Ahlfeld, Friedrich - Die Heidenwelt, der bettelnde Blinde am Wege

Ahlfeld, Friedrich - Die Heidenwelt, der bettelnde Blinde am Wege

Sie Gnade unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi, die Liebe Gottes des Vaters, und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch Allen. Amen.

In Christo Jesu geliebte Gemeinde. Alte, reichbegnadigte Stadt, wie hat dich der Herr dein Gott seit Jahrhunderten zum Missionswerk gerüstet und vollbereitet! Als im 15. Jahrhundert ein großer Teil der Erde und des Heidenlandes den Völkern der Christenheit und insonders dem deutschen Volke noch verborgen und verschlossen lag, da zog einer deiner Bürger, Martin Beheim, auf portugiesischen Schiffen hinaus auf das westliche Meer, an die Küsten Afrikas und auf die Inseln. Ja er baute sich auf einer der selben sein Haus. Als er wiederkam und seine Vaterstadt besuchte, hinterließ er derselben einen Globus, auf dem man, so weit es die damalige Erdkunde mit sich brachte, sehen konnte, wie viel von den Kindern Adams noch gefangen lagen in der Nacht des Heidentums. Er soll ja noch auf eurem Rathause stehen. Martin Beheim ist im Jahre 1506 am Ufer des atlantischen Meeres zur Ruhe bestattet. Durch ihn wusstet ihr, dass gar Viele draußen sind, denen das Licht und Brot und Wasser des Lebens fehlen. Wenige Jahre nach seinem Tode öffnete das Lamm, das auf dem Stuhl sitzt, das versiegelte Buch, und der starke Engel zog und flog durch die Welt mit dem großen offenen Briefe in der Hand, auf dem mit goldener Schrift geschrieben stand: „Gnade, freie Gnade um des teuren Verdienstes Jesu Christi willen. Nicht um der Werke, sondern um Christi willen seid ihr selig worden“. Da ward eure Stadt ein Schauspiel der Menschen und der Engel. Sie griff frisch und tapfer mit zu. Selten hat man in einer Stadt solchen heiligen Einklang der Stände und jeder ehrlichen Berufsart gesehen, wie in den Tagen der Reformation in der Stadt Nürnberg. Der damalige Senat - Einer von den Sieben schrieb mit fester Hand unter die große Urkunde unserer Kirche, unter die Augsburgische Konfession: „Senatus Magistratusque Nürnbergensis“, d. i. Senat und Rat der Stadt Nürnberg. Diese drei Worte werden für alle Zeiten ein Ehrendenkmal der Stadt bleiben. Eure Geistlichen zeugten von dem Lamme, das um unserer Sünde willen dahingegeben und um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt ist. Ein hochbegabter Künstler malte die freie Gnade. Ein reichbegnadigter Dichter und ehrlicher Handwerker besang sie im leichten Liede, und euer damaliger Ratsschreiber Lazarus Spengler, der sechs Kanzleischreibern zugleich Briefe diktieren konnte, aber auch ein offenes Ohr und Herz hatte für die Briefe, welche der Herr Jesus Christus seinen Kanzleischreibern, den Evangelisten und Aposteln diktiert hat, sang sie im tiefen, ernsten Liede. Von ihm besitzen wir das alte echt nürnbergische Lied:

Durch Adams Fall ist ganz verderbt
Menschlich Natur und Wesen:
Dasselb' Gift ist auf uns geerbt,
Dass wir nicht mocht'n genesen
Ohn Gottes Trost der uns erlöst
Hat von dem großen Schaden,
Darein die Schlang - Evam bezwang,
Gott's Zorn auf sich zu laden.

Hatte euch jener Alte die Heidenwelt aufgeschlossen und die Blicke hinausgerichtet, so hattet ihr nun auch, was den Heiden hinausgetragen werden muss. Und ihr habt es noch. Wollt ihr helfen, dass es hinausgetragen werde? Ihr mögt antworten: „Was fragst du so? Ist nicht das evangelische Bekenntnis seit mehr den 300 Jahren der Stadt Ehre gewesen? Sollen nicht die Kinder derer, welche den einigen Heiland einst vor Kaiser und Reich und später auch dem Friedländer gegenüber bekannt haben, denselben auch bekennen vor den Heiden?“ Wundert euch nicht, dass man dies Jahr fragt. Ihr habt in die Geschichte eurer Stadt ein graues oder schwarzes Blatt eingelegt, wie noch keins darinnen war, ein Blatt, auf welches Tausende von evangelischen Christen innerhalb und außerhalb des Bayernlandes mit Trauer und Tränen hingeblickt haben. - Aber stille. - Es sei genug. Es gibt einen Geist, der Buße weckt, einen Geist, zu dem wir rufen: „Bekehre du mich, so werde ich bekehrt. Vergib mir meine Sünden um Jesu Christi willen. Heilige mich in deiner Wahrheit, denn dein Wort ist die Wahrheit.“ Im Vertrauen auf diesen Geist und auf den, welcher ihn sendet, wollen wir uns heute ermuntern, festzustehen auf unserm allerheiligsten Grunde, mit Furcht und Zittern unsre Seligkeit zu schaffen und auch den Heiden, so weit der Herr Gnade und Kraft gibt, dazu mit zu helfen. Zu solchem hochnötigen Werk wird uns unser heutiger Text die kräftigste Ermunterung und Stärkung geben. Derselbe steht geschrieben im Evangelium St. Lukas, Kap. 18, V. 31-43:

Er aber nahm zu sich die Zwölfe und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf gen Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, das geschrieben ist durch die Propheten von des Menschen Sohn. Denn er wird überantwortet werden den Heiden; und er wird verspottet und geschmäht und verspeit werden; und sie werden ihn geißeln und töten, und am dritten Tage wird er wieder auferstehen. Sie aber vernahmen der keines, und die Rede war ihnen verborgen, und wussten nicht, was das gesagt war. Es geschah aber, da er nahe zu Jericho kam, saß ein Blinder am Wege und bettelte. Da er aber hörte das Volk, das durchhin ging, forschte er, was das wäre. Da verkündigten sie ihm, JEsus von Nazareth ginge vorüber. Und er rief und sprach: JEsu, du Sohn Davids, erbarme dich meiner. Die aber vorne an gingen, bedräueten ihn, er sollte schweigen. Er aber schrie vielmehr: Du Sohn Davids, erbarme dich mein. JEsus aber stund stille und hieß ihn zu sich führen. Da sie ihn aber nahe bei ihn brachten, fragte er ihn, und sprach: Was willst du, dass ich dir tun soll? Er sprach: HErr, dass ich sehen möge. Und JEsus sprach zu ihm: Sei sehend, dein Glaube hat dir geholfen. Und alsbald ward er sehend und folgte ihm nach und priese GOtt. Und alles Volk, das solches sah, lobte GOtt.

Aus diesem teuren Texte behalten wir uns für unsere heutige Andacht das Wort:

Die Heidenwelt, der bettelnde Blinde am Wege.

Wir betrachten:

  1. den Herrn, der durch die Welt zieht,
  2. den blinden Bettler,
  3. die Jünger, welche diesen zu dem Herrn führen,
  4. die Heilung und den Jubel über dieselbe.

Herr Jesu Christe, du gehst heute auch an uns hier vorüber. Steh stille, o steh stille, du lieber Heiland in dieser Gemeinde! Tue uns das inwendige Auge auf, damit wir unser natürliches Elend recht sehen, aber auch alles das sehen, was du uns aus Gnaden geschenkt hast. Herr, stelle uns an die Stelle des Bettlers. Lass uns recht erfahren, wie du uns das Auge aufgetan hast. Ja du hast uns mit dem doppelten Licht erleuchtet. An dem kleinen Lichte, das die Nacht regiert, an dem Gesetz, sind wir zur Erkenntnis der Sünde gekommen! Durch das große Licht, das den Tag regiert, durch das teure Evangelium, hast du uns über dich, deine Gnade, und unser Heil erleuchtet, und durch dasselbe eignest du uns deine Gerechtigkeit zu. Herr, lass sie uns in aufrichtigem Glauben nehmen. Herr, erquicke uns mit der Freude der seligen Kinder Gottes. Herr, gib uns Liebe, Eifer, Treue, den Armen, welche noch nicht wissen, was Friede und Freude in dem heiligen Geist ist, davon zu geben. Ja lass uns geben, und mache uns selbst reich im Geben. Segne deine Gemeinde durch dein Wort. Amen.

