Arnd, Johann - Passionspredigten - Vierunddreißigste Predigt.

Arnd, Johann - Passionspredigten - Vierunddreißigste Predigt.

Am dritten Sonntage in der Fasten, Oculi. Luc. 11, 14-28.

Wir lesen Marci am 9.: Es trat einer aus dem Volke zu dem Herrn Jesu und sprach: Meister, ich habe einen einzigen Sohn, der hat einen sprachlosen Geist, und wo er ihn erwischet, so reißet er ihn und schäumet, und knirschet mit den Zähnen und verdorret. Ich habe mit deinen Jüngern geredet, daß sie ihn austreiben/aber sie können's nicht.

Er aber sprach zu seinen Jüngern: O du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein, und mich mit euch leiden? Bringt ihn her zu mir; und sie brachten ihn. Uno alsbald, da ihn der Geist sah, riß er ihn, und fiel auf die Erde, wälzte sich und schäumte. Und er fragte seinen Vater: Wie lange ist's, daß es dem Kinde widerfahren ist? Er sprach: Von Kind aus. Und oft hat er ihn in's Feuer und Wasser geworfen, daß er ihn umbrächte. Kannst du aber was, so erbarme dich unser und hilf uns. Der Herr sprach: Wenn du glauben könntest; alle Dinge sind möglich dem, der da glaubet. Und alsbald schrie des Kindes Vater mit Thränen, und sprach: Ich glaube, Herr, hilf meinem Unglauben.

Der Herr aber bedrohete den unsaubern Geist und sprach: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir, daß du von ihm ausfährst, und fährst hinfort nicht mehr in ihn. Da schrie er und riß ihn sehr, und fuhr aus, .und war, als wäre er todt, daß auch viele sagten: Er ist todt. Jesus ergriff ihn aber bei der Hand und richtete ihn auf, und er stand auf, und gab ihn seinem Vater wieder.

Das Volk aber pries die Herrlichkeit Gottes, und seine Jünger fragten ihn besonders: Warum konnten wir ihn nicht austreiben? Der Herr sprach: Um eures Unglaubens willen. Diese Art kann nicht ausgetrieben werden, denn durch Fasten und Beten.

Dies ist eine klägliche Historie, darin wir hören, wie der böse Geist diesen Knaben von Kindheit auf besessen und gepeiniget. Denn weil Gott sich aus der Kinder Munde ein Lob zugerichtet, so hat der böse Geist Gottes Werk in ihm verhindern wollen. Kläglich ist's, daß der böse Geist das arme Kind oft in's Feuer und Wasser geworfen, daß er's umbrächte.

Da sehet nun den Mordgeist, was der Satan im Sinne hat; darum wachet und betet. Tröstlich aber ist's, weil der Herr zu des Kindes Vater spricht: Wenn du glauben könntest; alle Dinge sind möglich dem, der da glaubet. Darauf spricht er: Ich glaube, lieber Herr, hilf meinem Unglauben.

Da sehet, wie der Herr den schwachen Glauben nicht verwirft, das glimmende Döchtlein nicht auslöschet; und lehret uns hier eine heilsame Arznei wider den Teufel, nämlich Fasten und Beten. Eben das lehrt uns das heutige Evangelium auch: In Christo ist die rechte allgemeine Arznei des ganzen Menschen, Leibes und der Seele. Christus ist das rechte Licht, darum erleuchtet er die leiblichen und geistlichen Augen. Er ist das Wort des Vaters; darum macht er die sprachlose Zunge reden; er öffnet uns die Ohren, denn er ist der gehorsame Knecht Gottes. Daher heißt dieser Sonntag Oculi, daß wir die Augen unsers Herzens gen Himmel aufheben sollen, nach dem 25. Psalm: Meine Augen sehen stets zu dem Herrn, denn er wird meinen Fuß aus dem Netz ziehen, das ist, aus des Teufels Netz.

Wir wollen diese zween Theile handeln:

1. Wodurch es der Mensch verursache, daß ihn der böse Feind besitze geistlich oder leiblich.

2. Die Arznei wider diese große Krankheit, und diesen elenden Jammer, wenn der Satan das Bild Gottes zerbrochen und die Leute an Leib und Seele blind, taub und stumm gemacht. Gott wolle unsere Seele erleuchten, daß sie vom Geist der Finsterniß nicht verfinstert werde, und die Ohren unseres Herzens eröffnen und bewahren, daß sie von dem tauben Geist nicht verstopfet werden, und uns unsere Zungen lösen und behüten, daß sie nicht von dem sprachlosen Geist gebunden werden, durch Christum. Amen.

