Hörschelmann, Paul Eduard - Dritter Weihnachttag und letzter Jahressonntag.

Hörschelmann, Paul Eduard - Dritter Weihnachttag und letzter Jahressonntag.

(D. G. Nr. 8.)

Darum kommen wir zu Dir, Herr der Barmherzigkeit! - Bei Dir ist unsere Stärke, ist unseres Geistes Licht. Und alle Gnade hast Du die Fülle. Und Deine Freude war und ist, Bedürftige zu segnen, mit den besten Gaben aus Deiner Hand! Ja! Herr, wir sind viel zu geringe der Barmherzigkeit, die Du an uns getan. Uns steht nichts zu Gebote, als Dir zu Füßen hinzusinken, und Dich in Demut anzubeten. Dir danken wir ja Alles, was wir haben und was wir hoffen. Dir, von unserem ersten Lebenshauche an alle Güter des Leibes und der Seele nach der Macht und Gnade, die in Dir, dem Vater und dem Schöpfer aller Dinge ist. Dazu in Deinem eingeborenen Sohne, unserm Herrn, in Jesu Christo die selige Gewissheit, erlöst zu sein, wenn wir im Glauben an ihm hangen. Und diesen Glauben selbst durch Kraft des seligen Geistes, der uns in selbigem stärkt und behütet! Ach! und wie wenig haben wir dieses Alles erkannt, und zum Segen an uns benutzt! Wir haben nie beharrlich fremden Herren gedient, und Dein nicht geachtet! Wie viele Gewalt hat immer noch die Sünde über uns, uns von Dir zu scheiden! Das müssen wir vor Dir mit Schmerz und Reue bekennen, und rufen Dich an, Du wollest uns nach Deiner Gnade unsere Schuld und Sünde vergeben in Jesu Christo, und uns die verlorene Kindschaft bei Dir aus Gnade schenken, damit auch wir durch unsern Herrn und Heiland zum Frieden kommen, ewiglich! Amen!

(D. G. Nr. 131.)

Predigt über Gal. 4, 1 7.

Sollen wir den Gesamtinhalt dieses Liedes in ein biblisches Wort zusammenfassen, so weiß ich kein anderes zu nennen, als dasjenige, welches uns bisher durch die Tage der diesjährigen Weihnacht geleitet hat. Hat' es dem Sänger des Liedes in völliger Klarheit vor der Seele geschwebt, oder regte es sich in den Tiefen seines Herzens das ist zwar nicht deutlich zu ersehen. Aber Eins von Beiden ist unstreitig der Fall gewesen. Hören wir ihn, wie er Anbetung, Preis und Dank Dem darbringt, der jetzt auf der Allmacht Thronen herrscht, nachdem er zuvor, eine kurze und wunderschöne Zeit hindurch war, gleich wie wir, vernehmen wir seinen Jubelruf über die nun entfliehende Nacht und über den nun anbrechenden Tag; klingt uns in unseren Herzen sein Hallelujah nach über den Herrn, der in sein Reich gekommen ist, sich selbst erniedrigt hat, und uns gleich geworden ist; teilen wir seine Freude darüber, dass nun die Welt mit Gott versöhnt und dass der Erdkreis Dem untertan geworden ist, den alle Himmel anbeten, so müssen wir voraussetzen, dass ihm bei diesem Allen unser diesjähriges Weihnachtswort vorgeschwebt, und es in seinem Herzen gesprochen habe:

Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen!

So wenden wir uns denn freudig diesem Worte abermals zu, und zum dritten Male, ja fast freudiger, als es bisher geschehen ist, weil ja auch das teure Gotteswort uns nur umso lieber wird, je länger wir damit umgehen, gerade wie ein teurer Freund auf Erden nur umso tiefer sich einlebt in unserm Herzen, je länger und je öfter wir beisammen sind. Aber die Frucht und den Segen davon, Dein heiliges und teures Wort zu betrachten, o unser Gnadenreicher Gott, dies beides erflehen wir aus Deiner Hand! Du lässt die nie allein, die da kommen, Dich von Herzen zu suchen! Du weichest nicht von denen, die Dich von Herzen anrufen! Du gibst auch Deine Gnade nicht nach dem Maße, sondern lässt uns die volle Genüge zu Teil werden. So sende uns denn auch heute gesegnet heim und bewahre uns, was Du uns in dieser festlichen Zeit, mit der Neige des Jahres, noch dargereicht hast; damit wir Dich preisen und Dir dienen im Geiste der Kindschaft, deren Du uns vor Dir gewürdigt hast durch Jesum Christum, unsern Heiland. Amen!

