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Hebich, Samuel - Siebente Predigt.

Hebich, Samuel - Siebente Predigt.

Den 23. Februar.

1 Thessal. 2,2. u. Apostelg. 17,1-4.

Lied 641: Es ist noch eine Ruh vorhanden rc.

Wenn wir doch so recht Gnade hätten zur Hauptsache, zu der wir heute kommen! Wo die Hauptsache fehlt, da fehlt Alles. Betet, dass ihr die Hauptsache fasset und habet!

Dieser Brief fließt aus einer überfließenden Liebe heraus. So lang ein Mensch nicht schon um JEsu willen gelitten hat, kann er diese Liebe nicht fassen, er weiß gar nichts davon.

Gott hat geliebet und Seinen Sohn gegeben. Der ist der Schmerzensmann geworden. Seine Leute, die dieses Evangelium, dieses Wort vom Kreuz verkündigen, sind Schmerzensleute, und die es wahrhaftig annehmen, werden ebenfalls teilhaftig dieser Leiden und Schmerzen. Das sind unnatürliche Leiden; man bekommt sie erst, wenn man ein Kind Gottes wird. Wer nicht wiedergeboren ist, dem bleiben diese Sachen unbekannt; es ist das Geheimnis des Reiches Gottes.

Sowie du die Leiden um JEsu willen annimmst, kommst du auch in diese wunderbare Liebe hinein. Es ist lustig, bei JEsu sein. Gott hat diesen wunderbaren Weg für Seine Heiligen erfunden. Nur auf diesem Weg, der im Kreuz gegründet ist, gehst du in die Herrlichkeit Gottes ein. Dieser Weg heißt der enge Weg, und der ist so eng, dass dein alter Mensch gar nicht darauf existieren kann; sterben muss er oder du verlierst - (schrecklich zusagen!) die Seligkeit in Gott.

Kannst ja Ehre bei den Menschen haben, - Joh. 5,41.

Dieser Brief atmet eine solche Liebe, weil die Thessalonicher unter großen Leiden gegründet worden sind im Glauben. Denk dir, nur 14 Tage war der Apostel bei ihnen - wie sie Den wohl lieb gehabt haben! Sie hatten durch ihn das Leben gekriegt und gleich muss er wieder fort. Aber sie haben festgehalten, und da hat Paulus große Freude an ihnen.

Apostelg. 17,1-3. Die Apostel fingen an, zuerst den Juden das Wort des HErrn zu verkündigen auf 3 Sabbater. Die Juden haben den rechten Sabbat; wir feiern den Siegestag unseres HErrn, den Auferstehungstag.

V. 4. Das ist das Wichtige und Beachtungswerte: (Gott hat es eben so gemacht, dadurch war unter ihnen vorgearbeitet) Gottesfürchtige Heiden, die ehrbaren Griechen, haben sich in die Synagoge geflüchtet, um das Wort Gottes zu hören. Sie haben da eine teilweise Erkenntnis der heiligen Schrift empfangen.

Das ist jetzt anders, wenn wir zu den Heiden kommen. Uns hat Niemand vorgearbeitet in der Heidenwelt, ja die Engländer mit saufen und huren. Ihr habt keinen Begriff, wie diese heiße Zone einwirkt. Wenn da Einer hinauskommt, äußerlich noch als ein guter Mensch, auch solche werden da liederlich und schlecht. „Gottesfürchtige“ und „vornehme“ Leute, ja aus den Vornehmsten waren es, die mit Paulo hielten. Das sind Titel, die wir zu beherzigen haben. Also ist der vornehme Titel kein Hindernis, ein Jünger zu werden.

Manchmal kommt der Geist Gottes in die Vornehmen, manchmal kommt Er in die reichen Leute hinein. Manchmal kommt er in das niedrige Volk, in armselige Leute; manchmal in die Ehrbaren, manchmal in die Huren und Säufer; das geht sehr verschieden zu. Da ist immer Wechsel. Wo aber eine Seele begnadigt wird, in der hat Gott gewirkt.

Sieh, liebe Seele, wenn du einen Zug hast zu JEsus, wenn du ein Bedürfnis fühlst, deine Seele zu erretten von dem zukünftigen Zorn: das kommt Alles von Gott. Die Predigt kommt von Gott; dass du hören kannst, kommt von Gott; Buße, Glauben, Seligkeit - Alles von Gott; - und JEsus ist's allein, der dieses Bedürfnis in dir befriedigt.

