft; aber du mußt Gott selber, und nicht Menschen gläuben, und also deiner Taufe gewiß seyn rc. Das mag mir doch ja ein loser fauler Grund seyn. Denn so ich das alles wollte verwerfen, was ich nicht selbst gesehen oder gehöret habe, so werde ich freilich nicht viel behalten, weder Glaube noch Liebe, weder geistlichs noch weltlichs. So möchte ich auch sagen: Lieber, wie weißt du, daß der Mann dein Vater, und die Frau deine Mutter sey? du mußt nicht Menschen gläuben, sondern selbst deiner Geburt gewiß seyn. Hiemit wären hinfort alle Kinder frei, und dürften Gottes Gebot nicht halten, da er gebeut: Du sollt Vater und Mutter ehren. Denn ich wollte bald sagen: wie weiß ich, welche mein Vater und Mutter sind? Menschen gläube ich nicht; darum müssen sie mich wiederum gebären von neuem, daß ichs selbst sehe, oder will sie nicht ehren. So wäre Gottes Gebot fein aufgehoben, ganz und gar.

Desselbigen gleichen wollte ich keinen Bruder, Schwester, Vettern, noch einigen Freund kennen, und immer fürgeben, ich wüßte nicht, daß sie mir zugehöreten, weil ich ungewiß wäre, welche meine Eltern wären rc. Aber solchem Geist wollte ich (wenn ich Herr im Lande wäre) wiederum dienen, und verbieten, daß er auch kein Erbe, weder Haus noch Hof, noch einen Heller müßte von seinen Eltern behalten, gewarten noch empfahen, und wollt also seines eigenen Glaubens mit ihm spielen, bis ihm der Geist wieder zu Fleisch würde. Denn weil er die Eltern nicht wissen noch glauben wollte, so müßte er auch ihr Gut nicht wissen noch gläuben. O welch ein fein löblich Regiment würde da in der Welt werden, da niemand des andern Kind, Bruder, Schwester, Vetter, Freund, Erbe noch Nachbar seyn wollte. Nichts bessers, denn unter die wilden Wölfe mit solchen Christen!

Item, also wollte ich auch keinem Fürsten noch Herrn unterthan seyn, und fürgeben, ich wüßte nicht, ob er Fürst geboren wäre, weil ichs nicht gesehen hätte, sondern den Leuten glauben müßte. Und wollte also abermal ein frei Gesell seyn, Gottes Gebot aufheben, und keine Obrigkeit haben, sondern von Leuten unter die Wölfe laufen, da solche Gebote Gottes, von Eltern und Obrigkeit zu ehren, nichts gälten. Und zwar, daß der Teufel in diesen Täuflern solches gerne wollte, scheinet wohl an dem, daß solche Täufler schon bereit (als man sagt), Weib und Kind, Haus und Hof verlassen, und schlechts alleine gen Himmel wollen. Davon hernach mehr.

Ja, ich wollte auch wohl sagen, die heilige Schrift wäre nichts, Christus wäre nichts, die Apostel hätten auch nie gepredigt; denn solches alles habe ich nicht gesehen, noch gefühlet, sondern von Menschen habe ichs gehöret. Darum wollte ichs nicht glauben, es würde denn alles von neuem, vor meinen Augen also gemacht, gethan und gehandelt. So wäre ich denn allererst ein rechter frei Gesell, auch von allen Gottes Geboten. Da wollte ich hin, spricht der Teufel, wenn ich könnte. Das heißt ein Grund gelegt der Wiedertaufe, auf daß nichts bleibe, weder im Himmel noch auf Erden.

So sprichst du: Hast du doch selbst gelehret, man solle allein Gott, und nicht Menschen gläuben. Traun, mit der Weise solltest du mich wohl mit meinem eigenen Schwert schlagen. Weil du aber so zänkisch bist, so frage ich wieder: ob man Gott auch soll gehorsam seyn, da er die Eltern und Oberherrn gebeut zu ehren? Sagest du, Ja; so antworte ich: wie weißt du denn, welche sie sind, wo du Menschen gar nicht gläuben willt? Wie stehest du nun? Es mangelt dir daran (sehe ich wohl), daß du nicht willst verstehen, was Menschen glauben heißt, und plumpest so hinein, wie die Schwärmer pflegen. Darum höre zu:

Wenn man lehret, daß wir nicht sollen den Menschen gläuben, so meinet man freilich, daß sie allein Menschen für sich, und nicht Gott bei ihnen sey, das ist, daß sie reden als Menschen von ihnen selbst, ohne Gottes Wort und Werk, was sie erdichten, und können solches weder mit Gottes Worten, noch Werken beweisen. Denn wer wollte das Menschenlehre heißen, die von Gott durch Menschen wird vorgetragen? Und wer wollte auch sagen, daß solch gläuben an solche Lehre, hieße an Menschen, und nicht an Gott gegläubet? Denn darum schilt St. Paulus die Menschenlehre, Col. 2, 23., daß sie nie gesehen habe, was sie lehret; das ist, es ist erdichtet, was sie saget, kanns auch nicht beweisen mit einigem Wort oder Werk Gottes. Darum wenn du hörest, daß man Menschen nicht solle gläuben, so mußt du es verstehen, daß da kein Gottes Wort noch Werk angezeigt noch beweiset wird, sondern ist ein lauter Menschengedicht, auf daß du einfältiglich, (wie die Worte lauten), Menschen gläuben, scheidest wider Gott gläuben.

Nun siehe, wenn du geboren wirst, das gehet nicht heimlich zu, wird auch nicht von Menschen erdichtet, sondern es ist Gottes Werk, das öffentlich an Tag kommt, und kein Mensch widersprechen kann. Und obs jemand widersprechen wollte, wie die Juden sich wider Christi Wunderzeichen unterstunden, so hats doch keinen Bestand. Denn es werden doch die andern obliegen, so das göttliche öffentliche Werk sehen und zeugen, und den andern das Maul mit der That und Wahrheit stopfen. Denn Gottes Ordnung hie stark gehet, daß in zweier oder dreier Zeugen Munde bestehen alle Sachen, 5 Mos. 19,15. Siehe, solchen Leuten muß man wahrlich gläuben, denn sie zeugen das Werk Gottes, nämlich deine Geburt, und beweisen daß es von deinen Eltern komme. Dazu so nimmt sich dein niemand an, denn deine Eltern; ficht und arbeitet auch niemand für dich, ohne sie alleine. Und gehen also Gottes Werke so öffentlich, daß sie niemand widerficht, auch kein Teufel noch Mensch, sondern jedermann so gewiß weiß und bekennet, als er bekennet, daß du lebest.

Siehe, das heißt nicht Menschen, sondern Gott gläuben: denn man dir Gottes Werk zeuget. Und Summa, wo man dir Gottes Werk zeiget und zeuget, und nicht von Menschen erdichtet ist, und dazu weder vom Teufel noch Menschen widersprochen wird, da gläubest du Gott und nicht Menschen; denn es ist Gottes Werk, das er so öffentlich darstellet, daß auch der Teufel nicht dawider kann.

Daß aber etliche Kinder werden zuweilen verthan und weggeschickt, und ihre Eltern nicht gewiß kennen ihre Lebenlang, das gibt diesen Sachen nichts zu schaffen; denn wir reden hie von gemeiner göttlicher öffentlicher Ordnung. Solche Kinder aber werden unredlich, heimlich, und wider Gottes Ordnung gezeuget: darum ists nicht Wunder, obs auch anders mit ihnen zugehe; und wie sie heimlich gezeuget werden, also auch ihre heimliche Eltern nicht kennen mögen. Finsterniß ists, Finsterniß mags bleiben, was der Teufel thut; aber Gottes Ordnungen gehen im Licht.

Wenn du mich nun fragest, warum ich gläube, daß der Mann und die Frau meine Eltern sind? so sage ich zuerst: Ich bin gewiß, daß ich ein Gottes Werk und Mensch bin, und muß ja Vater und Mutter haben, und bin nicht aus einem Stein gesprungen, weil Gott 1 Mos. 1, 28. spricht zu den Menschen: Wachset und mehret euch. Daraus man muß schließen, daß alle Menschen von Mann und Weib kommen, das ist, Vater und Mutter haben. Welches er auch bestätiget mit seinem Gebot, da er sagt zu allen Menschen 2 Mos. 20, 12.: Du sollt Vater und Mutter ehren. (Christus ist billig dort und hie, als Gottes Sohn, ausgenommen.) Weil es nun gewiß ist, daß ich Menschen zwo Eltern habe, und nicht auf einem Baum gewachsen bin, so zwinget mich zum andern weiter, daß ich gläube, der Mann und die Frau sey es, die mir von Menschen werden angezeigt, durch den Spruch 5 Mos. 19, 15.: In zweier oder dreier Zeugen Mund stehen alle Sachen. Damit zwinget mich Gott, solchen Leuten zu gläuben.

Zum dritten, ist das Werk Gottes auch, daß sich niemand in seinem Namen mein, als eines natürlichen Kindes, annimmt in aller Welt, denn diese zwei Menschen, oder in ihrem Namen (so sie todt sind) die Freunde oder fromme Leute, und solches alles unwiderfochten bleibet von Teufel und Menschen, wie ein ander öffentlich Gottes Werk. Denn öffentliche Gottes Werke kann weder Welt noch Teufel anfechten; und ob sie sichs unterstünden, ists nichts. Aber Gottes Wort (weil das Werk noch verborgen ist), das kann er meisterlich anfechten.

Also, daß ich gläube, der Mann sey mein Fürst und Herr, ist erstlich die Ursach: Gottes Wort spricht Röm. 13, 1.: Jedermann sey der Obrigkeit unterthan. Daraus ich nehme, daß ich muß einen Oberherrn haben, und unterthan seyn. Zum andern, weil alle Welt zeuget und saget, dieser sey es, und jedermann hält ihn dafür und niemand widersprichts, als ein öffentlich Werk Gottes, so muß ich gläuben solchen Zeugen. Und obs jemand widerspräche, so bestehts doch nicht; jedermann spricht doch zuletzt: er leuget. Zum dritten, ist das öffentliche Werk Gottes da, daß sich mein sonst niemand als zum Unterthan, annimmt, ich lebe unter seinem Schutz, Schirm, Recht und Friede, wie es seyn und gehen soll unter der Obrigkeit; und läßt mich alle andere Obrigkeit sitzen, und ficht mich darin nicht an, widersprichts auch nicht, wo ich anders im Licht mit Recht und göttlicher Ordnung da sitze; denn Räuber und Mörder mögen heimlich und finster in fremder Herrschaft sitzen; aber man spricht sie wahrlich an, als die nicht unterthan daselbst sind.