Der Kreis göttlicher Gnadenerweisungen, die uns die Weihnacht gebracht hat, schließt sich heute auf eine würdige Weise, wenn wir das Wort des Apostels Paulus erwägen, das auf diesen Sonntag verlegt ist, und also lautet:

„Ich sage aber: So lange der Erbe ein Kind ist, so ist unter ihm und einem Knecht kein Unterschied, ob er wohl ein Herr ist aller Güter; sondern er ist unter den Vormündern und Pflegern, bis auf die bestimmte Zeit vom Vater. Also auch wir, da wir Kinder waren, waren wir gefangen unter den äußerlichen Satzungen. Da aber die Zeit erfüllt ward, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einem Weibe, und unter das Gesetz getan, auf dass er die, so unter dem Gesetz waren, erlöste, dass wir die Kindschaft empfingen. Weil ihr denn Kinder seid, hat Gott gesandt den Geist seines Sohnes in eure Herzen, der schreit: Abba, lieber Vater! Also ist nun hier kein Knecht mehr, sondern eitel Kinder; sinds aber Kinder, so sinds auch Erben Gottes durch Christum.“

Von welchen Gefühlen dem Apostel des Herrn das fromme Herz überströmte, als er sich hinsetzte, um diese Worte nieder zu schreiben, das kann für uns keine Frage mehr sein, nachdem wir diese Tage mit ihm im Geiste verlebt haben. Von einer neuen, und insofern noch schöneren Seite, als hier dem trostbedürftigen Menschen der kräftigste Trost dargereicht wird, zeigt er uns heute unser Weihnachtwort: Es ist erschienen die heil same Gnade Gottes allen Menschen! Er lässt uns hier die fröhlichste Hoffnung ins Auge fassen, die den reich Gesegneten, den Söhnen des Evangeliums gegeben ist, die nämlich, die ihnen aus ihrer Kindschaft bei Gott erblühet! denn auch hierin ist der unsere Hilfe, der uns in der Weihnacht als ein gnadenreiches Zeichen von Gott erschienen ist. Derselbe, den diese Tage alle verherrlicht haben, Jesus Christus, der gestern und heute und derselbe auch ist in alle Ewigkeit! Ihn sandte Gott, da die Zeit erfüllt ward, Gott sandte seinen Sohn, geboren von einem Weibe und unter das Gesetz getan, auf dass er die, die unter dem Gesetze waren, erlöste, dass wir die Kindschaft empfingen. Und seit wir sie haben, siehe! wie sind wir da seines Geistes so voll, und rufen Gott, als unseren lieben Vater mit rechter Kindeszuversicht an und jauchzen froh auf in dem Glauben: also ist hier nun kein Knecht mehr, sondern eitel Kinder! - Sinds aber Kinder, so sinds auch Erben Gottes durch Christum!

Von dieser Seite lasst uns heute die heilsame Gnade Gottes betrachten. Freilich gehört hierzu das zuvor, dass in unserem Leben auch ein Tag gewesen sei, ähnlich dem, aus dem heiligen Leben des Erlösers in unserem heutigen Evangelium geschilderten; ein Tag, an welchem Du mit völligem Bewusstsein, und auf Antrieb Deines Herzens, Dich dem Herrn, als sein Eigentum darstellest, gleich wie dem Kinde Jesus an diesem Tage in dem Tempel zu Jerusalem durch seine Eltern geschah. Erst dann kann Dir das Gleiche zu Teil werden, dass Du im Bewusstsein Deiner seligen Kindschaft bei dem Vater im Himmel, wächst und zunimmst, stark wirst im Geiste voller Weisheit und dass Du die Gnade Gottes bei Dir hast ohne Aufhören. Eben diesem Versäumnisse, von Seiten der Eltern oder durch eigene Schuld, haben wir es zuzuschreiben, dass die Allen erschienene heilsame Gnade Gottes, die wir heute in unserer gesicherten uns teuer verbürgten Kindschaft bei Gott betrachten sollen, an so vielen unter uns vorüber gehet, die in ganz anderen Dingen ihren Trost suchen und auf ganz Anderes ihre Hoffnung setzen!

