Calvin, Jean - An den Herrn de Richebourg.

Nr. 67 (C. R. – 295)

Calvin, Jean - An den Herrn de Richebourg.

Die beiden Söhne des Adressaten, Louis und Charles, waren die Schüler Claude Ferays, und Louis starb gleichzeitig mit seinem Lehrer an der Pest (vgl. 65).

Trostbrief beim Tod eines Sohnes.

Als ich zuerst die Nachricht vom Tode des Magisters Claude und Ihres Sohnes Louis erhielt, war ich so erschreckt und bedrückt im Gemüt, dass ich mehrere Tage nicht anders konnte als weinen. Und obwohl ich mich an der Gegenwart Gottes etwas stärkte und mich tröstete an der Hilfe, die er uns im Unglück bietet, so kams mir vor den Leuten doch vor, als sei ich nicht mehr ich selbst. Wahrhaftig, zu alle meinem gewohnten Tun war ich nicht mehr fähig, wie wenn ich selbst halb tot wäre. Es betrübte mich, einen so guten, treuen Freund verloren zu haben, jetzt da ich ihn nötiger hätte als je; denn Claude war ein Mann, mit dem ich so vertraulich stand, dass es nicht möglich wäre, zwei Leute zu finden, die besser zusammen stimmten als wir beide. Aber es ergriff mich auch Trauer und Schmerz, dass ein Knabe, wie Ihr Sohn, auf den wir solche Hoffnung setzten, uns entrissen wurde und weggenommen, als er eben eintrat in die Blüte seines Jugendalters. Denn ich liebte ihn wie einen Sohn, und dafür ehrte er mich seinerseits wie einen zweiten Vater. Ja noch mehr, diese bittere Trauer hatte zur Genossin große Sorge und Angst im Gedanken an die, die uns noch gelassen wurden in diesem Leben. Ich hörte, unser Hauswesen sei in voller Auflösung, die einen hierhin zerstreut, die andern dorthin. Die Gefahr für Malherbe betrübte mich höchlich teils um seinetwillen, teils weil sie mich auch an die andern zu denken mahnte. Es fiel mir ein, wie entsetzlich niedergeschlagen und bekümmert meine Frau sein müsse. Aber vor allem hatte ich stets unsern lieben Sohn Charles vor Augen. Denn da er gut geartet ist und immer gegen seinen Bruder und seinen Lehrer nicht nur eine natürliche Liebe, sondern auch geziemende Ehrerbietung gehabt hat, so ist jedenfalls das arme Kind in Tränen zerflossen vor Angst. Nur etwas tröstete mich ein wenig, dass mein Bruder mit ihm zwar, von dem er, wie ich hoffe, rechten Trost im Unglück erhalten hat. Doch durfte ich auch daran gar nicht denken, ohne dass mir in den Sinn kam, dass auch diese Beiden der Gefahr noch nicht entronnen seien. Bis ein zweiter Brief an mich kam des Inhalts, Malherbe sei krank, doch ohne Todesgefahr, Charles und mein Bruder samt meiner Frau und den Andern aber wohl, blieb ich also wie erdrückt von Trauer und Sorge, abgesehen, wie ich schon sagte, davon, dass ich, um nicht ganz zu unterliegen, mich hielt und stärkte an der Gegenwart des Herrn durch Gebet und fromme Betrachtungen, die er uns in seinem Wort bietet. Ich erzähle Ihnen das alles, damit die Gründe und Ermahnungen, mit denen ich Sie jetzt trösten möchte, bei Ihnen auch das nötige Gewicht haben, damit Sie nicht etwa denken, mir sei es leicht, standhaft und tapfer zu sein, wenn es sich um die Trübsal eines Andern handelt. In der Tat, ich will nicht meine Festigkeit herauskehren, wenn Andre leiden, sondern da mir Gott in seiner besondern Güte die Gnade geschenkt hat, mich wenigstens zum Teil frei zu machen oder mich zu erleichtern von der Trübsal und dem Schmerz, die ich gleich wie Sie empfand, so will ich Ihnen, soweit ein Brief und zwar ein kurzer Brief es vermag, die Mittel mitteilen, die ich als sehr