Habt nur Zutrauen zu Dem, der euch gemacht hat! Er ist ein treuer Schöpfer.

V. 5. „Die halsstarrigen Juden neideten“ - so sind auch wir so recht halsstarrige Leute. Ich bin von Natur halsstarrig, du bist von Natur halsstarrig. Man kann es an den Ochsen sehen, was das heißt, die haben so dicke Hälse, und wie man das an den Ochsen von außen zu sehen kann, so sind wir innerlich im Geist halsstarrig, d. h. ich will meinen eigenen Willen tun. Nicht wollen, wie Gott will: das ist die Halsstarrigkeit gegen Gott, die Feindschaft gegen Gott. Da sind die Juden Numero eins davon. - Da kam der Neid, sie neideten.

Das ist die ganze Geschichte: dass die Juden ihre Herrlichkeit verlieren sollten, dass JEsus jetzt aufkommen und ihr Judentum nichts mehr sein sollte.

V. 6. „Diese, die den Weltkreis erregen“ rc. rc. So gibt das Evangelium einen Eindruck. Wo es hinkommt, es erregt, es bringt die Leute aus ihrer Ruhe heraus. Aber das wollen sie nicht; sie wollen Ruhe haben. Sie gehen wohl in die Kirche, sie wollen etwas Erhebendes hören, aber ja nicht erregt werden. Sie wollen bei der Mode bleiben und bei ihrem alten Schlendrian.

Wenn das Evangelium kommt, so erregt es, das ist die Natur des Evangeliums. Wo der HErr JEsus hingekommen ist, da wurde Alles erregt. Wo seine wahrhaftigen Knechte hinkommen, da wirkt das Wort, da werden die Leute erregt, es werden Seelen errettet. Es ist eine Zeit der Heimsuchung und Niemand kann es hindern. Kein Teufel kann es hindern, die Menschen können es nicht hindern mit aller ihrer Philosophie, List und Gewalt; es hat seine erregende Kraft und Gott nimmt sich Seine Seelen, es ist ein Feuer von Gott angezündet in den Herzen. Du kannst wieder schwach werden; aber was von Gott angefangen ist, das bleibt; die Geburt aus Gott kann nicht zerstört werden.

V. 7. Jetzt wird's politisch. Sehet, so wird Alles umgedreht, das ist so die Art der Menschen, die vom Teufel verblendet sind.

V. 8. Du musst dich ja in Acht nehmen, dass du solche Worte nicht in dein Herz aufnimmst und ihnen nicht folgsam wirst, wenn du sie auch hörst.

V. 9. Diese Obrigkeit war doch verständiger, als die in Philippen.

V. 10. 11. Die Beroeer werden die Edelsten genannt. Das ist eine ganz wunderbare Kaste, da kann man den rechten Adel sehen: die Edlen, die Edelsten, sie suchten in der Schrift.

Wenn ihr Adelige werden wollet, so besteht es darin, dass ihr das Wort eurer Seligkeit ganz williglich aufnehmet. Das macht königlich gesinnte Leute, denn der HErr dieses „Buches“ ist der König aller Könige. Ich wollte, ihr wäret Alle von diesen Edlen. Du gehörst zu dieser noblen Kaste, wenn du in diesem Buch liest und nachforschst, ob sich's also verhalte wie ich oder ein Anderer predigen, ob der Prediger genau am Wort bleibt.

In diesem „Buch“ ist Seligkeit. Die meisten Menschen gehen auf Autoritäten, das heißt nach Menschen; aber kein Mensch ist eine Autorität, nur das „Buch“ ist die einzige Autorität. Kein Mensch auf der ganzen Erde hat da etwas zu sagen. Die Offenbarung Johannis ist das letzte in diesem Buch, seitdem darf Niemand etwas dazu tun. Alles was du von andern Büchern hast, ist zweifelhaft und gilt nichts, wenn es mit der Bibel nicht übereinstimmt. Du kannst alle Teufelslist ausfinden mit dem Wort und mit dem Wort schlagen, wenn du im Wort gegründet bist.

Wenn ihr durch mich bekehrt werdet und bleibet bei mir stehen, so seid ihr Menschendiener.

