Cattelsburger, Nicolaus - Sendbrief

Cattelsburger, Nicolaus - Sendbrief

Ain Missive (oder Sendtbrieff) Nicolai Cattelspurger/ darinn klarlich durch hailig geschrift angezaygt wirt von den falschen leeren/ auch Abgötterey/ byßher gehalten/ wie sy auffgericht/ und verstanden werden sollen/ seiner Schwester/ zum Bamberg wonend/ umb rechtes glaubens verstand geschriben. 1.5.24.

Jhesus.

MEin liebe Schwester Margrett nach dem du mein Schwester bist nach dem flaysch/ aber wayß ich nitt was du für ain glauben hast/ darumb schreyb ich dir ain wenig von dem rechten glauben den wir in Christum sollen haben/ wenn ausserhalben desselbigen glauben kan nyemandt sälig werden/ Darumb hab ich dir das mit kurtzen worten zu geschriben/ wann der herr spricht Johannis am zehenden Capittel. Ich bin die thür zu dem schaffstall/ unnd wer anderst eingeet dann durch dise thür/ der ist ain dieb und morder/ Also hastu kain andern eingang denn durch Jhesum Christum/ das ist durch seyn blut/ Darumb hab ich dir das angezaygt/ mit kurtzen worten/ wer die falschen leerer sein/ darvor solt du dich hütten. Was ich dir geschriben hab des glaubens halben/ nemlich vergebung der sündt/ durch Christus blut/ das solt du eben mercken/ Wa du das nit glauben kanst/ so bitt Gott umb den glauben/ wenn er spricht bitt/ so wirdt euch geben. Matthei am sybenden. Also mein liebe Schwester Margrecht Katelspurgerin sey Gott bevolhen. 1524.

Niclas Katterspurger.

Ich Niclas Catelspurger/ Wünsch Margret Catelspurgerin/ un allen Schwestern und Brüdern/ Gnad und fryd in Gott Jhesu Christo unserm säligmacher. Amen.

MEin liebe Schwester in Christo Jhesu/ nach dem yetzund ist gewest ausserhalben des wort gottes/ ain langer mißbrauch darvon uns Christus gesagt hat Mathei. 7. Ir solt euch fürsehen vor den lugenhafftigen Propheten/ und die zu euch kommen in klaydern der schaff innen seynd sy aber reyssend wolff/ jr werdt sy erkennen an jren früchten/ wer aber die reyssenden wolff seynd/ daruon schreybt Paul .i. Thomo .4. Der gayst sagt klerlich/ das an letsten zeytten etlich werden vom glauben tretten/ und achten auff die irrigen gayst und leer der Teüffel/ und durch die falschcen thetter in gleichßnereyy. Nun wenn man anders Predigt wenn das Euangelii und die krafft des Euangelii/ das ist nemlich verzeychung/ vergebung/ der sünd/ in Jhesu Christo/ wenn es steet geschriben Math. 17. das ist mein lieber sun/ in wölchem ich ain wolgefallen hab den solt jr hören rc. Auch der gleychen am .5. buch Moysy am .4. cap. jr solt nicht zu dem wort thun/ das ich euch sag und nicht daruon thun/ wenn das wort gottes solt frey seyn man solt nit menschen leer druntter mischen/ wie Paul sagt zun Galater am .i. So auch wir selbs oder ain Engel vom hymel/ euch verkündiget über das wir euch verkündiget haben/ das sey im bann/ und wie wir gesagt haben das sag ich noch ain mall. So yemant verkündiget über das jr empfangen habt das sey im bann rc. wann jr solt klärlich versten das kain mensch gewalt hat/ ain ainigen buchstaben vom Euangeli zuthun/ oder darzu thun. Noch sprechen die falschen propheten und die falschen leerer/ das seynd Barfüsser und die Franciscus brüder/ und die Prediger/ und alle die wider das wort gottes seynd. Der Bapst hab des macht/ das thun sy darumb das sy besorgen jr Regiment wer zergeen/ dann den bauch haben sy zu ainem got