Harre (sprichst du), da will ich dir eins geben. Warum gläubst du denn nun nicht, daß der Pabst dein Herr sey, sondern machest den Endechrist daraus; so doch alle Welt zeuget, er sey das Haupt der Christenheit, und beweisen dirs auch mit der That; denn er sitzt ja im Regiment? Antwort! Da hättest du mich schier erschnappt. Aber laß dir sagen: Wenn du diese drei Stücke mir kannst am Pabstthum zeigen, die ich dir an den Eltern und Obrigkeit zeige, so will ich das Pabstthum für ein Gottes Werk halten, und gerne gehorsam seyn und dem Werk Gottes gläuben. Kannst du aber das nicht thun, lieber, so laß mirs ein Menschengedicht seyn, ohne Gottes Wort und Werk, dem allerdings nicht zu gläuben ist. Daß aber ein Menschengedicht sey, will ich beweisen mächtiglich.

Erstlich, sagt mir Gottes Wort wohl, daß Eltern und Obrigkeit seyen, und ich solle und müsse Eltern und Obrigkeit haben; wie gehöret ist. Aber kein Gottes Wort ist, das da sage, daß ein Pabst sey, und ich müsse einen Pabst haben, oder dem Pabst unterthan seyn. Weil aber die Schrift nichts vom Pabst oder von seinem Regiment gebeut; so ist auch kein Pabstthum, das ein göttlich Werk sey, sintemal die Schrift von Gottes Werken Zeugniß gibt. Darum ich droben gesagt habe: Menschen soll man gläuben, wo sie nicht ihr Gedicht oder Werk, sondern Gottes Wort oder Werk zeugen und zeigen. Denn ante quaestionem, quid es, oportet quaestionem, si est, definire2). Ehe man mich lehret, wer der Pabst sey, muß man mich zuvor gewiß machen, daß ein Pabst sey mit göttlichem Recht. Wenn er aber nicht seyn kann, so fragt man nicht darnach, wer er sey.

Zum andern, obwohl viel Menschen von ihm zeugen, so ist doch solch Zeugen nicht allein vergeblich, weil es kein Gottes Werk aus dem Pabstthum machen noch beweisen kann, sondern auch nicht völlig und ganz. Denn es haben bisher dawider gezeuget, und widersprochen, nicht allein die ganze Christenheit gegen Morgen3), sondern auch viel Unterthanen des Pabsts selbst, die drüber verbrannt sind, und noch täglich erwürget werden. Daß also solch Regiment noch nie ist angenommen, und unwidersprochen blieben, oder zum ruhigen Stand kommen, wie der Eltern und Obrigkeit Regiment, als droben erzählet ist.

Zum dritten ist auch kein Gottes Werk da: denn er thut kein Amt seinen Unterthanen zu Nutz, ja er verfolget das Evangelium und die Christen; schweige daß er sollte lehren und handhaben. Er lehret wohl seinen Dreck und Gift, als die Menschenlehre, läßt das Evangelium unter der Bank liegen; ja, er verfolgets, wiewohl es ihn nichts hilft. Er macht aus dem Sacrament Opfer, aus den Werken Glauben, aus dem Glauben Werk; verbeut Ehe, Speise, Zeit, Kleider und Stätte, und verkehret, mißbraucht aller christlicher Güter, zu Schaden der Seelen: wie wir solches alles anderswo genugsam beweiset haben. Weil denn alle drei Stück am Pabstthum mangeln, so muß mans für lauter Menschengedicht halten, dem gar nichts zu gläuben ist, und in keinen Weg der Eltern und Obrigkeit Stand zu vergleichen.

Also hie auch; die Taufe ist ein Werk Gottes, das lein Mensch erdichtet, sondern Gott befohlen und bezeuget hat im Evangelio. Zum andern sind Leute, die solches von dir zeugen, daß du getauft seyest, und niemand widersprichts, noch beweiset das Widerspiel. Zum dritten folget das Werk, daß man dich in der Christen Zahl rechnet, läßt dich zum Sacrament und allem Christlichen Recht kommen, und deß alles gebrauchen: welches man nicht thäte, wo du nicht getauft wärest, und nicht jedermann solches gewiß wäre. Welches alles auch eitel Zeugniß sind deiner Taufe; denn alle Welt weiß und stehet, daß man jedermann täufet, weil er ein Kind ist. Wer nun diesem allen nicht gläuben wollte, der thät eben so viel, als gläubte er Gott selber nicht, weil Gott selber spricht, zweien Zeugen soll man gläuben. Und straft auch solche Zeugen nimmermehr, der doch keine falsche Zeugen ungestraft und ungeschändet läßt.

Hiemit, halte ich, sey genug beweiset, daß keiner möge an seiner Taufe zweifeln, als wisse er sie nicht, und daß der sündige an Gott, wers nicht gläuben wollte. Denn er ist viel gewisser seiner Taufe, durch der Christen Zeugniß, denn ob er sie selber gesehen hätte, weil der Teufel leichtlich ihn könnte irre machen im Kopf, daß er dächte, er wäre im Traum oder Gespenst, und nicht recht getauft, und müßte dennoch an der Christen Zeugniß sich halten, und zu Ruhe stellen; welches Zeugniß der Teufel nicht also kann irre oder zweifelhaftig machen.

Aufs dritte, sagt man, welches ich denn auch gelesen habe, daß sie sich gründen auf diesen Spruch: Wer da gläubet und getauft wird, der soll selig werden, Marc. 16, 16. Aus dem wollen sie nehmen, daß man niemand taufen solle, er gläube denn zuvor. Hie sage ich, daß sie sich gar großer Vermessenheit unterwinden. Denn wo sie solcher Meinung folgen wollen, so müssen sie nicht ehe täufen, sie wissen denn gewiß, daß der Täufling gläube. Wie und wenn wollen sie doch das immermehr wissen? Sind sie nun zu Göttern worden, daß sie den Leuten ins Herz sehen können, ob sie gläuben oder nicht? Wissen sie nun nicht, ob sie gläuben, warum täufen sie denn, weil sie ja so hart fechten, der Glaube muß vor der Taufe seyn? Thun sie nicht fein hie wider sich selbst, daß sie taufen, da sie nicht wissen, ob Glaube da sey oder nicht? Denn wer die Taufe auf den Glauben gründet, und täufet auf Ebentheuer, und nicht gewiß ist, ob Glaube da sey, der thut nichts bessers, denn der ohne Glauben täufet: denn Unglaube und Ungewisser Glaube ist gleich viel, und ist alles beides wider diesen Spruch: Wer da gläubet; welcher redet vom gewissen Glauben, den der Täufling haben soll.

Ja, sprichst du, er bekennet, daß er gläube rc. Lieber, laß bekennen hin und her; der Text spricht nicht: Wer da bekennet, sondern wer da gläubet. Sein Bekenntniß hast du wohl; noch weißt du seinen Glauben nicht, und kannst damit deinem Verstande nach diesem Spruch noch nicht genug thun, du weißest denn auch seinen Glauben, weil alle Menschen Lügner sind, Ps. N6, N., und allein Gott die Herzen kennet, 1 Kön. 8, 39. Darum wer die Taufe will gründen auf den Glauben der Täuflinge, der muß nimmermehr keinen Menschen täufen; denn wenn du gleich einen Menschen hundertmal täufest einen Tag, dennoch weißt du keinmal, ob er gläube. Was treibest du denn mit deinem Wiedertäufen, weil du wider dich selbst thust, und taufest, da du keinen Glauben gewiß weißest; und lehrest doch, der Glaube müsse gewiß da seyn. Also stehet dieser Spruch (wer da gläubet) gar stark wider ihre Wiedertaufe, weil der Spruch von gewissem Glauben redet, und sie ihre Wiedertaufe auf ungewissen Glauben gründen, und thun nicht einen Buchstaben nach dem Spruch.

Eben also auch rede ich vom Täuflinge, wo er die Taufe auf seinen Glauben gründet oder empfähet; denn er ist seines Glaubens auch nicht gewiß. Denn ich setze gleich, daß sich ein Mann heute lasse wiedertäufen, als der sich dünken und anfechten lässet, er habe nicht gegläubet in der Kindheit; wohlan, wenn morgen der Teufel kommt, ficht sein Herz an, und spricht: Awe, jetzt fühle ich erst rechten Glauben, gestern habe ich wahrlich nicht recht geglaubt! wohlauf, ich muß mich abermal zum dritten täufen lassen, und muß also die andere Taufe auch nichts werden. Meinest du, der Teufel könne solches nicht? Ja, lerne ihn besser kennen; er kann wohl mehr, lieber Freund.

Weiter, wenn er nun also auch die dritte Taufe anfechte; item, also fortan die vierte, ohne alles Aufhören (wie er denn auch im Sinn hat zu thun), gleichwie er mir und vielen gethan hat mit der Beichte, da wir auch einerlei Sünde nimmermehr konnten genug beichten, und immer eine Absolution nach der andern, einen Beichtvater über den andern suchten, ohne alle Ruhe und Aufhören, darum, daß wir auf unser Beichten uns gründen wollten, gleichwie sich jetzt die Täuflinge auf ihren Glauben gründen; was sollte wohl daraus werden? Ein ewiges Täufen, und kein Aufhören würde daraus.

Darum ists nichts. Es kann weder Täufer noch Täufling die Taufe auf den Glauben gewiß gründen: und ist also dieser Spruch gar viel stärker wider sie, denn wider uns. Und das sind sie, die nicht wollen den Menschen gläuben, die da Zeugen sind ihrer Taufe; und hie gläuben sie ihnen selbst, als Menschen, daß sie getauft seyn; gerade als wären sie nicht Menschen, oder als wären sie ihres Glaubens gewisser, denn das Zeugniß der Christenheit ist.