I. Wodurch es der Mensch verursache, daß ihn der böse Geist besitze.

Es ist dies Evangelium ein rechter Trauerspiegel, darin wir die Grimmigkeit des hellbrüllenden Löwen, des leidigen Teufels, wider uns arme elende schwache Menschen sehen, welche der Teufel Tag und Nacht zu verschlingen suchet. Denn wie ein hungriger Löwe nach dem Raub brüllet, also hungert, ja brüllt der Teufel nach den Menschen und sonderlich nach ihrer Seele. Es ist keine andere Creatur auf Erden, nach welcher der Teufel so hungert; denn es hat keine Creatur eine unsterbliche Seele, als der arme Mensch. Vor den Engeln fürchtet er sich, denn die sind ihm zu stark, wie Offenbarung 20 stehet, daß ein Engel den Satan an eine Kette bindet. Aber der arme Mensch, weil er Fleisch und Blut ist, muß herhalten. Wo sich aber der Mensch vorstehet und nur Gottes Wort bewahret, so ist er sicher.

Wiewohl nun die leibliche Besitzung sehr schrecklich ist, so ist doch die geistliche Besitzung viel schrecklicher und gefährlicher, und weil so großer Jammer von wenig Leuten recht verstanden wird, darum verhängt Gott der Herr bisweilen die leibliche Besitzung, daß sie ein Spiegel der geistlichen Besitzung sei. Wie viele Leute sind inwendig im Herzen und in der Seele, in Gedanken und im Verstande besessen! Denn alle äußerlichen Strafen und Plagen bedeuten etwas Geistliches und Innerliches, und sind lebendige Bußpredigten, daß Alles, was der Leib leidet, eine Besserung der Seele sein soll.

Also hat nun der Teufel diesen Menschen stumm, taub und blind gemacht, Matth. 12, dazu leiblich besessen. Ist unser Aller Spiegel der geistlichen Besitzung. Hiermit wird die Gewalt des Teufels beschrieben, und ist immer einer stärker als der andere, hat sein Reich in der ganzen Welt. Darum nennet ihn der Herr den Fürsten dieser Welt. Dies Reich mit seinen Unterthanen streitet stets wider das Reich Christi. Der Teufel ist ein starker Gewappneter, groß Macht und viel List sein grausam Rüstung ist, bewahret seinen Pallast fest, und hat an allen Orten seine Werkzeuge, welche er auf mancherlei Weise besitzt. Etliche sind Spötter, Unfläter, grimmige Tyrannen. Die leibliche Besitzung bildet uns die verborgene geistliche Besitzung vor. Denn, wenn wir einen besessenen Menschen sehen, so hören wir, wie er spottet und lästert. Hörst du nun solchen Spötter und Lästerer, so denke daran, was für ein Geist in ihm wohnet. 2. Sehen wir an den Besessenen grausamen Grimm und Zorn. Siehest du nun einen solchen grimmigen Tyrannen, so gedenke, was für ein Geist in ihm wohnet. 3. Sehen wir an den Besessenen große Unsauberkeit. Ziehest du einen solchen Unflat, so gedenke, aus welchem Geist er redet. Das glaubt die Welt nicht und meint, das sei ein köstlich Ding; aber, wenn man's recht bedenkt, so ist's der böse Geist; denn, wo Satans Werke sind, da ist er gewiß, Joh. 8. Der Teufel ist ein unsauberer Geist, das stehet man an allen Unflätern, ist unverschämt, läßt sich nicht leicht abweisen.

Solches verursacht nun der Mensch erstlich dadurch, daß er Gottes Wort verlässet, welches uns im heutigen Evangelio damit Vorgebildet ist, daß dieser arme Mensch taub ist. Der Satan hat ihm die Ohren verriegelt, daß er Gottes Wort nicht hat hören können; denn durch und mit Gottes Wort kommt Gott in unser Herz, Joh. 14, Eph. 3. Durch den Glauben, so aus dem Worte kommt, wohnet Christus in unsern Herzen. Wenn nun Gottes Geist und Wort von einem Menschen weichet, so weichet Gott selbst. Denn, wer Gottes Wort verläßt, den verläßt Gott wieder. Wie wir davon ein Exempel an Saul haben; da er Gottes Wort verließ, wich Gott von ihm, und ein böser, unruhiger Geist gerieth über ihn, und machte ihn sehr unruhig und verhetzte ihn, David zu tödten. Siehe, welch ein Mordgeist er ist, und endlich brachte ihn der Teufel so weit, daß er in sein eigen Schwert fiel. Das macht, daß er Gottes Wort verlassen, wie Gott zu ihm durch Samuel sprach, 1. Sam. 15: Weil du des Herrn Wort verworfen hast, hat er dich wieder verworfen. Darum, so lieb euch Gott selbst ist, so lieb laßt euch Gottes Wort sein. Werdet ihr das verlieren, so verlieret ihr Gott selbst, und dadurch wird des Menschen Leib und Seele eine Behausung vieler unreinen, höllischen Geister, wie der Herr hier spricht, daß der Satan zu sich nehme 7 Geister, die ärger sind, denn er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie da. Welches vorgebildet ist durch Jerusalem, die Stadt und den Sitz Gottes, welches hernach eine Behausung der unreinen Vögel und Geister worden, wie von Rom Offenb. 18, und von Babel Jes. 13 stehet. Daher saget der Herr hier wohl: Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren. Was kann Seligeres sein, denn Gott bei sich wohnen haben? Darum sehe ein Jeder zu.

