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Calvin, Jean – Hiob 3, 11-22.

Calvin, Jean – Hiob 3, 11-22.

11) Warum bin ich nicht gestorben vom Mutterleibe weg? 13) Denn dann läge ich jetzt und hätte Ruhe; ich schliefe – oh, dann wäre mir wohl! 17)Daselbst ruhen die Gottlosen von ihrem Toben, dort finden Ruhe, die sich abgemüht haben. 20) Warum doch gibt er Licht den Mühseligen und das Leben denen, die traurigen Herzens sind? 21) Die nach dem Tode sich sehnen, doch er kommt ihnen nicht? Die nach ihm suchen eifriger als nach Schätzen? 22) Sie würden fröhlich und glücklich sein, sie würden große Freude haben, wenn sie das Grab fänden!

Nun macht´s Hiob noch ärger: Wenn ich tot wäre, so hätte ich Ruhe; denn der Tod macht allem ein Ende! Das klingt ja, als wäre er ein Heide, der keine Hoffnung mehr hat auf das andere Leben und die Auferstehung! Dabei war freilich diese Hoffnung nie in seinem Herzen ausgelöscht, aber die innere Erschütterung ist oft so stark und heftig in uns, dass der göttliche Same gleichsam erstickt und das helle Glaubenslicht, das wir haben müssten, verdunkelt wird und alle Glaubensgedanken kraftlos unter unseren Füßen liegen. Wir lassen uns durch unsere Gemütsbewegungen derart hinreißen, dass wir nur noch an das denken, was uns drückt und plagt. Das sieht man an Hiob. Er steht dermaßen unter dem Druck seiner Not, dass ihm gar nicht in den Sinn kommt, was ihn nach dem Tode erwartet, dass er an das andere Leben überhaupt nicht denkt. Wohl trägt er die Gewissheit dieses andern Lebens tief in seinem Herzen, und er ist fest davon überzeugt – aber sie ist wie ein verdecktes Feuer, das unter der Asche erstickt. Es braucht uns gar nicht zu befremden, wenn solche Erkenntnisse, die uns völlig gewiss waren, unter unserer bösen, verkehrten Leidenschaft in Vergessenheit geraten. Wir finden dies sogar bei dem gut gemeinten Eifer eines Mose und Paulus. Mose begehrt von Gott, er möge ihn auslöschen aus dem Buch des Lebens, damit nur das Volk gerettet werde; das war ein guter und heiliger, auch gottwohlgefälliger Wunsch – und doch war ein innerer Widerspruch darin. Meint Mose wirklich, Gott könne seine Auserwählten vernichten? Ist denn Gott wandelbar in seinem Rat? Mose wusste ganz gut, dass er von Gott erwählt und zu seinem Kinde gemacht war – wie kann er denn wünschen, aus dem Buch des Lebens ausgetilgt zu werden? Dann könnte er ja nie zu der Zahl derer gerechnet werden, die das ewige Licht erlangen sollten! Ist es nun Heuchelei, wenn er diesen Wunsch ausspricht? Keineswegs! Aber er lässt sich allein von seinem Eifer hinreißen, der mit so heller Glut in ihm brennt, dass er nur an des Volkes Heil denkt, das ihm anvertraut ist. Das erfüllt ihn mit einer solchen Angst, dass er seiner selbst völlig vergisst, und so blickt er gar nicht mehr auf sich selbst, bedenkt auch gar nicht, dass doch Gottes Auserwählte notwendig bis ans Ende erhalten werden müssen. Das kommt ihm für eine kleine Weile ganz aus dem Sinn, und darum wünscht er aus dem Buch des Lebens getilgt zu werden. Ebenso geht es dem hl. Paulus, da er spricht: „Ich habe gewünscht, verbannt zu sein von Christus für meine Brüder“ (Röm 9, 3). Paulus wusste genau, dass er ein Glied unseres Herrn Jesus Christus war; denn er wusste sich als ein auserwähltes Rüstzeug, ihn zu verherrlichen – und diese Gnade hätte er zunichte machen wollen? Den Lauf des göttlichen Rates hätte er zerbrechen wollen, den er doch als unwandelbar kannte? Keineswegs, wie er ja hernach selbst erklärt. Er widerspricht sich also selbst, aber doch liegt darin nichts Ungeschicktes. Sein gut gemeinter, heiliger Eifer treibt und entzündet ihn so, dass er im Augenblick gar nicht an seine eigene Seligkeit denkt; er wünscht nur, Gott möge seine Verheißung erfüllen für Abrahams Geschlecht, damit sein Name nicht gelästert werde.