ausserwölt/ das selbig haben sy sorg er verschmach jn/ darumb geben sy zu und hangen jm an. Hynwiderumb spricht der herr/ Matthei. am. 6. Nyemandt kan zwayen herren dienen/ Dann aintweders er wirt hassen ainen/ und wirt den andern liebhaben oder wirt bey ainem halten und den andern verachten/ Als yetzund thun die papisten und Münich und pfaffen/ und alle die wider das wort gottes seynd/ Auff das dz der spruch erfült werd/ wie geschriben steet. Esai. am. 28. Syhe da ich lege in sion ainen stain des auflauffs und ain felß des ergernus und wer an jn glaubt der soll nit zuschanden werden rc. wenn es wirt sy als nit helffen werden/ wie hart sy darwider seyn jr sach muß zu boden geen/ wenn Christus spricht Mathei am .24. Hymel und erden werden zergeen/ aber mein wort wirt nit zergeen/ Darumb soll wir allen unsern vertrawen zu Christo setzen/ er sey der/ der uns säligmacht on alle zu thun der werck des gsetz/ allain durch den glauben/ dann allain glaub/ lieb und hoffnung die wir zu Christo haben die macht uns sälig/ denn es steet geschriben Esaie. am. 28. Wer an jn glaubt/ der wirt nit zu schanden werden. Des selben gleychen Johelis am .2. Dann wer den namen des herren wirt an ruffen/ solt sälig werden rc. Wie söllen sy jn aber anruffen/ an den sy nit glauben/ das ist alß vil geredt/ das sy jren trawen auff den menschen setzen Hie. am .17. Vermaledeyet sey der mensch der in den menschen sich verhofft und schaydet seyn hertz von dem herren rc. Yetzund solten billich erschrecken Münch/ und pfaffen und Nunnen und alle die wider das wort gottes seyn. Aber das haylig volck hat altzeyt wider die warhayt gestritten/ Es ist nye kain volck Christo feynder gewest wann die abgesünderten von der gemain O got wie lange zeyt hat man das volck müssen anbetten/ das ist/ was sy uns gelernt haben das haben mir müssen thun ist gleych als vil/ als hetten mirs müssen anbetten/ darumb hüt euch vor jn/ sy können euch nit helffen/ sy und kain haylig nit/ wann Christus war got und mensch/ sollen mir allain eeren und anbetten Joan. am .4. Die waren anbeter wer den vatter anbeten im gayst und in der warhayt/ Denn der vatter will auch haben die jn auch also anbeten/ got ist ain gayst/ und die jn anbeten die müssen jn im gayst und in der warhayt anbeten rc. Diser klarer spruch des wort gottes ist wider alle abgöterey/ und falsch anbeter Esa .65. gesagt Es soll geschehen Ee dann sy ruffen/ will ich jn antwurten und Ee das sy außreden/ will ich sy erhören rc. Nit das der glaub oder wir das wirdig seyn/ sonder das er seyn unaußsprechliche güte/ und willige genad erzaygen/ das hat noch nye kain Bapst/ noch Bischoff/ noch Münch/ oder Pfaff thon/ sonder allain gib gelt gib gelt/ wölcher nit gelt hatt wöllen geben/ dem selben haben sy verspert das hymelreych Als wie der herr spricht Math. am 23. Wee euch schrifftgelerten und phariseer/ jr heuchler/ die jr das hymelreych zuschlüst vor den menschen/ jr kumpt nit hynein/ und die hinein wöllen last jr nit hynein geen rc. Ich hoff aber es solt bald anders werden/ Dauid spricht im .63. Psal. Wann sy haben gescherpfft jr zungen als das schwert/ sy hanben gespänet jren bogen/ ain bitters ding, das sy schüssen in verborgenhayt den unuermailigten rc. Das ist also vil geredt/ das sy sich schier nymmer offenlich gerechen dörffen/ nur als haimlich dückisch/ Es wirt sy aber nit helffen