wohltuend in solchem Kummer befunden habe. Obwohl ich dabei wohl weiß, dass ich Rücksicht nehmen muss auf die Trauer, die Sie in diesem Fall empfinden müssen, so darf ich mich doch daran erinnern, dass ich an einen ernsten, gereiften und standhaften Mann schreibe. Denn ich weiß wohl, wie gut Sie ausgerüstet sind mit dem festen Entschluss, Trübsal geduldig zu tragen und stets recht fest zu bleiben. So will ich Ihnen nicht die gewöhnlichen Trostgründe anführen, die man gewohnheitsmäßig vorbringt unter Leuten von Bildung und Ansehen nach der Welt, nämlich dass sie nicht beweinen sollen den Tod dessen, den Sie als sterblich geboren wussten, dass Sie bei diesem traurigen Ereignis den tugendhaften Mut und die Seelengröße zeigen sollen, wie Ihr schon von Natur hervorragender und durch die Kenntnis vieler Wissenschaft gebildeter Geist es fordert, wie es auch Ihr Alter und Ihre große Erfahrung in manchen Lebenslagen, kurz der ganze gute Ruf, in dem Sie stehen, mit sich bringt. Ich unterlasse es, sage ich, Ihnen diese Gründe und andere ähnlicher Art anzuführen. Denn es gibt einen sichern und festen Trost, an dem Sie und die in gleicher Lage sind wie Sie festhalten müssen ganz und gar. Der geht hervor aus dem innerlichen Bewusstsein der Kenntnis Gottes, das Sie, wie ich weiß, in reicher Fülle besitzen. Das ists in einem Wort, was Sie tun müssen: Ihren Sinn auf die Gedanken richten, die unser guter Meister uns oft genug und immer wieder dartut in der Schule wahren Glaubens. Es wäre ja gar nicht nötig, dass ich Ihnen davon eine Beschreibung mache; sie sind Ihnen so vertraut und wohlbekannt wie mir. Und doch glaube ich, dass, nach der wahren Gottesfurcht, die in Ihnen ist, und nach der Liebe, die Sie mir gnädig entgegenbringen, Sie doch vielleicht recht zufrieden sind und es wohl aufnehmen, auch in meinem Brief zu finden, was Sie sich wohl selbst zur Genüge sagen, ohne dass man es Ihnen zu zeigen braucht. Der Herr hat den Sohn zu sich zurückgenommen, den er Ihnen gegeben und gleichsam zur Bewahrung Ihren Händen anvertraut hat. Da verlieren ihre Macht und fallen hin die leeren, ungeschickten, unvernünftigen Klagen, die man hört aus dem Mund törichter Leute: O blinder Tod! O ungerechtes Schicksal! O schreckliches Unglück, unvermeidlich und widerwärtig! O grausames Geschick! Der Herr, der ihm bestimmt hat, für eine gewisse Zeit seinen Aufenthalt zu nehmen in diesem Leben, hat ihn nur zurückgerufen. Wenn wir hören, dass der Herr etwas getan hat, so wollen wir doch je und je denken, dass es nicht blindlings geschehen ist, noch zufällig, noch durch Schicksalsfall, noch aus irgendeiner andern Ursache, als durch seinen Willen, durch den er nichts anderes anordnet und tut, als was ihm nicht nur recht und billig, sondern auch gut für uns und unser Heil erscheint. Wo aber Geradheit, Gerechtigkeit und Billigkeit ist, da ist es nicht erlaubt, dagegen anzukämpfen oder zu widersprechen. Wenn aber mit der Billigkeit unser Nutzen verbunden ist und sich ihr zugesellt, wie undankbar wäre es da, nicht friedlich und in Sanftmut alles hinzunehmen, was nach dem Wohlgefallen unsres Vaters ist. Freilich bietet schon allein die Vorsehung Gottes an sich selbst den Gläubigen genug, ja reichlich und in aller Fülle Stärkung und Erleichterung, mag ihnen widerfahren, was will. Denn nichts raubt uns mehr die Kraft und schlägt unsern Geist nieder, als wenn wir uns in Klagereden ergehen, in den Fragen: Warum gings