2. So verursacht ein Mensch diesen großen Jammer der Besitzung des leidigen Satans durch den Geiz, wenn er sein Herz gar an's Zeitliche hänget; was uns damit vorgebildet ist, daß dieser arme Mensch auch blind gewesen, wie Matth. 12 stehet. Wie nun der Satan diesen armen Menschen leiblich blind gemacht hat, also verblendet er vieler Menschen Herzen durch den Geiz; wie St. Paulus sagt, daß der Gott diese Welt der Ungläubigen Sinne verblendet, daß sie nicht sehen, noch das helle Licht des Evangelii von Christo und seinem Reich bedenken können, welches ewig ist, dagegen diese Welt als ein Schatten verschwindet mir all ihrer Herrlichkeit, 2. Cor. 4. Solche Leute, die nichts denn die Welt im Herzen haben, in ihren Sinnen und Gedanken tragen, die besitzt der Satan entweder leiblich oder geistlich. Denn er ist ein Gott dieser Welt. Aus dieser Ursach versuchte der Teufel den Herrn Christum, ob er ein weltsüchtig Herz an ihm finden möchte, dadurch er ihn von Gott abwenden könnte, da er sprach: Dies Alles will ich dir geben, so du niederfällst und mich anbetest. Ferner, sehet an den Judas. Warum und wodurch fuhr der Satan in ihn? Weil er Gottes Wort verachtete und geizig ward. Darum ist das gewiß wahr: Welche nichts denn irdische Gedanken in ihren Herzen haben, nur irdische Sorge der Nahrung und Traurigkeit der Welt, Geiz und dergleichen, die sind leiblich vom Teufel besessen. Und ist nichts anders, als spreche er zu ihnen: Dies Alles will ich dir geben.

Judas war von dem Teufel besessen und Niemand merkte es ihm an; er behielt seine Vernunft, redete ordentlich, handelte mit den Hohenpriestern, grüßte und küßte den Herrn. Also mögen sich die weltsüchtigen, weltweisen und verstockten Leute, die alles Dichten und Trachten auf's Zeitliche und den Geiz wenden, wohl vorsehen; denn sie thun mit solcher List, solchem Geiz und solchen Ränken nichts anders, denn daß sie den Teufel anbeten. Sie mögen sich so klug dünken, als sie wollen, so ist doch in Wahrheit nichts anders denn der Teufel in ihrem Herzen. Pfui, es ist die Welt nicht werth, daß man soviel Gedanken darauf wenden soll. Darum führet der Satan durch diese Gedanken die Menschen von Gott ab. Und geschieht bisweilen auch, daß ein solcher zweifelmüthiger Mensch leibhaftig vom Teufel besessen wird, wenn die Sorgen und der Zweifel und Unglaube überhand nehmen, das Herz und die Sinne gar zu weit von Gott abwenden. Darum ist es sehr schädlich und gefährlich, wenn ein Mensch immer an das Zeitliche und Weltliche denkt. Denn der Teufel wickelt sich mit in diese Gedanken und innerlichen Sinne, und geht dadurch in's Herz, ja wird durch solche irdische Gedanken nach sich gezogen. Gleichwie Gott in den heiligen Gedanken wohnet, also sind die irdischen geizigen Gedanken Behausungen und Stricke des Satans. Darum vermahnet St. Paulus: Wir sollen unser Herz und unsre Sinne in Christo Jesu bewahren.

Es ist der Mensch in seinen Gedanken und Willen wunderlich von Gott geschaffen, und seine Einbildung ist stark und kräftig, hat eine anziehende Kraft. Gedenket er himmlischer Dinge, so ziehet er Gott und die heiligen Engel nach sich; denn sie nahen sich gern zu einem himmlischen Gemüthe, und also kann man den heiligen Geist durch Bitten und Seufzen erlangen. Gedenket er aber irdischer Dinge, und nichts denn die Welt, so zieht er den Gott dieser Welt nach sich.