werden/ Ezechiel .34. Wee den hyrten/ die sich selber wayden/ die nit die herd oder samblng der schaff suchen/ sonder sich selbs/ Darumb will ich machen das die hyrten hinfüro/ weder meine schäflein noch sich selber/ sollen speysen/ und will mein schaff von jrem maul ledig machen/ Meyne schäflein sollen jn nitt mer zu ainer speyß seyn. Derhalben uns Christus nit vergebens hat gesagt Joan. 10. Meine schaff hören meine stymm/ als wolt er sagen wölcher mein wort nit hört der ist nit mein schaff das wer uns genug gesagt/ wann mir uns daran keren wölten/ darumb wer es von notten das ain yegklicher allen fleyß ankeret/ als vil jm müglich wer/ ob dem wort gottes zuhalten/ wenn es ist aim yegklichen frey/ er sey Türck oder Hayd/ es leydt nit an den geschmirpten pfaffen/ wem sy es vergünnen/ wann es steet geschriben Joan. 1. Und die seyn namen jn nit auff/ wie vil jn aber auff namen den gab er macht gottes kinder zu weren/ den die da an seynen namen glaubten rc. Darumb sagt uns Christus das ewig leben frey zu/ wenn wir jm nur glauben was er uns verhayssen hat/ das wirt er uns halten werden. Derhalben dörffen wir weder Bapst Bischof noch Cardinal. Darzu weder Münch noch pfaffen zu dem ewigen leben/ wa sy aber uns den rechten weg zaygten/ Als wie Jo .1. Secht das lemlein gottes/ wölches der welt sünd auff sich nympt/ wann Christus hatt uns nichts beuolhen wenn sein wort zu verkünden/ als Mar. am 16. Geet hin in alle welt/ und Predigt das Euangeli allen creaturen/ wer glaubt und taufft wirt/ der wirt sälig werden/ wer aber nit glaubt/ der wirdt verdampt werden rc. Wie wol uns Gott sunst nichts beuolhen hat/ dann sein wort zu predigen/ noch werden sy es nit thun/ dann was sy lange zeyt gesagt haben/ das mus alles erlogen sein/ wann sy seyn verstockt/ wie geschriben steet Esaie .6. Gott hatt jn geben ainen stattlichen gayst/ augen das sy nit sehen/ und oren das sy nit hören auf den heütigen tag. Meine lieben brüder/ das schreyb ich euch das jr nit sündet/ ob aber ainer sündet/ so haben mir ain anruffer oder versöner bey dem vatter/ das ist Jesus Christus den gerechten/ und der selbs ist ain versöner umb unser sünd und umb die sünd der gantzen welt/ das wissen wir/ denn wir haben jn erkannt/ ob wir behütten seine gebott rc. Möcht nu ainer sprechen/ lieber bruder was hat er uns gebotten/ antwurt/ das will ich euch sagen/ Math .28. Jhesus sprach zu seinen Jungern/ mir ist geben aller gewalt in hymel und erden darumb geet hin und lernt alle völcker und tauft sy im namen des vaters und des suns und des hailigen gaysts/ und lernet sy halten alles was ich euch beuolhen hab/ und sy ich bin bey euch alle tag/ biß an das end der welt rc. Darumb jr aller liebsten brüder/ also solt jr wissen das uns sunst nichts beuolhen ist/ denn seiner verhaysung zu glauben/ wiewol es weyt daruon kumen ist gewesen/ das haben die lugenhaftigen propheten und die falschen leerer gemacht. Nu hapt jr wol verstanden wer sy sein/ wenn jr werdt verharren im glauben/ so wert jr erkennen das jr eyttel sündt seyt. So werdt jr hernach erkennen/ warumb Christus mensch ist worden/ darnach wert jr erkennen warumb er gestorben ist/ wann das ist geschehen umb unser sünd willen/ wann es steet geschriben Isa 53. Er hat unser schwachait angenommen/ und hat unser kranckhait getragen rc. Das ist als vil geredt/ als er ist der/ der bezalt