I. Der Herr, der durch die Welt zieht.

In dem Herrn geliebte Gemeinde. Als der Herr damals bei Jericho vorüberkam, zog er hinauf gen Jerusalem. Er hatte es den Jüngern vorhergesagt: „Seht, wir gehen hinauf gen Jerusalem.“ Damals ging er den Weg der Erniedrigung. Wenige Tage darauf hing er mit der Dornenkrone auf dem Haupte am Kreuze. Jetzt geht er im heiligen Geiste, im Wort und in den heiligen Sakramenten über die ganze Erde. Es ist aber, wenn es auch tausendmal den Anschein hat, kein Gang der Erniedrigung mehr, sondern ein Zug der Erhöhung und Herrlichkeit. Des Vaters Wort soll erfüllt werden: „Ich habe ihn verklärt, und will ihn abermals verklären.“ Er zieht durch die Welt, um Alle, die sich gegen den Zug des Sohnes zum Vater verstocken, zu zermalmen, und Alle, die im Glauben ihm das Herz hingeben, mit hinaufzunehmen in das himmlische Jerusalem, wo es kein Golgatha mehr gibt, kein Kreuz mehr gezimmert wird. Diesen Zug des Herrn und das Rauschen seiner Füße über die Erde hat man nie so gefühlt wie in unsern Tagen. Die Welt ist klein worden. Die Entfernungen schrumpfen immer mehr zusammen. Der Verkehr der verschiedenen Weltteile geht riesenschnell. Jakobs verkaufter Sohn Joseph war nur 60-70 Meilen vom Vater entfernt, und doch hatte der Alte etliche zwanzig Jahre Nichts von ihm gehört. Jetzt hat man in 4-5 Wochen Nachrichten vom andern Ende der Erde. Der Stamm Japhets, dem der Herr die Hütten Sems anvertraut hat, erfüllt seinen Namen und seine Verheißung. Er breitet sich aus über die ganze Erde. Es ist kein Heidenland, wohin er nicht seinen Fuß setzte, und wiederum wandern die Heiden aus von ihren Ländern. Fast überall Christen bei den Heiden, und hin und her auch Heiden bei den Christen. Wandern doch z. B. die Chinesen in ganzen Scharen nach Amerika, und die Kulis aus Ostindien in andere den Christen untergebene Länder. Wozu diese Bewegung? Wozu das Gemenge der Völker unter einander? Meinst du etwa, der Herr, der von seinem hohen Throne herniederschaut auf aller Menschen Kinder, wolle dem Stamme Japhets lediglich ein weltliches Regiment geben über die andern Stämme? Meinst du, er richte solch Regen und Bewegen auf der Erde an um irdischer Vorteile willen? Etwa damit das Gold aus Kalifornien und Neuholland1), der Tee aus China, der Zucker und die Baumwolle aus Java, Westindien und Amerika nach Europa, und europäische Fabrikate wieder hinauswandern nach jenen Ländern? Da irrst du dich. Gottes oberste Arbeit ist die Heilsarbeit. Sein oberstes Ziel geht dahin, aus allen jenen Ländern Seelen in das Gnadenreich und endlich in das Reich der Herrlichkeit zu sammeln. Überall zieht der Herr Jesus mit. Er geht mit den Karawanenzügen durch die Wüsten, mit den Eisenbahnen durch die Länder, mit den Schiffen über die Meere. Er zieht mit den Auswanderern, mit den Kaufleuten, auch mit den Heeren, welche die Heidenvölker unter europäische Zepter beugen sollen. Er zieht jetzt von einem Ende der Erde zum andern. Wo die Telegraphenglocken klingen, ist es auch ein Morgenläuten auf die Zukunft des Reiches Gottes. Allerdings denken von hundert Reisenden und Auswanderern noch nicht zehn daran, dem Reiche Gottes dienen zu wollen. Ihre Augen schauen aus auf irgend welche irdische Vorteile. Dennoch sind die ganzen Strömungen der materiellen Interessen Nichts als die Räder an dem Wagen, auf welchem der König der Ehren über die Erde fährt. Die Räder gehen meist im Kot, oft bis an die Achsen, aber der König sitzt oben in unbefleckter Glorie. Einer sieht ihn da droben sitzen und thronen, aber Hunderte sehen ihn nicht. Wer auf die stille Arbeit der Mission achtet, der sieht

ihn. Sie geht ja den Strömungen der materiellen Kultur nach, wie im Kriege der Arzt in seinem Wagen mit seiner Apotheke für die Verwundeten dem Heere nachfährt. Wer es wahrnimmt, wie sich der Herr aus Solchen, die gar nicht um seinetwillen in die Heidenwelt hinauszogen, dennoch Missionare zu ziehen weiß, wie er in ihnen die verschütteten Samenkörner aufgräbt und zum Wachsen ja zum Ausstreuen neuen Samens bringt, der sieht ihn. So ist z. B. in Surabaya auf Java ein Uhrmacher, den Nichts als der uralte deutsche Wandertrieb in die Welt hinausgetrieben hatte, ein überaus gesegnetes Rüstzeug des Herrn geworden. Durch ihn sind mehr Heiden zum Herrn gerufen, als durch manchen Missionar. Ja der Herr zieht durch die Welt, und die ganze Heidenschaft sitzt an seinem Wege als ein blinder Bettler.