So sehen wir denn an diesen Beispielen, dass auch Kinder Gottes bei allem guten Willen doch derart alles Maß und Ziel überschreiten können, dass sie nicht mehr sehen, was ihnen früher das Allergewisseste war. Darum ist es auch gar nicht befremdlich, dass Hiob unter dem Druck seiner Not redet, als wäre er nicht bei Sinnen, so dass man nach seinen Worten denken müsste, die Menschen gingen im Tode zugrunde und es gäbe gar kein anderes Leben. Er spricht wie einer, der in Verzückung redet und ganz außer sich ist, denn der Schmerz macht ihn so blind, dass er nicht mehr bei sich selber ist: er ist wie ein brausendes Meer, wo eine Woge gegen die andere brandet. In diesem Spiegel lässt sich schön erkennen, dass unser innerer Sinn blind ist und der Vernunft nicht folgt, so dass er die Dinge nicht mehr sieht, die uns doch als das Allergewisseste von Welt feststehen müssten. Denn was würde wohl aus uns, wenn wir nicht wüssten, dass wir zu einem besseren Leben erschaffen sind? Dann wäre uns besser, wir wären Ochsen und Esel, denn die unvernünftigen Tiere genießen doch wenigstens ihr gegenwärtiges Leben; sie essen, sie schlafen, sie arbeiten, ohne sich etwas dabei zu denken. Die Menschen aber können nicht einen Bissen Brot ohne Sorge essen, mitten im Vergnügen stören sie allerlei Gewissensbisse, und es bedarf gar keines Unglücks von außen her; denn jeder ist sein eigener Henker. Hätten wir keine Hoffnung auf ein anderes Leben, was sollte aus uns werden? Darum war es unseres Herrn Wille, das sollte in aller Menschen Herzen eingedrückt bleiben. Wir sehen´s ja an den Heiden: So vertiert sie auch sonst sind, so haben sie sich doch irgendein Wissen um ein anderes Leben bewahrt: sie wissen von einer Unsterblichkeit der Seele; und auch denen, die davon nichts wissen, hat Gott doch eine Spur davon gelassen, um ihnen ihre Entschuldigung zu nehmen – man denke nur an die Gräber, in denen sie ihre Toten bestatten: die Grabbestattung ist ein Zeugnis für die Auferstehung.

Aber Hiob weiß von dem allem nichts. Wenn wir unsern unbeherrschten Gefühlen den Zügel locker lassen, so zerstören sie uns die Augen oder binden sie uns fest zu, dass wir auch nicht das Geringste mehr sehen; wir reden krumm und schief, so dass überhaupt kein Sinn darin ist. Aber immerhin ist dem Hiob noch dabei eine Gnade widerfahren: es war ihm doch mit seinen maßlosen Gedanken nicht ganz ernst; seine Worte sind ihm nur so von den Lippen geflogen. Hätte man ihn auf der Stelle gefragt: „Was sagst du da? Machst du denn gar keinen Unterschied zwischen Frommen und Gottlosen? Und mit dem Tode soll alles aus sein? Du redest ja wie ein Ungläubiger, der weder von Gott noch von Religion weiß; denn Gott lehrt uns doch, dass nach dem Tode ein besseres Leben als dieses kommt und dass es dort ein ewiges Erbe gibt, das Gott den Seinen bereitet hat und seinen Auserwählten. Die Verworfenen aber müssen ihn als ihren Richter kennen lernen, nachdem sie ihn ihr Leben lang verachtet haben!“ Hätte man Hiob so gefragt, er hätte das alles zugegeben – als lautere Wahrheit – und trotzdem gerät er über diese Dinge in solche Wirrnis! Es ist also durchaus nicht genug damit, dass wir die Wahrheit kennen, sondern wir müssen dies Wissen auch festhalten, um allen Anfechtungen, die uns bestürmen, widerstehen zu können.