hat für unser sünd/ daran soll kain mensch nit zweyfeln/ er lig in sünden wie er wöll/ so sol er nit verzweyflen/ sonder soll ain vertrawen auf Christum haben/ er wer jn herauß erlösen. Jo. 3 Also hat got die welt geliebt/ das er seinen ainigen sun gab/ auff das alle die in jn glauben nit verloren werden/ sonder dz ewig leben haben rc. Möcht ainer fragen/ du sagst mir vom glauben/ der nem die sünd hinweg/ antwurt/ Ja also ferr/ das sy dir nit schaden künden/ oder mügen dich verdammen widerumb Joan .3. Gott hatt seinen sun nit gesandt in die welt/ das er die welt richt/ sonder dz die welt durch in sälig werdt rc. Das hastu klärlich/ das du in kaynen andern weg sälig magst werden/ wenn durch den glauben in Christo/ wer an jn glaubt der wirt nit gericht/ wer aber nitt glaubt der ist schon gericht/ denn er glaubt nicht an den namen des aingebornen sun Gottes rc. Möcht nun ainer fragen/ ist nit Jhesus seyn nam/ antwurt/ Ja er hatt aber noch ain/ den kennet die gleyßner nit/ sonderlich der Entechrist mit allen seynem anhang. Fragstu nu/ wie haystu denn disen namen/ davon du sagst/ es ist ain nam über alle namen/ dauon Isa. 45. Also war als ich leb spricht der herr/ mir sollen alle knie gebogen werden/ und alle zungen sollen got bekennen/ der spruch ist gantz wider jr hayligkayt/ das wir Christus war gott und mensch allain die eer geben sollen/ wann er ist der der gnug für unser sünd gethon hat/ dz soll ain yeklicher Christ glauben bey seiner seel säligkayt/ Esa.43. Ich bin allain der der dir die sünd vergibt rc. Das ist seyn nam/ seyn preyß/ und seyn lob/ dz soll ain Christ den andern underweysen mit güten/ so sprechen sy/ wir wollens bey der alten gewonhayt lassen bleyben/ gewonhayt ist der glaub nit wenn es stet geschriben in dem 18. Psal. Die bößen haben mir verkündt/ die mer oder lugen/ aber nit als dein gsatz rc. Darumb wenn man anders verkündt oder predigt denn Gottes wort/ solt jrs nitt hören/ wann der herr spricht Joan. 10. Meine schaff hören meine stymm/ wern kain andern nit hören wern rc. So sprechen sy nun/ man muß ain ding glauben wenn es schon nit geschriben steet/ so spricht der herr Ma. 15. Ain yetliche pflantzung/ wölche nitt mein hymlischer vatter gepflantzt hatt/ die wirt auß gewurutzelt werden/ verlasset/ sich sy seynd layder die da plind seyn/ der plinden. Wenn aber ain plinder ainen plinden layten wirdt/ so werden sy bede in grub fallen rc. Nun spricht der herr zu seynen Jungern in disem text verlasset sy/ damit hat er uns all gewarnt/ wann jr Sect oder orden/ oder kutten/ und kappen/ seyn nit pflantzet/ auf das wort gottes/ sonder ainer auff Francisco/ der annder auff Dominico/ der dritt Bernhardino/ aber ich halt sy werden ain besonder reych haben/ das nit auff Christo gegründt ist/ wann der herr spricht mein reych ist nit von diser welt/ als wolt er sprechen. Mein reych steet nit in eüsserlichen dingen/ die gedicht seind auf menschen leer zu der säligkait Mat. am .7. Spricht der her ain yegklicher der da hat dise meine red und thut die selbigen/ den will ich vergleychen ainem klugen man wölcher seyn hauß gepaut hat auff ainen felß rc. Der selbig felß ist Christus/ und alle die auff jn vertrauwen oder glauben an seyn wort/ wie er selbs sagt/ Joan. am . 