Darum lerne ein jeder seine Gedanken und die irdischen Begierden seines Herzens zwingen, singe und bete dafür, auf daß sich der Teufel in seine Gedanken nicht einmische, und sein Herz besitze. Der Teufel erschrickt vor Menschenstimmen, so aus Gottes Wort herrühren, oder zu Gott gerichtet sind. Das ist ihm ein zweischneidig Schwert; darum ist's ihm unleidlich. Denn er ist ein Geist der Finsterniß, führet sein Reich in der Stille mit großer List.

3. So verursacht der Mensch diesen Jammer auch mit seinen leichtfertigen, gotteslästerlichen Reden und Worten, mit Fluchen, Lästern, Schwören, und den Satan im Munde führen, welches ein schrecklich und gefährlich Ding ist; und ist leider dahin gerathen, daß, wenn jetzt ein Mensch den Mund aufthut, so muß der Teufel heraus, daß eher tausendmal der böse Feind genannt wird, als Gott. Weß nun das Herz voll ist, deß gehet der Mund über. Ein guter Mensch bringt etwas Gutes hervor aus dem guten Schatze seines Herzens, sagt der Herr. Daraus ist leicht abzunehmen, was für ein Vogel in einem solchen Neste wohnet.

Und ist uns vorgebildet in diesem armen Menschen, welchen der Teufel stumm gemacht hat, anzudeuten, daß er die, so er besitzt, stumm macht zum Beten und Gott zu loben; ja, daß ein Mensch, wenn er nicht fleißig betet und Gott lobt, zu diesem großen Jammer Ursach giebt. Ja, ein Mensch kann dies Elend mit allen seinen äußerlichen Sinnen, Geberden und Werken verursachen, wenn er sich nicht nach Gottes Wort richtet. Denn der Mund, die Augen und Ohren, sind gleich als Thurm, dadurch viel Böses in's Herz gehet, und viel Aergerniß, ja der Teufel selbst. Der Tod, sagt Jerem. am 9. ist zu unsern Fenstern hineingestiegen. Viel Menschen sind oft leibhaftig vom Teufel besessen worden, die sich in Worten, Werken und Geberden wie Teufel gestellt haben. Man darf dem Teufel nicht nachahmen, oder ihn an die Wand malen, er kommt doch wohl. Wie denn einer einmal dem Teufel, so an die Wand gemalet war, zugetrunken, und er kommt, thut Bescheid und nimmt ihn mit.

Denn sehet an die bösen Reden und Geschwätze des Menschen, wie schädlich ist das der Seele! Wie so manchmal geht dadurch der Teufel in's Herz. Sehet unsre ersten Eltern an, wie hat sich der böse Geist bei ihnen insinuirt durch ein böses Geschwätz. Sehet die ärgerlichen Geberden der Menschen an, wie großen Schaden thun die der Seele! Denn der Teufel ist so listig, daß er tausend Wege versucht, ob ihm einer gelinge.

Sehet das Exempel Davids und Bathsebas an. Dies Weib badet in ihrem Garten, diese Gelegenheit nahm der Teufel in Acht, und gab dem David ein, daselbst zu spazieren. Was folget darauf? Mord und Ehebruch. Darum spricht der Herr, daß der Satan sobald nicht abläßt, sondern 7 Geister zu sich nimmt, die ärger sind, denn er selbst. Einer reizet den Menschen zur Unzucht, der andre zur Hoffart, der dritte zum Geiz, der vierte zum Zorn und Rachgier, der fünfte zum Neid, der sechste zur Wollust, der siebente zur Lüge, auf daß, obwohl der Mensch sich vieler bösen Geister erwehret, doch einer unter ihnen sei, der ihn fange. Und gehet dem Menschen gleich als einem Vogel, wenn er gleich nur an dem geringsten Federlein kleben bleibet, so ist er doch gefangen mit dem ganzen Leibe. Also, wer in ein Laster geräth, deß Seele ist vom Teufel gefangen, es sei denn auch seiner Meinung nach so gering, als es wolle. Auf welche Meinung St. Jacobus spricht, wenn einer das ganze Gesetz gehalten hätte, und wäre in einem brüchig, sei er an dem ganzen Gesetz schuldig.