II. Der blinde Bettler.

In dem Herrn geliebte Gemeinde. Dort auf dem Wege nach Jericho saß ein Blinder an dem Wege des Herrn. An seinem jetzigen Wege sitzen an 6-700 Millionen. Und mit welcher Blindheit ist die ganze Heidenwelt geschlagen! Kein Heide kennt sich selbst. Sein alter Adel, und wieder seine verderbte Natur, die er doch täglich mit sich herumträgt, und die Tatsünden, in denen er täglich wandelt, sind ihm unbekannte oder unklare Dinge. Kein Heide kennt das Heil und den Heiland. Nacht ist es unten und Nacht ist es oben um ihn. Kein Heide kennt die Bedeutung dieses Lebens, und keiner hat einen wahren Einblick und eine Tür in das zukünftige. Ein Kaffer fand den Unterschied zwischen dem Menschen und Tiere darin, dass jener ein klügerer Schelm sei als dieses. Die nordamerikanischen Indianer meinen, sie werden drüben wieder jagen wie hier; und wer nicht jagen kann, der hungert. Keine Sonne steht an ihrem innern Himmel, feine Blume blüht an ihrem Wege. Nacht ist es ohne Morgenröte. Im Finstern tappen sie dahin. In der Finsternis laufen sie dem Abgrunde entgegen. Ist es denn aber wahr, dass sie betteln, dass sie als bettelnde Blinde am Wege sitzen? Wie sollen sie doch betteln, wenn sie nicht wissen, was ihnen fehlt? Und dennoch betteln sie. Es gibt dreierlei Art von Betteln und Bitten in der Welt. Es gibt ein bewusstes und lautes. Wenn man so betteln will, muss man seine Not kennen und eine leise Ahnung haben von dem, der helfen kann. Auch solches laute Betteln finden wir bei den Heiden. Auch bei ihnen ist noch ein armer Rest übrig von dem Gesetz, welches Gott der Herr dem Menschen ins Herz geschrieben hat. Auch in ihnen verklagen und entschuldigen sich die Gedanken noch. Auch ihnen, wenigstens Manchen unter ihnen, liegt es flugs wie Steine auf dem Herzen. Da windet sich denn wohl ein Schrei heraus: „Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes!“ Hört ein Beispiel von solchem Betteln. Ein kleines Hindumädchen, also aus dem Volk, unter dem unsere Missionare arbeiten, unter welches eure beiden neulich in Leipzig eingesegneten Landsleute ausgehen, raubten fahrende Leute vor der Tür seiner Eltern, wo es spielte, hinweg. Sie verkauften es an eine reiche Muhamedanerin, welche Wohlgefallen fand an dem lieblichen Mägdlein. Sie zog es auf wie eine eigene Tochter und las fleißig mit ihm den Koran. Äußerlich blieb dem Kinde gar Nichts zu wünschen übrig. Aber mitten unter dieser Herrlichkeit wurde der Gedanke in ihm lebendig, dass es eine Sünderin sei und der Erlösung bedürfe. Dunkle Wolken der Angst lagerten sich hin und wieder über das liebliche Gesicht des Kindes. Die Pflegemutter schaffte ihm Zerstreuungen, wie sie Heiden, Muhamedaner und Christen, die das Schreien der hungernden Seele nicht verstehen, solchen Beschwerten verschaffen wollen. Es war umsonst; die Unruhe wurde nur größer. Es wurde ein muhamedanischer Priester gerufen. Er ließ das Kind lange Abschnitte aus dem Koran in arabischer Sprache lernen, von denen es Nichts verstand; er ließ es auch täglich fünfmal, das Angesicht gen Mekka hingewandt, beten. Es war wieder umsonst. Da fiel dem Mädchen ein, die Angst rühre daher, dass sie, von Geburt ein Hindukind, den Glauben ihrer Väter verlassen habe. Man rief einen Braminen. Als dieser aber hörte, dass sie muhamedanisch geworden, sprach er einen Fluch über sie aus. Als man ihm jedoch eine Handvoll Geld zeigte, redete er in anderem Tone. Das Mädchen sollte Ruhe finden, wenn es den guten Göttern täglich einen Blumenstrauß, und den Teufeln wöchentlich einen Bock opferte. Sie opferte den Bock und die Blumen. Es war unter diesen auch eine, die nach der Deutung der Hindus ein blutendes Herz ausdrückt. Aber es war Alles umsonst, ihr Herz blutete fort. Sie war so gebeugt, dass sie ihre Not fast Jedem klagte, mit dem sie sich in ein Gespräch einließ. Da kam eines Tages ein Bettler in das Haus. Auch dem sagte sie, sie suche Erlösung von ihrer Sünde und Schuld. Als dieser von der Erlösung hört, sagt er: „Das Wort habe ich schon oft gehört.