so? Warum nicht anders? Warum gerade hier so? Solche Worte könnte man sagen und hätte Grund dazu, wenn von unsrer Seite ein Fehler vorläge und wir unsere Pflicht versäumt hätten; haben wir aber dabei nichts Unrechtes getan, so kommen solche Klagen nicht in Betracht. So ists also Gott, der den Sohn zurückforderte, den er uns anvertraut, damit wir für ihn sorgten, aber unter der Bedingung, dass er stets sein Eigentum bleibe. Er nahm ihn wahrlich zurück, einerseits weil es dem Knaben nützlich war, zu scheiden von der Welt, andrerseits weil es Ihnen gut war, dass er Ihnen genommen wurde, und es ein Mittel für Sie war, seis sich zu demütigen, seis zu bewähren, was das heißt, Geduld haben. Wenn Sie es jetzt noch nicht verstehen können, dass es Ihnen so gut und nützlich war, so soll Ihr erstes sein, Gott zu bitten, dass er es Ihnen zeige, und selbst wenn er es Ihnen verbirgt, um sie noch mehr in Trübsal zu üben, so müssen Sie ihm doch die Ehre geben und glauben, dass er weiser ist, als unser mangelhaftes Verständnis es erfasst. Wenn Sie nun in Gedanken an Ihren Sohn erwägen, wie schwer es ist, in unsrer bösen Zeit bis ans Ende den ganzen Lebenslauf gut zu führen, so werden Sie ihn selig preisen, dass er früh davon befreit wurde, bevor er durch viele Gefahren gehen musste, die nicht fern waren und an ihn gekommen wären in dem Alter, in dem er stand. Denn es ist, wie wenn einer aus einem von wilden Winden und gefährlichen Stürmen aufgeregten Meere unerwartet in den sichern Hafen gelangt, bevor er weit hinausgetrieben war ins offene Meer. Denn langes Leben ist eine solche Gabe Gottes, dass wir nicht sagen können, wir verlören etwas, wenn wir nach wenig Jahren schon heimgenommen und in ein besseres Leben versetzt werden. Übrigens da der Herr selbst, der unser aller Vater ist, gewollt hat, dass Louis Ihr Sohn sei, so hat er Ihnen in seiner unbegrenzten Freigebigkeit die Gnade verliehen, noch vor Ihres Sohnes Tod die schöne Frucht Ihrer Erziehung an ihm sehen zu dürfen. Er hat, sage ich, Ihnen diese Gnade gegeben, damit Sie wissen, dass Sie teilhaben an seiner Verheißung, die sagt: ich will dein Gott sein und der Gott deines Samens. Louis ist von seiner Kindheit an, nach der Fähigkeit seines Alters, unterrichtet worden in guter Wissenschaft. Darin hatte er schon solche Fortschritte gemacht, dass er uns Anlass gab, große Hoffnungen für die Zukunft zu hegen. Seine Sitten und sein Benehmen waren so, dass alle guten Leute ihre Freude daran hatten. Geschah es ihm einmal, dass er in etwas fehlte, so ließ er sich nicht nur ermahnen und zurechtweisen, sondern er zeigte sich auch empfänglich und gehorsam gegen das, was man ihm vorhielt. Freilich zeigte sein Charakter gelegentlich Spuren eines heftigen Geistes, aber nicht etwa, dass es zu Trotz gekommen wäre. So konnten diese Erschütterungen seines Gemüts, die etwas zu weit gingen, immer gleich ohne Schwierigkeit unterdrückt werden. Was wir aber am höchsten schätzen müssen, - er war so durchdrungen vom ersten Erkennen der wahren Frömmigkeit, dass er wirklich ein Verständnis für den rechten Glauben und in seinem Herzen eine echte Gottesfurcht hatte. Solch außerordentliche Gnade Gottes gegen unsern Spross muss wahrlich mehr Kraft haben, unsern bittern Schmerz um seinen Tod zu lindern, als dieser Tod selbst hat, uns zu erdrücken in Trauer. Was mich angeht, so hätte ich ja jetzt nichts von Schmerz gespürt über den Tod von M. Claude und Louis, wenn