Luther, Martin - Basis unseres Glaubens

Luther, Martin - Basis unseres Glaubens

Doctor Luther redet Tom. II. der Jenaischen Ausgabe seiner Werke S. 489. folgendergestalt.

Zum ersten will ich einen jeden des Grundes erinnern, darauf unser Glaube, und alles, was wir predigen, stehet, und denselben kürzlich wiederholen; ich predige aber jetzt nur denen, die das Evangelium für Gottes Wort halten, denn, die noch daran zweifeln, oder es nicht wissen, die nehmen solchen Grund nicht an. So hast du nun im Evangelio gehöret und gelernet, daß unsre Sache, um von Sünden, vom bösen Gewissen, und vom Tode und Teufel errettet zu werden, und zu einer rechtschaffnen Frömmigkeit, die vor Gottes Gericht gilt, und zum ewigen Leben zu gelangen, sonst in keinem andern Wege zu rathen noch zu helfen sey, weder mit Wirken noch Gesetzen, wie sie immer seyn und genannt werden können. Denn Gott will keine andre Mittel noch Mittler leiden, denn seinen einigen Sohn, welchen der Vater allein darum in die Welt gesandt, und sein Blut hat kosten lassen, daß er damit uns den Schatz des Glaubens erwürbe. Das ist kürzlich die Summa des Evangelii, das wir predigen. Wer nun irgend eine andre Weise und Mittel suchet, von der Sünde loszukommen, und vor Gott zu treten, der hat schon Gott Lügen gestraft, (ist biblisch, der macht Gott zum Lügner, sagt Johannes) geschändet und gelästert. - Denn das will Gott kurzum haben, daß niemand vor ihn komme, ohne das unschuldige Blut allein, und wer etwas anders fürnimmt, (nämlich dadurch gerecht vor Gott zu werden,) der soll des Teufels sein, - weil er selbst das thun will, was allein Christus Blut thun mußte.

S. 255. Der Luther ist um keiner andern Sache willen verdammt, denn daß er lehret, daß Christus Blut durch den Glauben zur Vergebung allein nöthig und nütze sey.

Tom. IV. Jen. S. 126. Was nicht aus Christo kommt, das ist alles zumal Sünde und verdammt, es gleiße so schön, heilig und gut, als es immer wolle; es ist nur eine erdichtete Frömmigkeit und heuchlerische Werkheiligkeit, und bleiben eitel Glaublose und schwermüthige Cainische Heilige und des Teufels verzweifelte Märtyrer. Ein rechter Christ aber, der voll Glaubens und heiligen Geistes ist, ist ein fröhliger und williger Mensch in Gottesdienst und Geboten, und scheinet, als wäre er trunken, also, daß ihm seine Werke abgehen, ehe ers bedenkt, als ob ihn seine Natur zu guten Werken trüge.

Quelle: Wöchentliche Beyträge zur Beförderung der ächten Gottseligkeit.

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