Darum schließe ich wider' sie: Wollen sie diesem Spruch (wer da glaubet,) gnug thun, ihrem Verstande nach, so müssen sie die Wiedertaufe vielmehr verdammen, denn die erste. Und kann weder Täufer noch Täufling bestehen mit seiner Meinung; denn sie alle beide des Glaubens ungewiß sind, oder je zum wenigsten in der Gefahr und Anfechtung stehen. Denn es kommt, ja gehet also zu mit dem Glauben, daß oft der, so da meinet, er gläube, nichts überall gläube; und wiederum, der da meinet, er gläube nichts, sondern verzweifele, am allermeisten gläube. So zwinget dieser Spruch (wer da gläubet,) uns nicht, zu wissen, wer da gläube oder nicht, sondern stellets jedermann heim in sein Gewissen, wolle er selig werden, so müsse er gläuben, und nicht heucheln, als wollte er an der Taufe genug haben, daß er Christen sey. Denn er spricht nicht: wer das weiß, daß er gläubet, oder wenn du weißt, daß jener gläubet; sondern, wer da gläubet. Wers hat, der hats. Gläuben muß man; aber wir sollen, noch könnens nicht gewiß wissen.

Weil denn solche unsere Taufe von Anfang der Christenheit gewesen und gehalten ist, daß man Kinder täuft, und niemand mit gutem gewissen Grunde kann beweisen, daß da kein Glaube sey gewesen, so sollte man ja solches nicht ändern und auf so ungewissen Grund bauen. Denn was man ändern oder stürzen will, so von Alters her ist gebraucht, das soll und muß man beständiglich beweisen, daß wider Gottes Wort sey. Sonst, was nicht wider uns ist, das ist für uns (spricht Christus Marc. 6, 38., Luc. 9, 49.). Gleichwie wir Klöster und Messen und der Geistlichen Keuschheit auch gestoßen haben; aber also, daß wir die helle gewisse Schrift angezeigt, dawider sie sind. Denn wo wir dasselbige nicht gethan hätten, so müßten wir sie wahrlich lassen stehen, wie sie bisher sind gestanden.

Denn, daß sie sagen, die Kinder können nicht gläuben, womit wollen sie das gewiß machen? Wo ist da Schrift, damit sie solches beweisen, und darauf sie sich mögen gründen? Es dünkt sie wohl, weil die Kinder nicht reden, noch Vernunft haben; aber der Dünkel ist ungewiß, ja allerdings falsch, und ist auf unsern Dünkel nicht zu bauen.

Wir aber haben Schrift, daß Kinder wohl mögen und können gläuben, wenn sie gleich weder Sprache noch Vernunft haben. Als die Schrift sagt Ps. 106, 37. 38., wie die Jüden ihre Söhne und Töchter den Götzen opferten, und vergossen also das unschuldige Blut. Ists unschuldig Blut gewesen (wie der Text spricht), so sind sie freilich reine und heilige Kinder gewesen, welches sie nicht ohne Geist und Glauben haben mögen seyn. Item, die unschuldigen Kindlein, so Herodes erwürgen ließ, Matth. 2. v. 16. sind auch Kinder gewesen, nicht über zwei Jahr, freilich ohne Sprache und Vernunft; noch sind sie heilig und selig. Und Christus spricht Matth. 19,14., das Himmelreich sey der Kindlein; und St. Johannes im Mutterleibe war ein Kind, Luc. 1, 41. Ich meine aber ja, daß er glauben konnte.

Ja, sprichst du, mit Johannes war es ein besonders; aber damit ist nicht beweiset, daß alle getaufte Kinder gläuben können? Antwort: Harre doch, laß dir der Weile, ich bin noch nicht da, daß ich der Kinder Glauben beweise; sondern da, daß ich beweise, wie deines Wiedertäufens Grund falsch und ungewiß sey, als der das nicht kann beweisen, daß kein Glaube in Kindern seyn möge. Denn weil in Johanne Glauben ist ohne Sprache und Vernunft, so bestehet dein Grund nicht, da du sagest, Kinder mögen nicht gläuben. Es ist ja nicht wider die Schrift, daß ein Kind gläube, wie St. Johannes Exempel zeigt. Wenn es nun nicht wider die Schrift ist, daß Kinder gläuben, sondern der Schrift gemäß, so muß dein Grund wider die Schrift seyn, daß Kinder nicht gläuben mögen. Das wollte ich aufs Erste.

Wer hat dich denn nun gewiß gemacht, daß die getauften Kinder nicht gläuben, so ich hiemit beweise, daß sie mögen gläuben? Bist du aber ungewiß, warum bist du denn so kühn, und machest die erste Taufe zunicht, da du nicht weißt, noch wissen kannst, daß sie nichts sey? Wie? wenn alle Kinder bei der Taufe nicht allein glauben könnten, sondern auch so wohl gläubten, als Johannes in Mutter Leibe? Denn wir können ja nicht leugnen, daß eben derselbige Christus bei der Taufe und in der Taufe ist, ja er ist der Täufer selbst, der dort in Mutter Leibe zu Johanne kam; so redet er auch eben sowohl bei der Taufe durch des Priesters Mund, als er dort durch seiner Mutter Mund redet.

Weil er denn da ist gegenwärtig, redet und täufet selbst; warum sollte nicht auch der Glaube und Geist, durch sein Reden und Täufen, sowohl in das Kind kommen, als er dorten in Johannem kam? Ists doch einerlei Redner und Thäter, dort und hie. Und zuvoraus, weil er spricht durch Esaiam c. 55. v. 11.: Sein Wort solle nicht leer wiederkommen. Nun bringe du auch einen einigen Spruch, der da beweise, daß die Kinder nicht gläuben können in der Taufe, weil ich so viel aufbringe, daß sie gläuben können, und billig zu halten sey, daß sie gläuben; wiewohl uns unbewußt ist, wie sie gläuben, oder wie der Glaube gethan sey; da liegt auch nicht an.

Zudem heißet er uns, die Kindlein zu sich bringen, Matth. 19,14. herzet und küsset sie, und spricht, das Himmelreich sey ihr. Wiewohl hiewider sich die Geister gern wollten sperren und sagen, Christus rede nicht von Kindlein, sondern von den Demüthigen. Aber es klingt nicht, weil der Text gar klärlich saget, man habe ihm Kindlein, nicht die Demüthigen zubracht. Und Christus nicht spricht: Laßt die Demüthigen, sondern die Kindlein zu mir kommen; und schalt die Jünger nicht darum, daß sie den Demüthigen, sondern den Kindlein wehreten; und herzete auch nicht, noch segnete die Demüthigen, sondern die Kindlein. Darum, wenn er sagt: Solcher ist das Himmelreich, und Matth. 18,10.: Ihre Engel sehen meines Vaters Angesicht, muß auch von denselbigen Kindlein zu verstehen seyn. Denn er auch darnach lehret, wir sollen auch solche Kindlein werden. Wo aber solche Kindlein nicht heilig wären, hätte er uns wahrlich ein bös Fürbild gegeben, dem wir gleich sollten werden; und sollte nicht sagen: ihr müßt wie die Kindlein werden; sondern vielmehr: ihr müßt anders, denn die Kindlein sind, werden. Summa, der Schwarmgeist kann in diesem Text keine Demuth aus den Kindern machen, ohne nach seinem Dünkel, die Worte stehen zu gewaltig und klar da vor Augen.

Etliche aber wollen diesen Text also matten (schwächen), daß der Jüden Kinder beschnitten waren; darum mochten sie wohl heilig seyn, und zu Christo gebracht werden: aber unsere Kinder sind Heiden, rc.

Antwort: Wie wenn auch Mägdlein unter den Kindlein gewesen wären, die man zu Christo brachte? welche ja nicht beschnitten waren; denn sie freilich allerlei Kindlein zu ihm gebracht haben. Und weil nicht die Knäblein allein daselbst sind ausgedruckt, so können wir die Mägdlein nicht ausschließen, sondern müssens lassen Kindlein seyn, beide Mägdlein und Knäblein. Und daß sie nicht allein um der Beschneidung willen, sondern auch um deßwillen, daß sie nun zu Christo kommen aus dem Alten ins Neue Testament, selig heißen, wie sein Wort lautet: Lasset die Kindlein zu mir kommen; denn solcher ist das Reich Gottes. Solcher Kindlein (spricht er), so zu mir kommen, ist das Reich Gottes. Denn durchs bringen und kommen zu Christo werden sie so selig, daß er sie herzet, segnet, und das Reich gibt.

Darum laß ich schwärmen, wer da will. Ich halte noch, wie ich in der Postille auch geschrieben habe, daß die allersicherste Taufe sey der Kinder Taufe. Denn ein alter Mensch mag trügen, und als ein Judas zu Christo kommen und sich täufen lassen; aber ein Kind kann nicht trügen, und kommt zu Christo in der Taufe, wie Johannes zu ihm kam, und wie die Kindlein zu ihm gebracht wurden, daß sein Wort und Werk über sie gehe, rühre, und mache sie also heilig, weil sein Wort und Werk kann nicht umsonst gehen: und gehet doch hie allein aufs Kind. Wo es deß fehlen sollte, so müßte es gar fehlen und umsonst seyn; welches ist unmöglich.

So kann man das auch nicht leugnen, daß es Mägdlein sind gewest und unbeschnitten, da Ps. 106, 37. von sagt, daß sie ihre Töchter opferten den Götzen Canaan und heißt sie doch unschuldig Blut. So hat wahrlich Mose 3 Mos. 12, 5. auch die Mägdlein befohlen, Gott zu opfern, reinigen und lösen; und ist wohl Schein, daß die Knäblein haben die Beschneidung alleine erlitten, aber die Mägdlein dennoch derselben auch mitgenossen, in Kraft des Spruchs, so Gott sagt zu Abraham, 1 Mos. 17, 7.: Ich will deines Samens Gott seyn, und die Beschneidung soll ein Bund seyn zwischen mir und dir, und deinem Samen nach dir. Nun sind wahrlich die Mägdlein auch Abrahams Samen, und Gott ist durch solchen Spruch eben sowohl ihr Gott, ob sie gleich nicht beschnitten sind, als der Knäblein.

