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Der Brief des Apostels Judas

Der Brief des Apostels Judas

(Leander van Eß)

Ermahnung zu standhafter Beharrlichkeit im Glauben, im Gebet, in der Liebe und in der Hoffnung vor den großen Gefahren, welche durch Irrlehrer drohen, die er als Menschen von den schändlichsten Grundsätzen und Sitten beschreibt.

1 Judas, Diener Jesu Christi, Bruder des Jakobus, an die durch Gott den Vater Geheiligten, und durch Jesum Christum Befestigten und Berufenen.
2 Fülle von Gnade, Frieden und Liebe euch!
3 Geliebte! mit aller Sorgfalt darauf bedacht, euch von dem gemeinschaftlichen Heile zu schreiben, fand ich es für nöthig, euch schriftlich zu ermahnen, zu kämpfen für den Glauben, der nun einmal den Heiligen verliehen worden.
4 Denn es haben sich einige gottlose Menschen eingeschlichen – die schon längst aufgezeichnet sind zu solchem Strafgerichte – welche die Gnade unsers Gottes zur Zügellosigkeit mißbrauchen, und den einzigen Herrscher und Herrn über uns, Jesum Christum, verleugnen.
5 Ich will aber an das, was euch nun einmal bekannt ist, wieder erinnern, daß der Herr das Volk zwar aus Aegypten rettete; aber nachher diejenigen, welche ungläubig wurden, vertilgte.
6 Auch die Engel, die ihren ursprünglichen Zustand nicht behaupteten, sondern ihren Wohnsitz verließen, hat er bis auf den großen Gerichtstag mit ewigen Banden in der Finsterniß aufbewahrt.
7 So sind Sodom und Gomorrha und die umliegenden Städte, welche, gleich jenen, Unzucht trieben, und unnatürlicher Wollust nachhingen, zum Warnungs-Beispiel aufgestellt, leidend die Strafe des ewigen Feuers.
8 Eben so wird es auch denen ergehen, welche im Lusttaumel den Körper beflecken, der Obrigkeit Hohn sprechen, und höhere Würden lästern.
9 Selbst Michael, der Erzengel, als er mit dem Teufel in Streit und Wortwechsel über Moses Leichnam gerieth, wagte nicht, ein Urtheil mit Schmähworten zu sprechen; vielmehr sagte er: Der Herr strafe dich!
10 Diese hingegen lästern, was sie nicht kennen; was sie aber, gleich den vernunftlosen Thieren, der sinnliche Trieb lehrt, das gereicht ihnen zum Verderben.
11 Wehe ihnen! sie wandeln auf Kains Wegen; auf Balaams Irrwege rennen sie aus Gewinnsucht dahin! Wie Kora stürzen sie durch Empörung in's Verderben!
12 Sie sind Schandflecken bei ihren Liebesmählern, schwelgen ohne Scham, sich selbst mästend. Sie sind wasserleere Wolken, vom Winde umhergetragen; spätherbstliche Bäume ohne Frucht, zweimal erstorben und in der Wurzel verdorben;
13 brandende Meereswellen, die ihre eigene Schande ausschäumen; Irrstern, welchen der Finsterniß ewiges Dunkel aufbehalten.
14 Gegen solche hat auch schon Henoch, der Siebente von Adam, geweissaget mit den Worten: Siehe! der Herr kommt mit vielen Tausenden seiner Heiligen,
15 Gericht zu halten über Alle, und zu bestrafen alle Gottlosen unter ihnen, wegen aller ihrer verübten Ruchlosigkeiten, und wegen aller Lästerungen, die sie gegen ihn ausgestoßen, die gottlosen Sünder.
16 Diese sind die Murmler, die Immertadler, fröhnend ihren Lüsten. Ihr Mund ist voll Großprahlerei; Schmeichler in's Angesicht aus Eigennutz.
17 Ihr aber, Geliebte! seyd der Worte eingedenk, die zuvor schon die Apostel unsers Herrn, Jesu Christi, vorgetragen.
18 Sie sagten euch, daß in der letzten Zeit Spötter auftreten würden, die nur ihren gottlosen Lüsten folgen.
19 Das sind nun die, welche Spaltungen verursachen, sinnlich sind, und den Geist nicht haben.
20 Ihr aber, Geliebte! gründet euch fest auf euren heiligsten Glauben, betet mit heiligem Geiste;
21 erhaltet euch in der Liebe Gottes und hoffet auf die Barmherzigkeit unsers Herrn, Jesu Christi, zum ewigen Leben!
22 Einige warnet, nachdem sie gerichtet sind;
23 Andere rettet, wie aus dem Brande sie reißend; Anderer nehmet euch durch Abschreckung3 an; verabscheuet aber auch schon das befleckte Kleid des Fleisches.
24 Dem aber, der mächtig ist, euch vor der Sünde zu bewahren, und euch vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden unsträflich darzustellen, bei der Erscheinung unsers Herrn Jesu Christi;
25 dem einzigen Gott, unserm Erretter, durch Jesum Christum, unsern Herrn, sey Preis und Majestät, Macht und Gewalt, in allen Vorzeiten, jetzt und in alle ewige Ewigkeiten. Amen.

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