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Jeremias - Kapitel 27

Jeremias - Kapitel 27

(Leander van Eß)

Um die Unterjochung der Juden und vieler Völker durch Nebukadnezar sinnbildlich darzustellen, erhält Jeremias von Gott den Auftrag, ein Joch zu tragen, und dergleichen durch Abgesandte an die verschiedenen Könige zu schicken, und ihnen anzukündigen, daß sie vom Könige von Babylon unterjocht werden würden, und daher sehr weise handelten, wenn sie sich ihm freiwillig ergäben. Den falschen Propheten, die das Gegentheil versicherten, solle man nicht glauben.

1 Im Anfange der Regierung Jojakims, des Sohnes Josia's, des Königes von Juda, geschah dieser Ausspruch an Jeremias von Jehova, indem er sprach:
2 So sprach Jehova zu mir: Mache dir Stricke und Joche, und lege sie um deinen Hals;
3 und schicke sie an den König von Edom, und an den König von Moab, und an den König der Söhne Ammons, und an den König von Tyrus, und an den König von Zidon, durch die Gesandten, die zu Zedelias, dem Könige von Juda, nach Jerusalem gekommen sind.
4 Und trage jenen auf, ihren Herren zu sagen: So spricht Jehova, der Weltenherrscher, der Gott Israels: Ihr sollet zu euern Herren also sagen:
5 Ich habe erschaffen die Erde, den Menschen, und das Vieh, das auf der Erde ist, durch meine große Macht, und durch meinen ausgestreckten Arm, und ich kann sie geben, wem es mir gut dünkt.
6 Daher will ich jetzt alle diese Länder in die Hand Nebukadnezars, des Königes von Babel, meines Dieners, geben, ja sogar die Thiere des Feldes will ich ihm übergeben, daß sie ihm unterwürfig seyn sollen.
7 Alle diese Völker sollen ihm, seinem Sohne und seinem Enkel unterwürfig seyn, bis auch die Zeit seines Landes kommt, und viele Völker und große Könige es unterjochen.
8 Das Volk oder Reich, das sich dem Nebukadnezar, dem Könige von Babel, nicht unterwerfen, und seinen Hals unter das Joch des Königs von Babel nicht beugen will, werde ich durch das Schwert, durch Hungersnoth und Pest strafen, spricht Jehova, bis ich es durch seine Hand vernichtet habe.
9 Höret also nicht auf eure Propheten, und eure Wahrsager, und eure Träumer, und eure Zeichendeuter, und eure Zauberer, die zu euch reden und sagen: Ihr werdet dem Könige von Babel nicht unterwürfig werden.
10 Denn sie weissagen euch Lügen, daß ich euch aus eurem Lande entferne, und euch vertreibe, und vertilge.
11 Das Volk aber, das seinen Hals unter das Joch des Königs von Babel beugt, und sich ihm unterwirft, will ich in seinem Lande lassen, spricht Jehova; es soll dasselbe bauen und bewohnen.
12 Zu Zedekias, dem Könige von Juda, sagte ich ebenfalls alle diese Worte, indem ich sprach: Beuget euren Hals unter das Joch des Königs von Babel, und unterwerfet euch ihm und seinem Volke; so werdet ihr am Leben bleiben.
13 Warum wollet ihr sterben, du und dein Volk, durch das Schwert, durch Hungersnoth und Pest, wie Jehova dem Volke gedroht hat, das sich dem Könige von Babel nicht unterwerfen würde.
14 Höret doch nicht auf die Worte der Propheten, die zu euch reden, und sagen: Ihr werdet dem Könige von Babel nicht unterwürfig werden; denn sie weissagen euch Lügen.
15 Denn ich habe sie nicht gesandt, spricht Jehova; sondern sie weissagen Lügen in meinem Namen, daß ich euch vertreibe, und ihr, sammt den Propheten, die euch weissagen, zu Grunde gehet.
16 Zu den Priestern, und dem ganzen Volke sagte ich und sprach: So spricht Jehova: Höret nicht auf die Worte euerer Propheten, die euch weissagen und sprechen: Siehe! die Gefäße des Hauses Jehova's werden nun bald wieder aus Babel zurückgebracht werden; denn sie weissagen euch Lügen.
17 Höret nicht auf sie! unterwerfet euch dem Könige von Babel; so werdet ihr am Leben bleiben. Warum soll diese Stadt zur Wüste werden?
18 Sie sind (wahre) Propheten, und haben sie Jehova's Wort; so mögen sie bei Jehova, dem Weltenherrscher, fürbitten, daß die Geräthe, die noch im Hause Jehova's, und im Hause des Königs von Juda, und in Jerusalem zurückgeblieben sind, nicht auch nach Babel kommen.
19 Denn so spricht Jehova, der Weltenherrscher, in Betreff der Säulen, und des Meeres, und der Fußgestelle, und der übrigen Geräthe, die noch in dieser Stadt zurückgeblieben sind;
20 die Nebukadnezar, der König von Babel, nicht mitgenommen hat, da er Jechonais, Jojakim's Sohn, den König von Juda, nebst den Vornehmen von Juda und Jerusalem, aus Jerusalem nach Babel in die Gefangenschaft führte.
21 Denn so spricht Jehova, der Weltenherrscher, der Gott Israels in Betreff der Geräthe, die im Hause Jehova's, und im Hause des Königs von Juda, und in Jerusalem zurückgeblieben sind:
22 Sie sollen nach Babel gebracht werden, und da bleiben, bis ich mich wieder nach ihnen umsehe, spricht Jehova, und sie holen, und an diesen Ort zurückbringen lasse.

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