nicht diese unsere Kinder sich aufgemacht hätten, nach Straßburg zu kommen. Und doch könnte mich das große Leid, das ich um beide trage, nie dazu bringen, mit Reue an den Tag zu denken, da sie, mehr gelenkt von Gottes Hand, als geführt vom eigenen Willen, von mir in Freundschaft aufgenommen wurden; in eine Freundschaft, die nicht nur bis ans Ende standhielt, sondern auch wuchs, zunahm und stärker wurde von Tag zu Tag. So freue ich mich also, dass sie, so wie sie gewesen sind, mit mir gelebt haben. Und da sie nun sterben mussten, so freue ich mich doch, dass sie bei mir gestorben sind, wo sie doch friedlich und in guter Ruhe ihre Seele in die Hände Gottes haben befehlen können, und dass ihnen nicht widerfahren ist, da zu sterben, wo die Zudringlichkeit derer, die ihnen hätten helfen müssen, ihnen mehr Leid und Böses getan hätte als der Tod selbst. Denn nun sind unter frommen Ermahnungen und in beständiger Anrufung des Namens Gottes ihre gläubigen Seelen von dieser armen Erde hingegangen, froh ihrer Vereinigung mit Christo. Ich wollte nicht einmal jetzt frei sein von all der Traurigkeit, um den Preis, dass ich sie nie gekannt hätte. Denn ich hoffe, dass ich bis ans Ende eine heilige, ja sogar süße und angenehme Erinnerung an sie festhalte. Aber Sie werden fragen, was nützt es mir, dass mein Sohn ein Knabe war, der das Größte hoffen ließ, nun, da er mir in der Blüte seiner Jahre geraubt wurde? Das wäre ja, wie wenn Christus durch seinen Tod nicht wohl verdient hätte, zu herrschen über Lebendige und Tote! Wenn wir doch zu ihm gehören, wie wir sollen, warum sollte er nicht Macht haben über uns im Leben und im Tod? Wie es auch nun sei, dass nach Ihrer Meinung oder nach meiner, Ihr Sohn nur kurze Zeit gelebt hat, so muss es uns doch genügen, dass er den Lauf vollendet hat, den ihm der Herr bestimmt hat. Doch wollen wir nicht denken, dass er gebrochen sei noch in der Blüte, da er doch für den Herrn zur Reife gekommen ist. Denn wir müssen sagen, alle die sind zur Reife gekommen, die der Herr heimholt von hier, wenn wir nicht etwa ihn anklagen wollen, er nehme unüberlegt einen vor der Zeit weg. Das ist von allen wahr, aber von Louis ists ganz gewisse und richtige Rechnung. Denn so alt ist er geworden, dass er mit wahrem Zeugnis bekräftigen konnte, er sei ein Glied Christi. Nachdem er solche Frucht getragen, erlosch sein Leben, und er ward uns genommen. Vielmehr er ist aus diesem dahineilenden und schwindenden Schattenleben aufgenommen in die wahre Unsterblichkeit. Glauben Sie nicht, Sie hätten den verloren, den Sie in der seligen Auferstehung, im Gottesreich wieder bekommen werden. So haben die Beiden gelebt, so sind sie gestorben, dass ich nicht daran zweifle, dass sie beim Herrn sind. So wollen auch wir wandern, dass wir zu dem Ziel kommen, das sie erreicht haben. Daran wollen wir nicht zweifeln, dass Christus einst sie und uns zu untrennbarer Gemeinschaft sammeln wird, einst in dem unvergleichlich schönen Teilnehmen an seiner Herrlichkeit. Hüten Sie sich also, Ihren Sohn zu betrauern als einen Verlorenen, da Sie doch erkennen, dass der Herr ihn bewahrt, dass er ewig der Ihrige bleibe, während er jetzt doch nur provisorisch auf einen Augenblick Ihnen anvertraut war. Keinen geringen Trost muss Ihnen doch auch der Gedanke an das bieten, was Ihnen geblieben ist. Sie haben ja noch Charles, der nach unser aller Urteil so ist, dass jeder sich einen solchen Sohn wünschte. Glauben Sie