Wiewohl nun der Mensch nicht meinet, daß es so gar gefährlich um ihn stehe, wenn er gleich in diese und jene Sünde verwilliget, und nicht meinet, daß er darum vom Teufel gefangen sei, sondern es stehe gar wohl um seine Sache, locket wohl auch noch andere herzu, so gehet's ihm doch gleich wie dem Vogel; ehe er weiß, daß er im Garn gefangen, ist er lustig und lieset die Lockspeise auf. Aber, wenn er wieder da davon fliegen will, so erfährt er's, daß er gefangen. Also geht's mit dem Menschen auch, wenn das Gewissen erwacht, und das Besinnen kommt, so fühlt er, wie ihn der Teufel gefangen, und wie große Mühe und Arbeit es hat, ehe er von des Teufels Stricken wieder los werden kann. Sonderlich wenn sich ein Mensch, wie denn leider oft geschieht, dem Teufel gar ergiebt. Denn der Satan verläßt sein Haus so leicht nicht, man muß es ihm mit Gewalt nehmen; es gehet schwer zu, ehe man des bösen Geistes los werden und den heiligen Geist wieder bekommen, ja ehe aus einem Teufelskinde ein Gotteskind werden kann. Denn welcherlei Geist ein Mensch hat, solcherlei ist er. Wer Gottes Geist hat, der ist göttlich. Wer des Teufels Geist hat, der ist teuflisch, wie der Herr spricht, 1. Joh. 6: Habe ich nicht euer zwölf erwählet, und einer ist ein Teufel?

Wie nun der Satan ist, so machet er auch die, die er bewohnet. Er ist hoffärtig, lügenhaft, unrein, mörderisch, unzüchtig, unsauber und dergleichen. So machet er auch die, die er besitzt. Wenn du einen Hoffärtigen siehst, erbarme dich über ihn; denn er weiß nicht, daß er vom Hoffartsteufel besessen ist. Also mit dergleichen Lastern. Wie könnte es möglich sein, daß solche abscheuliche Werke des Teufels geschehen sollten, wenn nicht der Satan in solchen Leuten wohnte? Und wiewohl ein Mensch weiß, daß solches Alles böse ist, so kann's dennoch der Teufel so wunderlich verblümen, daß ein Mensch die Laster, so er eingiebt, für köstlich Ding hält. Deswegen gebraucht der Teufel die Art eines kunstreichen Malers, welcher die schändlichsten Laster schön und mit hübschen Kleidern malen kann, daß sie einem schön dünken, und darauf ist der Teufel ein Meister.

Wie schön kann der Teufel den Unzüchtigen die Unzucht vor die Augen malen! Wie lieblich macht er den Geizigen das Gold und Silber, den Neidischen ihre Kargheit! Und wollen noch darin gelobt sein, und richten dann den Menschen so zu, wie diesen im heutigen Evangelio, daß er blind, taub und stumm wird. So blind macht er ihn, daß er die Laster für Tugend ansiehet, und ihre Häßlichkeit nicht sehen kann. So taub, daß er nicht höret, wenn man ihn straft. Davon sagt St. Paulus 2. Cor. 4, daß der Gott dieser Welt der Ungläubigen Sinne verblendet, daß sie weder sehen, noch hören; und gehet ihnen gleichwie den Trunkenen, welche der Geist und die Kraft des Weins übertäubt, daß sie weder hören, noch sehen können. Also, wenn der Geist dieser Welt das Herz einnimmt, so hört und sieht man nichts mehr. Deswegen, obwohl neben Gottes Wort viel Zeichen und Wunder geschehen vor solcher Leute Augen, hören und sehen sie es doch nicht, wie wir augenscheinlich an Pharao sehen. Der sah wohl viele Wunder mit leiblichen Augen, aber mit den Augen des Herzens sah er sie nicht, die hatte der Teufel verblendet. Also ging's den Pharisäern und Schriftgelehrten auch, die sahen Christi Wunder leiblich, aber geistlich waren sie blind mit den Augen des Herzens und Verstandes. Also gehet es jetzt vielen Gottlosen, wenn man ihnen gleich von der ewigen Freude und Verdammniß predigt, nehmen sie es nicht zu Herzen, als wenn sie es nicht gehört hätten.

Viel Leute sind in Neid, großem Haß und andern Lastern, daß sie durch kein hartes oder freundliches Wort erweicht werden können. Wer stehet da nicht des Teufels Gewalt, und die starken Bande, darin er sie gefangen hält! Daher wünschet St. Paulus 2 Tim. 2, daß die Leute Buße thun, und nüchtern werden möchten aus den Stricken des Teufels. So macht der Teufel die Leute auch geistlich stumm, daß man nur unnütze Dinge und Lästerungen redet, nichts aber von Gottes Wort, vom Gebet und Lobe Gottes.

Summa: Die Leute sind jetzt taub, Gottes Wort zu hören, und zu gehorchen; blind, Gottes Strafe und ihr Elend zu sehen; stumm, zu beten und Gott zu loben. Da gebe ein Jeder auf sich Acht!