Von dem Zustand des anderen Lebens lehrt uns die Schrift, was uns davon zu wissen Not ist. Sind die Menschen ans Ende ihres Laufes gelangt, so nimmt sie Gott von dieser Erde weg. Dies gegenwärtige Leben wird ja mit einem Wettlauf oder einer Rennbahn verglichen. Kommt der Tod, so haben wir unsern Lauf, unsere Reise vollendet; ist dann unsere Seele vom Leibe gelöst, so haben wir in jedem Falle Mühsal oder selige Freude zu erwarten. Mühe und Arbeit dieses Lebens hören zwar (für uns alle) völlig auf, aber von Gottes Kindern gilt es, dass sie zur Freude versammelt werden. Gewiss, die verheißene Krone haben wir dann noch nicht, erst muss der ganze Leib Christi aufgefüllt und zusammen vollendet werden. Darum heißt es auch (Kol 3, 3): „Euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott“, bis dass es erscheinen wird. Gleichwohl aber nehmen die Gläubigen schon sofort an dieser Freude teil, sie sind „in Abrahams Schoß“; sie sehen, dass Gott ihr Vater ist und dass ihre Hoffnung auf ihn nicht vergeblich war. Auch an andere Worte des Paulus ist zu denken: Solange wir noch in dem sterblichen Leib eingeschlossen sind, wandeln wir in Hoffnung; denn ein Schauen der erhofften Dinge ist uns noch nicht geschenkt – das alles ist uns noch verborgen. Sind wir aber von der Welt abgeschieden, so schauen wir, was wir gehofft haben, und was uns vorher verborgen war, ist uns dann enthüllt (nach Röm 8, 23.24; 2. Kor 5, 7). So sind denn die Gläubigen, wenn sie diese Welt verlassen haben, in Freuden bei Gott; denn sie sehen jetzt, dass sie Glieder Christi sind und deshalb nicht umkommen können, und sie erkennen ihn jetzt viel besser und eindringender als im gegenwärtigen Leben. Die Verworfenen aber sind wie die armen Verdammten, die nur auf die Stunde ihrer Pein und Strafe warten, ihrer Verdammnis aber schon gewiss sind. Darum heißt es auch: „Gott hat die Engel, die gesündigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis zur Hölle verstoßen“ (2. Petr 2, 4), bis die allerletzte Beschämung über sie kommt, die sie bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus erwartet. Nun aber ist die Schrift sehr zurückhaltend in ihren Aussagen über das andere Leben, weil wir uns sofort auf allerlei törichte und neugierige Fragen stürzen. Die Leute wollen viel lieber wissen, was man im Paradiese tut, als wie man dahin kommt. Gott aber spricht zu uns: Kommet her zu mir! Er zeigt uns auch den Weg zu sich, aber wir achten´s nicht. Es ist zum Verwundern, wie kalt wir sind, wenn es sich darum handelt, dass wir die Mittel brauchen, um ihm nahe zu kommen; aber allerhand Fragen stellen, das mögen wir: Wie steht es hiermit? Wie steht es damit? Wir möchten wissen, was Gott uns verbirgt; denn er will uns die himmlischen Dinge jetzt nur stückweise erkennen lassen. Darum wahr die Heilige Schrift auch solche Zurückhaltung in diesen Dingen: wir sollen uns nicht mit solchen spitzfindigen und unnützen Fragen beschäftigen, sondern uns genügen lassen an dem, was uns zu wissen wirklich nötig ist.

Gleichwohl müssen wir das eine festhalten: Nicht für alle gibt es im Tode Ruhe. Freilich werden alle, auch die Gottlosen, von der Not und Last des gegenwärtigen Lebens befreit; ihre Qual aber besteht in der Gewissheit, dass Gott ihr Richter ist, von dem sie keine Gnade zu erwarten haben; denn sie wissen, dass ihre Strafe vor der Tür steht und dass sie in den Abgrund der Hölle müssen. Sie sind vor Gottes Gericht gefordert und ihrer Schuld überführt, darum quält sie eine Unruhe, die alle Not und Qual dieser Welt übersteigt.