Gläuben sie nun, daß Gott durch der Beschneidung Bund beide, Knäblein und Mägdlein, annimmt und ihr Gott ist, warum sollte er denn auch nicht unsere Kinder durch der Taufe Bund annehmen? so er auch uns verheißen hat, daß er will nicht allein der Jüden, sondern auch der Heiden Gott seyn, Röm. 3, 28., sonderlich der Christen und Gläubigen? Hilft dort die Beschneidung der Knäblein, beide Knäblein und Mägdlein, daß sie Gottes Volt werden, um Abrahams Glaubens willen, von dem sie kommen: wie vielmehr soll hie die Taufe eines jeglichen besonders helfen, daß sie Gottes Volk werden, um Christi Verdienstes willen, zu dem sie gebracht, und von ihm gesegnet werden. Das sage ich alles, daß der Wiedertäufer Grund ungewiß ist, und sie gar freventlich darauf bauen^.

Ja, sprichst du, er hat die Kinder nicht heißen täufen; so findet man deß kein Exempel in der Apostel Schriften oder Episteln? Antwort: Er hat auch keine Alten, noch Mann, noch Weib, noch jemand insonderheit heißen täufen; so wollen wir niemand täufen. Er hat aber heißen alle Heiden täufen, keinen ausgeschlossen, da er saget Matth. 28, 19.: Gehet hin, lehret alle Heiden, und täufet sie in meinem Namen rc. Nun sind die Kinder auch ein groß Stück der Heiden.

So lesen wir in der Apostelgeschichte c. 2, 39., c. 16, 15. und St. Pauli Episteln, 1 Cor. 1, 16., wie sie ganze Häuser getauft haben; aber die Kinder sind wahrlich auch der Häuser ein gut Stücke, daß es scheinet, gleichwie ihnen Christus ohne allen Unterschied befiehlt, alle Heiden zu lehren und täufen: also haben sie auch gethan, und in den Häusern alles getauft, was darinnen gewesen. Haben sich nicht versehen, daß die Rottengeister würden Unterschied suchen zwischen jung und alt, weil sie sonst in allen Episteln so viel schreiben, daß kein Ansehen noch Unterschied der Personen unter den Christen sind, Röm. 10,12., sie hätten sonst solches alles überkommen und ausgedrückt. Denn St. Johannes 1 Epist. 2,14. auch den Kindlein schreibet, daß sie den Vater kennen. Und freilich die Kindertaufe von den Aposteln kommen ist, wie St. Augustinus auch schreibt.

Derhalben die Täufler allerdings gefährlich handeln, daß sie nicht allein ihres Dinges ungewiß sind, sondern auch wider solche eingeführte Sprüche handeln, und Unterschied der Person erdichten aus eigenem Kopf, da sie Gott nicht gemacht hat. Denn ob sie gleich vermeineten, daß sie nicht genugsam dadurch überwunden würden; so müssen sie dennoch, wie zänkisch sie sind, sich zum wenigsten davor entsetzen, und eine Sorge kriegen, daß sie unrecht thun, und auf ungewisse Gründe sich wiedertäufen. Wenn sie aber ungewiß sind, so ist es schon beschlossen, daß sie unrecht thun; denn in göttlichen Sachen soll man nicht des Ungewissen, sondern des Gewissen spielen.

Denn so ein Wiedertäufer höret (der nicht halsstarrig, sondern gelehrig seyn will), daß, gleichwie Johannes ist gläubig und heilig worden, da Christus kam, und durch seiner Mutter Mund redet: also werde das Kind auch gläubig, wenn Christus in der Taufe zu ihm durch Täufers Mund redet, weil es sein Wort, sein Gebot ist, und sein Wort nicht kann umsonst gehen. So muß dennoch der Wiedertäufer sagen: Es möchte wahrlich seyn! und kanns nicht ganz und beständiglich leugnen, noch Schrift dawider aufbringen. Kann ers aber nicht beständiglich und mit gutem Grunde leugnen, so kann er auch seine Wiedertaufe nicht beständiglich erhalten; denn er muß zuvor beständiglich beweisen, daß die Kinder ohne Glauben getauft werden, soll er das Wiedertäufen bekräftigen. Also, meine ich, sey genug beweiset, daß ihr Grund ungewiß und lauter Vermessenheit sey.

Wohlan, ich setze gleich, daß sie allerdings könnten gewiß machen, daß die Kinder ohne Glauben sind in der Taufe; wollte ich doch gerne wissen, aus was Grund sie wollten beweisen, daß sie um deßwillen wieder zu täufen seyn sollten, wenn sie hernach gläubig oder bekennend des Glaubens werden? Denn es ist nicht genug, daß sie sagen: sie sind ohne Glauben getauft, darum sind sie wieder zu täufen; sie müssen Ursache geben. Es ist eine unrechte Taufe, sprichst du. Was liegt daran? dennoch ists eine Taufe; ja, es ist eine rechte Taufe an ihr selbst, ohne daß sie unrecht empfangen. Denn es sind die Worte gesprochen und alles gethan, was zur Taufe gehört, so völlig, als geschieht, wenn der Glaube da wäre.

Wenn nun ein Ding an ihm selbst recht ist, so muß darum nicht anders verneuet werden, obs gleich unrecht empfangen ist; man thue das Unrecht ab, so wird alles recht, ohne alle Verneuerung. Abusus non tollit substantiam, imo confirmat substantiam, d. i. Mißbrauch ändert keinem Ding sein Wesen; ja, ohne Wesen kann kein Mißbrauch seyn. Wenn nun der Glaube über zehn Jahre nach der Taufe käme, warum sollte man doch wiederum täufen, so nun der Taufe allerdings ist genug geschehen, und alles recht worden? Denn er gläubt nun, wie die Taufe fordert. Ist doch der Glaube nicht um der Taufe willen, sondern die Taufe ums Glaubens willen. Wenn nun der Glaube kommt, so hat die Taufe das ihre, und ist die Wiedertaufe vergeblich.

Gleich als wenn eine Magd einen Mann nähme, mit Unwillen und ganz ohne eheliches Herz gegen den Mann, die ist freilich vor Gott nicht sein treu ehelich Weib. Nun über zwei Jahre gewönne sie ihn ehelich lieb: sollte man hie auch wiederum neu Verlöbniß, neue Vertrauung und neue Hochzeit anrichten, und fürgeben, sie wäre ohne eheliche Treue sein Weib worden, drum wäre die vorige Verlöbniß und Hochzeit nichts? Man würde freilich sagen, du wärest ein Narr, sintemal es hie nun alles schlecht wäre, weil sie zurecht käme, und den Mann, den sie unrecht genommen hatte, nun recht behält.

Item, wenn ein alter Mensch sich fälschlich taufen ließe, und über ein Jahr gläubig würde; Lieber, meinest du, daß man solchen auch wiederum taufen sollte? Er hat die rechte Taufe unrecht empfangen. So höre ich wohl, sein Unrecht sollte die Taufe unrecht machen, und sollte menschlicher Mißbrauch und Bosheit stärker seyn, denn Gottes gute und unzerstörliche Ordnung.

Gott machte einen Bund mit dem Volk Israel auf dem Berge Sinai, 2 Mos. 34, 10. Da haben etliche denselbigen Bund nicht recht und ohne Glauben angenommen. Wenn nun hernach dieselbigen zum Glauben kommen sind. Lieber, sollte der Bund auch unrecht seyn gewesen, und Gott müßte einem jeglichen von neuem auf den Berg Sinai kommen, und den Bund wieder erneuen?

Item, Gott läßt seine Zehen Gebote predigen, aber weil dieselbigen etliche allein mit den Ohren fassen, allerdings unrecht, so sind es nicht Zehen Gebote, tügen auch nichts, und Gott müßte hinfort andere neue Zehen Gebote geben, an statt der vorigen, und müßte nicht genug seyn, daß die Leute sich recht bekehreten, und die vorigen Zehen Gebote hielten. Da würde mir ein seltsam Wesen aus, daß Gottes Wort, so ewiglich bleibt, müßte so oft verwandelt und ein neues werden, so oft die Menschen sich wandeln, und neue werden; so es doch darum beständig und ewig bleibt, auf daß die, so jetzt nicht daran hängen oder davon fallen, einen gewissen beständigen Fels haben, wieder zu kehren und sich daran zu halten.

Wenn Untersassen ihrem Herrn huldeten, der Meinung, sie wollten ihn tödten, und über drei Tage reuete sie es, und gäben sich recht in Gehorsam von Herzen; Lieber, wäre es hie auch noth, aufs neue und anders hulden? Nein zwar, weil sie nun die Hulde recht führen, die sie doch fälschlich gethan hatten.

Wenn sie da hinaus wollen, so werden wir zu taufen genug kriegen alle Stunden. Denn ich will den Spruch (wer da gläubet) vor mich nehmen, und wo ich einen Christen finde, der gefallen oder ohne Glauben ist, da will ich sagen: Dieser ist ohne Glauben, darum muß seine Taufe nichts seyn, und will ihn wieder täufen. Fället er darnach abermal, so will ich abermal sagen: Siehe, der ist ohne Glauben, darum ist seine vorige Taufe nichts, er muß zum drittenmal auch getauft werden. Und so fortan, so oft er fället, oder Zweifel ist, ob er gläube, will ich sagen: Der gläubt nicht, darum ist seine Taufe nichts, er muß kurzum sich so lange lassen täufen, bis er nimmer mehr fallen oder ohne Glauben seyn könne, auf daß er dem Spruch (wer da gläubt) genug thue. Sage mir, welcher Christ will denn immermehr genugsam getauft werden, oder seiner Taufe ein gewiß Ende bekommen?

Kann nun die Taufe recht und genug bleiben, ob der Christ tausendmal ein Jahr vom Glauben fiele, oder sündigte; und ist genug, daß er selbst sich wieder zurecht kehre und gläubig werde, und nicht muß so oft wieder getauft werden: warum sollte nicht auch die erste Taufe genug und recht seyn, wenn der Christ hernach recht und gläubig wird; so doch kein Unterschied ist unter der Taufe ohne Glauben; sie sey vor oder hernach ohne Glauben, so ist sie ohne Glauben. Ist sie ohne Glauben, so muß man sie ändern nach dem Spruch (wer da gläubet); wie die Wiedertäufer narren.