II. Die Arznei wider den Satan.

Dieselbe hat der Herr in seiner Schutzrede andeuten wollen. Denn als er den bösen Geist von diesem armen Menschen ausgetrieben, loben's etliche und verwundern sich. Die Pharisäer aber lästern's und schelten's, und schreiben das göttliche Werk dem Teufel zu. Welches eine Sünde ist wider den heiligen Geist, wenn man muthwillig Gott und dem heiligen Geist widerstrebet, den Geist der Gnade schmähet und Gottes Werk dem Teufel zuschreibt. Das ist die allergrößte Lästerung, Gott für seine Gnade, Liebe, Barmherzigkeit schmähen und lästern, und seine Wohlthaten verachten und mit Füßen treten. Darum verantworte sich der Herr mit 5 Gründen:

1. Die Unreinigkeit zerstört ein jedes Reich; die Teufel zerstören ihr Reich nicht, darum sind sie nicht uneins, und treibet keiner den andern aus.

2. Eure eignen Kinder bezeugen, daß die Teufel durch Gottes Kraft ausgetrieben werden.

3. Setzet der Herr die rechte Arznei: So ich aber durch Gottes Finger die Teufel austreibe, so kommt ja das Reich Gottes zu euch. Gottes Finger aber ist der heilige Geist, und Gottes Wort ist Gottes Kraft.

4. Wer den Teufel austreiben soll, muß stärker sein denn der Teufel. Wenn ein starker Gewappneter seinen Pallast bewahret, so bleibt das Seine mit Frieden. Wenn aber ein Stärkerer über ihn kommt, so nimmt er ihm seinen Harnisch, darauf er sich verläßt und theilt den Raub aus.

5. Es ist nicht genug den Teufel ausgetrieben haben, sondern man muß sich auch vor Sicherheit hüten; denn der Satan kommt stärker wieder, denn er ausgefahren ist.

Hier lehret uns der Herr, daß wir uns mit gutem Grunde verantworten sollen, sonderlich, wenn's Gottes Ehre betrifft. Aber wiederschelten sollen wir nicht, sondern Sanftmuth und Geduld üben, und die Rache Gott befehlen, und unsre Verleumder mit Tugend, Rechtthun, Gebet und Gutthat überwinden.

Neben dem, daß sich der Herr mit dieser Schutzrede wider seine Lästerer verantwortet, und beweiset, daß er nicht durch des bösen Feindes Kraft die Teufel austreibe, sondern durch göttliche Kraft, so zeiget er uns auch die Arznei wider den Satan.

Die erste Arznei ist: Der Glaube, oder, die wahre Vereinigung mit Christo durch den Glauben, welches der Herr hier andeutet, daß die Einigkeit eine starke Wehre und Schutz wider die Feinde sei. Deswegen ist die Vereinigung mit Gott ein starker Schutz wider den Teufel, denn durch den Glauben vereiniget sich Christus unser Herr selbst mit uns, welchen uns Gott gegeben hat zur Gerechtigkeit, Heiligung, Erlösung. Denn Gott hat uns errettet von der Obrigkeit der Finsterniß, und in's Reich seines lieben Sohnes versetzt, an welchem wir haben die Erlösung durch sein Blut. Wenn nun ein Mensch den Herrn Jesum in seinem Herzen hat, daß er durch den Glauben in ihm wohnt, da flieht der Teufel und harret nicht. Denn darum hat Christus menschliche Natur an sich genommen, das ist, Leib und Seele mit Gott vereiniget, daß er uns auch wieder mit Gott vereinige, und einen Tempel Gottes aus unserm Leibe und unserer Seele mache, daß, gleichwie in ihm die Fülle der Gottheit leibhaftig wohnet, also Gott uns mit seiner Gnade und seinem Geist erfüllen solle. Wenn wir nun den theuren Namen Jesu stets in unserm Herzen durch den Glauben haben, ihn darin bewahren, nach ihm seufzen, so haben wir das rechte Teufelsvertreib, das edle Kräutlein, davor der Teufel flieht. Darum spricht St. Joh.: Der in euch ist, ist größer denn der in der Welt ist, 1 Joh. t. Er hat den starken Gewappneten überwunden und ihm den Harnisch genommen. Joh. 14: Siehe, es kommt der Fürst dieser Welt, und hat nichts an mir.