Die rechten Methodisten kommen aus England, da ist Wesley die Autorität, in Deutschland ist Luther die Autorität. Das sind menschliche Autoritäten. Wir sollen Alle von Gott gelehrt werden. Der Mensch kann hingehen wo er will, sterben oder bleiben: - da ist's Wort, darauf müsst ihr feststehen. Das ist der göttliche Schatz der Erkenntnis; in Christo JEsu und wir können bloß mit dem zufrieden sein. Das sind die Noblen, die Edlen.

Alles kommt vom HErrn, der Prediger wie die Zuhörer, Er ist Anfang und Ende. Das tägliche Forschen in der Schrift, das ist es, was uns zu Gott bringt.

V. 12. Die waren schon gezogen vom Vater zum Sohn. Von einer Stunde zur andern wurden sie vergewissert, indem sie in der Schrift forschten.

V. 13. Von einer Stadt zur andern wurden die Apostel verjagt. Unsere Grundfrage wäre jetzt: Was hat diese Leute auf einmal so lebendig gemacht? Was hat sie zu diesem weltüberwindenden Glauben gebracht? Was hat sie so freudig gemacht, diese Leiden zu tragen? Wie lang haben die gebraucht, Vergebung der Sünden zu erhalten? Sie haben an dem Tag geglaubt, da sie gehört haben, gleich auf einmal. Das geschieht Alles in so kurzer Zeit, in vierzehn Tagen. Es ist so Knall und Fall gegangen. Und überall ist es so gewesen, wo der HErr mich hingesendet hat. Es geschieht auf einmal, wenn es auch vorher Jahre lang brauchte, aber auf einmal musst du durchdringen. Das ist die Kraft des Evangeliums, die wunderbare.

Paulus redet mit ihnen aus der Schrift; das ist die Hauptsache, das Mittel zur Bekehrung. Die heiligen Apostel, obgleich sie außerordentliche Instrumente Gottes sind, so haben sie doch etwas ganz Gewöhnliches getan: sie nahmen das alte Testament vor. Durch das alte Testament war ihnen schon vorgearbeitet. Und als der HErr JEsus auf Erden war, hielt Er sich ganz fest an die Schrift und stopfte dem Teufel das Maul und überwand ihn mit der Schrift. Den Pharisäern hielt Er es vor: „Die Schrift kann nicht gebrochen werden.“

Gottes Wort ist deine einzige Waffe, mit der du siegen kannst. Du musst doch annehmen, dass Gott vernünftig ist. Wenn du durch deine Sünde ganz finster geworden bist, dass du das Wort nicht fassen kannst (denn nur die Sünde ist es, warum du das „Buch“ nicht verstehen kannst) - wenn du ein Hurer bist, wenn du ein Säufer bist, wenn du zornig bist usw. - so lange deine Gedanken anderweitig beschäftigt sind, kannst du dieses Buch nicht verstehen. Wenn aber die Frage in dich kommt: „Wie kann ich meine Seele erretten?“ und du gehst an das „Buch“: siehe, so spricht's von dir. Gib dich doch dazu her und bitte Gott, Er möchte dich erleuchten, dass du die Schrift verstehst und Er wird es tun.

Wenn du auch ein großer Sünder bist und in Sünden lebst, dass du das helle Licht des „Buchs“ nicht sehen kannst: - kannst doch dein Herz dazu hergeben, dass Gott dir das Licht hineingibt. Der Schlüssel ist in dir selbst.

„Er redete mit ihnen aus der Schrift“, also so einfach als möglich, nichts Gelehrtes. Da könnt ihr sehen, was Not ist.

Was ist eigentlich der Zündstoff? Was macht dich lebendig? Was gibt Frieden deiner Seele? Was macht dich selig?

Paulus tat ihnen die Schrift auf und legte es ihnen vor, dass Christus musste leiden und auferstehen. Also er legte ihnen vor zwei Sachen: Ein Mensch, Der sollte Christus sein, Der war bestimmt zu leiden und zu sterben, daher das große „Muss“, Er musste leiden und sterben. JEsus von Nazareth, der 33 Jahre in Palästina unter den Juden gewandelt, dieser JEsus, der schmach- und schamvoll am Kreuz gestorben und am dritten Tag auferstanden ist, Der ist's, den ich euch verkündige, Der schafft Leben.

Ich muss wissen: ich habe das rechte Wort, ich habe die rechte Predigt; hier ist etwas, was im Menschen sein muss. Ich muss wissen, dass das, was ich sage, Leben ist und Leben schafft.

