Humburg, Paul - Die ganz große Liebe - Freude der Errettung

Humburg, Paul - Die ganz große Liebe - Freude der Errettung

„Sie fingen an, fröhlich zu sein.“ (V. 24)

Es war ein großes Gastmahl, das der Vater des verlorenen Sohnes gab, als er ihn wiederhatte. Feierkleider mussten herbei. Das beste Tier im Stall war ihm nicht zu schade. Es war gerade gut genug, das Festmahl zu bereiten, um die Freude des Vaters auszudrücken über die Heimkehr seines Sohnes.

Jesus sagt: „Es ist Freude im Himmel über einen Sünder, der Buße tut.“ Man könnte meinen, die in der Herrlichkeit wären gleichgültig uns gegenüber. Wie können sie sich um jeden einzelnen kümmern! Es sind ihrer ja so viele um Gottes Thron, die seinen Namen erhöhen. Aber Jesus sagt uns: Es ist Freude im Himmel bei der Bekehrung jedes Sünders. Der Vater freut sich; „denn er selbst, der Vater, hat euch lieb“, und seine Knechte, die Engel Gottes, freuen sich. Auch bei ihnen bricht der Jubel hervor über jeden Sünder, der Buße tut.

„Dieser mein Sohn war tot.“ Wunderbar, wenn Gott die Sünde eines Menschen in die zarten Hände seiner Gnade nimmt! Das war eine traurige Geschichte, das, was mit dem einen Wort umschlossen wird: er war tot. Darüber wäre viel zu sagen. Und die Menschen haben oft eine unwiderstehliche Neigung, ihre eigene alte Sündengeschichte zu erzählen oder in anderer Leute Vergangenheit, auch wenn sie begnadigt worden sind, herumzurühren. Der Vater sagt: „Dieser mein Sohn war tot“, nicht: dieser Mensch war tot, nein, er war dennoch sein Sohn, als er in der Fremde war. Welche Gnade lag darin, dass der Vater vor seinen Knechten den Heimgekehrten alsbald wieder seinen Sohn nannte!

Welche Gnade liegt darin, dass wir, die wir tot sind in Sünde und Übertretung, von ihm angenommen werden sollen an Kindes Statt! Man kann einen Leichnam schmücken, ihm schöne Kleider anziehen, ihm die Stirn bekränzen, ihm die Wangen und Lippen schminken, als wäre er lebendig, und er ist dennoch tot. Der Wurm nagt auch an bemalten Wangen. Die Verwesung wird alles zerstören. So sind wir tot vor Gott, ob wir uns auch lebendig stellen und sehr schön schmücken. Blind sind die Menschen; denn sie können weder die Herrlichkeit ihres Gottes und die Liebe ihres Heilandes sehen noch auch ihr eigenes Verderben erkennen. Taub sind sie; denn sie hören die Warnungen des Wortes Gottes nicht und haben keinen Geschmack an Gottes Liedern. Das ist der geistliche Tod. Es ist Hölle genug, das alles nicht zu haben, was ein Mensch in Gott haben kann.

Aber der tot war, ist wieder lebendig geworden, hat wieder Augen für Gott und Ohren für sein Wort, und sein Herz schlägt an Gottes Herzen. „Er war verloren und ist gefunden worden.“ Gefunden! Es heißt hier nicht: er ist heimgekehrt, nein, er ist gesucht und gefunden worden.

Gottes Liebe geht den Menschen nach, auch wenn sie fern über Land gezogen sind, und wirkt in ihren Herzen und überwindet ihre Herzen. Merkst du das nicht? Es sucht dich einer. Es ist wie beim verlorenen Groschen, der still bestaubt in einer Ecke liegt. Auf einmal werden die Möbel gerückt, eine Hand greift in die Ecke. Es ändert sich manches in deinem Leben. Es kommt Leid und Freud. Eine Hand greift nach dir. Merkst du es nicht? Es sucht dich einer. Es ist wie beim verlorenen Schaf. Ein Licht leuchtet hinter dem verlorenen Schaf her bis ins Dickicht der Wüste. Siehst du es nicht?

Eine Schwalbe fürchtete sich vor dem Bauern und fuhr gegen alle Wände, bis sie endlich ermattet niederfiel. Da nahm der freundliche Mann sie auf und trug sie an die Sonne, in die Freiheit. So greift hinter dir eine Hand her und wartet darauf, dass du dich fallen lässt, dass du dich finden lässt. Es sucht dich einer.

Sie fingen an, fröhlich zu sein. Der Vater freute sich, und die Knechte freuten sich mit, so wie auch heute sich immer wieder Jesu Jünger freuen und es ein Fest ist für alle Kinder Gottes, wenn wieder einer zum Heiland gekommen ist. Auch der Sohn fing an, sich zu freuen. Er mag anfangs befangen und schüchtern genug dabeigesessen haben. Aber dann fing das Singen an. Auch sein Mund ist „fröhlich gemacht“ worden (Ps. 103, 5).

Sie fingen an, fröhlich zu sein. Davon, dass sie aufhörten, steht nichts geschrieben. Es ist eine ewige Freude der Errettung, wenn Sünder selig werden.

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