Die andre Arznei ist: Gottes Finger, das ist, der heilige Geist, dessen Kraft im Gebet ist. So ich durch Gottes Finger die Teufel austreibe, das ist, der heilige Geist, der ist ein Geist der Gnaden und des Gebets. Marc. 9: Diese Art wird nicht ausgetrieben, denn durch Fasten und Beten. 1. Petr. 5: Dem widerstehet fest im Glauben, Das Gebet ist eine gewaltige Wehr wider den Teufel. Das weiß der Teufel, darum verhindert er das Gebet oft. Dies ist der geistliche Weihrauch, vor welchem der Teufel flieht. Wachet und betet. Psalm 8: Daß du vertilgest den Feind und den Rachgierigen. Denn wo man betet, singet, Gott lobet und preiset, in Gott fröhlich ist, da wohnt Gott, wie Psalm 22 sagt: Der du wohnest unter dem Lobe Israels. Da muß der Teufel weichen, wie wir das Exempel an Saul und David haben; wenn David auf der Harfe spielte, so wich der böse Geist von Saul. Denn, wie zuvor gesagt, eine lautende Stimme eines Menschen, so aus dem heiligen Geist gehet, kann der Satan nicht leiden. Darum hat Gott die Bekehrung des menschlichen Herzens in's Predigtamt gelegt, in eine lautende Menschenstimme, dadurch oft ein Herz gewonnen wird, das der Teufel geistlich besessen. Darum spricht Gott der Herr Jes. 58: Rufe getrost, erhebe deine Stimme, wie eine Posaune. Dadurch hat Johannes der Täufer, die rufende Stimme, die Herzen bekehret, Jes. 40. Dessen haben wir ein gewaltig Exempel an Stephanus, da er den Namen Jesu mit lauter Stimme predigte, stopften die Hohenpriester die Ohren zu; das macht, daß der Teufel im Herzen war, der konnte diese Stimme nicht leiden.

Die dritte Arznei ist, wenn nun das Reich Gottes gesucht wird, so muß der Teufel weichen, wie der Herr hier sagt: So kommt ja das Reich Gottes zu euch. Das Reich Gottes sucht man aber durch wahre Buße und Bekehrung zu Gott, welches die Schrift Fasten und Wachen nennt, Marc. 9 u. 1. Petri 5: Seid nüchtern und wachet.

Dies ist ein geistlich Fasten und Wachen, von Sünden aufwachen und mäßig gehen, davon St. Paulus sagt, daß die Leute wieder nüchtern werden von des Teufels Stricken, darin er sie gefangen hat, 2 Tim. 2. Denn Sünde ist des Satans Reich. Exempel: Der verlorne Sohn und Maria Magdalena. Dahin gehet alle Buße, die der Herr zu predigen befohlen, daß sie sich bekehren von der Finsterniß zum Licht, von der Lügen zur Wahrheit, vom Satan zu Gott Apostelgeschichte 26. Buße ist nichts anders, denn eine Erlösung vom Teufel. Wenn ein Mensch das Ewige zu suchen beginnet, und dieser Welt müde wird, da harret der Teufel nicht lange. Denn wen, ein Mensch die weltlichen, wollüstigen, üppigen, geizigen, hoffärtigen, fleischlichen Gedanken fahren läßt, so ist des Teufels Reich zerstört. Denn in solchen Gedanken wohnet er, in himmlischen Gedanken wohnet er nicht. Deshalb, so ist das die rechte Buße, wenn der Gottlose von seinen bösen Gedanken lässet, Jes. 55; und wenn das Herz geändert und gereiniget wird von dem Eingeben des Satans, Und das ist das rechte Fasten und Wachen, davon St. Petrus schreibt: Seid nüchtern und wachet, und Marcus 9: Durch Fasten und Beten nämlich sein Herz von der Welt zu Gott wenden, das Ewige suchen mit Seufzen und Thränen, als Vergebung der Sünden und das ewige Leben, und der Welt absterben, ein heiliges, nüchternes Leben führen, seinen Leib Gott opfern, und wachen, daß sein Geist, Leib und Seele heilig feien. Denn ein nüchterner Leib, ein zerbrochener, reuender Geist und eine heilige bußfertige Seele ist Gottes Haus.

Die vierte Arznei wider den Satan ist: Die Furcht Gottes in Gedanken, Worten, Werken und Geberden. Wenn ein Mensch sich der Leichtfertigkeit und vorwitzigen Sicherheit entschlägt, seines Berufs fleißig wartet, und arbeitet, thut, was ihm befohlen ist, begiebt sich nicht auf Tiefessinnen, auf Gedanken, Anschläge und allerlei Händel in seiner Nahrung, sondern ist sein beständig, zweifelt nicht an Gottes Hülfe, an seinem Beruf, arbeitet mit Freuden; denn wie der Vogel zum Fliegen, also der Mensch zum Arbeiten geboren ist. Iß deinen Bissen mit Freuden, denn deine Arbeit gefällt Gott wohl, sagt Salomo. Ist's nicht allzeit Glück und kommt auch Schaden, verzage darum nicht, denn Psalm 37. sagt: Fällt er, so wird er nicht weggeworfen. Hat dir Gott Güter bescheeret, und dich der leiblichen Arbeit überhoben, so sollst du es in geistliche Arbeit verwandeln, nicht müßig sein, sondern beten. Denn darum giebt dir Gott Feiertage, daß du für die, so arbeiten müssen, betest. Davon sagt hier Christus: Wenn der unsaubere Geist von den Menschen ausfahret, so durchwandert er dürre Stätte. Dies sind die dürren Stätten, Vorwitz, Leichtfertigkeit, Sicherheit, die mancherlei Grübeleien und Gedanken, Sorgen und Zweifel, die sind gefährlich und ziehen den Teufel nach sich. Denn die Einbildung ist stark und der Teufel ist listig, ruhet und wohnet gern in eines Menschen Seele. Da durchwandert er dürre Starte, Berg und Thal, bis er eine müßige, leichtfertige, vorwitzige Seele findet, die ihn nach sich zieht, und ihm Herberge giebt. Solche Seelen sind dem Teufel sein zugerichtet, wie er sie haben will, da ist das Haus mit Besen ausgekehrt, das ist, alle Hinderung ist hinweggeräumt, Gebet, Arbeit, Beruf, Gottes Wort.