Das sage ich darum: Wenn die Täufer gleich ihr Ding könnten beweisen, daß Kinder ohne Glauben sind (als sie nicht sind); so hätten sie doch damit nichts mehr erstritten, denn daß die rechte Taufe, so von Gott eingesetzt ist, nicht recht, sondern im Mißbrauch empfangen ist. Wer aber nicht mehr, denn Mißbrauch beweiset, der beweiset auch nicht mehr, denn daß der Mißbrauch zu ändern sey, und nicht des Dinges Wesen. Denn Mißbrauch ändert keines Dinges Wesen. Gold wird darum nicht Stroh, obs ein Dieb stiehlet und mißbraucht; Silber wird darum nicht Papier, obs ein Wucherer fälschlich gewinnet.

Weil denn die Wiedertäufer allein den Mißbrauch der Taufe anzeigen, so handeln sie wider Gott, Natur und Vernunft, daß sie die Taufe sammt dem Mißbrauch neuen und ändern; gleichwie alle Ketzer auch am Evangelio thun, weil sie dasselbige fälschlich vernehmen, und also im Mißbrauch hören, fahren sie zu, und änderns, und machen ein neu Evangelium daraus. Also, wo du die Wiedertäufer hinkehrest, so thun sie unrecht, lästern und schänden Gottes Ordnung, heißen es unrechte Taufe, um der Menschen Unrecht oder Mißbrauchs willen; wiewohl sie auch solch Unrecht und Mißbrauch der Menschen nicht können beweisen.

Es ist aber ein Werkteufel bei ihnen, der gibt Glauben für, und meinet doch das Werk, und führet mit dem Namen und Schein des Glaubens die armen Leute auf Trauen der Werke. Gleichwie unter dem Pabstthum uns geschehen ist, da man uns zum Sacrament trieb, als zum Werk des Gehorsams, und niemand dahin ging, daß er den Glauben speisen wollte; sondern, wenn wir das Sacrament empfangen hatten, so war es alles geschehen und das Werk vollbracht.

Also hier auch treiben diese Wiedertäufer auf das Werk, daß die Leute darauf trauen: wenn sie also getauft werden, so sey es recht und wohlgethan; nach dem Glauben fragen sie in der Wahrheit nichts, ohne daß sie ihn rühmen allein zum Schein. Denn wie droben gesagt, wo sie sollten des Glaubens zuvor gewiß seyn, müßten sie nimmermehr keinen Menschen taufen. Und wo sie nicht aufs Werk traueten, oder den Glauben mit Ernst suchten, dürften sie sich nicht wieder taufen; sintemal in der ersten Taufe dasselbige Wort Gottes, einmal gesprochen, noch immer bleibt und stehet, daß sie daran können hernach glauben, wenn sie wollen, und das Wasser über sie gegossen, daß sie es auch hernach im Glauben fassen mögen, wenn sie wollen. Denn ob sie gleich hundertmal die Worte wieder sprechen, so sind es doch dieselbigen Worte, so in der ersten Taufe gesprochen sind, und nicht ihre Kraft daher haben, daß sie vielmals oder aufs neue gesprochen werden, sondern daß sie befohlen sind zu sprechen einmal.

Denn das ist des Teufels rechtes Meisterstück eines, daß er die Christen von der Gerechtigkeit des Glaubens auf die Gerechtigkeit der Werke nöthiget; wie er die Galater und Corinther, welche (als St. Paulus schreibet Gal. 5,7.) so gar fein gläubten und recht liefen in Christo, auch also auf die Werke trieb. Also jetzt, da er sähe, daß die Deutschen durchs Evangelium Christum fein erkannten und recht gläubten, dadurch sie denn auch gerecht vor Gott waren, fähret er zu, und reißet sie von solcher Gerechtigkeit, als sey sie nichts, und führet sie in das Wiedertäufen, als in eine bessere Gerechtigkeit; macht damit, daß sie die vorige Gerechtigkeit verleugnen, als die untüchtige, und auf eine falsche Gerechtigkeit fallen.

Was soll ich sagen? Wir Deutschen sind rechte Galater, und bleiben Galater. Denn wer sich wiedertaufen läßt, der widerruft mit der That seinen vorigen Glauben und Gerechtigkeit, und macht sie zu Sünden und verdammlich: welches ist gräulich, allerdings wie St. Paulus sagt, daß die Galater von Christo abgefallen sind, ja Christum zum Sündendiener machten, wo sie sich beschnitten Gal. 5, 2.

Es thut aber der Satan solches alles um unsertwillen, auf daß er unsere Lehre verdächtig mache, als die wir nicht rechtschaffen Geist noch Lehre haben mögen, weil wir nicht recht getauft sind. Aber an den Früchten kann man den Baum kennen, Matth. 7, 17. 18. Denn wir noch nicht, weder im Pabstthum noch in allen Rotten sehen Männer, die so gewaltiglich die Schrift handeln und auslegen, als auf unser Seiten sind, von Gottes Gnaden; welches nicht der geringsten Gaben des Geistes eine ist. 1 Cor. 12,10.

So sehen wir wohl bei ihnen rechte Früchte des Teufels, nämlich, daß etliche um der Wiedertaufe willen von Weib und Kind, von Haus und Hofe laufen, keine Obrigkeit haben wollen, und so fortan; so doch St. Paulus lehret: Wer die Seinen nicht versorget, hat den Glauben verleugnet, und ist ärger denn ein Heide. 1 Tim. 5, 8., und 1 Cor. 7,13. will er auch nicht, daß ein gläubig Gemahl sich vom ungläubigen scheide. Und Christus auch die Ehe ungescheiden haben will, ohne wo Hurerei Ursach gibt, Matth. 19, 9. Unser Geist läßt, ja er heißt allerlei Stände bleiben und in Ehren halten, und in Friede den Glauben durch Liebe üben, daraus kein Aufruhr noch billige Klage über unsere Lehre kommen kann; wiewohl die Papisten mit ihrem Lügen alles Unglück uns Schuld geben. Aber das hat seinen Richter, auch ihr eigen Gewissen, hie und dort.

Hiemit ist auch verlegt, das sie daneben fürgeben, die Taufe sey nichts, weil die Priester oder Täufer nicht geglaubt haben. Denn obgleich St. Peter jemand taufet, dennoch könnte niemand wissen, ob Sanct Peter zu derselbigen Stunde gläubet oder zweifelt; denn es kann ja niemand sein Herz sehen. Summa, solch Stück hat vorzeiten die Donatisten auch bewegt, daß sie sich absonderten und wieder tauften, da sie sahen, wie etliche Prediger und Täufer unheilig waren, und singen an, die Taufe zu gründen auf Menschen Heiligkeit, welche doch Christus auf sein Wort und Gebot gründet.

Ja, es ficht auch unsere Schwärmer an, die Sacramentsfeinde. Denn wiewohl sie fürgeben, die Wahrheit und Schrift zwinge sie, so lügen sie doch; sondern das stößt sie (wie sie denn auch an etlichen Orten heraus fahren): Ob ein jeglicher Bube möge Christum ins Brod bringen; gerade als wäre die ganze Welt gewiß und sicher, daß sie selbst gläubig und eitel Heiligthum, und nicht ja so große Buben wären vor Gott, als die sind, die sie so frevel richten und Buben schelten, und vergessen des Balken in ihrem Auge, Matth. 7, 3.

Wir haltens aber dafür, daß, so St. Johannes sich nicht schämet, von Caiphas Gottes Wort zu hören, und rühmets dazu für eine Weissagung, Joh. 11, 49. und so Moses sammt dem Volk Israel des gottlosen Bileams Weissagung annehmen und für Gottes Wort halten, 4 Mos. 24,17. Item, Sanct Paulus die heidnischen Poeten, Aratum und Epimeniden, annimmt, und ihre Sprüche (als Gottes Wort) preiset, Apostelg. 17, 28. Tit. 1,12., und Christus die gottlosen Pharisäer auf Moses Stuhl will gehöret haben, als die gottlosen Lehrer, Matth. 23, 2., so sollen wir uns vielweniger Ekel machen, sondern Gott richten lassen ihr böses Leben, und uns ihr göttlich Wort dennoch gefallen lassen. Denn sind sie böse, so sind sie ihnen selbst böse. Lehren sie aber recht, so lehren sie uns recht.

Also thäten die frommen Magi auch, Matth. 2, 4. 5. 9. sie höreten Gottes Wort aus der Schrift Michä, durch den Mund Herodis, des gräulichen Königs, welcher es förder aus den gottlosen Hohenpriestern und Schriftgelehrten hörete. Noth zogen sie auf solch Wort hin gen Bethlehem, und funden Christum, und hinderte sie nichts überall, daß sie Gottes Wort nicht, denn allein durch Herodem, den Mörder Christi, höreten.

Müssen wir doch bekennen, daß die Schwärmer die Schrift und Gottes Wort haben in andern Artikeln, und wer es von ihnen höret und gläubt, der wird selig, wiewohl sie unheilige Ketzer und Lästerer Christi sind. Es ist nicht eine geringe Gnade, daß Gott sein Wort auch durch böse Buben und Gottlose gibt; ja, es ist etlichermaßen gefährlicher, wenn ers durch heilige Leute gibt, denn so ers durch unheilige gibt, darum, daß die Unverständigen darauf fallen, und hangen mehr an der Menschen Heiligkeit, denn am Wort Gottes. Dadurch geschieht denn größere Ehre den Menschen, denn Gott und seinem Wort. Welche Gefahr nicht ist, wo Judas, Caiphas und Herodes predigen. Wiewohl damit niemand entschuldigt ist in seinem bösen Leben, ob Gott desselbigen wohl brauchen kann.

Kann nun ein Gottloser das rechte Gottes Wort haben und lehren, so kann er auch vielmehr recht taufen und Sacrament geben; sintemal es größer ist, Gottes Wort lehren, denn taufen, wie St. Paulus rühmet 1 Cor. 1,17. Und wie gesagt ist, wer nicht ehe will von der Taufe halten, er wisse denn, daß der Täufer glaube, der muß nimmermehr von keiner Taufe halten. Denn so ich frage: Bist du wieder getauft? Ja. Wie weißt du, daß du nun recht getauft bist? Willst du hier antworten, daß dein Täufer sey gläubig gewesen? so frage ich: Wie weißt du es? hast du sein Herz gesehen? So stehest du denn, wie Butter an der Sonnen.

