Calvin, Jean - An Farel in Neuchatel (331).

Nr. 331 (C. R. – 1571)

Calvin, Jean - An Farel in Neuchatel (331).

Vgl. 327. Die Zürcher warfen in ihrer Antwort den Genfer Pfarrern allzu große Schärfe vor und weigerten sich, einen ihnen unbekannten Angeklagten zu richten. Der Berner Rat verbot den Waadtländer Pfarrern jede Einmischung in den Handel. Weggelassen ist eine Empfehlung.

Vom Verhalten der Zürcher und Berner in Bolsecs Sache.

- - - Ich habe mich neulich über die Basler beklagt und nun verdienen sie noch Lob gegenüber den Zürchern. Lieber Farel, ich kanns kaum sagen, wie mich dieser Mangel an Anstand ärgert. Muss denn unter uns weniger freundliches Zusammenhalten sein als unter den Tieren des Waldes? Es schadete ja nichts, wenn wir nicht ringsum Feinde hätten. Wenn aber jetzt drei oder vier Kirchen, miteinander in die Enge gedrängt, sich untereinander nicht anerkennen, so ist das doch zu wunderlich und erstaunlich. Mehr als schmählich ist aber erst das, dass Edikte herum geboten werden, die allen Brüdern aus unserer Umgebung verbieten, etwas mit uns gemein zu haben, und nicht einmal an die Pfarrer selbst zu schreiben, hat sich der Rat herbeigelassen, sondern zu größerm Schimpf hat er sie durch die Landvögte versammeln und es ihnen so mitteilen lassen.

Wenn dir die gemeinsame Antwort der Zürcher missfällt, wisse, dass, was Bullinger mir persönlich schrieb, nicht besser ist. Doch du kannst das besser beurteilen, wenn du es selber liesest. Wenn er unsere großen Nöte so hochmütig verachtet, so brauche ich mich billigerweise auch nicht um seine Kleinigkeiten kümmern. Verzeih also, wenn dein Wunsch, ich möchte Bullingers Buch übersetzen, nicht erfüllt wird. Lebwohl, liebster Bruder. Der Herr Jesus leite und schütze dich stets samt deinen Brüdern und der Kirche. Grüße Christophe und die andern von mir. Michel bleibt bis Ende der Woche hier.

Genf, 8. Dezember 1551.
In Treue Dein
Johannes Calvin.

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