MacDuff, John Ross - Die Gedanken Gottes - Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken. 16. Tag Langmut und Geduld

MacDuff, John Ross - Die Gedanken Gottes - Wie köstlich sind vor mir, Gott! Deine Gedanken. 16. Tag Langmut und Geduld

„Was soll ich aus dir machen, Ephraim? soll ich dich schützen, Israel? Soll Ich nicht billig ein Adama aus dir machen, und dich wie Zeboim zurichten? Aber Mein Herz ist anderes Sinnes, Meine Barmherzigkeit ist zu brünstig, dass ich nicht tun will nach Meinem grimmigen Zorn, noch Mich kehren, Ephraim gar zu verderben, denn Ich bin Gott, und nicht ein Mensch.“ Hos. 11, 8. 9. Welch eine zärtliche Herzensergießung Gottes! es ist das sehnende Verlangen des liebevollsten Vaters nach einem irregehenden, Ihm abgekehrten Volk. Wie groß war ihre Undankbarkeit! Im Anfang des Kapitels spricht Er von Seiner Liebe zu Israel, als es noch jung war, von Seiner sorgsamen Pflege: „Ich nahm Ephraim bei seinen Armen, und leitete ihn, ich ließ ihn in Seilen der Liebe gehen, und half ihm das Joch tragen.“

- Und was ist der Dank für solche große Sorgfalt und Liebe? „Mein Volk ist müde, sich zu Mir zu kehren.“

Man sollte billig denken, dass nun das gerechte Strafurteil folgen müsste: „Ephraim hat sich zu den Götzen gekehrt, Ich wende Mich ab von ihm!

Aber nein, anstatt dessen folgt ein Erguss zärtlicher Vaterliebe, so groß, dass wir nur selten ein schwaches Abbild davon auf Erden sehen werden - etwa dann, wenn eine Mutter mit brechendem Herzen und weinenden Augen den verlornen Sohn in ihre Arme schließt, der sie verlassen, gekränkt, ihr Leben verbittert, ihrer Tränen gespottet hat.

Höre die liebevolle Anrede: „Was soll Ich aus dir machen, Ephraim? Sollte ich nicht billig ein Adama aus dir machen?“ Er gedachte an das „Geschrei aus Sodom und Gomorra und an ihre Sünden, die fast schwer waren.“ Die Ungerechtigkeit Israels und Ephraims lässt sich in ihrer Schändlichkeit mit nichts anderm vergleichen, als mit der dieser Bewohner der Ebene, auf welche der Herr Feuer und Schwefel regnen ließ von dem Herrn aus aus dem Himmel!“ Adama und Zeboim waren zwei Nachbarstädte in dem Tal von Sodom, die in dieses schreckliche Gericht eingeschlossen waren. Nun spricht Gott: „soll ich nicht billig ein Adama aus dir machen, und dich wie Zeboim zurichten?“ Aber Er schließt mit der Erklärung: „Ich will mich nicht kehren, Ephraim gar zu verderben,“ und gibt als Grund dafür an: „denn Ich bin Gott und nicht ein Mensch!“

Ja wahrlich, Deine Gedanken, O Herr, sind nicht unsere Gedanken! wenn sie es wären, wie Viele unter uns würdest Du aufgeben, Dich von ihnen kehren, sie ihren eignen Wegen überlassen! und würdest das Gericht der Verstockung über sie ergehen lassen und in deinem gerechten Zorn schwören: sie sollen nicht zu Meiner Ruhe kommen! - Dennoch kehrt Er Seinen Zorn nicht wider uns, die Hand Seiner Barmherzigkeit ist noch immer über uns ausgereckt.

Wenn die Schuld deiner Sünden und das Gefühl deiner Undankbarkeit, deiner langen Entfremdung von Gott dich niederbeugt und die Angst dich überfällt, dass deine große Verschuldung dich von aller Hoffnung auf Vergebung ausschließen möchte - wende dich wieder zu Gott! Du sagst vielleicht in bitterer Verzweiflung deines schuldbeladenen Herzens: es ist vergebens! Gott hat mich verlassen, Er hat mich verworfen, Er kann mir nicht mehr gnädig sein, Er hat mich dem Verderben überlassen, wie Esau hat Er mich verstoßen. Aber nein! so höre doch auf Seine lockende, flehende Stimme, nimm zu Herzen Seine köstlichen, wunderbaren Gedanken, den Liebesrat des Vaterherzens, das du durch deinen Abfall verwundet hast: „Was soll ich aus dir machen, Ephraim? billig sollte ich ein Adama aus dir machen, aber Meine Barmherzigkeit ist zu brünstig, Mein Herz ist andere Sinnes, Ich will dich nicht verderben, denn Ich bin Gott und kein Mensch!“ Und an einer andern Stelle: Ich sprach, da sie solches alles getan hatten: bekehrt euch zu Mir!“

Wo läuft mein armes Herz denn hin,
Verirrt auf fremder Straßen?
Ach, dass sich doch mein blöder Sinn
So lang muss locken lassen!
O Jesu, bringe mich dir nah!
Ich gehör' zu Deinem Volke ja,
Du weißt, ich bin der Deine.

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