“ „Wo denn? Wo denn?“ fragt das Mädchen. „Dort, wo alle Woche für 2000 Arme Reis ausgeteilt wird, und wo die, welche an der Spende Teil haben wollen, zuvor eine Predigt von Narraput Christian hören müssen.“ Dieser Narraput Christian war früher Bramine gewesen, aber bekehrt und nun Missionsprediger geworden. Das Mädchen suchte und fand den treuen Zeugen. Als sie bei ihm eintrat, fiel sie ihm zu Füßen mit den Worten: „Führe mich zu Jesu, dass er mir Erlösung gebe.“ Und der Mann hat sie zu ihm hingeführt durch Wort und Sakrament unter fleißigem brünstigem Gebet. Ihr Herz hörte auf zu bluten. Sie empfing in der heiligen Taufe den Namen Ananda, d. h. Freude und Wonne. Geliebte Gemeinde, das war Eine, die laut bettelte. Solcher finden sich gerade nicht viele in der Heidenwelt, aber sie sind doch da. Dann aber gibt es auch ein stummes Betteln. Als Israel aus Ägypten zog, lag die ganze Last der Führung auf Mose, dem Knechte Gottes. Eine heiße Stunde war es für ihn, als er das Meer vor sich, Pharaos reisiges Heer hinter sich und das murrende Volk um sich hatte. Da mochte sein Herz wie ein Hammer an die Himmelspforte pochen, aber sein Mund sprach kein Wort. Es gibt Stunden, wo der Mensch so zerbrochen ist, dass er seinem Gebete keine Gestalt, keine Worte geben kann. Dennoch sprach Gott zu Mose: „Was schreist du zu mir? Sage den Kindern Israel, dass sie ziehen.“ So gibt es auch ein stummes Schreien der Heidenwelt. Wenn der Hindu sich martert im Sonnenbrande, auf dem Stachelbrett, in den durchnagelten Schuhen oder an seinem Schwingpfahle, wenn der Indianer in Nordamerika, um seinen großen Geist zu versöhnen, fastet, bis er wie ein Schemen daherschleicht: so ist dies auch ein Schreien. Er weiß nicht, zu wem er schreit; er weiß nicht, wo er suchen soll; aber er sucht, er bettelt. Und endlich gibt es ein umgekehrtes, totenstilles Betteln, welches dennoch mit Riesenstimme zu Gott emporschreit. Wo du einen Blinden in seinen Lumpen am Wege sitzen siehst, da betteln, wenn er auch kein Wort spricht, die hohlen Augen und die Lumpen. Wo dir ein Krüppel begegnet, da bettelt die leere Stelle, an der die Hand oder der Fuß haften sollte. Wo du Kinder in jungen Jahren auf der Straße der Verwahrlosung, der Sünde und Schande stehest, da bettelt, selbst wenn ihr Mund in der Sünde voll Lachens ist, ihre Verwahrlosung für sie. Ja diese bettelt so mächtig und beredt, dass du noch an demselben Tage Rat schaffen möchtest. Sieh so schreit die Sünde und alles Elend, als Sold der Sünde, aus der Heidenwelt hinauf zu Gott. Indem sie ihn höhnen, betteln sie doch. Indem sie vor den toten Götzen knien, betteln sie doch bei dem lebendigen Gotte. Sie betteln zwar nicht, aber ihr Elend bettelt. Das hat ja seit 6000 Jahren so mächtig geschrien, dass sich der Vater den eingebornen Sohn vom Herzen losgerissen hat. Und wonach schreit dies laute, oder stumme oder verkehrte Betteln? Bewusst oder unbewusst liegt der Ruf darin: „Jesu, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Bewusst oder unbewusst liegt der Ruf darinnen: „Herr, dass ich sehen möge!“ Ich möchte den Stern sehen, der in die Finsternis scheint; ich möchte den Quell sehen, der die Wüste tränkt; ich möchte den Tau sehen, unter dem die Totengebeine grünen. Ich möchte ihn fühlen und unter ihm lebendig werden. Weißt du, glaubst du, geliebte Gemeinde, dass die Heiden so schreien? Ist dir auch die stumme verkehrte Sprache genug? Sie ist dir genug bei jedem leiblich Blinden; sie muss dir hier um so mehr genug sein. Du hast ja die ärgste Blindheit vor dir. Wenn da nicht geholfen wird, nicht bald geholfen wird, erstirbt der schwache Sehnerv ganz; es ist keine Heilung zu hoffen, es wird ein ewiger Star, eine ewige Nacht daraus. Da hast du also die Zweie, den daherziehenden Herrn und den blinden Bettler. Es bedarf aber noch gewisser Dritter:

III. Der Jünger, welche den Bettler zu dem Herrn führen.

Der Herr hieß den Blinden zu sich führen. Er hätte ja selbst zu ihm gehen können. Es war doch kein weiter Weg. Jesus ging auf dem Wege, und der Bettler saß am Wege. Wozu lässt er ihn herführen? Um seinen Jüngern die Freude zu machen, dass sie auch mit Hand anlegen durften bei diesem Heilswerke. Um ihnen zugleich ein Vorbild zu geben, welches Amt die gläubige Gemeinde für alle Zeit in der Welt haben sollte. - Es ist wahr, obgleich der Herr erhöht ist zur Rechten seines himmlischen Vaters, hat er es doch von dort nicht weiter zu allen Heiden, als damals von dem Wege zu dem Blinden am Wege. Er könnte sich seine Gemeinde selbst berufen. Aber er will es nicht unmittelbar tun. Dazu hat ja der heilige Geist die Kirche gegründet, dazu sind ihr die Gnadenmittel anvertraut. Durch dieselben soll sie die Heiden zu dem Herrn führen. Durch das Evangelium soll sie die Heiden berufen, durch die Taufe will sie der Herr annehmen und durch das heilige Abendmahl stärken und versiegeln. Der Herr hat seiner Gemeinde Übungen des Glaubens geben wollen. Dazu gehört das ganze Werk des neuen Gehorsams, dazu auch die Mission. In solcher Übung soll der eigene Glaube wachsen, und der Christ soll seine Luft sehen, wenn er als Glied an dem Haupte Jesu Christo das Heil weiter tragen darf. Also die ganze Gemeinde soll die blinden Heiden zu dem Herrn führen. Tut sie es denn hier? Hilft sie denn? Fasst sie denn den armen Mann, der weder den Weg, noch den Herrn sieht, mit an der Hand? O jene Schar, welche damals mit dem Herrn zog, ist nur ein zu wahres Vorbild von der Schar, die jetzt mit ihm zieht! „Die da vorne an gingen,“ die legten keine Hand an; sie bedrohten vielmehr den Blinden, er sollte schweigen. Und die jetzt vorne an gehen, die da meinen, sie stehen auf der Höhe der Zeitbildung, die den Ton angeben in Flug- und Zeitschriften, die sagen dem Blinden auch: „Sei stille, schweig, bleibe, was du bist und wie du bist. Ich bin, obgleich ich getauft bin, auch geblieben, was ich als natürlicher Mensch war.“ Wir können es nicht anders erwarten. Sie haben sich selbst die Augen nicht auftun lassen. Blinde können keine Blindenleiter sein. Und noch einmal, die jetzt bei dem Zuge des Herrn durch die Welt vorne an gehen, die Händler, welche die Heiden mit Branntwein, Opium, Schießgewehr und andern schlechten und guten Erzeugnissen europäischer Kunst versorgen, die achten auf das Schreien des Blinden auch nicht. Sie haben meist gar kein Ohr dafür. Sie suchen sich und nicht ihn. Was würdet ihr sagen oder vielmehr tun, wenn ein Bube einem blinden Bettler noch seine letzten Lumpen stähle! Solche Buben sind viele der Europäer, welche hinauskommen in die Heidenwelt. Sie stehlen den Heiden noch die letzten Lumpen der Zucht, welche sie aus dem alten Erbe übrig behalten haben. Zu den asiatischen, afrikanischen und amerikanischen Sünden bringen sie ihnen noch die europäischen. Zu diesen Verderbern kommen dann noch die vielen Trägen und Toten, denen das Werk der Mission ihren Schlaf stört. Mission ist Leben, und dem Tode graut vor dem Leben. Drum wehren sie mit allen Händen gegen die Mission. wehe uns, wehe unserer Trägheit, dass wir jene Verderber voranziehen lassen. Als der katholische Missionar Xaver im 16. Jahrhundert als der erste Bote Christi nach Japan kam, fand er schon europäische Kaufleute dort. Da rief er voll Wehmut aus: „Schämen muss ich mich, dass diese Kaufleute wegen des zeitlichen Gewinns eher nach Japan kamen, als ich wegen des ewigen.“ Und wir wollen uns mit ihm schämen über unsere Trägheit in der Mission. Sich schämen kann man von Jedem lernen, da tut die Konfession Nichts. Die, welche auf dem Wege bei Jericho sich dicht um den Herrn geschart hatten, führten den Blinden zu ihm. Und so soll die gläubige Gemeinde zu aller Zeit die Heiden zu ihm führen. Da arbeite mit, du gläubiges Volk dieser Stadt. Das tatsächliche Angreifen des Werkes liegt allerdings den Missionaren ob. Wer aber diese mit aussenden hilft, der fasst den Blinden auch mit an. Wer sein Kind dazu hergibt und ihm mit gutem Herzen den Segen in die Heidenwelt mitgibt, wie es vor wenigen Tagen ein Vater aus der evangelischen Kirche Bayerns an heiliger Stätte getan hat, der fasst den Blinden mit an. Wer bei der zweiten Bitte des Vaterunsers die Heiden mit aufs Herz nimmt und hinaufträgt vor den Thron Gottes, der fasst den Blinden wieder mit an. Und wer von seinem Reichtum oder von seiner Armut ein Scherflein beisteuert zur Erhaltung der Boten, auch der legt Hand mit an. O wie würden sie kommen, wenn die ganze evangelische Kirche das Werk aufs Herz nähme! wenn die Gemeindegebete aufstiegen wie gebundene Garben, wenn auch die Kleinen, aus deren Mund sich der Herr eine Macht zugerichtet hat, schon gewöhnt würden, bei ihrem Vaterunser dem Herrn die Heiden mit an das Herz zu legen.

