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Römer - Kapitel 7

Römer - Kapitel 7

(Leander van Eß)

Freiheit von Mosis Gesetz, daß die Schwäche und Verdorbenheit unserer Natur uns erkennbar macht, aber ihr nicht abhelfen kann.

1 Wisset ihr nicht, Brüder, daß das Gesetz (ich rede zu Gesetzverständigen) nur so lange den Menschen verpflichte, als er lebt?
2 Eine Ehefrau ist an den Mann, so lange er lebt, durch das Ehegesetz gebunden; wenn aber der Mann gestorben; so ist sie frei von dem Gesetze, in Betreff des Mannes.
3 Eine Ehebrecherin würde sie demnach heißen, wenn sie, bei Lebzeiten ihres Mannes, einem Andern sich hingäbe; wenn aber ihr Mann todt ist, so ist sie frei von der Verbindlichkeit, und keine Ehebrecherin, wenn sie das Weib eines Andern wird.
4 Eben so, meine Brüder! seyd auch ihr durch Christi Leib dem Gesetze abgestorben, damit ihr einem Andern, dem vom Tode Erweckten, angehöret, um Gott unsere Frucht zu tragen.
5 Denn als wir im Fleische waren, zeigten die durch das Gesetz erregten Begierden zur Sünde ihre Wirksamkeit in unseren Gliedern; nur fruchtbar für den Tod.
6 Nun sind wir aber frei von dem Gesetze des Todes, das uns band: daher müssen wir mit Erneuerung des Geistes und nicht mehr nach dem alten Buchstaben Gott dienen.
7 Was wollen wir also sagen? „befördert das Gesetz die Sünde?“ Keineswegs. Aber ich würde ohne das Gesetz die Sünde nicht gekannt haben; denn ich hätte nichts von der Lust gewußt, wenn nicht das Gesetz gesagt hätte: Laß dich nicht gelüsten!
8 Die Sünde nahm also durch das Verbot Veranlassung, allerlei Gelüste in mir zu erregen; denn ohne Gesetz ist die Sünde todt.
9 Einst lebte ich ohne Gesetz; sobald aber das Verbot kam, lebte die Sünde auf.
10 Da ward Tod mein Loos; und so fand sich's, daß das Verbot, das zum Leben gegeben, in den Tod mich stürzte.
11 Denn die Sünde nahm Veranlassung, verleitete mich durch das Verbot und stürzte mich dadurch in den Tod.
12 Nichts desto weniger bleibt das Gesetz doch heilig; und heilig, gerecht und gut das Verbot.
13 „Also wäre das, was gut ist, mein Tod geworden?“ Ja nicht! das ist nur die Sünde; sie sollte sichtbar werden als Sünde, indem sie durch das Gute mir Tod brachte. Ja in ihrer ganzen Verwerflichkeit sollte die Sünde erkennbar werden durch das Verbot.
14 Wohl wissen wir, daß das Gesetz geistig ist; allein ich bin fleischlich, ein Sklave der Sünde.
15 Denn was ich thue, ist mir selbst unbewußt, weil ich nicht thue, was ich will; vielmehr das Böse, das ich hasse, thue ich.
16 Indem ich nun das thue, was ich selbst nicht billige; so gebe ich dem Gesetze das Zeugniß, daß es gut sey.
17 Ich selbst bin es also doch eigentlich nicht, der so wirkt, sondern die mir inwohnende Sünde.
18 Ja, ich weiß, daß in mir, das heißt, in meinem Fleische, das Gute nicht wohnt; zwar liegt das Wollen mir nahe, aber das Vollbringen des Guten finde ich nicht.
19 Denn nicht das Gute, das ich will, thue ich; sondern ich thue das Böse, das ich nicht will.
20 Wenn ich aber das, was ich nicht will, thue; so bin nicht ich, sondern die mir inwohnende Sünde ist da wirksam.
21 Ich finde also, wenn ich das Gute thun will, das Gesetz, daß das Böse mir anklebt;
22 denn nach dem innern Menschen pflichte ich dem göttlichen Gesetze bei.
23 Aber ich bemerke in meinen Gliedern ein anderes Gesetz, das dem Gesetz meines Geistes entgegen ist, und mich zum Sklaven des Sündengesetzes macht, das in meinen Gliedern herrscht.
24 Ich unglücklicher Mensch! Wer wird mich von diesem Todeskörper befreien?
25 Die Gnade Gottes durch Jesum Christum, unsern Herrn! Indessen bin ich nun einmal dem Geiste nach dem Gesetze Gottes, aber dem Fleische nach dem Gesetz der Sünde unterworfen.

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