7. So yemandt dürst/ der kum zu mir und trinck/ Wer in mich glaubt als die geschrifft sagt/ Von des bauchs werden fliessen die lebendigen wasser rc. Das redt er aber von dem gayst wölche entpfangen würden die in jn glauben/ darumb solt jr wissen/ das allain Gottes wort speyst die seel/ durch den gayst den es gybt/ wann die säligkait steet nitt in fasten und betten/ sonder allain im glauben auff Christum. Darumb wenn jr glaubt Christus sey umb ewer sündt willen gestorben/ und umb ewer gerechtigkait wider aufferstanden/ so werdt jr kinder Gottes genandt/ umb glauben willen/ den jr in Christum hapt. 1. Johannis .1. Und das blut Jhesus Chrisus macht uns rayn von allen sünden rc. Wie ich vor gesagt hab durch den glauben/ den wir in Christo haben/ denn die falschen Propheten haben unns anders geweyst/ die säligkait sey in walfarten zu sant Wolffgang/ zu sant Jacob/ gen Ainsideln/ gen Ach/ gen Rom/ und zu dem Entechrist/ der seyder uns die sünd allain verzeyhen müg/ das doch nit war ist/ die säligkait steet weder auff jm noch auf den Walfarten/ noch in der Kirchen. Hört wie Paulus sagt zu den Corinthern/ in der ersten Epistel/ am dritten capitel Wist jr nit das jr Gottes Tempel seyt/ und das der Gayst gottes in euch wonet/ So yemandt den Tempel Gottes schendet/ den wirdt Gott schenden/ denn der Tempel Gottes ist haylig/ der seyt jr/ nyemandt betreügt sich selbs/ wöllicher sich under euch dunckt weyß seyn/ der wer ain narr auff diser welt/ das er mag weyß seyn/ dann diser welt weyßhait/ ist ain thorhait bey Gott/ dann es ist geschriben Job am fünfften. Die weyßen dergreyfft er in jren dücken/ als Dauid sagt am .93. Psalm. Der herr wayst der weysen gedancken/ dann sy sein eyttel rc. Darumb ob ayner maynet sälig zu werden ausserhalb des glaubens inn Christo/ das mag nit seyn/ wann der herr spricht Johannis am aylfften Ich bin die aufersteeung und das leben/ wer an mich glaubt der wirdt leben ob er gleych sturb/ und wer da lebt unnd glaubt in mich/ der wirdt nit sterben ewigklich rc. Das ist nun der recht glaub in Christo/ durch wölchen wir haben die erlösung durch seyn blutt/ nemlich die vergebung der sündt/ nach dem reychtumb seyner genaden/ wölche er überschütt hatt auff uns/ durch allerlay weyßhait/ dann auß genaden seyn wir sälig worden/ und nit auß verdienst/ dann wölcher maynet durch verdienst sälig zu werden/ der irrt/ dann hett man auß verdienst oder durch die werck/ sälig mögen werden/ so wer Christus nitt mensch worden/ darumb hallt sich ain yegklicher im glauben auf Christum/ wie Paulus sagt zu den Ephesiern am .4. Capi. Ain leyb/ und ain gayst/ wie jr auch berufft seyt/ Ain herr und ain glaub/ ain Tauff/ ain got und vatter unser aller/ der da ist über uns alle/ und durch uns alle/ und in uns allen rc. Diser glaub ist die gemaynschafft der Christenlichen Kirchen/ die auf den felß gepaut ist/ wölcher felß ist christus das ist der stain den die pauleyt verworffen haben/ zu ainem öckstayn worden/ unnd zum stain des auff stossens/ und zum felß des ergernus/ die sich stossent an dem wort/ und glauben nit daran/ darauf sy gesetzt seyn rc. Wiewol man uns weyt daruon gefürt hat/ von disem felß/ daruon Dani. sagt am 9 In seyner prophecey/ da er propheceyet/ von dem Entechrist oder widerchrist/ Wie er sich überhept über alles das Gott oder Gottes dienst hayst. Also das er sich setzt in den Tempel Gottes als ain gott/ und gibt sich für er sey Gott rc. Das solt jr also versteen/ das ist