Kinder Gottes müssen ihr Kreuz mit Geduld tragen, obschon sie Gott eine Zeitlang hat züchtigt. Das weiß Hiob ganz gut, aber es steht ihm doch nicht so fest, dass er gegen alle Anfechtung gewappnet wäre; denn er fährt fort:

Warum doch gibt er Licht den Mühseligen? Und das Leben denen, die traurigen Herzens sind? Die nach dem Tode sich sehnen, doch er kommt ihnen nicht? Die nach ihm suchen eifriger als nach Schätzen? Sie würden fröhlich und glücklich sein, sie würden große Freude haben, wenn sie das Grab fänden. Hiob erkennt nicht, dass Gott guten Grund hat, die Menschen in vielerlei Bekümmernis zu versenken; so schlecht es ihnen hienieden auch gehen mag, Gott ist dennoch gerecht. Straft und drängt er uns auf mancherlei Weise, so dürfen wir ihm doch nicht den Prozess machen, etwas unter dem Vorwand, er halte uns hier wider unser Willen fest und wir schmachteten hier zeitlebens im Gefängnis. Wir dürfen deswegen nicht unwillig werden. Das hat Hiob nicht genügend bedacht. Ist es aber einem so vortrefflichen Manne widerfahren, dass er gegen Gott verbittert wird und sich gegen ihn aufbäumt, so müssen wir desto mehr daran festhalten, dass Gott uns niemals verlässt. Das ist die rechte Arznei: wir müssen den getreuen Gott anrufen, dass er gnädig mit uns sei und dass wir uns ja nicht so verwirren lassen und denken: Ich weiß nicht, was ich tun soll; mich an Gott zu wenden, hat gar keinen Zweck. Wir müssen daran festhalten, dass unsere Seligkeit uns immerwährend zugesichert ist. Dann werden wir auch nicht mehr fragen: Warum behält Gott die hier, die von Herzen bekümmert sind? Wir sehen ja, warum er´s tut; Gründe genug hat er, die Menschen zu züchtigen. Die Zahl unserer Sünden ist ja unermesslich. Wir groß ist unser Stolz und unsere Vermessenheit! Deshalb muss uns Gott demütigen. Wie sind wir so kalt, wenn wir seine Hilfe suchen sollen! Darum muss er uns dazu erwecken. Und bedarf nicht auch unser Glaube der Bewährung? Sind das nicht Gründe genug, uns hier zu behalten und unser ganzes Leben mit Mühsal, Bekümmernis, Angst und Qual zu erfüllen?

Wenn Hiob nun von solchen redet, die große Freude haben würden, wenn sie das Grab fänden, so rechnet er sich selbst auch zu dieser Zahl, wie wir sehen werden. Das ist ein Zeichen seiner Schwachheit und Mangelhaftigkeit; denn es steht keinem Gläubigen zu, Widerwillen zu haben und sich den Tod zu wünschen. Eins freilich könnte es geben, weshalb wir uns den Tod wünschen möchten, das ist der Gedanke: Hier sind wir in der Knechtschaft der Sünde gefangen, wir können deshalb Gott nicht in der Freiheit dienen, wie wir es wünschten, sondern sind voller Gebrechen und Sünden. Da mögen wir wohl seufzen und Gott bitten, er wolle uns bald von dieser Welt nehmen – aber nicht in dem Sinne, als hassten wir unser Leben, sondern wir sollen unser Los geduldig tragen und abwarten, bis Gott uns frei macht. In diesen Grenzen hält sich auch Paulus Röm 7, 24.25. Er ruft wohl aus: „Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen aus dem Leibe dieses Todes?“ Aber er fügt hinzu: „Ich danke aber Gott durch Jesus Christus, unsern Herrn.“ Einerseits nennt er sich elend und unglücklich, und er möchte von der Welt erlöst werden, gleichwohl aber gibt er sich zufrieden; denn er weiß ja, dass Gott ihn erhält, und trotz seines armseligen Loses weiß er: Gott wird ihn niemals verlassen; daran lässt er sich genügen.

