Ahlfeld, Friedrich - Cholerapredigten - Vorwort

Ahlfeld, Friedrich - Cholerapredigten - Vorwort

So geht denn hin, ihr Kinder des schweren Monats. Sagt der Gemeinde noch einmal: „Gott hat uns gezüchtigt, dass wir verleugnen sollen alles ungöttliche Wesen.“ Er hat uns mit Seilen der Liebe an sich gezogen. Ja wenn sie auch in Leib, Seele und Geist eingeschnitten haben, als er zog, wenn wir auch die Wunden und Narben noch jahrelang fühlen werden, es sind doch Seile der Liebe gewesen. Er hat uns damit an und in sich ziehen wollen. Er hat uns lange genug umschlungen mit den weichen Bändern seiner Güte. Die haben wir verachtet und durchgerissen. Darum hat er und anders, schärfer angefasst. - So gehet denn hin, und erinnert die Erretteten noch einmal an die Gebete und an die Gelübde, die sie in den schweren Stunden dem Herrn dargebracht haben. Und wenn die alte Sicherheit wieder einreißt, Gott und sein lieber Sohn wieder vergessen wird, die Gebetsstraße öde steht, und die Sünde wieder vollustig dahinfluten will wie vor der Trübsalsdürre, dann kommt solchen Leichtfertigen noch einmal in die Hände und fraget sie: Wo sind deine Gelübde? Ist Dein Glaube mit verflogen, als der Krankheitsstoff aus unserer Stadt wich? - O des armen Glaubens, der seinen Gott und Heiland nur wohnen weiß, so lange ihm die Zuchtrute auf dem Nacken liegt.

F. A.

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autoren/a/ahlfeld_friedrich/cholera/ahlfeld_-_trost_und_mahnung_in_den_tagen_der_cholera_-_vorwort.txt · Zuletzt geändert: von 127.0.0.1
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