Der Apostel wusste gewiss, dass er die rechte Predigt habe. Wer das nicht hat, der kann nicht das Evangelium verkündigen. Wer ist JEsus von Nazareth? Der Christ. Wer ist der Christ? JEsus von Nazareth, Der von Ewigkeit her Bestimmte und Verheißene. - Dass dieser Christ gelitten hat und von den Toten auferstanden ist: diese paar Worte geben dir das ewige Leben. Wir wollen den HErrn JEsus selber darüber hören.

Lukas 24,44-47. „Da Ich noch bei euch war“. JEsus sagt: Ich war einmal bei euch, aber jetzt bin Ich nicht mehr bei euch. - Das ist der Auferstandene, der König, das ist der ewige Gott. Er hat gegessen mit ihnen, aber sie haben sich gefürchtet; sie wagten nicht mehr zu reden mit Ihm.

Es gibt verschiedene Zeiten und eine verschiedene Weise, wie der HErr JEsus mit Seinen Jüngern umgeht. Daher wenn du JEsum hast durch den heiligen Geist und du begehst wieder eine neue Sünde, oder deine alten Sünden kommen wieder in dir auf, so entweicht Er dir und du erzitterst vor Ihm, obgleich du Ihn schon einmal im Herzen gehabt hast.

Seit diesen 1800 Jahren bis an's Ende muss Alles noch erfüllt werden, was in diesem Buche steht - Alles! Da wird's noch ganz schrecklich zugehen. Das Zentrum von Allem ist JEsus, Der ist meine Burg, meine Festung, mein hoher Turm.

Wenn ich JEsum habe, bin ich geborgen. Das sind die Leute, die auf dem Felsen der Ewigkeit stehen.

Alles, was wir lesen in Mose und in den Propheten und in den Psalmen, das ist Alles in diesem JEsus erfüllt. Alle diese Anordnungen über den Opferdienst - Alles hat Er für dich getan, damit du ewig erlöst, ewig selig bist.

Er hat eine ewige Erlösung für dich vollendet. Das ist eine Erkenntnis, die einen Anfang hat, und von da an geht's immer fort, bis wir Ihn schauen.

Warum wollt ihr so lange warten, wollt dem Teufel so lange Gehör geben?

Du fauler Kerl, du faules Weib, suchet in der Schrift, da steht Alles und wenn der heilige Geist sie dir auslegt, da wirst du so selig; du bist wie im dritten Himmel, im Paradies bist du; aber täglich musst du sterben, weil dein eigenes Ich immer wieder sich regt. -

Ah, JEsus ist so gut; aber was hast du Alles schon wieder getan, seit Er dir vergeben hat! JEsus ist so gut, an Ihm fehlt's nicht. Du musst lernen: die Schwierigkeit, das sind deine eigenen Sünden. Daher fühlen sich die Leute, die mit JEsus zu tun haben, immer sündiger.

Du bist ein Weltkind gewesen; aber der Vater hat dich gezogen zum Sohn Seiner Liebe. Jetzt geht die Schwierigkeit an: Du sollst Alles in Gehorsam bringen, JEsus will dein Herz haben und da geht im Herzen die Rebellion los. Nur wer überwindet und wer beharre bis an's Ende, der wird selig.

V. 46. Deshalb, weil es so geschrieben steht, musst du den engen Weg gehen; hüte dich, dass du ihn nicht weiter machst. Wer den Weg weiter machen will, der geht verloren. Wenn du diesen engen Weg gehst, so wandelst du in der Freiheit der Kinder Gottes. Sowie du dich ängstigen und abbringen lässt, bist du ein Sklave der Sünde.

V. 47. Der Christ, der kommen sollte, ist gekommen. Im Namen JEsu wird dir jetzt verkündigt Buße und Vergebung der Sünden. Buße ist nicht so lang. Buße heißt: „Lass alle deine Geschichten fahren, kehre um und fang ganz neu an.“ Ihr könnt's an Paulus sehen: Der hat Alles für Schaden und Dreck geachtet auf einmal. Es geht Alles Knall und Fall.

Die zu Beroe haben in der Schrift gesucht: „Ist's so, wie dieser Paulus predigt?“ und haben gefunden: Ja 's ist so, es ist Alles erfüllt in diesem JEsus. Da gingen sie auf ihre Kniee, glaubten an Ihn und ließen sich schenken die Vergebung ihrer Sünden.

Wer in Christo JEsu ist, der ist eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen, siehe es ist Alles neu geworden. Sowie JEsus kommt, ist Alles getan.

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