Darum hat Gott nicht ohne Ursach die Arbeit einem jeden auferlegt und befohlen, den unnützen, schändlichen fliegenden Gedanken zu verwehren, die endlich durch die Einbildung so geschwinde scharf und stark werden, daß, wenn auch der Teufel gleich am Ende der Welt wäre, wie er doch nicht ist, weil er um uns herumgehet, so holte ihn wohl ein solcher Mensch mit seinen fliegenden Gedanken und zöge ihn nach sich. Darum willst du gedenken, so gedenke an Gott, so wird nichts Böses in dein Herz kommen, oder arbeite, warte deines Berufs, dich der bösen Gedanken zu erwehren, und wandle nicht in Dingen, die dir zu hoch sind. Gott hat dir nicht befohlen, daß du dich in Winkel setzen sollst, und sollst denken, sorgen, zweifeln, mühen, grämen, sondern hat dir befohlen zu arbeiten, zu beten und deine Sorge auf den Herrn zu werfen, wie Psalm 55 sagt: Wirf dein Anliegen auf den Herrn, der wird dich versorgen. Sobald ein Mensch aus seinem Beruf schreitet, machet er sich der List des Teufels unterwürfig. Denn die Engel bewahren uns auf unsern Wegen, das ist, auf unser Amt und Beruf sind sie beschieden, nicht auf das, was der Mensch aus Vorwitz vornimmt.

Die letzte Arznei ist: Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren, das ist, die es hören und darnach leben und in's Werk setzen. Viele sind, die es hören, aber wenige, die es bewahren und darnach leben, haben Christum nur halb, seine Lehre haben sie, aber sein Leben nicht. Das ist das falsche Christenthum heut zu Tage, und die falsche Gottesgelehrtheit, Lehre ohne Leben, Leib ohne Seele, Haupt ohne Leib, Glauben ohne Liebe, Bäume ohne Frucht. Solche falsche Christen hat der Teufel gern, in solchen hat er sein Reich und starken Pallast. Sie hören wohl, daß Christus von der Gerechtigkeit prediget, sie aber leben in Ungerechtigkeit. Sie hören wohl, daß Christus von Liebe prediget, sie aber leben in Neid und Haß. Das heißet nicht Gottes Wort bewahren. Gott hat befohlen Buße zu thun, und dem Evangelio zu glauben, so lebt man in Unbußfertigkeit und in den Werken des Unglaubens. Das heißet nicht Gottes Wort bewahren. Gott fordert auch keine Vollkommenheit von uns, sondern Buße und ein christlich Leben, daß wir dem Geist Gottes Raum und Statt geben, und nicht den bösen Geist uns treiben lassen; was wir denn nicht vermögen, das erfüllet Gottes Gnade. Daß aber St. Paulus sagt: Das Wollen habe ich wohl, aber das Vollbringen nicht, da redet er von der Erfüllung des Gesetzes, welche die vollkömmlich halten müssen, die durch's Gesetz gerecht werden wollen. Aber sonst sagt er: Die sind Gottes Kinder, die der Geist Gottes treibet. Christus sagt, wir sollen von ihm lernen Sanftmuth und Demuth. Aber viele predigen von der Sanftmuth, sie aber trachten Tag und Nacht sich zu rächen; von Demuth, sie aber leben in Hoffart und Verachtung des Nächsten. Wer das thut, der ist nicht allein kein Christ, sondern des Teufels leibeigen; denn der Teufel hat sein Reich in ihm. Gottes Wort hören allein, machet keinen Christen, sondern bewahren und thun. Wer's nun thut, an dem hat der Teufel keine Macht mit aller seiner List und Gewalt. Das helfe uns Gott Allen. Amen.

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