Hiob aber wünscht sich den Tod, nicht weil er ein armer Sünder ist und nicht zu der Vollkommenheit gelangen kann, nach der uns alle verlangt, nein, unter dem Druck seines Elends ist er unwillig geworden; darum wünscht er sich den Tod. Wenn sich einer mit Fleiß selbst erforscht, so mag er wohl sagen: „Mein getreuer Gott, es steht gar jämmerlich mit mir, wann werde ich wohl einmal erlöst? Denn ich muss die Sünde in mir tragen, und wenn sie auch in mir nicht herrscht, so wohnt sie doch in mir. Was ist aber die Sünde anders als des Todes Zepter, wodurch er über uns herrscht? Ich bin des Satans und des Todes Knecht. Mein Gott, muss ich denn immer ewig in dieser Schwachheit schmachten?“ Solch Seufzen steht einem Christen wohl an, dass er möchte aus seinem Gefängnis erlöst werden. Wollen wir also trauern, so lasst uns trauern nicht über Frost und Hitze, Armut und Krankheit, sondern lasst uns denken an unsere Sünden.

Wünschen wir uns also den Tod, so darf das nur aus gutem Grunde geschehen; dabei aber müssen wir Maß halten. Unser Wünschen muss sich nach dem Wohlgefallen Gottes richten. Von daher wird ein so leidenschaftliches Verlangen, wie wir es bei Hiob finden, immer auf das rechte Maß beschränkt. Der hl. Paulus spricht zu den Philippern (1. 23.24): „ Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre; aber es ist nötiger, im Fleisch zu bleiben um euretwillen“; Gott braucht mich noch, will er sagen, zum Aufbau eures Glaubens, deshalb füge ich mich ihm. Dann fährt er fort: „Und in guter Zuversicht weiß ich, dass ich bleiben und bei euch allen sein werde, euch zur Förderung und Freude des Glaubens“ (25).

Sie hätten große Freude, wenn sie das Grab fänden. Das ist nun wieder recht grob geredet und kommt aus einem ganz zerrütteten Empfinden, ohne Maß und Ziel: er meint, dass wir im Grabe völlig zugrunde gingen. So tief ist er gefallen, und doch ist es kein tödlicher Fall; er ist nur halb gestürzt, und Gott hat ihn hernach wieder aufgerichtet. Nichtsdestoweniger ist diese Schwachheit Hiobs zu verdammen; er ist von seiner Traurigkeit so zerschlagen, dass er von der Güte Gottes nichts mehr schmeckt, um sich auch nur ein wenig daran zu erquicken. Es muss uns immer gewiss bleiben, dass es uns gut ist, wenn wir in dieser Welt festgehalten werden. Warum? Gott will an uns sich verherrlichen, unser Glaube soll bewährt werden, wir sollen ihn anrufen und bekennen, dass er immer unser Vater ist, auch wenn er uns mit Trübsal heimsucht, und auf diese Weise will er uns zum ewigen Leben vorbereiten. Die Erfahrung dieser väterlichen Güte soll uns allezeit Mut machen zum Verlangen nach Gott; wir dürfen uns nur nicht selber den Zügel locker lassen zu einer Maßlosigkeit, wie wir sie bei Hiob sehen. Wir müssen lernen, alles ihm anheim zu stellen und fest an ihm zu hangen: „Herr, es ist wahr, mein Leben ist voll Gebrechen; aber du weißt, was mir widerfahren soll, du hast es zuvor bestimmt, deshalb gebe ich mich in deine Hand. Sorgen habe ich genug, die mich plagen könnten, aber ich schütte sie in deinen Schoß; wenn ich nur weiß, ich stehe unter deinem Schutz und sichern Geleit, so bin ich zufrieden.“ Dann haben wir ein gutes Fundament, auf dem wir fest stehen, und darauf können wir standhaft bleiben in unserer Berufung und Gott nach seinem Willen dienen unser Leben lang.

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