Wird doch so manches teure Gut in der Welt vergeudet, und so mancher köstliche Schatz verlästert, warum nicht dieser auch! Aber der Ausgang wird es endlich klar machen! Es fahren wohl Viele hoch daher im Leben und breiten sich aus, und grünen wie ein Lorbeerbaum. Aber da man vorübergeht, siehe! so sind sie dahin mit ihrem großen Vertrauen, und da man nach ihnen fragt, so sind sie nirgends zu finden! Harre nur und schaue, ob Du der Kindschaft bei Gott werdest zu entbehren wissen, wenigstens dann, wenn es für dich zum Ende eilt mit Deinem Rate, oder mit Deiner Kraft, oder mit Deinen Freuden, oder endlich mit Deiner Zeit. Solche Augenblicke entscheiden über den Wert der uns, durch die h. Weihnacht geschenkten Kindschaft bei Gott, als dem herrlichsten Teile der uns Allen erschienenen heilsamen Gnade Gottes! Schon wenn es für Dich zum Ende eilt mit Deinem Rate. Und dazu kommt es ja doch, selbst bei dem gewöhnlichsten Laufe des Lebens auch bei einem ziemlich gleichmäßig geordneten Geschick, auch bei vieler Genügsamkeit in Anlegung Deiner Pläne. Immer kommt ein Tag in eines jeden Menschen Leben, da auch er fragt: Ist denn keine Weisheit mehr auf Erden? Ist denn kein Rat mehr bei den Klugen? Ist ihre Weisheit so lose? - Des Unvorhergesehenen ist immer so viel, und die Einmischungen von anderswo her sind immer so häufig, wir verstehen uns unser einander teils so wenig, teils so falsch, dass Zeitpunkte des Stockens und Augenblicke der Ratlosigkeit unvermeidlich sein müssen. Und selbst für den klarsten Blick im Leben muss es Stellen von einem undurchdringlichen Dunkel geben, weil überall der verborgene Rat Gottes eingreift, diese Hand aus den Wolken, die wir nie sehen, deren Dasein wir aber merken an dem, was sie ganz unerwartet im Leben baut oder niederreißt. Da kann es ja nicht fehlen, es muss dem Menschen sein dürftiges Licht ausgehen, und für ihn mit seinem Rate zum Ende eilen! Wie es dann würde, wäre keine Weihnacht auf Erden gewesen, und mit ihr die heilsame Gnade Gottes in unserer Kindschaft bei Gott durch Jesum Christum nicht erschienen, das siehst Du an allen denen, die sich derselben nicht bewusst worden sind. Diese wenden sich dann bald hier und bald dorthin, fühlen sich überall gehemmt und bedroht, greifen bald hoch über sich, bald tief unter, und immer entweder zu weit oder zu nahe nach unvorherbedachter Hilfe und machen die Verwickelung nur um so ärger. Nur, die durch Jesum Christum Gottes Kinder worden sind, stehen dann fest, fühlen des Vaters Nähe, ahnden sein Walten, und lassen Ihn machen, wie Er es will. Haben sie keinen Rat mehr, so hat Er umso besseren, der sich am leichtesten uns zum Segen erfüllt, wenn wir tun, wie sein Wort sagt: Sei stille dem Herrn und warte auf ihn! Für die Frommen der Vorzeit, die auch keinen Rat wussten in *Angelegenheiten des Heils und der