So ist nun unsrer Taufe Grund der allerstärkeste und sicherste, daß Gott hat einen Bund gemacht mit aller Welt, zu seyn der Heiden Gott in aller Welt; wie das Evangelium sagt, daß Christus hat befohlen, in alle Welt das Evangelium zu predigen: als auch die Propheten manchfaltiglich haben verkündiget. Und zum Zeichen dieses Bundes hat er die Taufe eingesetzt, geboten und befohlen unter allen Heiden, wie Matth. 28, 19. stehet: Gehet hin in alle Welt, und lehret alle Heiden, und taufet sie im Namen des Vaters rc. Gleichwie er mit Abraham und seinem Samen einen Bund machte, ihr Gott zu seyn, und zum Zeichen des Bundes die Beschneidung gab, 1 Mos. 17,7.11.

Hier stehet unser gewisser Grund und Beste, nämlich, daß wir uns täufen lassen, nicht darum, daß ich des Glaubens gewiß sey; sondern daß Gott geboten hat und haben will. Denn ob ich gleich keines Glaubens nimmermehr gewiß würde, so bin ich dennoch des Gebots gewiß, daß Gott die Taufe gebeut, weil ers öffentlich hat lassen ausgehen vor aller Welt. Hie kann ich nicht fehlen, denn Gottes Gebot kann nicht trügen. Er hat aber niemand von meinem Glauben etwas gesagt, geboten, noch befohlen.

Wahr ists, daß man gläuben soll zur Taufe; aber auf den Glauben soll man sich nicht täufen lassen. Es ist gar viel ein ander Ding, den Glauben haben, und sich auf den Glauben verlassen, und also sich darauf täufen lassen. Wer sich auf den Glauben täufen lässet, der ist nicht allein ungewiß, sondern auch ein abgöttischer verleugneter Christ; denn er trauet und bauet auf das Seine, nämlich auf eine Gabe, die ihm Gott gegeben hat, und nicht auf Gottes Wort alleine; gleichwie ein andrer bauet und trauet auf seine Stärke, Reichthum, Gewalt, Weisheit, Heiligkeit, welches doch auch Gaben sind, von Gott ihm gegeben.

Welcher aber getauft wird auf Gottes Wort und Gebot, wenn da gleich kein Glaube wäre, dennoch wäre die Taufe recht und gewiß; denn sie geschieht, wie sie Gott geboten hat. Nütze ist sie wohl nicht dem ungläubigen Täuflinge, um seines Unglaubens willen; aber darum ist sie nicht unrecht, ungewiß, oder nichts. Wenn das alles sollte unrecht oder nichts seyn, was den Ungläubigen nicht nütze ist, so würde nichts recht noch gut bleiben. Denn das Evangelium ist auch aller Welt zu predigen geboten; der Ungläubige hörets und ist ihm nichts nütze; sollts darum auch nicht ein Evangelium, oder unrecht Evangelium seyn? Gott selbst ist dem Gottlosen kein nütze; sollte er darum nicht Gott seyn?

Wenn nun gleich ein alter Mensch sollte getauft werden, und sprechen: Herr, ich will mich taufen lassen. So fragest du: Gläubest du denn auch? wie Philippus den Kämmerer, Apost. 8, 37., und wir täglich die Täuflinge fragen; so wird er mir nicht so herfahren und sagen: Ja, ich will wohl Berge versetzen durch meinen Glauben; sondern also: Ja, Herr, ich gläube, aber auf solchen Glauben baue ich nicht, er möchte mir zu schwach oder ungewiß seyn; ich will getauft seyn auf Gottes Gebot, der es haben will von mir, auf solch Gebot wage ichs; mit der Zeit mag mein Glaube werden, wie er kann. Wenn ich auf sein Gebot getauft bin, so weiß ich, daß ich getauft bin. Wenn ich auf meinen Glauben getauft würde, sollte ich morgen wohl ungetauft gefunden werden, wenn mir der Glaube entfiele, oder ich angefochten würde, als hätte ich gestern nicht recht gegläubt. Mir nicht! Er fechte Gott und sein Gebot an, darauf ich getauft bin, das ist mir gewiß genug. Mein Glaube und ich stehen unser Ebentheuer. Gläube ich, so ist mir die Taufe nütze; gläube ich nicht, so ist sie mir nicht nütze. Aber die Taufe ist darum nicht unrecht oder ungewiß, stehet auch nicht auf eventuro, das ist, auf Eben theuer, sondern auf dem gewissen Gottes Wort und Gebot.

Also wird er auch sagen von seiner Kindertaufe: Ich danke Gott und bin fröhlich, daß ich ein Kind getauft bin; denn da habe ich gethan, was Gott geboten hat. Ich habe nun gegläubt oder nicht, so bin ich dennoch auf Gottes Gebot getauft. Die Taufe ist recht und gewiß, Gott gebe, mein Glaube sey noch heutiges Tages gewiß oder ungewiß; ich mag denken, daß ich noch gläube und gewiß werde. An der Taufe fehlet nichts; am Glauben fehlets immerdar, denn wir haben an dem Glauben genug zu lernen unser Lebenlang, und er kann fallen, daß man sagt: Siehe da ist Glaube gewesen, und ist nicht mehr da. Aber von der Taufe kann man nicht sagen: Siehe, da ist die Taufe gewesen, und ist nun nicht mehr Taufe. Nein, sie stehet noch, denn Gottes Gebot stehet noch; und was Nach seinem Gebot gethan ist, stehet auch und wird auch bleiben.

Bisher haben wir meines Dünkens stark genug beweiset, daß die Wiedertäufer unrecht thun, daß sie die erste Taufe vernichtigen, wenn sie gleich gewiß wären, daß die Kinder ohne Glauben getauft würden; deß sie doch auch nicht gewiß seyn können. Wiederum, daß die Kinder glauben, das können wir auch mit keinem Spruch beweisen, der so hell und klar heraus sage mit solchen oder dergleichen Worten: Ihr sollt die Kinder taufen, denn sie glauben auch. Wer uns auf solche Buchstaben zu beweisen dringet, dem müssen wir weichen und gewonnen geben, wir finden sie nirgend beschrieben. Aber fromme vernünftige Christen begehren solches nicht; die zänkischen, halsstarrigen Rotten thuns, auf daß sie klug gesehen werden. Wiederum, werden sie auch keinen Buchstaben bringen, der da sage: Ihr sollt alte Leute taufen, und kein Kind. Doch, daß Kinder taufen recht sey, und sie auch glauben, bereden wir uns aus vielen starken Ursachen.

Erstlich, weil solch Kindertagen von den Aposteln herkommt, und seit der Apostel Zeiten gewähret hat, so können wirs nicht wehren, müssens so lassen bleiben, weil niemand bisher hat mögen beweisen, daß die Kinder in der Taufe nicht glauben, oder solch Taufen unrecht sey. Denn ob ich gleich ungewiß wäre, daß sie glaubten, so müßte ich doch meines Gewissens halben sie taufen lassen; sintemal es viel besser ist, daß die Taufe über die Kinder gehe, denn daß ich sie abthät. Denn wo die Taufe recht und nütze wäre und seligte die Kinder (wie wir glauben), und ich thäte sie ab, so wäre ich schuldig an allen Kindern, so ohne Taufe verloren würden; das wäre grausam und erschrecklich. Wäre sie aber unrecht, das ist, unnütze, und hülfe die Kinder nichts, so wäre damit nichts anders gesündiget, denn daß Gottes Wort wäre vergeblich gesprochen, und sein Zeichen vergeblich gegeben; ich wäre aber damit keiner verlornen Seelen schuldig, sondern des vergeblichen Brauchs an Gottes Wort und Zeichen.

Aber solches würde mir Gott leichtlich vergeben, weil ichs unwissend that, und dazu aus Furcht thun müßte, als der ichs nicht erdichtet, sondern also von Anfang auf mich kommen wäre, und mit keiner Schrift beweisen könnte, daß unrecht sey, und ungern thäte, wo ichs überweiset würde; und wäre zwar schier gleich, als wenn ich Gottes Wort, das ich aus seinem Befehl muß predigen, unter die Ungläubigen vergeblich predigte; oder, wie er sagt Matth. 7, 6., die Perlen vor die Säue, und das Heiligthum vor die Hunde würfe; was könnte ich dazu? Hie wollte ich auch lieber daher sündigen, daß ich vergeblich predigte, denn dorthin, daß ich gar nichts wollte predigen; denn mit Vergeblicher Predigt werde ich keiner Seelen schuldig; aber mit nicht predigen möchte ich vieler Seelen schuldig werden; ja, es wäre allzuviel an einer.

Dies sage ich, Wenns gleich so wäre, daß der Kinder Glaube ungewiß wäre, auf daß man die gewisse Taufe um ungewissen Glaubens willen nicht nachlasse, weil wirs nicht erfunden, sondern also von der Apostel Zeit her empfangen haben; denn man soll nichts umstoßen oder ändern, was man nicht mit Heller Schrift kann umstoßen oder ändern. Gott ist wunderlich in seinen Werken; was er nicht haben will, davon zeuget er genugsam in der heiligen Schrift. Was er daselbst nicht zeuget, das laß man gehen als sein Werk. Wir sind entschuldiget: Er wird uns nicht verführen. Das wäre wohl ein böses Stück, wenn wirs wüßten oder glaubten, daß der Kinder Taufe untüchtig wäre, und tauften sie gleichwohl, wie die Waldenser4) thun; denn damit spottete man Gott und sein Wort.

Aufs andere, ist das ein groß Anzeigen. Es ist noch nie keine Ketzerei endlich bestanden, sondern allezeit auch in kurzem, sagt St. Petrus, an Tag kommen, und zu Schanden worden; wie St. Paulus Jannes und Jambres einführet, und ihres gleichen, daß ihre Thorheit endlich jedermann offenbar ist worden rc. 2 Tim. 3, 8. 9. Wäre nun der Kinder Taufe nicht recht, fürwahr Gott hätte es so lange nicht lassen hingehen, auch nicht so gemein in aller Christenheit durch und durch lassen halten, sie hätte auch endlich müssen einmal zu Schanden werden vor jedermann. Denn daß jetzt die Wiedertäufer sie schänden, ist noch unausgeführt, und heißt noch nicht zu Schanden worden.

