Brousson, Claude - Aus einem Brief an den Marshall Baville

Brousson, Claude - Aus einem Brief an den Marshall Baville

…Wenn ich mich vor den zuständigen und unverdächtigen Richtern vereidigen könnte, dann könnte ich mühelos meine Unschuld aufzeigen. Man behandelt mich als einen Verrückten und als einen Störer der öffentlichen Ruhe. Aber es ist nun einmal so, daß alle Diener Gottes in dieser Weise behandelt worden sind. …

Ich bin kein Störenfried der öffentlichen Ordnung; ich will nur ein treuer Diener Gottes sein und arbeite an der Unterweisung, am Heil, und am Trost seines tiefbetrübten Volkes mit. …

Ich nehme Gott zum Zeugen, daß ich weder auf einen direkten oder indirekten Rat oder Befehl einer ausländischen Macht nach Frankreich zurückgekommen bin. Nein, das ist einzig und allein darum geschehen, weil der Heilige Geist mich in meinem Gewissen bewegt hat….

Der Staat hält sich noch mit Pracht aufrecht, weil er all seine Streitkräfte einsetzt; aber durch diesen Einsatz zehrt er sie auf. Das Königreich rechnet mit der Gewalt, aber die auf der Gewalt ruhenden Dinge sind nicht von langer Dauer … Man kann nicht sagen, daß wir keine aufrichtigen Gläubigen seien. Wir dienen nicht vergänglichen Geschöpfen, sondern dem ewigen und lebendigen Gott, dem Schöpfer Himmels und der Erde. Wir setzen unser ganzes Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes des Vaters und auf die Gnade seines Sohnes Jesus Christus und auf den heilsamen Beistand des Heiligen Geistes. Um diesen großen Gott handelt es sich, dessen Furcht ich immer vor Augen habe und dessen Wort ich seit meiner Kindheit unaufhörlich nachsinne …

Darum bitte ich Eure Hoheit, doch endlich mit der Verfolgung eines treuen und unschuldigen Dieners Gottes aufzuhören, der sich unmöglich von den Pflichten seines Amtes entbinden und befreien kann. Wo nicht, so erkläre ich feierlich, wegen eurer Verordnung beim Gericht Gottes Berufung einzulegen, der der König aller Könige und der oberste Richter der ganzen Welt ist. Der Meister, dem ich diene und für den ich schon seit so langer Zeit so mannigfach leide und der mich bis zu dieser Stunde in den Flammen dieser schrecklichen Verfolgung bewahrt hat, wird mich nicht verlassen, auch nicht in der Zukunft und wird mir Gerechtigkeit zuteil werden lassen, wenn es ihm gefällt.

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