Erlösung einer Welt, da war die Weihnacht eine solche Hand aus den Wolken. Sie hatten es auch nicht hinauszuführen, wie tief auch der Anblick einer verknechteten Welt sie schmerzte, aber sie waren stille dem Herrn und warteten auf seine Verheißung, und zu Bethlehem ward sie erfüllt. Von dort aus kam uns der Geist der Kindschaft, der die, die ihn aufnehmen, nie ratlos lassen wird! So hat derselbe auch Hilfe, wenn es für Dich zum Ende eilt mit Deiner Kraft. Ein Fall, der umso gewisser und umso häufiger eintreten wird, je weiter Du hinauslangest mit Deinen fordernden Blicken und mit Deinen gefassten Plänen! Und - leugne nur nicht! das ist ein gewöhnlicher Fehlgriff unter uns. Wir wissen selten unsere Kraft gehörig abzumessen, und am wenigsten, wenn der Wille einmal eine verkehrte Richtung gewonnen hat. Je mehr des ungeregelten, leidenschaftlichen und wechselnden Wollens ist, umso weniger des Vollbringens. Reicht doch unsere Kraft nicht einmal zu dem aus, was vor Gott gut ist und ihm gefällt, wieviel weniger also zu dem, was es nicht ist und ihm missfällt! Mag es denn auch hier zu Ende eilen mit Deiner Kraft, was sollten wir uns darum grämen? Je früher, umso besser, weil dabei die Verlockung umso schwächer wird, dem Verkehrten immer wieder nachzutrachten. Aber dafür bedürfen wir des Trostes, dass auch im Dienste des Guten und des Gottesreiches uns unsere Kraft versagt. wenig Du die allmählige ersterbende und in die Winter: ruhe versinkende Kraft der Natur aufrichten und beleben kannst, sondern musst Alles dem einigen Herrn der Schöpfung anheimstellen, so wenig kannst Du auch bei eigener, sinkender Kraft geradezu etwas tun und Verlorenes ersetzen. Aber Eines kannst Du und in diesem Einen liegt Dein Trost für solche schwere Zeiten. Du kannst das Bewusstsein Deiner Kindschaft bei Gott in Dir erwecken; gedenken, dass Gott eine Weihnacht hat aufgehen lassen über die Erde, damit Er hier eitel Kinder habe, von denen ein Jedes sprechen lerne: Mein Vater lässt mich nie allein; Dich aufrichten bei dem Gedanken: Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen! So den Geist des Sohnes über Dich herabrufen, mit welchem Du sprichst: Vater, lieber Vater! umso inbrünstiger so betest, je mehr Du fühlst, dass auch bei regem, starkem Willen für das Gute, die eigene Kraft Dir immer sichtbarer gebricht. Der da gesagt hat: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben! derselbe ist ehemals in diesen Tagen der Welt und auch Dir erschienen, um die, die in der Kindschaft seines Vaters, also in der Gemeinschaft mit Ihm beharren, mit neuen Lebensströmen zu erfüllen, dass sie nun feste Tritte tun und nicht mehr wanken! Das ist die heilsame Gnade, die uns allen in diesen Tagen erschienen ist! - Und derselben sollst Du Dich getrösten, wenn es nun für Dich Denn zum zum Ende eilt mit Deinen Freuden!

