Bernhard von Clairvaux - Aus: Homilien vom Hohelied

Bernhard von Clairvaux - Aus: Homilien vom Hohelied

„Wenn Jesus zu mir kommt oder vielmehr in mic, so kommt er nicht im Eifer des Grimms und nicht im Zorn, sondern in der Liebe und im Geiste der Sanftmut, und er eifert um mich mit göttlichem Eifer; denn was ist so göttlich wie die Liebe? Ja, sie ist selbst Gott. Wenn also Jesus in ihr gekommen ist, so kann ich daran erkennen, daß er nicht allein ist, sondern auch sein Vater ist mit ihm gekommen. Mehr als alles macht mir dich liebenswert der Kelch, den du getrunken, mit dem du uns erlöst hast. Diese Tat nimmt mit Recht unsere ganze Liebe in Anspruch, sie ist es, die uns zur Ergebung freundlich lockt und sie gerechter fordert und kräftiger weckt. Viele Mühe hat der Erlöser dabei gehabt, bei der ganzen Weltschöpfung hat er nicht so viel gearbeitet. Da hat er gesprochen und es war da; er gebot, und es stand vor ihm. Aber hier duldet er bei seinen Worten die, welche ihm widersprachen, bei seinen Taten die Auflaurer; bei seinen Qualen die Spötter; bei seinem Leiden Verleumder. Siehe, wie hat er geliebt! Bedenke, daß er bei dieser Liebe nicht vergalt, was ihm gegeben war, sondern daß er zuerst gab; denn wer hat ihm etwas zuvor gegeben, das ihm werde wiedervergolten?“

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