Bapst mitt seynen mancherlay gebotten und secten der verdammnuß/ ausserhalb des glaubens Dauon Johannes sagt/ im buch der haymlichen offenbarung am .13. capitel/ von disem thyer/ spricht also/ und es thut seynen mund auff gegen gott/ zu lestern seinen namen. Wie möcht er Got serer lestern/ Er spricht er sytz an gottes stat. So spricht Johannes also/ wer das thyer anbett der namen nit geschriben sein/ in dem lebendigen buch des lambs das erwürget ist von anfang der welt. O got wie lang hat man das thyer anbetten müssen/ Vil menschen haben nitt anders gewist/ wann der Bapst mach sy sälig/ durch seine gebott/ und seynd also hart darinnen verhart/ als noch auf den heüttigen tag/ das machen als die falschen Propheten mitt jrer falschen leer/ das thun sy als dem Bapst zu lieb/ der jn genad und applas hatt geben/ das doch derlogen ist. Er hatt nichts macht auß zugeben zu der säligkait/ es ist auch von Gott nitt beuolhen/ wie wol sy sprechen/ Er hab macht zu binden/ und auffzulesen/ in der gestalt aber nitt/ als ers braucht. Nun was Johannes sagt von disem thier am .14.Cap. Der Engel des herren sprach also/ sy ist gefallen/ sy ist gefallen/ Babilon/ die groß Statt. Denn sy hatt mit dem weyn/ jrer hurerey getrenckt alle Hayden. Nun höret was das drincken ist/ damit sy uns getrenckt hatt/ zum ersten Mathei. am .26. Marci .am .19. und Luce .am .22. Da der herr gesprochen hatt/ nement hin und esset/ das ist mein leyb der für euch gegeben wirdt/ das thut zu meinem gedächtnus/ Nement hin und trinckt allesampt/ das ist der Kelich des Newen und ewigen testaments in meinem blut/ das für euch und für vil vergossen wirdt zu vergebung der sündt/ das hatt uns Christus zu letz gelassen rc. Das ist der erst trunck/ den uns der Bapst eingeschenckt hat/ da er uns das wort gottes gefelscht hat/ an disem ort/ das er uns mit not und gebott daruon getrungen hat/ das ist der erst myßbrauch/ wenn Christus hat uns gegeben in zwayerlay gestalt so verbeüt er uns. Ir allerliebsten brüder und schwester/ jr solt wissen was uns Christus verhayssen hat/ das wirdt er uns halten/ daran solt jr nit zweyfeln. Der ander trunck/ dz ist die haimlich beycht/ da hatt er uns recht begriffen/ wann es ist ye nichts guts daruon kummen/ es ist auch nit von nöten das man etwas dauon halt/ wiewol ich jr nit verwerffen will/ sy ist uns aber nichts nütz/ wann es ist eyttel gleyßnerey/ wann man thuts darumb/ das man mayndt sälig dardurch zu werden/ das hat alles der Bapst zu wegen bracht und auf gericht. Ich sag aber dz sich ain yetlicher Christen mensch auff die zusagung oder verhayssung gottes hielt. Roma. 8 Wir seyn durch die hoffnung sälig worden .1.Thimothei.1 Christus Jhesus ist in dise welt kummen/ die sünder sälig zu machen rc. Yetzund hapt ir klärlich/ das euch weder Bapst noch Münich noch Pfaffen sälig mögen machen/ Darüb solt jr nichts von menschen leer halten/ die man auff die säligkait zeücht/ wenn es geet als zu der verdamnuß/ wie Abraham hat Gott gelaubt/ unnd ist jm gerechnet für gerechtigkait Hieremie am 15. Abacuc. am.2. Dieweyl dann durch werck nyemandts gerechtfertigt wirdt vor Gott/ so ist es offenbar/ das der gerecht leben wirdt durch den glauben. Also habt jr verstanden/ das eyttel trügerey und lugnerey/ und Abgötterey ist/ mit Bapst gesetzen/ unnd alles das er handelt unnd wandelt ausserhalb des wort Gottes.