nicht, dass ich das Ihren Ohren zu lieb sage, oder irgendetwas Ihnen zu lieb übertreibe. Das ist nicht meine Art und Gewohnheit. Ich will also ganz einfach sagen, was ich meine, und was ich auch jedem Fremden sagen würde. Der junge Mann ragt über andere hinaus, erstens an besonderer Frömmigkeit und wahrer Gottesfurcht, die aller Weisheit Anfang ist, dann auch an Feinheit seines ganzen Wesens, angenehmen Sitten und ungewöhnlicher Bescheidenheit und Selbstbeherrschung. Das Lob spende ich ihm nicht etwa nach bloßem Hörensagen; denn ich richtete darauf stets meine Aufmerksamkeit, seine Geistesart ganz zu durchschauen. An Verschiedenheit zwischen den beiden Brüdern habe ich, solange beide lebten, folgendes bemerkt. Louis war von rascher Auffassung, aber Charles übertraf ihn weit in sicherer Erkenntnis und Beurteilung der Dinge. Louis war gewandter, Gehörtes und Gelesenes wiederzugeben; Charles war darin langsamer und scheuer. Louis war bereiter und flinker, seis neue Künste zu erwerben, seis zu irgendeinem lebendigen Handeln; Charles ist bedächtiger, aber ausdauernder. Das brachte ja schon ihre körperliche Anlage mit sich. Louis als Sanguiniker hatte natürlich mehr ein heiteres, munteres Wesen. Charles, der etwas von einem Melancholiker hat, gibt sich nicht mit solcher Leichtigkeit. Dafür hatte er stets mehr Bescheidenheit und Freundlichkeit, die besonders darin wunderbar hervorleuchtete, wie er durch sein ruhiges Hinnehmen die Heftigkeit seines Bruders zu bändigen wusste. Auch ist er ihm weit überlegen in Selbstbeherrschung, fast männlichem Ernst und einer gewissen Gleichmäßigkeit in allen Lebenslagen. Wie viel ein solcher Sohn wert ist, um den Verlust, durch den Sie der Herr nun mit Kummer geschlagen hat, zu erleichtern, können Sie selbst beurteilen und werden es auch selbst tun, um darin gegen Gott nicht undankbar zu sein. Sie werden sagen, es sei aber doch zu schwer, die Vaterliebe so zu verbannen oder zu unterdrücken, dass Sie beim Tod Ihres Sohnes keinen Schmerz empfänden. Das verlange ich von Ihnen auch durchaus nicht, dass es Sie nicht schmerze. Denn solche Lebensklugheit lernen wir in Christi Schule nicht, dass wir die uns von Gott gegebenen menschlichen Gefühle ablegen und aus Menschen Steine werden. Das Alles zielt vielmehr nur dahin, dass Sie Ihrem ganz gerechten Schmerz ein Ziel und Maß setzen; dass Sie wohl weinen, wie es die natürliche Vaterliebe von Ihnen fordert, aber sich nicht ganz der Trauer hingeben. Ich habe mich Ihnen auch nicht deshalb [als Tröster] aufgedrängt, weil ich Ihrer Klugheit, Festigkeit und Seelengröße misstraute, sondern bloß, weil ich meine Pflicht Ihnen gegenüber nicht versäumen wollte. Obgleich mein Brief vielleicht überflüssig ist, - ich glaube es selbst – so halten Sie nach Ihrer außerordentlichen Güte mir meine Sorge zu gut, die vielleicht allzu ängstlich, aber doch verzeihlich ist, da sie aus meiner großen Liebe zu Ihnen kommt. Ich habe auch Melanchthon und Butzer gebeten, meinem Brief auch solche von ihnen beizufügen, weil ich hoffte, es werde Ihnen kein unerwünschter Dienst sein, wenn auch diese Männer Ihnen ein Zeugnis ihres Wohlwollens gäben. Leben sie wohl, hochberühmter und von mir in Gott hochverehrter Herr. Der Herr Christus behüte Sie und Ihr Haus und leite Sie alle mit seinem Geist, bis Sie dahin kommen, wohin Louis und Claude vorausgegangen sind.

Anfang April 1541.

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