Gleich wie nun Gott erhalten hat, daß die Christenheit in aller Welt die Biblia für Biblia, das Vater Unser für Vater Unser, den Kinderglauben für Glauben halten: also hat er die Kindertaufe erhalten, und nicht lassen untergehen; und doch daneben alle Ketzereien sind untergangen, die viel jünger und neuer sind gewesen, denn der Kinder Taufe. Solch Wunderwerk Gottes zeiget an, daß die Kindertaufe muß recht seyn. Denn solches hat er am Pabstthum nicht geübt, welches dazu auch ein neu Ding ist; aber noch nie bei allen Christen in aller Welt also angenommen, wie der Kinder Taufe, Biblia, Glauben, Vater Unser rc.

Sprichst du: Solches schleußt noch nichts, daß der Kinder Taufe gewiß sey; denn es ist kein Spruch aus der Schrift. Antwort: Das ist wahr, es schleußt nicht stark genug mit Sprüchen, daß du Kindertaufe darauf möchtest anfahen bei den ersten Christen nach den Aposteln: aber es schleußt gleichwohl so viel, daß jetzt bei unser Zeit niemand mit gutem Gewissen darf der Kinder Taufe, so lange herbracht, verwerfen oder lassen fallen; weil sie Gott mit der That nicht allein duldet, sondern auch handhabet, von Anfang, daß sie noch nie untergangen. Denn wo man Gottes Werk stehet, muß man eben sowohl weichen und gläuben, als wo man sein Wort höret; es sey denn, daß öffentliche Schrift solch Werk uns anzeige zu meiden. Als, das Pabstthum ließe ich auch wahrlich gehen und stehen als ein Gottes Werk; aber weil die Schrift dawider ist, halte ichs wohl für ein Werk Gottes, aber nicht für ein Werk der Gnaden, sondern des Zorns, das zu fliehen ist; als alle andere Plagen auch Gottes Werk sind, aber in Zorn und Ungnaden.

Aufs dritte, ist desgleichen Gottes Werk, daß Gott allezeit vielen, so als Kinder getauft sind, gegeben hat große heilige Gaben, sie erleuchtet und gestärket mit dem heiligen Geist und Verstand der Schrift, und große Dinge durch sie gethan in der Christenheit; als Johanni Huß und seinen Gesellen zu der Zeit, und vor ihm vielen andern Heiligen: wie er jetzt auch thut fast vielen feinen Leuten, und treibt doch der keinen zuvor zu der Wiedertaufe. Welches er ohne Zweifel thun würde, wo ers dafür hielte, daß sein Gebot von der Taufe nicht recht gehalten wäre. Denn er thut nichts wider sich selbst: so bestätiget er auch nicht mit seinen Gaben den Ungehorsam seines Gebots.

Weil er denn solche Gaben gibt, die wir bekennen müssen, daß es Gottes heilige Gaben sind, so bestätiget er freilich damit die erste Taufe, und hält uns für recht getauft. Also beweisen wir mit diesem Werk, daß die erste Taufe recht, und die Wiedertaufe unrecht sey; gleichwie St. Petrus und Paulus Apost. 15, 8. 9. auch aus dem Wunder, da Gott den Heiden den heiligen Geist gab, beweiseten diesen Gottes Willen, daß die Heiden nicht mußten Moses Gesetz halten.

Aufs vierte, wo die erste oder Kindertaufe nicht recht wäre, so würde folgen, daß länger denn in tausend Jahren leine Taufe und keine Christenheit gewesen wäre; welches ist unmöglich. Denn damit würde der Artikel des Glaubens falsch seyn: ich gläube eine heilige christliche Kirche. Denn über tausend Jahr fast eitel Kindertaufe gewesen ist. Ist die Taufe nun unrecht, so ist die Christenheit so lange Zeit ohne Taufe gewesen. Ist sie ohne Taufe gewesen, so ist sie nicht Christenheit gewesen: denn die Christenheit ist Christi Braut, ihm unterthan und gehorsam, hat seinen Geist, sein Wort, seine Taufe, sein Sacrament, und alles, was Christus hat.

Und zwar, wenn die Kinder-Taufe nicht gemein in aller Welt, sondern bei etlichen wäre angenommen (wie das Pabstthum), so möchten die Wiedertäufer einen Schein haben, und dieselbigen Annehmer strafen; gleichwie wir strafen die Geistlichen, daß sie das Sacrament zum Opfer gemacht haben, welches bei den Laien doch ein Sacrament ist blieben. Aber weil in aller Welt durch die ganze Christenheit die Kindertaufe gegangen ist bis auf diesen Tag, ist kein Schein nicht da, daß sie unrecht sey, sondern eine starke Anzeigung, daß sie recht sey.

Aufs fünfte, hiezu stimmet nun auch diese Schrift, da St. Paulus vom Endechrist saget, 2 Thess. 2, 4., daß er sitzen solle in Gottes Tempel, davon wir droben weiter gehört haben. Ists Gottes Tempel, so ists nicht eine Ketzergrube, sondern die rechte Christenheit, welche muß fürwahr die rechte Taufe haben, da muß kein Zweifel an seyn. Nun sehen und' hören wir ja keine andere, denn Kindertaufe, beide unter dem Pabst, Türken und in aller Welt. Item, daß Christus heißt die Kindlein zu ihm kommen, und bringen, Matth. 19, 14. und spricht, das Reich Gottes sey ihr. Item, daß die Apostel ganze Häuser getauft haben, Apostg. 16,15., 1 Cor. 1,16. Item, daß Johannes den Kindlein schreibt, 1 Joh. 2,14. Item, daß Johannes im Mutterleibe gläubig ward, Luc. 1, 41., wie solches droben gesagt ist.

Ob etliche dieser Sprüche den Schwärmern nicht genug thun, da liegt mir nicht an; mir ist genug, daß sie dennoch jedermann das Maul stopfen, daß sie nicht können sagen, die Kindertaufe sey nichts. Sie sey bei ihnen gleich ungewiß; so habe ich genug, daß sie müssen dieselbige hinfort nicht so zunicht machen, sondern im Zweifel unter sich bleiben lassen. Uns aber ist sie gewiß genug, weil sie nirgend wider die Schrift, sondern der Schrift gemäß ist.

Aufs sechste, weil Gott seinen Bund mit allen Heiden macht durchs Evangelium, und die Taufe zum Zeichen einsetzt, wer kann da die Kindlein ausschließen? Hat nun der alte Bund und das Zeichen der Beschneidung Abrahams Kinder gläubig gemacht, also, daß sie Gottes Volk waren und hießen, wie er spricht: Ich will deines Samens Gott seyn, 1 Mos. 17, 7.; so muß vielmehr dieser neue Bund und Zeichen so kräftig seyn, und zu Gottes Volk machen, die, so es annehmen. Nun gebeut er, alle Welt solle es annehmen. Auf solch Gebot (weil niemand ausgeschlossen), taufen wir sicher und frei jedermann, auch niemand ausgeschlossen, ohne die sich dawider setzen, und solchen Bund nicht wollen annehmen. Wenn wir seinem Gebot nach jedermann taufen, so lassen wir ihn sorgen, wie die Täuflinge glauben. Wir haben genug gethan, wenn wir predigen und taufen. Haben wir nun nicht sonderliche Sprüche, die von den Kindern zu taufen sagen, so wenig auch sie haben Sprüche, die von alten Leuten zu taufen gebieten: so haben wir doch das gemeine Evangelium und gemeine Taufe im Befehl, jedermann zu reichen; dann die Kinder auch müssen begriffen seyn. Wir pflanzen und begießen, und lassen Gott Gedeihen geben, 1 Cor. 3, 6.

Summa, die Wiedertäufer sind zu frevelhaft und frech. Denn sie sehen die Taufe nicht an für eine göttliche Ordnung oder Gebot, sondern als wäre es ein Menschentand; wie viel andere Kirchenbräuche sind unter dem Pabst, als von Salz, Wasser, Kräuter weihen. Denn wo sie es für eine göttliche Ordnung und Gebot hielten, würden sie nicht so lästerlich und schändlich davon reden, wenn sie gleich unrecht gebraucht würde. Nun sie aber in der tollen Meinung sind, daß taufen gleich ein Ding sey, wie Wasser und Salz weihen, oder Kappen und Platten tragen; so fahren sie heraus, und heißens ein Hundsbad, item, eine Hand voll Wassers, und der gräulichen Worte viel mehr.

Gleich als wer das Evangelium für recht Gottes Wort hält, der Werts freilich nicht, ob gleich viel sind, die es nicht gläuben, noch annehmen, oder auch fälschlich brauchen. Wer es aber nicht für Gottes Wort hielte, der würde leichtlich auch so herfahren, lästern und sagen, es sey Fabel, Mährlein oder Narrentheidinge, und dergleichen; und sollte leicht geschehen, daß er Schüler kriegte, die solchen Lästerworten glaubten.

Denn das solltest du wohl sehen, wenn die Wiedertäufer hätten sollen zuerst mit gutem Grunde ihre Meinung beweisen, so hätten sie nicht viel Leute verführet, noch an sich gebracht. Denn sie haben nichts beständiges noch gewisses für sich. Aber damit bringen sie viel Leute an sich, daß sie große, prächtige Lästerworte führen wider die Taufe; denn der Teufel weiß wohl, daß, wenn der tolle Pöbel prächtige Lästerworte höret, so fället er zu, und glaubet flugs, fraget nicht weiter nach Grund oder Ursache. Als wenn sie hören sagen: Die Taufe ist ein Hundsbad, und die Täufer sind falsche und bübische Baderknechte; so fahren sie daher: Ei, so laß sich der Teufel taufen, und Gott schände die falschen Baderknechte rc. Das ist denn ihr Grund, da stehen sie auf, und haben sonst nichts mehr, damit sie die Taufe anfechten. Denn alle, die ich gehört habe, ja mit mir von solchen Sachen reden, wenn diese prächtigen Lästerworte (Hundsbad, Baderknecht, Hand voll Wasser) sind aus gewesen, so sind sie gestanden, als die beschornen Männlein, und ist nichts mehr dahinten gewesen, damit sie ihren Irrthum beschirmen.

Allerdings gleichwie der Teufel die Sacramentslästerer auch betrügt. Denn weil er wohl fühlet, daß er nichts gewisses kann aufbringen vor seine Lügen, fähret er zu, und füllet zuvor dem tollen Pöbel die Ohren mit solchem prächtigen Lästern, daß unser Sacrament sey ein Fleischfressen und Blutsaufen, und dergleichen. Wenn dieselbigen prächtigen Worte aus sind, so hat alsbald alle ihre Kunst auch ein Ende, und sagen dieweil von Christi Himmelfahrt rc.