Ende muss es doch auch einmal hiermit. Das Herz des Menschen ist nur schwach geschützt gegen die Streiche eines unfreundlichen Geschicks, und bietet viele verwundbare Stellen der Welt dar, die hart darüber hinfährt und nicht des zuckenden Schmerzes achtet, der Dir durch die Seele schneidet. Und Mancher von uns hat wohl unter seinen Brüdern einen Gegner von gar rauer Hand, der seine Zeit wahrnimmt, um sicher zu treffen. Und Jeder ist irgendeinmal im Leben so feindseligen Umständen Preis gegeben, dass kaum mehr ein erleichternder Seufzer auch nur hier auf Erden, den Weg findet, um an das Ohr und an das Herz hilfreicher Seelen zu dringen. Wissen wir nicht Alle, wenigstens aus fremder Erfahrung, wie wenig Zeit dazu gehöre, um ein freudenreiches Leben arm zu machen? Lass Einen finsteren Augenblick in Deinem stillen Kreise, in Deinem Tempel der Liebe, der Freundschaft, der Dankbarkeit, der Häuslichkeit einbrechen, lass auch nur ein einziges Augenpaar unter der Hand des Todes sich schließen, so ist es geschehen! Wir beklagen die schnelle' welkende Blüte, wir stehen und sehen dem Zuge der eilenden Wolken zu, der schnell daher fahrende Blitz erschüttert uns in der Seele, ja! das sind die Bilder für die Flüchtigkeit Deiner Freuden! Was willst Du nun dabei tun, da es Dir nicht gegeben ist, in der Sache was zu ändern! - Suche Dir Eine Freude, die bleibt, Eine Liebe, die nicht stirbt, Ein Band, das nicht zerreißt! Seitdem es Weihnacht geworden ist, steht Dir so was zu Gebote. Werde Dir lebendig bewusst Deiner Kindschaft bei Gott. Hier ist, was Dir fehlt, und was die Erde Dir nicht rauben kann, die es Dir nicht gegeben hat. In diesem Kindesverhältnisse zu Gott gewinnst Du Alles wieder, was Dir sonst verloren gehen kann. O! dass Du lerntest, Dich in diese Bande einleben, und bald! Denn worüber gar keine Täuschung sein kann es eilt auch für Dich zum Ende mit Deiner Zeit, und wenn Du die Hoffnung nicht hast, auch nach der Zeit, die wir auf Erden zählen, einen Vater vorzufinden, der Dir vertraut und über Alles teuer ist, - womit willst Du Dich trösten über den unaufhaltsamen Flug der Zeit im irdischen Leben? Oder bemerkst Du ihn etwa auch heute noch nicht, da er doch sichtbar vor Deinen Augen vorgeht? Wer blickt zurück auf den letzt verlebten Schlusssonntag des ganzen Jahres, ohne von dem Jahre selbst zu sagen: Kaum begonnen und schon zerronnen! - Ein Schritt nur noch, so sinkt das alte Jahr in seine Gruft; ein zweiter vielleicht, so sinkst Du ihm nach, und der Erde Pracht ist für Dich vergangen. Und weil sie denn vergehen muss, weil dieses trostlose Wort jedes nachdenkende Gemüt vernichten muss, so lange es sich allein fühlt, so lasst uns sorgen, dass wir noch in dem kurzen Überreste der Zeit mögen geborgen sein! Wir sind es aber, wenn wir uns die heilsame Gnade, die uns in der Weihnacht geboten wird, ganz zu- und aneignen. Wir sind es, so lange die Kindschaft bei Gott durch Jesum Christum für uns besteht, so lange wir uns fühlen, als dem Herrn angehörig, als Erben seines Himmelreiches durch den, auch uns in diesen Tagen geborenen Heiland; so lange wir uns fühlen, beschirmt von der Gnade des Vaters, von seiner ewigen Liebe getragen, von seinen Armen umschlungen und gehoben. Da mag denn auch der letzte Tropfe Zeit dahin rinnen in das Meer der Ewigkeit, uns ist nicht bange! - Uns führt die letzte Stunde, die uns auf Erden schlägt, hinauf in unser Vaterland, hinan an unser wahres Vaterherz, hinein in die rechten Vaterarme, die ja für uns stets offen stehen, ob heute oder morgen! Der Todesseufzer, mit welchem Du von der Erde scheidest, verwandelt sich in einen Lebenshauch, mit welchem Du den Himmel begrüßt!

Und Dein letztes Abschiedswort ist kaum gesprochen, so gehen die Augen, die hier in Todesschlummer sanken, im Lichte der Ewigkeit wieder auf, und der geschlossene Mund findet seine Sprache jenseits wieder, und wird sein erstes Wort sein:

Vater, lieber Vater, durch Jesum Christum mein in alle Ewigkeit rc.

(D. G. Nr. 134, 5.)

Schluss Gebet.

So suchen auch wir denn Dich, Du Herr der Weihnacht! Suchen Dich, auf dass wir in Dir den rechten Trost des Lebens, die rechte Kraft auf Deinen Wegen zu wandeln, den rechten Sinn, die Welt zu überwinden finden mögen in unserer Kindschaft bei Deinem Vater, die Du uns erworben, mit welcher. Du uns beschenket hast, nach der Liebe und Gnade, die in Dir war von Ewigkeit! Geleite Du uns denn durch den Wechsel der Zeiten, der Du gestern und heute und derselbe bist in alle Ewigkeit! Führe uns an Deiner Hand, dass wir, als Kinder Gottes, auch Deines Reiches Erben werden! Amen!

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autoren/h/hoerschelmann/hoerschelmann_-_3._weihnachtstag.txt · Zuletzt geändert: von aj
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