Nun solt jr weytter versteen/ was Abgötterey ist/ als nemlich/ wenn ainer maynet nit sälig zu werden er beychtet denn in die oren/ wie man lang than hat/ und vermaynet sälig dardurch zu werden/ das wer Abgötterey/ wann der herr spricht/ Ich bin allain der dir die sündt verzeycht Psa. 43. Ir solt euch nit mit dem weychwasser besprengen/ dz jr vermaindt sündt mit abzulegen/ wann es wer auch Abgötterey der gleychen mit dem geweychen Saltz/ und mit den geweychten wurtzen/ und auch mit dem Palm/ und auch mitt dem wachs/ mit liechtern auffzynden/ wann es seyn eytel Creatur die uns Got zu nütz geschaffen hat/ Aber in der gestalt solt jrs nit brauchen/ wie man lang than hatt/ wiewol die falschen Propheten sagen/ man thue Gott ain eer damit/ das da nit war ist/ wann Christus spricht/ Wer aber ettwas liebers hat weder mich/ der ist mein nit wirdig. Nun mügt jr wol versteen in wölcher gestlt jr jm dienen solt/ das er ain gefallen daran hat/ das ist allain im glauben und vertrawen auff Christum/ dann Dauid spricht im .32. Psalm/ wann das wort des herren ist gerecht/ und alle seyne werck im glauben/ wie oben geschrieben steet/ die selbigen werck fliessen nit auß dem glauben/ als weychwasser und geweycht saltz/ und liechtlein auffzynden/ und alle andere Abgötterey das wider den glauben ist/ wann Christus hatt uns beuolhen/ wir sollen unsern nächsten hilflich seyn Math. am .25. was jr thun habt ainem under disen meinen geringsten brüdern/ das haßt jr mir than/ darumb lieben brüder und schwester gottes augen sehen nit auff eüsserliche werck/ sonder allain die auß dem glauben flyessen/ wenn jr ainem armen menschen etwaß gebt/ der es notdürfftig ist/ das ist ain werck der barmhertzigkait/ das ist meer dann wenn jr ain gantzen zentner wachs vor aynem Bild verbrennet/ Es sey gleych unser frawen Bild/ oder Katherina/ oder Barbara/ oder anna/ oder Erasmus/ oder sant Martin/ oder Anthoni/ oder Valentein rc. wer sy nu seyn/ So ist jn eben wie Dauid spricht am .23. Psalm. Sy haben augen und sehen nitt/ sy haben oren und hören nit rc. Das ist also vil/ sy geben euch kain antwurt nit/ sy seyn eben wie die trem in hewssern/jn scheyssen die vögel auff die köpff. Darumb rufft jr vergebens/ wann sy künnen nit antwurten. Weyter in disem Psalm die da machen die Bild/ die sollen jm gleych werden/ und alle die jn vertrawen oder glauben jnen. Nu habt jr gehört von der abgötterey/ daruoz solt jr euch hütten/ Darumb jr aller liebsten Schwester und brüder in dem herren Jhesu Christo/ schreyb ich euch in brüderlicher lieb. Alle die das Büchlein leßen oder hören leßen/ das sy es zum besten auffnemen/ wann ich hab es nit darumb geschriben/ das jr dem Bapst oder seynen Propheten freynd seyn solt/ IR solt ja für sy bitten, das jnen Gott die genad verleich/ das sy zu ayner erkantnuß kummen seynes worts. Meyn liebe Schwester Margreth/ und alle brüder und schwester in Jhesum Christum/ seyt Gott beuolhen/ Amen.

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