Kann ein einiges Gebet
Einer gläub'gen Seelen,
Wenn's zum Herzen Gottes geht,
Seines Zwecks nicht fehlen:

Solche Arbeit heiliger christlicher Liebe muss übrigens zu allen Zeiten ihren Fortgang haben. Du darfst nicht sagen: „Jetzt müssen wir davon abstehen, weil es in der eigenen Kirche zu elend steht.“ Du darfst auch dein eigenes beschwertes Herz, dein Kreuz und deine Kümmernisse nicht vorschieben. Sieh in den Text hinein. Wann heilte der Herr den Blinden? Gerade als er auf dem letzten Wege nach Jerusalem war. Eben hatte er seinen Jüngern vorherverkündigt, dass er den Heiden überantwortet, verspottet, verschmäht, verspeit, gegeißelt und getötet werden würde. Das stört ihn aber nicht, seine Liebe erkaltet nicht unter dem Hinblicke auf das Kreuz, welches wenige Tage später jenseits Jerusalem aufgerichtet werden sollte. Der Blinde musste geheilt werden. Und du Gemeinde des Herrn, verzage in keiner Not. Es gibt in derselben kein besseres Hilfs- und Heilmittel, als gerade dann alles Werk des Herrn recht still fortzutreiben. In solcher Arbeit fühlen wir uns in der innigsten Gemeinschaft mit ihm. Wir dürfen ja sein Werk treiben. Und in allem Segen, den er auf die Arbeit legt, haben wir eine Verheißung von ihm: „Sei nur getrost und unverzagt, ich will dich nicht verlassen, noch versäumen „ Wir blicken noch kurz

IV. auf die Heilung und auf den Jubel über dieselbe.

Der Herr steht stille. Er steht überall stille, wo das Wort lauter und rein gepredigt wird. Er steht auch stille in dem Hindulande, wo unsere Boten seine Ehre verkündigen. Die Jünger führen den Blinden zu ihm. Der Herr fragt ihn: „Was willst du, dass ich dir tun soll?“ Der Blinde antwortet: „Herr, dass ich sehen möge.“ Spricht Jesus zu ihm: „Sei sehend, dein Glaube hat dir geholfen.“ Er braucht kein Mittel, als das Wort, das allmächtige Wort. Und alsobald ward er sehend. Da stehen nun die drei neben einander: der Heiland, der Geheilte und die

Heilshelfer. Der Blinde schlägt seine Augen auf, das Häutlein ist heruntergenommen, die Nacht ist gewichen, eine neue Welt liegt vor ihm. Aber mitten in dieser Welt, als ihre Krone und Sonne steht der Herr, der die Barmherzigkeit üben konnte und übte, aus dessem Lichte er sein Licht bekommen hat. Mit einem Blicke steht der innere und der äußere Mensch seinen Heiland. Der Gottmensch ist der erste Mensch, den er steht. Wer kann die Freude fassen? Ich bin als Knabe durch meine eigene Schuld einmal acht Tage blind gewesen. Den Morgen, wo ich zuerst das Licht wieder durch die Fenster scheinen sah, werde ich nimmer vergessen. Eine größere Freude habe ich doch in meiner ganzen glücklichen Jugend nicht gehabt. Aber wer will diese Freude vergleichen mit der dieses Geheilten, der in das wahrhaftige Licht hineinschaute? Der Herr lobte und dankte in der Stille. Der Geheilte brach aus in Loben und Danken, und das Volk, welches dabeistand, antwortete und stimmte als die Gemeinde mit ein. Alles Volk, das solches sah, lobte Gott. So stehen in der Kirche der Herr, die Geretteten und die Heilshelfer aus der alten Gemeinde zusammen. Jedem bekehrten und getauften Heiden sind die Schuppen von den Augen gefallen, er kann sehen. - Die Blinden sehen, die Lahmen gehen, die Tauben hören, die Aussätzigen werden rein, die Toten stehen auf, und den Armen wird das Evangelium gepredigt. bis hinein in das Herz Gottes, hinein in die unergründliche Liebe ihres Heilandes, hinein in das Wort: „Aus Gnaden,“ und „Nur aus Gnaden,“ bis hinein in die selige Ewigkeit. Eine neue Welt ist ihnen aufgegangen, aber mitten drinnen als ihre rechte Sonne steht Jesus Christus, in dem sie ihr Heil gefunden haben. Ein Solcher kann ausbrechen in das alte Lied:

Schön sind die Felder, Noch schöner die Wälder,
In der schönen Frühlingszeit:
Jesus ist schöner,
Jesus ist reiner,
Der unser traurig Herz erfreut.

Schön leucht die Sonne,
Noch schöner der Monden,
Und die Sternlein allzumal:
Jesus ist schöner,
Jesus leucht reiner,
Als die Engel im Himmelssaal.

Da hebt der Gerettete an mit den Kindern Korah: „Mein Herz dichtet ein feines Lied; ich will singen von einem Könige; meine Zunge ist der Griffel eines guten Schreibers. Du bist der Schönste unter den Menschenkindern, holdselig sind deine Lippen.“ Ja holdselig die Lippen, die da sagen können: „Mein Sohn, meine Tochter, dir sind deine Sünden vergeben. Friede sei mit dir.“ Und die alte Gemeinde lobt und preist mit. Sie ist selig in ihrem Herrn und in seinem Herrn, in ihrem Gotte und in seinem Gotte. Und so zieht Alles zusammen, der Heiland, die Geheilten und die Heilshelfer fort nach dem Jerusalem, das droben ist. Die Schar wird breiter, der Glaube wird fester, der Schritt wird gewisser, das Hosianna höher und das Halleluja reiner. Ob es bergan, oder durch Nacht und Dornen und Hecken und Wüsten gehe, was schadet es? Der Herr ist mit ihnen. Die ihn für ihre Stärke halten und von Herzen ihm nachwandeln, gehen in seiner Stärke nicht allein selbst getrost durchs Jammertal, sondern machen auch Andern daselbst noch Brunnen. Der Herr hält Alle, und in ihm stärkt und stützt Einer den Andern. So nimmt sie der Herr allzumal mit auf seinem Zuge nach dem himmlischen Jerusalem. Doch, geliebte Gemeine, über der Mitte unseres Textes haben wir Die vergessen, welche vorne an gingen und den Blinden bedrohten, er sollte schweigen. Wo sind sie denn geblieben? Etliche von ihnen, als sie merkten, dass der Herr bei dem Blinden verzog, haben sich umgeschaut, sind umgekehrt, haben seine Gnadentat gesehen und sich an derselbigen mitgefreut. Dennoch hatten sie Viel versäumt. Sie waren ja nicht dabei, als der Herr den Blinden von den Banden der Finsternis los machte. Und du, der du bisher in hohem Wissensstolze, in Hochmut oder kalter Trägheit vor dem Herrn hergegangen bist, schaue dich um, er steht stille bei den Heiden. Kehre um und siehe, was er getan hat. Freue dich und lobe und danke. Freue dich und gehe mit an die Arbeit. Du hast zwar auch schöne Freudenstunden versäumt, aber es sind noch Blinde genug da, an deren aufgetanen Augen du deine Lust sehen kannst. Die Meisten aber von denen, die vorne an gingen, sind fortgegangen und haben den Herrn mit samt seinem Blinden und den Getreuen dahinten gelassen. Sie wollten eher nach Jerusalem kommen, aber sie sind ohne ihn hingekommen; und ohne ihn ist Jerusalem kein Salem, keine Friedensstatt; ohne ihn wäre auch der Himmel kein Himmel. Sie sind in die vergängliche Stadt gekommen, aber nicht in die hochgebaute Gottesstadt. Wer mit dem Herrn nicht stehen bleiben will bei dem Elend seiner Brüder nach dem Fleisch, der kann auch mit ihm nicht gehen in die Herrlichkeit seiner Brüder nach dem Geist. - Herr Jesu, hilf, dass diese Gemeinde fertig und hurtig werde zu treiben das Evangelium des Friedens, tilge in ihr fleischliche Vornehmheit und Trägheit, die zu dem Missionswerke keine Lust hat, und gib ihr die Gnade, dass sie einst, selbst errettet aus aller Blindheit, bei dir stehe und bei allen durch deine Hand sehend Gewordenen und mit Allen das große Halleluja singe. Halleluja, Amen.

1)
heute Tasmanien
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