Eben also thun die Juden heutiges Tages; daß sie ihre Kinder bei ihrem Glauben erhalten, lästern sie Christum gräulich, heißen ihn Thola (d. i. den Erhängten), und lügen getrost von ihm. Das schreckt dann ein unschuldiges einfältiges Herz ab, und verführets, wie St. Paulus spricht Röm. 16,18. Darum haben sie allzumal gut thun, weil sie mit prächtigem Lästern die Leute können führen, wie sie wollen, und dürfen ihres Irrthums keinen gewissen Grund anzeigen. Wenn sie aber zuvor ihr Ding beständiglich und wohl gegründet hätten, da ging es denn wohl hin, daß man der Lügen gute Schlappen gäbe, und striche sie mit rechter Farben aus.

Weil aber wir wissen, daß die Taufe ein göttlich Ding ist, von Gott selbst eingesetzt und geboten, so sehen wir nicht auf den Mißbrauch der gottlosen Menschen, sondern einfältiglich auf Gottes Ordnung; und finden also denn, daß die Taufe an ihr selbst ein heilig, selig, herrlich, himmlisch Ding ist, in allen Ehren, mit Furcht und Zittern zu halten, gleichwie alle andere Gottes Ordnung und Gebot, als denn auch billig und recht ist. Daß aber viel Leute derselbigen mißbrauchen, ist der Taufe Schuld nicht; man wollte denn auch das Evangelium ein faul Geschwätz lästern, darum, daß viel sind, die sein mißbrauchen.

Weil denn die Wiedertäufer nichts für sich haben, das ich noch gesehen und gehöret habe, denn eitel prächtige Lästerworte, so soll sich billig ein jedermann vor ihnen scheuen und hüten, als die Teufels gewisse Boten, in die Welt geschickt, Gottes Wort und Ordnung zu lästern und zu verkehren, auf daß die Leute ja nicht daran glauben und selig werden. Denn sie sind die Vögel, so den Samen auffressen, der an den Weg gesäet wird, Matth. 13,4.

Und zuletzt sage ich das: Wenn gleich jemand nie getauft wäre, wüßte doch nicht anders, oder glaubte stark, daß er recht und wohl getauft wäre; so würde ihm solcher Glaube dennoch genug seyn; denn wie er glaubt, so hat ers vor Gott, und ist dem Gläubigen alle Ding möglich, (spricht Christus Marc. 9, 23.). Und solchen könnte man nicht wiederum taufen, ohne Gefahr seines Glaubens; wie viel weniger soll man die wiederum taufen, die gewiß sind, daß sie getauft sind? Gott gebe, sie haben dazumal gegläubet oder nicht. Denn die Wiedertäufer vermögen nicht gewiß zu seyn, daß ihr Wiedertäufen recht sey, weil sie auf den Glauben ihr Wiedertäufen gründen, welchen sie doch nicht wissen können, und also des ungewissen spielen mit ihrem Wiedertäufen.

Nun ist es Sünde und Gott versuchen, wer in göttlichen Sachen ungewiß und zweifelhaftig ist: und wer ungewissen Wahn für gewisse Wahrheit lehret, der lüget eben sowohl, als der öffentlich wider die Wahrheit redet; denn er redet, das er selbst nicht weiß, und wills dennoch für Wahrheit haben. Wenn sie aber auf Gottes Befehl und Gebot das Täufen gründen wollten, so würden sie bald sehen, daß die Wiedertaufe kein nütze, noch noth wäre, weil dem göttlichen Gebot schon zuvor genug wäre geschehen mit der ersten Taufe.

Dazu so lästern und verleugnen sie auch Gottes Gebot und Werk. Denn weil die erste Taufe Gottes Gebot ist, und demselben mit der That genug geschehen ist, und sie doch sagen, es sey unrecht und ein Hundsbad; was ist das anders gesagt, denn Gottes Gebot und Werk sey unecht und ein Hundsbad? Und sagen dazu solches aus keinem andern Grund, denn daß sie den Glauben wollen in der Taufe gewiß haben, und können ihn doch nicht gewiß haben. Das heißt, um ungewissen Wahn Gottes gewisses Gebot und Werk freventlich und schändlich verleugnet und gelästert.

Ich setze aber gleich, daß die erste Taufe ohne Glauben sey; sage mir, welches unter den zweien das größeste und fürnehmste sey, Gottes Wort oder der Glaube? Ists nicht wahr, Gottes Wort ist größer und fürnehmlicher, denn der Glaube: sintemal nicht Gottes Wort auf den Glauben, sondern der Glaube auf Gottes Wort sich bauet und gründet; dazu, der Glaube ist wankelbar und wandelbar; aber Gottes Wort bleibt ewiglich.

Weiter, sage mir, wenn eins unter diesen zweien soll anderwertig werden, welches soll billiger anderwertig werden, das unwandelbare Wort oder der wandelbare Glaube? Ists nicht also, daß billig der Glaube anderwertig werde, und nicht Gottes Wort? Es ist ja billiger, daß Gottes Wort einen andern Glauben mache (so zuvor kein rechter da gewesen ist), denn daß der Glaube anderwertig das Wort mache. Weil sie denn bekennen müssen, daß in der ersten Taufe nicht an Gottes Wort, sondern am Glauben mangelt, und nicht ein ander Wort, sondern ein ander Glaube noth sey: warum handeln sie denn nicht vielmehr, daß ein ander Glaube werde, und lassen das Wort unverändert? Soll nun Gottes Wort und Ordnung darum unrecht heißen, daß wir nicht recht daran gläuben: so wills langsam und selten ein recht Wort werden.

Wenn sie nun gleich ihrem eigenen Dünkel recht thun wollten, so sollten sie nicht eine Wiedertaufe, sondern einen Wiederglauben anrichten: denn die Taufe ist Gottes Wort und Ordnung, und darf keines Wiederwerdens oder Anderwerdens; der Glaube aber darf wohl eines Anderwerdens (wenn er nicht da gewesen ist). Darum sollten sie billig Wiedergläubler, und nicht Wiedertäufler seyn, wenn sie auch gleich recht hätten, als sie doch nicht haben.

Weil denn solche Täufler ihrer Sache allerdinge ungewiß sind, darin sie auch als Lügner befunden werden, verleugnen dazu und lästern Gottes Ordnung, aus ungewissem Lügenwahn, und kehren das hinterst zu förderst, gründen Gottes Wort und Ordnung auf Menschenwerk und Glauben, suchen auch Taufe, da sie Glauben suchen sollten, und werden also als die irrigen, ungewissen und verkehrten Geister überzeuget: wird sich ein jeglicher frommer Christ bei seiner Seelen Seligkeit wohl vor ihnen hüten. Das helfe und gebe Christus, unser Herr, Amen.

So viel wollet jetzt in der Kürze und Eile vor gut nehmen; denn ich dieser Zeit anders' zu thun, mich nicht ganz in diese Sache geben kann: auch wie gesagt ist, ich noch nicht ganz ihren Grund weiß. Denn der Teufel ist zornig, und wirft das hundert ins tausend, und richtet so mancherlei Gewirre an, daß schier niemand weiß, was er gläubt.

Die Wiedertäufer halten es mit den Sacramentsfeinden, daß eitel Brod und Wein im Abendmahl sey. Wiederum halten die Sacramenter anders von der Taufe, denn die Wiedertäufer. So sind auch die Sacramenter unter einander nicht eins. Desselbigen gleichen die Wiedertäufer auch nicht unter einander eins: ohne allein auf uns und wider uns sind sie eins. Gleichwie das Pabstthum in so unzählige Rotten der Pfaffen und Mönche zertrennet, sich selbst unter einander bisher fraßen, und nun allzumal über uns eins werden. Weltliche Fürsten und Herren auch also. Es muß Pilatus und Herodes über und wider Christum eins werden, die sonst todtfeind einander sind.

Doch ist der Wiedertäufer Irrthum leidlicher, denn der Sacramenter in diesem Stück. Denn die Sacramenter machen die Taufe ganz zu nichte; aber diese machen sie neu. Da ist doch noch Hülfe und Rath, daß sie zurecht kommen mögen. Wohlan, es ist doch so viel ausgerichtet, daß die Wiedertäufer ungewissen Wahn und Glauben haben, und sie ihr Ding nicht beweisen.

Denn auch der Satan durch alle Schwärmer jetzt nicht mehr thut, denn daß er eitel ungewiß Ding aufbringet, und meinet, es sey genug, wenn er könne hoffärtiglich und verächtlich von uns reden; als die Sacramentsrotten thun. Da will keiner seinen Dünkel gewiß machen und beweisen; aber alle ihre Mühe ist, daß sie unsern Verstand möchten verdächtig und ungewiß machen. Sie lehren Verdacht, aber nicht Glauben und heißens denn Schrift und Gottes Wort.

Denn der Teufel stehet, daß er wider die helle Sonne der Wahrheit nichts kann; darum webt er in den Staub, und wollte gern einen Nebel vor unsern Augen machen, daß wir das Licht nicht sehen sollten; und im Nebel hält er uns eitel Irrwische vor, daß er uns verführe. Das ist, weil sie ihren Dünkel gefasset haben, versuchen sie sich, wie sie Schrift darauf reimen, und mit den Haaren hinzu ziehen.

Christus aber, so bisher uns treulich beigestanden hat, wollte förter den Satan unter unsere Füße treten, und euch alle behüten, auch vor eures Tyrannen und Endechrists Verführung, und gnädiglich zu seiner Freiheit helfen, Amen. 1528.

Quelle: Luthers Volksbibliothek, Band 2

1)
Luther meint hiemit die Zwinglianer.
2)
Ehe man fragt, was etwas ist, muß erst entschieden werden, ob es ist.
3)
Nämlich die griechisch morgenländische Kirche, welche den Pabst zu Rom nicht anerkannt hat.
4)
Die Waldenser haben ihren Namen von Petrus Waldus im 12. Jahrhundert. Sie erkannten viele Gräuel des Pabstthums und sonderten sich von der römisch-katholischen Kirche ab, wiewohl sie selbst nicht frei von allen Irrthümern waren.
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