Grebel, Conrad - Verantwortung vor den Nachgängern.

Grebel, Conrad - Verantwortung vor den Nachgängern.

COnrad Grebel beharret darauf, daß die Kinder-Tauffe von dem Teufel, die Widertauffe hingegen recht seye, und daß Zwinglin falsch und unrecht lehre.

Er ist nicht bekanntlich, daß er jemals gelehret habe: Man müsse niemand etwas um das seinige geben.

Der Kirche halber saget er, welcher ein Geiziger, Wucherer, Spieler, oder sonst lasterhaffter Mensch seye, solle nach Anweisung der Schrift nicht unter den Christen seyn, sondern durch den Bann ausgeschlossen werden.

Ferner saget er, er hätte weder Zwinglin noch andern zugemutet, daß sie nichts predigen sollten, sie hätten sich denn zuvor mit ihnen unterredt; sondern er hätte in des Löwen Hause gesagt, wenn man etwas predigen wollte, sollte man das Wort Gottes für die Hand nehmen, und nichts anders darzu flicken.

Item saget er, er hätte niemals gelehret, daß man der Obrigkeit nicht gehorsam seyn sollte; So wüßte er sich auch nicht zu besinnen, daß er mit dem von Bern etwas von der Obrigkeit oder dem Bann geredt hätte.

Doctor Sebastians wegen saget er, er habe zu demselbigen niemals gesagt, daß man die Obrigkeit dannen thun solte.

Von dem Auskommen der Gefangenen habe er geredt, wie die andern Leuthe.

So habe er auch den Zwinglin weder des Ehebruchs, noch anderer dergleichen Laster beschuldigt, um ihn dardurch um seinen Credit zu bringen.

Endlich zweiffelte er gar nicht, Löw und Caspar, wie auch die anderen wüßten gar wol, daß man die jungen Kinder nicht tauffen sollte, wenn sie die Warheit sagen wollten.

Quelle: Füßlin, Johann Conrad - Beyträge zur Erläuterung der Kirchen-Reformations-Geschichten des Schweitzerlandes, Band 3

vgl. Hofmeister, Sebastian - Hofmeisters Aussage über die Widertäuffer

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